Vorschlag: Verrechnung von Elfmetern in einem Spiel

Zitat von rb71
Es dreht sich hierbei doch um gar keinen Folgeschaden, sondern du hast hier eine eindeutige Abgrenzung. Eine Rote Karte ist nicht relevant, ein Elfmeter jedoch schon. Und es ist doch keine Frage des Mottos "Wo fangen wir an und wo hören wir auf", denn das hast du nur bei Dingen, die auch abzugrenzen wären. Hier ist die Sachlage doch eine ganz andere und macht die WT ein Stückweit transparenter und gerechter, da jeder Elfmeter bei euch als verwandelt gilt. Wo siehst du das Problem? Wenn eine Mannschaft wie Wolfsburg am WE einen unberechtigten Elfer bekommt und einen berechtigten nicht bekommt, ist das bei einem verwandelten Elfmeter doch auch egalisiert. Wieso macht ihr das abhängig davon, ob der Stürmer zu doof ist, den Strafstoß zu verwandeln? Dieser wird somit auch noch belohnt. Ich finde, den Vorschlag von Esox deshalb ziemlich einfach umzusetzen und er ist logisch dazu. Wolfsburg gewinnt nun ein Spiel bei euch, weil der verschossene Elfmeter praktisch im Nachgang als verwandelt zählt - sonst ist doch nichts passiert. Eigentlich doch absolut unsinnig, oder?

Und da liegt mMn dein Denkfehler. WOB gewinnt nicht wegen der Wertung des verschossenen, unberechtigten Strafstoßes, sondern weil sie theoretisch einen "echten" hätten bekommen müssen (der bei WT automatisch ein Tor ist).

Die Fehlentscheidung war de facto ja kein Vorteil, weil der Stürmer, das Karma oder der Fußballgott da schon für Gerechtigkeit gesogt haben.

Nach der Fehlentscheidung ging das Spiel ja so weiter, wie es ohne Fehlentscheidung auch weiter gegangen wäre. Somit ist diese Szene abgehakt. Hätte der Schiedsrichter nun später den berechtigten Strafstoß gepfiffen, wäre die Wahrscheinlichkeit groß, dass WOB tatsächlich noch gewinnt, so wie es nun eben auch in der WT der Fall ist.

Also für mich ist es so tatsächlich am nachvollziehbarsten. Man versucht hier ja ein möglichst fehlentscheidungsfreies Ergebnis zu eruieren. Und das ist aktuell eher der Fall. Denn eine Fehlentscheidung hatte keine Auswirkung, eine zweite hätte wahrscheinlich (bei WT sogar sicher) ein Tor nach sich gezogen.

Zitat von Harrygator
Und da liegt mMn dein Denkfehler.

Mir ist die derzeitige Situation schon geläufig. ;-)

Zitat von hempizittau
Wenn ich das jetzt zusammenfasse, bist du der Meinung, dass die Mannschaft, die den unberechtigten Elfer verschossen hat, auch den zweiten (nicht gegebenen) Elfer verschießen würde. Ich verstehe nicht ganz die Logik dahinter.

Die Logik ist: Die Mannschaft hätte im Spiel einen Elfer bekommen dürfen. Den hat sie ja auch gehabt, aber verschossen.
Wie rb71 schon sagte: Wird ein unberechtigter Elfer verwandelt, und ein berechtigter nicht gegeben, dann ist das Spiel hier auf der WT mit 1:0 gewertet (unberechtigter Elfer abgezogen, berechtigter dazugerechnet).
Wird der unberechtigte verschossen und der berechtigte nicht gegeben, dann wird das Spiel auch mit 1:0 gewertet (unberechtigter Elfer ist irrelevant, berechtigter wird dazugerechnet), obwohl es ja nur einen Elfer hätte geben dürfen. Diesen einen Elfer hatte die Mannschaft ja aber gehabt, aber verschossen.

Wenn wir mit so einer Verrechnung anfangen, dann werden wir auch zukünftig berücksichtigen, ob ein "Elfmetertöter" im Tor steht, und die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass er hält.

Und wo ist bei dieser Weiterführung der Ergebniskorrektur die Logik?

Zitat von rb71

Zitat von Harrygator
Und da liegt mMn dein Denkfehler.

Mir ist die derzeitige Situation schon geläufig. ;-)

Die Situation evtl. schon, aber scheinbar nicht die eher vorhandene Gerechtigkeit dahinter

Zitat von Harrygator

Zitat von rb71

Zitat von Harrygator
Und da liegt mMn dein Denkfehler.

Mir ist die derzeitige Situation schon geläufig. ;-)

Die Situation evtl. schon, aber scheinbar nicht die eher vorhandene Gerechtigkeit dahinter

Naja, jeder Mensch versteht unter Gerechtigkeit etwas anderes. Es heißt nicht umsonst "Ausgleichende (Un)gerechtigkeit"...

Zitat von rb71
Naja, jeder Mensch versteht unter Gerechtigkeit etwas anderes. Es heißt nicht umsonst "Ausgleichende (Un)gerechtigkeit"...

Für das Unrecht, dass Paderborn durch den falschen Elfmeter widerfahren ist, wurden sie aber nicht bestraft. Daher gab es praktisch kein Unrecht. Ob der Schiedsrichter nun vor der Ausführung seinen Fehler korrigiert, oder der Schütze aus Unvermögen nix daraus macht, ist egal. Paderborn hatte keinen Nachteil durch den falschen Pfiff.

Sie hatten aber einen großen Vorteil durch den fehlenden Pfiff später. Denn dann hätte Wolfsburg nochmal eine riesen Torchance gehabt und den Ball mit großer Wahrscheinlichkeit versenkt.

Euer Vorschlag wirkt mir wie eine Art Konzessionsentscheidung bei den Schiedsrichtern. Und die will doch auch keiner haben, oder? Aber nix anderes ist es für mich, Entscheidungen miteinander aufzuwiegen. Jede Situation nur für sich zu bewerten macht mMn einfach mehr Sinn.

Zitat von Harrygator

Zitat von rb71
Naja, jeder Mensch versteht unter Gerechtigkeit etwas anderes. Es heißt nicht umsonst "Ausgleichende (Un)gerechtigkeit"...

Für das Unrecht, dass Paderborn durch den falschen Elfmeter widerfahren ist, wurden sie aber nicht bestraft. Daher gab es praktisch kein Unrecht. Ob der Schiedsrichter nun vor der Ausführung seinen Fehler korrigiert, oder der Schütze aus Unvermögen nix daraus macht, ist egal. Paderborn hatte keinen Nachteil durch den falschen Pfiff.

Sie hatten aber einen großen Vorteil durch den fehlenden Pfiff später. Denn dann hätte Wolfsburg nochmal eine riesen Torchance gehabt und den Ball mit großer Wahrscheinlichkeit versenkt.

Euer Vorschlag wirkt mir wie eine Art Konzessionsentscheidung bei den Schiedsrichtern. Und die will doch auch keiner haben, oder? Aber nix anderes ist es für mich, Entscheidungen miteinander aufzuwiegen. Jede Situation nur für sich zu bewerten macht mMn einfach mehr Sinn.

Und was macht dieses Forum bei einem unberechtigten verwandelten Elfmeter mit einem berechtigten nicht gegebenen? Aufwiegen und verrechnen, oder? Ist genauso eine "Konzessionsentscheidung". Hier ist doch das Endergebnis entscheidend.

Zitat von rb71

Zitat von Harrygator

Zitat von rb71

Zitat von Harrygator
Und da liegt mMn dein Denkfehler.

Mir ist die derzeitige Situation schon geläufig. ;-)

Die Situation evtl. schon, aber scheinbar nicht die eher vorhandene Gerechtigkeit dahinter

Naja, jeder Mensch versteht unter Gerechtigkeit etwas anderes. Es heißt nicht umsonst "Ausgleichende (Un)gerechtigkeit"...

Ich denke, dass das das Problem ist.
Für mich ist es halt nicht im Sinne der Konsistenz, ein und dieselbe Situation (verweigerter Elfmeter) je nach Spielverlauf (gab es im Spiel ansonsten einen unberechtigt verschossenen Elfmeter oder nicht) unterschiedlich zu bewerten.

MfG

Zitat von rb71
Und was macht dieses Forum bei einem unberechtigten verwandelten Elfmeter mit einem berechtigten nicht gegebenen? Aufwiegen und verrechnen, oder? Ist genauso eine "Konzessionsentscheidung". Hier ist doch das Endergebnis entscheidend.

Ja stimmt. Aber nur, weil bei einem unberechtigten verwandelten Strafstoß der Schütze nicht selbst den Fehler "korrigiert" hat. Deshalb muss da das KT diese Aufgabe übernehmen und das Unrecht virtuell korrigieren.

Wird ein unberechtigter Elfer verschossen, besteht für das KT keine Notwendigkeit. Denn dann hat der Versager vom Punkt dafür gesorgt, dass keinem Team ein Nachteil durch eine Fehlentscheidung entstand.

Alles was danach passiert ist wieder gesondert zu betrachten. Wenn es danach eben einfach einen berechtigten Strafstoß nicht gab, muss das KT das Ergebnis wieder fehlentscheidungsbereinigt darstellen.

Ist doch auch nicht schlimm, wenn wir hier völlig verschiedener Meinung sind. Ist auch nicht staatstragend...