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„Alles war ein riesiges Geschenk“
Bundesliga: Abschied für die Schiedsrichter Gagelmann und Kinhöfer.
Wenn die Bundesliga am Samstag um ca. 17.20 Uhr in die Sommerpause geht, nehmen auch zwei Schiedsrichter-Routiniers Abschied von der großen Fußball-Bühne. Peter Gagelmann (46) aus Bremen und Thorsten Kinhöfer (46) aus Herne erreichen im Sommer die Altersgrenze für Referees und verlassen das Bundesliga-Team der Schiedsrichter.
Zum Abschied erhielten Gagelmann mit der Partie 1. FC Köln – VfL Wolfsburg im stimmungsvollen RheinEnergie-Stadion und Kinhöfer mit der Meisterehrung des FC Bayern München gegen den 1. FSV Mainz 05 zwei schöne Abschiedskulissen. In einem längeren Interview mit der Schiedsrichter-Zeitung (Ausgabe 3/2015) sprachen die beiden Routiniers über ihre Anfänge in der deutschen Fußball-Eliteliga, den Spaßfaktor für Referees und widmeten sich der Frage ,,Gibt es ein Leben nach der Bundesliga-Schiedsrichterei?“
Peter Gagelmann vom Bremer FV zog sich ebenso wie Kinhöfer schon als Jugendfußballer eine gravierende Verletzung zu und ist ebenfalls wie „Toto“ Kinhöfer seit 1994 DFB-Schiedsrichter. Sein Bundesliga-Debüt feierte er am 27. April 2000 beim Spiel MSV Duisburg – Arminia Bielefeld (0:3). An das „Schnupperspiel“, wie Gagelmann es im Interview mit der Schiedsrichter-Zeitung nennt, hat der gelernte Feinblechner gute Erinnerungen: „Das Spiel war ein Riesenerlebnis, das vergesse ich nie.“ Und er betont: „Alles, was danach folgte, war einfach ein riesiges Geschenk.“
Thorsten Kinhöfer vom SC Constantin sprach bei seinem ersten Bundesliga-Einsatz am 23. September 2001 im Münchner Olympiastadion bei der Partie 1860 gegen den VfL Wolfsburg (2:1) gleich zwei Platzverweise (für die „Wölfe“ Charles Akonnor und Marino Biliskov, d. Red.) aus. Im Sommer 2002 rückte er in das BL-Schiedsrichterteam des DFB auf. Inzwischen kommt der Leiter Controlling der Stadtwerke Herne auf 208 BL-Spiele. Bereut hat er keine Sekunde. „Der Job als Schiedsrichter im bezahlten Fußball“, so Kinhöfer gegenüber der Schiedsrichter-Zeitung, „bringt jeden persönlich weiter – ob im Sportlichen, im Privaten, im Beruflichen, weil man lernt, mit 22 verschiedenen Charakteren umzugehen.“ Damit verbunden sind laut Gagelmann aber auch viele Entbehrungen. Der Final-Schiedsrichter im DFB-Pokal von 2012 beim Spiel Borussia Dortmund - FC Bayern München (5:2), zuletzt nach dem Halbfinale zwischen diesen beiden Rivalen arg in der Schusslinie, weiß: „Man braucht viel Kraft, um dem Druck stand zu halten.“ Doch dem erfahrenen Referee (Stand 21. Mai 2015: 209 Spiele) ist im Fußball nichts fremd: „Wir haben in 15 Jahren im Fußball so ziemlich alles miterlebt: vom Wettskandal über Steuerhinterziehung bis hin zu suizidgefährdeten Schiedsrichtern. Aber wenn man das durchsteht, hat man auch eine ganz andere Persönlichkeit.“ Kinhöfer sieht die Schiedsrichter heute stärker unter Beobachtung als noch zu Beginn seiner Tätigkeit im Fußball-Oberhaus: „Der Druck der Medien ist gerade in der Bundesliga enorm, manchmal steht der Schiedsrichter im Mittelpunkt, obwohl er gar nichts dafür kann. Damit muss man sich auseinandersetzen.“ Für den Westfalen ist „eine gute Spielleitung die Basis für alles.“ Diese müsse zu 100 Prozent stimmen, betont Kinhöfer, der 2010 das DFB-Pokalfinale in Berlin zwischen dem FC Bayern München und Werder Bremen pfiff, aber im Vorfeld dürfe auch der Spaß nicht zu kurz kommen. „Spaß ist die Grundlage“, ergänzt Peter Gagelmann, „wenn ich mit Leuten zusammen bin, mit denen ich nicht auf einer Wellenlänge liege, dann kann ich auch keinen tollen Job machen.“
Zwar wollten beide Referees sich zum Abschied noch nicht zu ihren konkreten Zukunftsplänen äußern, doch die Frage, ob sie sich ein Leben ohne Fußball und ohne Hotelübernachtungen überhaupt vorstellen könnten, stufen beide als schwierig ein. „Ich freue mich zwar immer, wenn eine Saison vorbei ist, weil der Akku dann auch leer ist, aber ich freue mich auch immer, wenn die Saison im August neu losgeht“, sagt Thorsten Kinhöfer, von 2006 bis 2013 FIFA-Schiedsrichter, „aber nach 21 Jahren ist das ein Abschied, der sicherlich schwerfällt – oder wunderbar sein wird, das wird die Zukunft zeigen.“ Peter Gagelmann dazu: „Ich freue mich auf die Wochenenden, die ich selbst bestimmen kann. Der Fußball wird für uns beide nach wie vor ein wichtiger Punkt im Leben bleiben. Wir werden den Bundesliga-Fußball weiter verfolgen, weil wir so viele Jahre lang so dicht dran waren und mit unseren Kollegen fiebern, die einen tollen Job machen.“ (cge).
Mehr zum Thema:
WahreTabelle-Schiedsrichter-Serie (1): Gagelmann, Kinhöfer, Weiner: Routiniers mit großer Karriere
@ Naynwehr
Zitat von Naynwehr
Würde auch nicht ausschließen, dass einer die Meisterfeier und einer den DFB-Pokal, sprich Gagelmann das Finale, pfeift. Verdient wäre es.
Da steht eh schon Brych fest, Gagelmann anzusetzen wäre aber auch so unklug.
Er hat schon das Halbfinale gehabt, da wird das Finale auch nicht an ihn gehen, zumal er das Finale bereits 2012 geleitet hat.
Außerdem wäre ein Endspiel "riskant" für einen Abschied, wenn das nicht gutgeht, zumal die Leistungen von Gagelmann in der Rückrunde jetzt nicht so berauschend war. Aus dem Grund glaube ich auch nicht daran, dass er jetzt am Ende noch eins der Relegationsspiele zugeteilt bekommt, da es da wieder um so viel geht, dass es den Abschied versauen könnte. Ein Spiel, in dem es für beide um nicht mehr viel geht (wie jetzt) ist da schon ein typischer Abgang.
Es ist ja eigentlich eine beeindruckende Begegnung Nelson Mandela die Hand zu schütteln. Nur als er dann sagte ich sähe aus wie Steffi Graf, da war ich dann doch etwas schockiert. - Marco Bode
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@ Naynwehr
Zitat von Naynwehr
Würde auch nicht ausschließen, dass einer die Meisterfeier und einer den DFB-Pokal, sprich Gagelmann das Finale, pfeift. Verdient wäre es.
Als letztes Spiel gibt man eigentlich ungern was, wo es noch um was geht. Wer will schon seine Karriere beenden und im letzten Spiel event. (am schlimmsten fälschlich) ein Pokalfinale entscheiden. Wenns gut läuft ist es ein cooler Abschied, aber will man das echt riskieren?
Die 2 recht dankbaren Spiele, 1 sogar mit Meisterfeier passen da doch ganz gut.
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@ Hagi01
Zitat von Hagi01Zitat von DerMazzeZitat von bvb-nick2000
Ist natürlich zu erwarten gewesen, dass Kinhöfer in seinem letzten Spiel nochmal die Meisterfeier der Bayern miterleben darf.
Willst du uns damit etwas sagen?
Dass zum Abschluss langer Karrieren die Schiedsrichter gerne am 34. Spieltag zu einem "schönen" Spiel eingeteilt werden, in dem es um (fast) nichts mehr geht (siehe auch Gagelmann in Köln). War vor zwei Jahren beim SRA Volker Wezel genauso, dessen letztes Spiel Bayern-Augsburg war.
Genau das wollte ich damit sagen
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