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17.07.2014 14:04 Uhr | Quelle: WahreTabelle.de

„Der Schiedsrichter darf nicht zum Protagonisten werden!“

Referee Nicola Rizzoli blickt auf das WM-Finale Deutschland – Argentinien.

Rizzoli / Finale
Quelle: GettyImages
Strittig: Nach einem Zusammenprall mit Manuel Neuer (r.) und Gonzalo Higuain forderten die Argentinier um Javier Mascherano und Sergio Agüero vehement Strafstoß. Schiedsrichter Nicola Rizzoli (l.) ließ weiterspielen.

Seine Nominierung überraschte Fans und Experten. Zwei Tage vor dem großen WM-Finale in Rio de Janeiro mit Deutschland und Argentinien (1:0 n. V.) wurde Nicola Rizzoli aus Italien von der FIFA als Schiedsrichter berufen.

In einem Interview mit der italienischen Sport-Tageszeitung Gazzetta dello Sport blickte der 42-Jährige am Donnerstag auf das dramatische Finale zurück und erklärte strittige Szenen und kuriose Begebenheiten.

Für Rizzoli war die Nominierung als Finalschiedsrichter nach eigener Aussage „unvergesslich“ und „nur ein letzter Schritt eines 20-jährigen Abenteuers.“ Der Architekt aus Bologna leitet seit 2002 Spiele in der italienischen Serie A und gehört seit 2007 zur Liste der FIFA-Schiedsrichter.

Obwohl Rizzoli mit dem Europa-League-Finale 2010 in Hamburg mit Atlético Madrid und dem FC Fulham (2:1 n. V.) sowie dem „deutschen“ Finale in der Champions League zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund (2:1) im letzten Jahr in London bereits zwei große Finals leiten durfte, hat ihn die Berufung für das WM-Endspiel in Brasilien überrascht. „Ich habe aufs Halbfinale gehofft“, erklärte Rizzoli gegenüber der Gazzetta dello Sport, „das war realistischer. Schon 2010 (der Engländer Howard Webb, d. Red.) hatte ein Europäer das Finale gepfiffen.“

Nach dem Training der Schiedsrichter in Rio de Janeiro am Freitag vor dem Finale habe er von der Nominierung erfahren – auf kuriose Weise. „Der FIFA-Verantwortliche hat ,Rissoli‘ gesagt, als wäre er Bolognese, also aus Bologna, wie ich selbst“, so Rizzoli, „ich habe dann nicht sofort begriffen, erst mein Assistent Andrea Stefani hat mir einen Schlag gegeben und ich habe verstanden, dass wir das Finale pfeifen werden.“

Rizzoli legte bei seinem Rückblick auf das Finale viel Wert, sein Assistententeam mit in die Nachbetrachtung einzubeziehen, betonte den Wert, den die Schiedsrichterassistenten auf dem Weg zu einem solchen sportlichen Highlight haben: „Ohne hochwertige Assistenten kommst du nicht weit. Und sie sind die Besten. Die italienische Schule ist einer der wichtigsten, trotz der ständigen Kritik in der Heimat, man muss nur im Ausland unterwegs sein um zu sehen, dass wir respektiert werden.“

Bei der Analyse der diskutablen Szenen aus dem Finale hatte sich Rizzoli nichts vorzuwerfen. Den angeblichen Elfmeter, den die Argentinier nach einem rustikalen Körpereinsatz von Manuel Neuer gegen Gonzalo Higuain gefordert hatten, wies der Italiener im Interview zurück. „Es war ein Fehler, Freistoß für Deutschland zu geben. Es war nichts“, so Rizzoli, „Warum Elfer? Neuer war vor dem Stürmer am Ball.“

In der hektischen Schlussphase der Verlängerung, in der Rizzoli mehr als drei Minuten nachspielen ließ und die deutschen Spieler, Verantwortliche und Fans unmittelbar vor dem Gewinn des „vierten Sterns“ noch einmal auf eine harte Geduldsprobe stellte, behielt Rizzoli unter anderem die zweite Gelbe und die Rote Karte für Argentiniens Stürmer Sergio Agüero in der Tasche. „Ich hab die Episode nicht normal gesehen, aber in der Aktion sah es für mich unbeabsichtigt aus. Möglich, dass ich falsch lag“, räumte Rizzoli in dieser Szene durchaus eine Fehlentscheidung ein. Angesprochen auf Javier Mascherano, der ebenfalls am Rande eines Platzverweises stand, sagte der Final-Referee: „Es ist wichtig auf die Spieler zu achten, wir waren in der Nachspielzeit und die Spieler waren am Ende. In einem solchen Finale kann und darf der Schiri nicht zum Protagonisten werden und nach der Reihe Spieler ausschließen.“

Rizzoli verriet auch eine kuriose Begebenheit aus dem Finale. Nach dem Foul von Ezequiel Garay an Christoph Kramer habe ihn der deutsche Nationalspieler gefragt, ob „dies das Finale ist“. Rizzoli: „Ich dachte, er scherzt und ließ ihn die Frage wiederholen. Er meinte: Ich muss wissen, ob das wirklich das Finale ist. Erst auf mein Ja antwortete er verblüfft, dass es wichtig sei, das zu wissen.“ (Redaktion: Carsten Germann / Übersetzung: Jatin Dietl).

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Für Rizzoli war die Nominierung als Finalschiedsrichter nach eigener Aussage „unvergesslich“ und „nur ein letzter Schritt eines 20-jährigen Abenteuers.“ Der Architekt aus Bologna leitet seit 2002 Spiele in der italienischen Serie A und gehört seit 2007 zur Liste der FIFA-Schiedsrichter.

Obwohl Rizzoli mit dem Europa-League-Finale 2010 in Hamburg mit Atlético Madrid und dem FC Fulham (2:1 n. V.) sowie dem „deutschen“ Finale in der Champions League zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund (2:1) im letzten Jahr in London bereits zwei große Finals leiten durfte, hat ihn die Berufung für das WM-Endspiel in Brasilien überrascht. „Ich habe aufs Halbfinale gehofft“, erklärte Rizzoli gegenüber der Gazzetta dello Sport, „das war realistischer. Schon 2010 (der Engländer Howard Webb, d. Red.) hatte ein Europäer das Finale gepfiffen.“

Nach dem Training der Schiedsrichter in Rio de Janeiro am Freitag vor dem Finale habe er von der Nominierung erfahren – auf kuriose Weise. „Der FIFA-Verantwortliche hat ,Rissoli‘ gesagt, als wäre er Bolognese, also aus Bologna, wie ich selbst“, so Rizzoli, „ich habe dann nicht sofort begriffen, erst mein Assistent Andrea Stefani hat mir einen Schlag gegeben und ich habe verstanden, dass wir das Finale pfeifen werden.“

Rizzoli legte bei seinem Rückblick auf das Finale viel Wert, sein Assistententeam mit in die Nachbetrachtung einzubeziehen, betonte den Wert, den die Schiedsrichterassistenten auf dem Weg zu einem solchen sportlichen Highlight haben: „Ohne hochwertige Assistenten kommst du nicht weit. Und sie sind die Besten. Die italienische Schule ist einer der wichtigsten, trotz der ständigen Kritik in der Heimat, man muss nur im Ausland unterwegs sein um zu sehen, dass wir respektiert werden.“

Bei der Analyse der diskutablen Szenen aus dem Finale hatte sich Rizzoli nichts vorzuwerfen. Den angeblichen Elfmeter, den die Argentinier nach einem rustikalen Körpereinsatz von Manuel Neuer gegen Gonzalo Higuain gefordert hatten, wies der Italiener im Interview zurück. „Es war ein Fehler, Freistoß für Deutschland zu geben. Es war nichts“, so Rizzoli, „Warum Elfer? Neuer war vor dem Stürmer am Ball.“

In der hektischen Schlussphase der Verlängerung, in der Rizzoli mehr als drei Minuten nachspielen ließ und die deutschen Spieler, Verantwortliche und Fans unmittelbar vor dem Gewinn des „vierten Sterns“ noch einmal auf eine harte Geduldsprobe stellte, behielt Rizzoli unter anderem die zweite Gelbe und die Rote Karte für Argentiniens Stürmer Sergio Agüero in der Tasche. „Ich hab die Episode nicht normal gesehen, aber in der Aktion sah es für mich unbeabsichtigt aus. Möglich, dass ich falsch lag“, räumte Rizzoli in dieser Szene durchaus eine Fehlentscheidung ein. Angesprochen auf Javier Mascherano, der ebenfalls am Rande eines Platzverweises stand, sagte der Final-Referee: „Es ist wichtig auf die Spieler zu achten, wir waren in der Nachspielzeit und die Spieler waren am Ende. In einem solchen Finale kann und darf der Schiri nicht zum Protagonisten werden und nach der Reihe Spieler ausschließen.“

Rizzoli verriet auch eine kuriose Begebenheit aus dem Finale. Nach dem Foul von Ezequiel Garay an Christoph Kramer habe ihn der deutsche Nationalspieler gefragt, ob „dies das Finale ist“. Rizzoli: „Ich dachte, er scherzt und ließ ihn die Frage wiederholen. Er meinte: Ich muss wissen, ob das wirklich das Finale ist. Erst auf mein Ja antwortete er verblüfft, dass es wichtig sei, das zu wissen.“ (Redaktion: Carsten Germann / Übersetzung: Jatin Dietl).

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