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25.05.2016 10:18 Uhr | Quelle: WahreTabelle

„Die Zeit ist reif für den Profi-Schiedsrichter“

WahreTabelle exklusiv: Referee-Legende Urs Meier im Interview.

Meier / 2014
Quelle: Imago Sportfoto
Klare Worte rund um die Referees: Ex-FIFA-Schiedsrichter Urs Meier (vorn), hier bei der Schüler-Veranstaltung „Action Kids“ in der Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart, 2014.

Fünf EM-Spiele, vier WM-Einsätze und 42 Partien in der Champions League – Urs Meier (57) gehörte zu den profiliertesten Schiedsrichtern der Welt und lässt als Experte für das ZDF seit 2005 keine Frage zum Fußball-Regelwerk offen. Mit WahreTabelle-Redakteur Carsten Germann sprach der Schweizer über Profi-Schiedsrichter, die Formel 1 unter den Fußball-Wettbewerben und über seinen Favoriten für das EM-Finale.

WahreTabelle: Herr Meier, die UEFA hat Mark Clattenburg aus England für das Champions-League-Finale nominiert. Eine gute Wahl aus Ihrer Sicht?

Urs Meier: Ich denke schon! Wenn man sieht von den Leistungen her, der Cakir hatte letztes Jahr das Finale, spanische Schiedsrichter fallen aufgrund der Konstellation aus.

Sie haben 2002 selbst mit Real Madrid – Bayer Leverkusen ein CL-Finale geleitet. Wie sehr unterscheidet sich so ein Spiel von einer „normalen“ Partie, wie geht man als Schiedsrichter in so eine wichtige Begegnung?

Meier: Eigentlich wie in jedes andere Spiel. Du weißt, dass der Druck und die Erwartungen sehr hoch sind. Aber ansonsten musst du locker bleiben, nicht verkrampfen, nicht den Druck, der aufgebaut ist, annehmen. Das ist das Wichtigste.

Welchen Schiedsrichter würden Sie spontan für das EM-Finale nominieren?

Meier: Momentan? Ganz klar Cüneyt Cakir! Er hat meiner Meinung hat er einen unglaublich guten Lauf, das hat man beim Europa-League-Viertelfinale FC Liverpool gegen Borussia Dortmund (4:3, d. Red.) und in den Champions-League-Halbfinals gesehen – auch bei Bayern gegen Atletico.

Das sahen viele deutsche Fans anders…

Meier: Gut, den Elfmeter außerhalb kann man ihm ankreiden, aber er hatte in dieser Situation keine gute Sicht. Das war etwas schwierig, aber Fehler passieren auch auf diesem Niveau. Dennoch war es sein einziger Fehler in diesem Spiel. Wie Cakir ein Spiel lesen kann, wie er mit Spielern umgeht, das ist schon Klasse.

Sie haben sich zuletzt vehement für den Einsatz von Profi-Schiedsrichtern ausgesprochen. Wie sehen die großen Fußballverbände FIFA und UEFA diese Professionalisierung?

Meier: Ich hoffe, dass sie langsam den Wert des Profi-Schiedsrichters sehen, wenn sie das Thema endlich offensiv angehen würde. Das würde sofort zu einer Steigerung und Verbesserung der Schiedsrichterleistungen führen. Wenn die Schiedsrichter professionell arbeiten könnten, hätten wir weniger Fehler – das würde dem Fußball und den Schiedsrichtern gut tun. Ich denke, dass die Wand am Bröckeln ist und dass die Einsicht kommt, dass man etwas tun muss.

Die Verbände versuchen bereits, über Hilfen wie die Torlinientechnik oder den im Modellversuch erprobten Video-Beweis die Referees zu entlasten…

Meier: …es nur über die Technik zu lösen, ist komplett falsch. Es sind Menschen, die das Spiel leiten müssen, die es zu einem schönen Fußballspiel machen.

Experten wie der deutsche WM-Referee von 1994, Hellmut Krug, vertreten die Gegenposition. Mit dem Argument, was Profi-Schiedsrichter denn die ganze Woche über tun sollen, wenn sie keine Spiele leiten…

Meier: Tut mir Leid, aber das ist ein antiquiertes Denken, das leider noch viele ehemalige Schiedsrichter haben! Wenn ich nur diese Frage höre, sehe ich mich in die Siebzigerjahre zurückversetzt. In der Schweiz und auch in anderen Ländern wurde lange die Frage gestellt: Sind Profis besser als Amateure? Natürlich sind sie das! Das gilt auch für die Schiedsrichter! Was sie die ganze Woche über tun sollen? Sie reisen am Montag nach Frankfurt zur Nachbearbeitung der Spiele in der Gruppe, je nachdem wie die Spiele gelaufen sind. Dann steht Training auf dem Programm, es gibt Physiotherapie nach Bedarf, die Nachbearbeitung erfolgt seriös. Es ist wichtig, dass man die Schiedsrichter auf eine Linie bringt. Am Dienstag gibt es Praxisübungen auf dem Platz mit Mannschaften, wo man gewisse Szenen üben kann und das Auge schulen kann – im Trainingsmodus. Der Mittwoch bildet die Vorbereitung auf das Wochenende: Da wird ein starkes Training angesetzt und am Mittwochabend reisen sie ab, die Tage bis zum Spiel haben sie zur freien Verfügung. Je nach Spieltermin haben sie Zeit für sich und für ihre Familie. Am Wochenende ist das Spiel – Montag geht es zurück nach Frankfurt. Dann werden wir bessere Schiedsrichterleistungen haben und enger zusammen sein in Sachen Regelauslegung. Das ist Arbeit! Zuhause hat man ebenfalls ein Trainingsprogramm für sich, man hat aber auch Zeit für die Familie und man geht viel entspannter in die Spiele am Wochenende, ist erholt, hat ein gutes Gefühl.

Es gibt also keine Nachteile…?

Meier: Natürlich müssen sie den Zivilberuf aufgeben, das ist klar, wenn du Profi werden willst, musst du diese Karte spielen. Bis sie Profi-Schiedsrichter werden können, sind sie schon 25 oder 27 Jahre, haben einen Beruf gelernt. Wenn die Unparteiischen dann Profi-Schiedsrichter sind, können sie sich dennoch weiterbilden, Sprachen lernen, mit Menschen umzugehen, Psychologie, Körpersprache, etc. Die Bereiche, in denen sie tätig sind bzw. waren müssen sie sich natürlich weiterbilden. Wenn ein Profi-Schiedsrichter seine Karriere beendet, muss er schon vieles falsch gemacht haben, wenn er nicht in der freien Marktwirtschaft nicht wieder einen tollen Job bekommt. Solche Menschen sind in der freien Wirtschaft gefragt.

Wie läuft das in England, wo es den Profi-Schiedsrichter schon gibt?

Meier: Die Schiedsrichter kommen in England schon zusammen, aber noch nicht in dieser Regelmäßigkeit. Profi-Schiedsrichter müssen in England noch mehr arbeiten, es wird dort suggeriert, dass sie noch einen Job nebenher machen können. Das geht eigentlich nicht, das wäre falsch, weil dadurch viel Konzentration verloren geht.

Der Verdienst dürfte auch nicht die geringste Rolle spielen…

Meier: Ein Profi-Schiedsrichter kann zehn bis 15 Jahre auf diesem Niveau pfeifen, danach kann er in die freie Wirtschaft oder in die Beamtenlaufbahn zurückkehren. Die Zahl darf natürlich nicht kleiner sein als wenn er über diese zeitliche Distanz in einem anderen Berufsfeld gearbeitet hätte. Der Profi-Schiedsrichter muss schon richtig Geld verdienen, das ist natürlich ein kleines Risiko, aber das gehört dazu. Wenn er seinen Job nicht gut macht, geht er eben zurück in die freie Wirtschaft. Eine Garantie gibt es da natürlich nicht.

Knut Kircher, Florian Meyer, Michael Weiner – drei Top-Schiedsrichter gingen in der Bundesliga nun in den Ruhestand…

Meier: Auch hier muss ich sagen: Dieses Alterslimit ist nicht mehr zeitgemäß! Warum soll ein Schiedsrichter mit 50 nicht noch Top-Leistungen bringen? Andere Schiedsrichter sind mit 40 ausgebrannt, und dann gibt es welche, die mit 48 noch genug Feuer für diesen Job haben. Die jungen Schiedsrichter hätten somit mehr Zeit, zu reifen – wenn du kein Alterslimit hast, dann kannst du auch ehemalige Spieler, die nicht mehr als Profi spielen können, in den Schiedsrichterjob bringen. Spieler bzw. Ex-Spieler, die gutes Fußballverständnis haben, die Persönlichkeit haben. Die kriegst du auch eher, wenn du die Karte Profitum spielst. Die Zeit für Amateurschiedsrichter ist vorbei.

Ein hartes Urteil…

Meier: Ja, aber vielleicht hilft dieser Vergleich. Die Weltmeisterschaft ist die Formel 1 – da geht’s mit Tempo 300 in die erste Kurve. Die Schiedsrichter aus Asien, Afrika oder Nordamerika haben – im übertragenen Sinne – so eine Geschwindigkeit noch nie erlebt. Die Champions League ist mit ihrem hohen Spieltempo in Europa die beste Vorbereitung auf ein großes Turnier wie EM oder WM. Ein Schweizer Schiedsrichter, der nur in der Nationalliga pfeift, wäre ohne Champions- oder Europa-League-Spiele in so einem Turnier überfordert. Den asiatischen Referees und den Unparteiischen aus Nord- und Mittelamerika geht es ebenso: Sie sind überfordert, bei Profi-Schiedsrichtern wäre das anders. Dann würden sie auch in Europa im Austausch eingesetzt werden. Wenn sie dieses Tempo dann immer noch nicht mitgehen können, dann muss man sie nicht bei der WM einsetzen. Nur so aber hätten sie die Gelegenheit, dieses Tempo kennenzulernen. Warum soll ein Schiedsrichter-Profi aus der amerikanischen MLS oder der beste Mann aus Ägypten kein CL-Viertelfinale Atletico gegen Barca leiten? Die Selbstverständlichkeit, dass egal ist, welcher Schiedsrichter welches Spiel pfeift, ist in Europa nicht gegeben…

Bei der EM-Endrunde in Frankreich werden die Fans einige Regeländerungen erleben – welche dieser Modifikationen ist für Sie die wichtigste?

Meier: Dass die Dreifach-Bestrafung, die wegfällt! Hier bin ich auf die Umsetzung gespannt, die Schiedsrichter müssen schon sehr genau hinschauen.

Durch die WM 2006 in Deutschland und die EM 2008 in Ihrer Schweizer Heimat und in Österreich sind Sie als ZDF-Experte neben Jürgen Klopp auch dem deutschen Fußballpublikum zum Begriff geworden. Brauchen wir in einem sich stetig dynamisierenden Fußballsport mehr „Fernseh-Schiedsrichter“?

Meier: Ich denke, der Fernseh-Schiedsrichter war früher gar nicht vertreten. Die Experten sind meistens Ex-Spieler, ehemalige Trainer und so weiter. Oft werden aber Entscheidungen diskutiert, die man auch aus einer anderen Sicht sehen muss. Darum sind ehemalige Schiedsrichter, die die Sicht der Referees vertreten und die Komplexität sehen, schon sehr wertvoll. Ich würde mir wünschen, dass in diesen Expertenrunden mehr Verständnis für die Schiedsrichterei eingebracht wird. Trainer und Ex-Spieler haben nicht das Auge eines Schiedsrichters, sie sehen oft Situationen etwas anders, sehen die Komplexität nicht. Beispiel: Cakir im Spiel FC Bayern – Atletico. Dass da eine Fehlentscheidung gefällt wird, kann ein Schiedsrichter einfach anders erklären als ein Ex-Spieler. Die Zuschauer wollen eine ausgewogene Sichtweise, vielleicht auch einen Aha-Effekt. Ich bin als Schiedsrichter-Experte nicht nur da, um die Fehler aufzuzeigen, die der Referee gemacht hat, ich kann auch mal eine gute Szene des Unparteiischen aus dem Spiel zeigen.

Wie sehen Sie die technischen Hilfsmittel für Schiedsrichter, die auf dem Vormarsch sind – Torlinientechnik und Video-Beweis?

Meier: Die Torlinientechnik, habe ich jahrelang als Befürworter unterstützt. Schiedsrichter und Assistenten können das eigentlich nicht immer sehen, wenn du dieses Problem bei einer WM oder EM lösen will, musst du diese Technik einsetzen. Ich war auch in der FIFA-Kommission dabei, die die Tests für „Hawk-Eye“ gemacht hat, bei der WM 2006 war die Torlinientechnik aber noch nicht ausgereift genug, um zum Einsatz zu kommen, 2014 in Brasilien kam sie dann. Das ist der richtige Weg. Dieses Problem ist für den Schiedsrichter gelöst, er kann sich auf andere Sachen als Tor-Entscheidungen konzentrieren. Die anderen Dinge, wie Video-Beweis, müssen genauso analysiert werden. Es gibt Situationen, die können dem Referee helfen. Die Hilfsmittel sind dann für ihn so wertvoll wie ein Airbag für einen Autofahrer. Wenn es mal richtig kracht, muss man dem Schiedsrichter einen Airbag lassen, der ihn schützt. Meistens werden die Schiris mit Schimpf und Schande nach Hause geschickt, sie werden persönlich angegriffen, von Fans und Medien angegriffen. Deshalb gilt: Wenn ein Schiedsrichter diesen Video-Beweis zehn Mal in einem Spiel braucht, dann ist er kein guter Vertreter seiner Zunft. Das IFAB hat richtig entschieden und Tests für die Video-Schiedsrichter auf den Weg gebracht.

Also der richtige Weg?

Meier: Der wichtigste Satz dabei ist: Bringt das den Fußball weiter: Ja oder Nein? Wenn es den Fußball nicht weiterbringt oder ihm gar schadet, wenn die Attraktivität verloren geht, dann muss man damit wieder aufhören. Wenn der Fußball dadurch ehrlicher und fairer wird, wenn es weniger Schwalben und Unsportlichkeiten gibt, dann soll man den Video-Beweis einsetzen.

Wird das Spiel dadurch weniger emotional werden?

Meier: Nein, aber das muss ja nichts negatives sein. Ich finde es schade, wenn ein Arturo Vidal im Pokal-Halbfinale eine Schwalbe produziert. Ich möchte über Tore und Spielszenen diskutieren. Ein Gegenbeispiel wäre Liverpool – Dortmund, das war ein emotionales Spiel, in dem man nicht über den Schiedsrichter diskutieren musste. Der Referee sollte nicht Teil der Emotionen rund um ein Spiel sein!

Wie sehen Sie generell die Entwicklung des Schiedsrichter-Themas? Wird das in den Medien zu hoch gespielt oder ist die Bedeutung des Schiedsrichters im modernen Fußball merklich gestiegen?

Meier: Ich denke schon, dass der Schiedsrichter heute an Bedeutung gewonnen hat. Die Mannschaften sind enger beieinander, eine Entscheidung kann relativ viel bewirken. Elfmeter oder nicht, Freistoß oder nicht, das ist unglaublich eng geworden. Der Referee als Spielleiter hat heute eine höhere Bedeutung. Der Fußball hat sich unglaublich weiterentwickelt, aber die Schiedsrichter haben dies nicht getan. Die Differenz zwischen Schiedsrichter-Fortbildung und fußballerischer Entwicklung ist größer geworden, deshalb gibt es diese Diskussionen. Und dieses aufzuholen, geht nur über die Profi-Schiedsrichterei.

Was macht die Schiedsrichter-Legende Urs Meier heute – und wo sehen wir Sie bei der EURO in Frankreich?

Meier: Beim ZDF! Ich werde die gleiche Position haben wie 2012 und 2014, werde im Studio die Szenen anschauen und den Reportern vor Ort meine Hilfe anbieten. Wenn es Situationen gibt, die strittig sind, werde ich im On mit Oliver Kahn und Oliver Welke im Studio diskutieren.

Mehr zum Thema:

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Aktuelle Umfrage: Stimmt ab!

Sollten absichtlich in Kauf genommenen Sperren nachträglich via TV-Beweis zurücknehmbar sein oder sollen „Gelb-Schummler“ künftig härter vom DFB bestraft werden?

Fünf EM-Spiele, vier WM-Einsätze und 42 Partien in der Champions League – Urs Meier (57) gehörte zu den profiliertesten Schiedsrichtern der Welt und lässt als Experte für das ZDF seit 2005 keine Frage zum Fußball-Regelwerk offen. Mit WahreTabelle-Redakteur Carsten Germann sprach der Schweizer über Profi-Schiedsrichter, die Formel 1 unter den Fußball-Wettbewerben und über seinen Favoriten für das EM-Finale.

WahreTabelle: Herr Meier, die UEFA hat Mark Clattenburg aus England für das Champions-League-Finale nominiert. Eine gute Wahl aus Ihrer Sicht?

Urs Meier: Ich denke schon! Wenn man sieht von den Leistungen her, der Cakir hatte letztes Jahr das Finale, spanische Schiedsrichter fallen aufgrund der Konstellation aus.

Sie haben 2002 selbst mit Real Madrid – Bayer Leverkusen ein CL-Finale geleitet. Wie sehr unterscheidet sich so ein Spiel von einer „normalen“ Partie, wie geht man als Schiedsrichter in so eine wichtige Begegnung?

Meier: Eigentlich wie in jedes andere Spiel. Du weißt, dass der Druck und die Erwartungen sehr hoch sind. Aber ansonsten musst du locker bleiben, nicht verkrampfen, nicht den Druck, der aufgebaut ist, annehmen. Das ist das Wichtigste.

Welchen Schiedsrichter würden Sie spontan für das EM-Finale nominieren?

Meier: Momentan? Ganz klar Cüneyt Cakir! Er hat meiner Meinung hat er einen unglaublich guten Lauf, das hat man beim Europa-League-Viertelfinale FC Liverpool gegen Borussia Dortmund (4:3, d. Red.) und in den Champions-League-Halbfinals gesehen – auch bei Bayern gegen Atletico.

Das sahen viele deutsche Fans anders…

Meier: Gut, den Elfmeter außerhalb kann man ihm ankreiden, aber er hatte in dieser Situation keine gute Sicht. Das war etwas schwierig, aber Fehler passieren auch auf diesem Niveau. Dennoch war es sein einziger Fehler in diesem Spiel. Wie Cakir ein Spiel lesen kann, wie er mit Spielern umgeht, das ist schon Klasse.

Sie haben sich zuletzt vehement für den Einsatz von Profi-Schiedsrichtern ausgesprochen. Wie sehen die großen Fußballverbände FIFA und UEFA diese Professionalisierung?

Meier: Ich hoffe, dass sie langsam den Wert des Profi-Schiedsrichters sehen, wenn sie das Thema endlich offensiv angehen würde. Das würde sofort zu einer Steigerung und Verbesserung der Schiedsrichterleistungen führen. Wenn die Schiedsrichter professionell arbeiten könnten, hätten wir weniger Fehler – das würde dem Fußball und den Schiedsrichtern gut tun. Ich denke, dass die Wand am Bröckeln ist und dass die Einsicht kommt, dass man etwas tun muss.

Die Verbände versuchen bereits, über Hilfen wie die Torlinientechnik oder den im Modellversuch erprobten Video-Beweis die Referees zu entlasten…

Meier: …es nur über die Technik zu lösen, ist komplett falsch. Es sind Menschen, die das Spiel leiten müssen, die es zu einem schönen Fußballspiel machen.

Experten wie der deutsche WM-Referee von 1994, Hellmut Krug, vertreten die Gegenposition. Mit dem Argument, was Profi-Schiedsrichter denn die ganze Woche über tun sollen, wenn sie keine Spiele leiten…

Meier: Tut mir Leid, aber das ist ein antiquiertes Denken, das leider noch viele ehemalige Schiedsrichter haben! Wenn ich nur diese Frage höre, sehe ich mich in die Siebzigerjahre zurückversetzt. In der Schweiz und auch in anderen Ländern wurde lange die Frage gestellt: Sind Profis besser als Amateure? Natürlich sind sie das! Das gilt auch für die Schiedsrichter! Was sie die ganze Woche über tun sollen? Sie reisen am Montag nach Frankfurt zur Nachbearbeitung der Spiele in der Gruppe, je nachdem wie die Spiele gelaufen sind. Dann steht Training auf dem Programm, es gibt Physiotherapie nach Bedarf, die Nachbearbeitung erfolgt seriös. Es ist wichtig, dass man die Schiedsrichter auf eine Linie bringt. Am Dienstag gibt es Praxisübungen auf dem Platz mit Mannschaften, wo man gewisse Szenen üben kann und das Auge schulen kann – im Trainingsmodus. Der Mittwoch bildet die Vorbereitung auf das Wochenende: Da wird ein starkes Training angesetzt und am Mittwochabend reisen sie ab, die Tage bis zum Spiel haben sie zur freien Verfügung. Je nach Spieltermin haben sie Zeit für sich und für ihre Familie. Am Wochenende ist das Spiel – Montag geht es zurück nach Frankfurt. Dann werden wir bessere Schiedsrichterleistungen haben und enger zusammen sein in Sachen Regelauslegung. Das ist Arbeit! Zuhause hat man ebenfalls ein Trainingsprogramm für sich, man hat aber auch Zeit für die Familie und man geht viel entspannter in die Spiele am Wochenende, ist erholt, hat ein gutes Gefühl.

Es gibt also keine Nachteile…?

Meier: Natürlich müssen sie den Zivilberuf aufgeben, das ist klar, wenn du Profi werden willst, musst du diese Karte spielen. Bis sie Profi-Schiedsrichter werden können, sind sie schon 25 oder 27 Jahre, haben einen Beruf gelernt. Wenn die Unparteiischen dann Profi-Schiedsrichter sind, können sie sich dennoch weiterbilden, Sprachen lernen, mit Menschen umzugehen, Psychologie, Körpersprache, etc. Die Bereiche, in denen sie tätig sind bzw. waren müssen sie sich natürlich weiterbilden. Wenn ein Profi-Schiedsrichter seine Karriere beendet, muss er schon vieles falsch gemacht haben, wenn er nicht in der freien Marktwirtschaft nicht wieder einen tollen Job bekommt. Solche Menschen sind in der freien Wirtschaft gefragt.

Wie läuft das in England, wo es den Profi-Schiedsrichter schon gibt?

Meier: Die Schiedsrichter kommen in England schon zusammen, aber noch nicht in dieser Regelmäßigkeit. Profi-Schiedsrichter müssen in England noch mehr arbeiten, es wird dort suggeriert, dass sie noch einen Job nebenher machen können. Das geht eigentlich nicht, das wäre falsch, weil dadurch viel Konzentration verloren geht.

Der Verdienst dürfte auch nicht die geringste Rolle spielen…

Meier: Ein Profi-Schiedsrichter kann zehn bis 15 Jahre auf diesem Niveau pfeifen, danach kann er in die freie Wirtschaft oder in die Beamtenlaufbahn zurückkehren. Die Zahl darf natürlich nicht kleiner sein als wenn er über diese zeitliche Distanz in einem anderen Berufsfeld gearbeitet hätte. Der Profi-Schiedsrichter muss schon richtig Geld verdienen, das ist natürlich ein kleines Risiko, aber das gehört dazu. Wenn er seinen Job nicht gut macht, geht er eben zurück in die freie Wirtschaft. Eine Garantie gibt es da natürlich nicht.

Knut Kircher, Florian Meyer, Michael Weiner – drei Top-Schiedsrichter gingen in der Bundesliga nun in den Ruhestand…

Meier: Auch hier muss ich sagen: Dieses Alterslimit ist nicht mehr zeitgemäß! Warum soll ein Schiedsrichter mit 50 nicht noch Top-Leistungen bringen? Andere Schiedsrichter sind mit 40 ausgebrannt, und dann gibt es welche, die mit 48 noch genug Feuer für diesen Job haben. Die jungen Schiedsrichter hätten somit mehr Zeit, zu reifen – wenn du kein Alterslimit hast, dann kannst du auch ehemalige Spieler, die nicht mehr als Profi spielen können, in den Schiedsrichterjob bringen. Spieler bzw. Ex-Spieler, die gutes Fußballverständnis haben, die Persönlichkeit haben. Die kriegst du auch eher, wenn du die Karte Profitum spielst. Die Zeit für Amateurschiedsrichter ist vorbei.

Ein hartes Urteil…

Meier: Ja, aber vielleicht hilft dieser Vergleich. Die Weltmeisterschaft ist die Formel 1 – da geht’s mit Tempo 300 in die erste Kurve. Die Schiedsrichter aus Asien, Afrika oder Nordamerika haben – im übertragenen Sinne – so eine Geschwindigkeit noch nie erlebt. Die Champions League ist mit ihrem hohen Spieltempo in Europa die beste Vorbereitung auf ein großes Turnier wie EM oder WM. Ein Schweizer Schiedsrichter, der nur in der Nationalliga pfeift, wäre ohne Champions- oder Europa-League-Spiele in so einem Turnier überfordert. Den asiatischen Referees und den Unparteiischen aus Nord- und Mittelamerika geht es ebenso: Sie sind überfordert, bei Profi-Schiedsrichtern wäre das anders. Dann würden sie auch in Europa im Austausch eingesetzt werden. Wenn sie dieses Tempo dann immer noch nicht mitgehen können, dann muss man sie nicht bei der WM einsetzen. Nur so aber hätten sie die Gelegenheit, dieses Tempo kennenzulernen. Warum soll ein Schiedsrichter-Profi aus der amerikanischen MLS oder der beste Mann aus Ägypten kein CL-Viertelfinale Atletico gegen Barca leiten? Die Selbstverständlichkeit, dass egal ist, welcher Schiedsrichter welches Spiel pfeift, ist in Europa nicht gegeben…

Bei der EM-Endrunde in Frankreich werden die Fans einige Regeländerungen erleben – welche dieser Modifikationen ist für Sie die wichtigste?

Meier: Dass die Dreifach-Bestrafung, die wegfällt! Hier bin ich auf die Umsetzung gespannt, die Schiedsrichter müssen schon sehr genau hinschauen.

Durch die WM 2006 in Deutschland und die EM 2008 in Ihrer Schweizer Heimat und in Österreich sind Sie als ZDF-Experte neben Jürgen Klopp auch dem deutschen Fußballpublikum zum Begriff geworden. Brauchen wir in einem sich stetig dynamisierenden Fußballsport mehr „Fernseh-Schiedsrichter“?

Meier: Ich denke, der Fernseh-Schiedsrichter war früher gar nicht vertreten. Die Experten sind meistens Ex-Spieler, ehemalige Trainer und so weiter. Oft werden aber Entscheidungen diskutiert, die man auch aus einer anderen Sicht sehen muss. Darum sind ehemalige Schiedsrichter, die die Sicht der Referees vertreten und die Komplexität sehen, schon sehr wertvoll. Ich würde mir wünschen, dass in diesen Expertenrunden mehr Verständnis für die Schiedsrichterei eingebracht wird. Trainer und Ex-Spieler haben nicht das Auge eines Schiedsrichters, sie sehen oft Situationen etwas anders, sehen die Komplexität nicht. Beispiel: Cakir im Spiel FC Bayern – Atletico. Dass da eine Fehlentscheidung gefällt wird, kann ein Schiedsrichter einfach anders erklären als ein Ex-Spieler. Die Zuschauer wollen eine ausgewogene Sichtweise, vielleicht auch einen Aha-Effekt. Ich bin als Schiedsrichter-Experte nicht nur da, um die Fehler aufzuzeigen, die der Referee gemacht hat, ich kann auch mal eine gute Szene des Unparteiischen aus dem Spiel zeigen.

Wie sehen Sie die technischen Hilfsmittel für Schiedsrichter, die auf dem Vormarsch sind – Torlinientechnik und Video-Beweis?

Meier: Die Torlinientechnik, habe ich jahrelang als Befürworter unterstützt. Schiedsrichter und Assistenten können das eigentlich nicht immer sehen, wenn du dieses Problem bei einer WM oder EM lösen will, musst du diese Technik einsetzen. Ich war auch in der FIFA-Kommission dabei, die die Tests für „Hawk-Eye“ gemacht hat, bei der WM 2006 war die Torlinientechnik aber noch nicht ausgereift genug, um zum Einsatz zu kommen, 2014 in Brasilien kam sie dann. Das ist der richtige Weg. Dieses Problem ist für den Schiedsrichter gelöst, er kann sich auf andere Sachen als Tor-Entscheidungen konzentrieren. Die anderen Dinge, wie Video-Beweis, müssen genauso analysiert werden. Es gibt Situationen, die können dem Referee helfen. Die Hilfsmittel sind dann für ihn so wertvoll wie ein Airbag für einen Autofahrer. Wenn es mal richtig kracht, muss man dem Schiedsrichter einen Airbag lassen, der ihn schützt. Meistens werden die Schiris mit Schimpf und Schande nach Hause geschickt, sie werden persönlich angegriffen, von Fans und Medien angegriffen. Deshalb gilt: Wenn ein Schiedsrichter diesen Video-Beweis zehn Mal in einem Spiel braucht, dann ist er kein guter Vertreter seiner Zunft. Das IFAB hat richtig entschieden und Tests für die Video-Schiedsrichter auf den Weg gebracht.

Also der richtige Weg?

Meier: Der wichtigste Satz dabei ist: Bringt das den Fußball weiter: Ja oder Nein? Wenn es den Fußball nicht weiterbringt oder ihm gar schadet, wenn die Attraktivität verloren geht, dann muss man damit wieder aufhören. Wenn der Fußball dadurch ehrlicher und fairer wird, wenn es weniger Schwalben und Unsportlichkeiten gibt, dann soll man den Video-Beweis einsetzen.

Wird das Spiel dadurch weniger emotional werden?

Meier: Nein, aber das muss ja nichts negatives sein. Ich finde es schade, wenn ein Arturo Vidal im Pokal-Halbfinale eine Schwalbe produziert. Ich möchte über Tore und Spielszenen diskutieren. Ein Gegenbeispiel wäre Liverpool – Dortmund, das war ein emotionales Spiel, in dem man nicht über den Schiedsrichter diskutieren musste. Der Referee sollte nicht Teil der Emotionen rund um ein Spiel sein!

Wie sehen Sie generell die Entwicklung des Schiedsrichter-Themas? Wird das in den Medien zu hoch gespielt oder ist die Bedeutung des Schiedsrichters im modernen Fußball merklich gestiegen?

Meier: Ich denke schon, dass der Schiedsrichter heute an Bedeutung gewonnen hat. Die Mannschaften sind enger beieinander, eine Entscheidung kann relativ viel bewirken. Elfmeter oder nicht, Freistoß oder nicht, das ist unglaublich eng geworden. Der Referee als Spielleiter hat heute eine höhere Bedeutung. Der Fußball hat sich unglaublich weiterentwickelt, aber die Schiedsrichter haben dies nicht getan. Die Differenz zwischen Schiedsrichter-Fortbildung und fußballerischer Entwicklung ist größer geworden, deshalb gibt es diese Diskussionen. Und dieses aufzuholen, geht nur über die Profi-Schiedsrichterei.

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