Sperrung der "Süd"

Zitat von Toothroot
Grundsätzlich ist die Frage: Was kann der Verein gegen ein derartiges Verhalten einer Minderheit tun?

Stellungnahme des BVB
Borussia Dortmund hat sich nach dem Abwägen aller Argumente entschieden, dem Strafantrag des DFB-Kontrollausschusses zuzustimmen und das einschneidende Strafmaß einer Sperrung der gesamten Südtribüne für das Wolfsburg-Spiel zu akzeptieren.
Es ist uns elementar wichtig, noch einmal deutlich zum Ausdruck zu bringen, dass wir insbesondere die Geschehnisse rund um das Spiel gegen Rasenballsport Leipzig am 4. Februar 2017 in keinster Weise relativieren wollen! Hierzu haben wir in den Tagen nach dem Spiel nicht nur wiederholt Stellung bezogen. Wir bereiten zurzeit auch Maßnahmen und Sanktionen gegen die Täter als Konsequenz aus den Vorfällen vor und werden noch in der laufenden Woche Ergebnisse vorstellen.
Darüber hinaus hat sich die Klubführung von Borussia Dortmund im persönlichen Gespräch mit Verantwortlichen von Rasenballsport Leipzig entschuldigt und zugesichert, alles ihr Mögliche zu unternehmen, um die Vorfälle rückstandslos aufzuklären und eine Wiederholung auszuschließen.
Borussia Dortmunds Zustimmung zum Strafantrag des DFB-Kontrollausschusses basiert auch auf unserer Überzeugung, dass es in der emotional noch immer aufgeladenen Atmosphäre derzeit weder möglich noch sinnvoll erscheint, eine inhaltliche Debatte über ein im juristischen Sinne „angemessenes“, „erforderliches“, „verhältnismäßiges“ oder „weitsichtiges" Strafmaß zu führen. Wir sehen außerdem die Gefahr, dass die Ablehnung des Strafantrages oder von Teilen seiner Inhalte durch den BVB als mangelnde Einsicht des Klubs in das krasse Fehlverhalten von Teilen der Fans fehlinterpretiert werden könnte. Dieser Eindruck wäre fatal!
Wir möchten an dieser Stelle aber auch zum Ausdruck bringen, dass wir eine Kollektivstrafe gegen 25.000 Zuschauer, von denen einer überwältigenden Mehrheit weder ein Tat- noch ein Schuldvorwurf zu machen ist, für unverhältnismäßig halten. Dies sind wir schon unseren vielen friedlichen Anhängern auf der Südtribüne schuldig, die sich jederzeit tadellos verhalten haben. Die Sperrung der gesamten Südtribüne – und nicht nur bestimmter Blöcke – birgt aus unserer Sicht zudem das Risiko, dass der von allen Seiten gewünschte Solidarisierungseffekt der vielen friedlichen Fußballfans gegen die Täter letztlich nicht eintritt.
Mit dem Akzeptieren der Strafe möchte Borussia Dortmund dazu beitragen, dass die Diskussion versachlicht wird. Wir hielten es allerdings für verfehlt, damit zur Tagesordnung überzugehen. Deshalb regen wir unabhängig davon, dass wir intern weiterhin intensiv über Maßnahmen zur Vorbeugung von Eskalation außerhalb des Stadions beraten, eine generelle Debatte zu diesem Thema an. Wir würden es begrüßen, wenn Klubs, Verbände und Polizei – um der gesellschaftspolitischen Dimension der Thematik gerecht zu werden – auch mit der Politik und den Justizbehörden in einen inhaltlichen Dialogprozess eintreten könnten, der das Ziel hat, gemeinsam geeignete Maßnahmen zu erarbeiten.
Der BVB erstattet selbstverständlich allen Fans, die nicht erwiesenermaßen zu den Tätern der Vorkommnisse rund um das Leipzig-Spiel gehören, den Eintrittskarten-Preis. Dauerkarteninhabern wird innerhalb der nächsten vier Wochen der anteilige Betrag erstattet. Südtribünen-Tageskartenkäufer erhalten zum Ausgleich für das Wolfsburg-Spiel die gleiche Karte für das letzte Bundesliga-Heimspiel dieser Saison am 20. Mai 2017 gegen Werder Bremen. Die Eintrittskarten werden mit Beginn des Vorverkaufs Mitte April zugesandt.

Zitat von Toothroot
Aber wie anfangs erwähnt, es muss jetzt noch viel mehr kommen. Lösungen, wie man diese Chaoten vom Stadion fernhält. Hier ist der BVB gefordert. "Anti-Gewalt"-Plakate sind ein kleiner Schritt, das Image zu verbessern. Das Akzepteiren der Strafe ist ein weiterer kleiner Schritt. Die Vorreiterrolle im Kampf gegen Gewalttätige/Rechtsradikale/Chaoten zu übernehmen hingegen wäre ein großer Schritt. Das ist zugegeben nur ein Wunsch ohne irgendwelche Ansätze liefern zu können, wie das geschehen soll.

Zitat von Rotzlöffel
Speziell bezüglich der richtig heftigen Spruchbanner stellt sich die Frage, wie diese ins Stadion gekommen sind und warum diese nicht nach dem Aufrollen schnellstmöglich wieder entfernt wurden. In dieser Hinsicht kann man dem Verein einen Vorwurf machen - dort gilt es in der Zukunft, anders zu handeln.

Stellungnahme des BVB
Wir möchten an dieser Stelle aber auch zum Ausdruck bringen, dass wir eine Kollektivstrafe gegen 25.000 Zuschauer, von denen einer überwältigenden Mehrheit weder ein Tat- noch ein Schuldvorwurf zu machen ist, für unverhältnismäßig halten. Dies sind wir schon unseren vielen friedlichen Anhängern auf der Südtribüne schuldig, die sich jederzeit tadellos verhalten haben. Die Sperrung der gesamten Südtribüne – und nicht nur bestimmter Blöcke – birgt aus unserer Sicht zudem das Risiko, dass der von allen Seiten gewünschte Solidarisierungseffekt der vielen friedlichen Fußballfans gegen die Täter letztlich nicht eintritt.

Zitat von Harrygator
Insgesamt eine gute und vernünftige Vorgehensweise, sowie Stellungnahme des BVB. Einzig die Passage

Stellungnahme des BVB
Wir möchten an dieser Stelle aber auch zum Ausdruck bringen, dass wir eine Kollektivstrafe gegen 25.000 Zuschauer, von denen einer überwältigenden Mehrheit weder ein Tat- noch ein Schuldvorwurf zu machen ist, für unverhältnismäßig halten. Dies sind wir schon unseren vielen friedlichen Anhängern auf der Südtribüne schuldig, die sich jederzeit tadellos verhalten haben. Die Sperrung der gesamten Südtribüne – und nicht nur bestimmter Blöcke – birgt aus unserer Sicht zudem das Risiko, dass der von allen Seiten gewünschte Solidarisierungseffekt der vielen friedlichen Fußballfans gegen die Täter letztlich nicht eintritt.

würde ich etwas anders sehen. MMn sorgt eine solche Kollektivstrafe noch eher dafür, dass die unbeteiligten Fans sich gegen solche Chaoten stellen. Einfach, weil sie die Suppe mit auslöffeln müssen, die die Übeltäter dem Verein einbrocken.

Zitat von don_riddle
Gewagte These. Der Schuss kann aber auch nach hinten losgehen, da man im DFB ein neues Feindbild sehen könnte.

Zitat von Toothroot

Aber wie anfangs erwähnt, es muss jetzt noch viel mehr kommen. Lösungen, wie man diese Chaoten vom Stadion fernhält. Hier ist der BVB gefordert. "Anti-Gewalt"-Plakate sind ein kleiner Schritt, das Image zu verbessern. Das Akzepteiren der Strafe ist ein weiterer kleiner Schritt. Die Vorreiterrolle im Kampf gegen Gewalttätige/Rechtsradikale/Chaoten zu übernehmen hingegen wäre ein großer Schritt. Das ist zugegeben nur ein Wunsch ohne irgendwelche Ansätze liefern zu können, wie das geschehen soll.

Zitat von Harrygator

Zitat von don_riddle
Gewagte These. Der Schuss kann aber auch nach hinten losgehen, da man im DFB ein neues Feindbild sehen könnte.

Könnte natürlich auch passieren. Kommt wohl auf jeden selbst an. Wenn ich mich versuche in die Lage eines BVB-Fans hineinzuversetzen (  ), wäre ich jetzt eher auf diese Asis sauer.

Wobei ich auch dazu sagen muss, dass ich dennoch nie so lebensmüde wäre, um in Zukunft einem Vermummten mit Bengalo in der Hand entgegen zu treten und an dessen Vernunft zu appellieren.

Zitat von quineloe
Einer derart milden Strafe nicht zuzustimmen wäre nun wirklich sehr dümmlich gewesen.

eigentlich ist das gar keine richtige Strafe, es wird nur die schwebende Bewährungsstrafe für die wiederholte Pyrogeschichte tatsächlich abgeleistet.

Die Eisenstange, die durchaus jemanden hätte töten können, scheint überhaupt nicht berücksichtigt geworden zu sein.

Ich hätte hier drei Spiele für das Mindeste gehalten. In den unteren Ligen kriegt man für viel weniger das Stadion leergeräumt.

Zitat von quineloe
Eine Kollektivstrafe ist sehr wohl angebracht, wenn unter dem Motto "Ultras reden nicht mit Bullen" die Aufklärung der Straftaten verhindert wird.

Zitat von Supporter09

Zitat von quineloe
Eine Kollektivstrafe ist sehr wohl angebracht, wenn unter dem Motto "Ultras reden nicht mit Bullen" die Aufklärung der Straftaten verhindert wird.

Das musst du nochmal genauer erklären warum eine Bestrafung von 25.000 Fans angebracht ist weil 50 Ultras gewalttätig sind und 350 nicht mit der Polizei reden.

 

Zitat von Supporter09

Zitat von quineloe
Eine Kollektivstrafe ist sehr wohl angebracht, wenn unter dem Motto "Ultras reden nicht mit Bullen" die Aufklärung der Straftaten verhindert wird.

Das musst du nochmal genauer erklären warum eine Bestrafung von 25.000 Fans angebracht ist weil 50 Ultras gewalttätig sind und 350 nicht mit der Polizei reden.

Zitat von Toothroot

Ich halte das für den völlig falschen Ansatz. Durch Kollektivstrafen ist niemandem geholfen. Das eine Spiel Sperre ist das Zeichen, das gesetzt werden muss, dass dieses Verhalten vom DFB nicht geduldet wird. Aber es ist nur ein Zeichen, es trägt in keinster Weise zur Lösung des Problems bei. Daran ändert dann auch eine Verlängerung der Strafe nichts.
Der Wurf der Metallstange darf nicht verharmlost werden, aber die hat eine einzelne Person geworfen. Du möchtest 25000 Menschen nochmal zusätzlich bestrafen wegen des Fehlverhaltens einer Person? Man muss alles dafür tun, den Täter zu finden und entsprechend zu bestrafen.