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03.03.2018 13:51 Uhr | Quelle: WahreTabelle

Schiedsrichterball: Engländer und Elfmeter…

Kolumne: Johannes Gründel erklärt bei WahreTabelle das Regelwerk und strittige Fußball-Szenen.

Johannes Gründel
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Son_Heung-Min_SpursRochdale
Quelle: Imago Sportfoto
Mit diesem Elfmeter von Ex-HSV-Profi Heung-Min Son (m.) für Tottenham gegen Außenseiter Rochdale ging ein Regelverstoß einher...

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Es ist wie verhext! „Die Engländer können keine Elfmeter“, dieses Klischee ist zumindest in Deutschland weithin anerkannt und scheint durch genügend Elfmeterschießen der „Three Lions“ belegt. Wer am vergangenen Mittwoch das FA-Cup-Spiel im Achtelfinale zwischen Tottenham Hotspur und dem drittklassigen AFC Rochdale (6:1) gesehen hat, fühlte sich an diese alte Fußballweisheit erinnert – wenngleich unter ungewöhnlichen Umständen.

Es war der ehemalige Bundesliga-Profi Heung-Min Son, der in der 27. Minute zum Strafstoß antrat. Und zwischendurch anstand. Warum? Weil er einige Schritte Anlauf nahm, den Anlauf dann etwa einen Meter vor dem Ball unterbrach und nach einem kurzen Moment des Stillstands den letzten Meter zum Ball zurücklegte – und den Strafstoß verwandelte. Schiedsrichter Paul Tierney verweigerte dem Treffer die Anerkennung, zeigte Son die Gelbe Karte und setzte das Spiel mit einem indirekten Freistoß für Rochdale fort.

Dies jedoch war nicht nur ein gravierender Fehler, genau genommen war es sogar ein Regelverstoß: Es ist Spielern erlaubt, den Anlauf zu unterbrechen und dabei auch vollständig zum Stillstand zu kommen. Erst wenn der Schütze am Ball angekommen ist, muss er durchziehen. Die FIFA erklärt dies mit den Worten „Finten gehören zum Fußball“. Es ist ein weit verbreiteter Mythos, dass der Anlauf in einem Schwung durchgeführt werden muss. Ein indirekter Freistoß mit Verwarnung wäre bei einer unsportlichen Täuschung oder dem Verzögern am Ball die richtige Entscheidung gewesen. Das hat Son aber nicht gemacht!

Also hätte der Treffer zählen müssen? Nein, auch das nicht! Durch das Abstoppen von Son waren mehrere Spieler beider Teams deutlich zu früh in den Strafraum gelaufen. Ein Angreifer der Spurs war sogar schon fast auf Höhe des Schützen. In so deutlichen Fällen kann man auch nicht mit der common practise, bei zu frühem Einlaufen großzügig zu sein, über die Vergehen hinwegsehen. Der Strafstoß hätte wiederholt werden müssen.

Doch bevor man sich als Deutscher jetzt gegenüber den bei Elfmetern offenbar in jeglicher Hinsicht unfähigen Engländern allzu überlegen fühlt: Der deutschen Schiedsrichtern Marija Kurtes ist ein ähnlicher Fehler vor knapp drei Jahren bei der U19-EM-Qualifikationsspiel der Juniorinnen unterlaufen. Leidtragendes Team war übrigens die Juniorinnen aus…Genau – aus England!  Es ist eben wie verhext.

 

Es ist wie verhext! „Die Engländer können keine Elfmeter“, dieses Klischee ist zumindest in Deutschland weithin anerkannt und scheint durch genügend Elfmeterschießen der „Three Lions“ belegt. Wer am vergangenen Mittwoch das FA-Cup-Spiel im Achtelfinale zwischen Tottenham Hotspur und dem drittklassigen AFC Rochdale (6:1) gesehen hat, fühlte sich an diese alte Fußballweisheit erinnert – wenngleich unter ungewöhnlichen Umständen.

Es war der ehemalige Bundesliga-Profi Heung-Min Son, der in der 27. Minute zum Strafstoß antrat. Und zwischendurch anstand. Warum? Weil er einige Schritte Anlauf nahm, den Anlauf dann etwa einen Meter vor dem Ball unterbrach und nach einem kurzen Moment des Stillstands den letzten Meter zum Ball zurücklegte – und den Strafstoß verwandelte. Schiedsrichter Paul Tierney verweigerte dem Treffer die Anerkennung, zeigte Son die Gelbe Karte und setzte das Spiel mit einem indirekten Freistoß für Rochdale fort.

Dies jedoch war nicht nur ein gravierender Fehler, genau genommen war es sogar ein Regelverstoß: Es ist Spielern erlaubt, den Anlauf zu unterbrechen und dabei auch vollständig zum Stillstand zu kommen. Erst wenn der Schütze am Ball angekommen ist, muss er durchziehen. Die FIFA erklärt dies mit den Worten „Finten gehören zum Fußball“. Es ist ein weit verbreiteter Mythos, dass der Anlauf in einem Schwung durchgeführt werden muss. Ein indirekter Freistoß mit Verwarnung wäre bei einer unsportlichen Täuschung oder dem Verzögern am Ball die richtige Entscheidung gewesen. Das hat Son aber nicht gemacht!

Also hätte der Treffer zählen müssen? Nein, auch das nicht! Durch das Abstoppen von Son waren mehrere Spieler beider Teams deutlich zu früh in den Strafraum gelaufen. Ein Angreifer der Spurs war sogar schon fast auf Höhe des Schützen. In so deutlichen Fällen kann man auch nicht mit der common practise, bei zu frühem Einlaufen großzügig zu sein, über die Vergehen hinwegsehen. Der Strafstoß hätte wiederholt werden müssen.

Doch bevor man sich als Deutscher jetzt gegenüber den bei Elfmetern offenbar in jeglicher Hinsicht unfähigen Engländern allzu überlegen fühlt: Der deutschen Schiedsrichtern Marija Kurtes ist ein ähnlicher Fehler vor knapp drei Jahren bei der U19-EM-Qualifikationsspiel der Juniorinnen unterlaufen. Leidtragendes Team war übrigens die Juniorinnen aus…Genau – aus England!  Es ist eben wie verhext.

 

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