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23.06.2015 22:45 Uhr | Quelle: WahreTabelle

Abschieds-Frust für Charly Körbel

Neue WahreTabelle-Serie: „Die Schiedsrichter und ich“ – Fußballpromis erzählen.

Charly Körbel / FC Bayern
Quelle: Imago Sportfoto
Schöne Geschichten mit den Bayern: Eintracht-Legende Charly Körbel (l.) 1990 mit Klaus Augenthaler (r.) und Schiedsrichter Manfred Neuner aus Leimen.

Eine lange Bundesliga-Saison mit vielen Episoden rund um die Schiedsrichter ist zu Ende. In der neuen redaktionellen Serie blickt WahreTabelle auf kuriose Geschichten – Gelbsperren, Wortgefechte, Späße – mit Referees und Fußballpromis aus mehr als 52 Jahren Fußball-Oberhaus. In Folge eins erzählt Eintracht Frankfurts Legende Karl-Heinz „Charly“ Körbel (60), Rekordspieler der Fußball-Bundesliga mit 602 Einsätzen, im Gespräch mit WahreTabelle-Redakteur Carsten Germann von seinem verpatzten Bundesliga-Abschied im Juni 1991 nach Gelbsperre. Eine Verwarnungskarte, die den „treuen Charly“ bis heute wurmt.

Eigentlich hatte sich „Charly“ Körbel seinen letzten Arbeitstag in der deutschen Fußball-Eliteliga am 15. Juni 1991 ganz anders vorgestellt. Südwest-Duell gegen den VfB Stuttgart (4:0) um einen UEFA-Cup-Platz, 40.000 Fans im Frankfurter Waldstadion und dann der große Abschied nach fast 20 Profijahren im Dress der Hessen. Das volle Programm.  „Es war alles arrangiert“, erzählt Karl-Heinz Körbel bei WahreTabelle, „ich hatte bereits im Januar meinen Abschied bekanntgegeben, wobei die Eintracht aus allen Wolken gefallen ist. Aber ich wollte, dass die Fans mich auf diesem Leistungsniveau in Erinnerung behalt und nicht den Spiele-Rekord auf Teufel-komm-raus nach oben treiben.“

Doch es wurde es nichts mit dem letzten großen Auftritt für den Abwehrspieler. Eine Woche zuvor brachte Schiedsrichter Michael Prengel aus Düsseldorf (21 BL-Spiele zwischen 1990 und 1993) den Eintracht-Star, der den Verein 1989 mit einem unvergessenen Kopfballtor in Hannover (1:1) in die Relegation gerettet hatte, um die verdiente Ehrenrunde und Gratulationscour zum Saisonfinale. Prengel zeigte Körbel am 33. Spieltag  im Spiel am Hamburger Millerntor beim späteren Absteiger FC St. Pauli (1:1) die fünfte Gelbe Karte. Ein Foul von Körbel an Dirk Zander – und Prengel zückte Gelb. „Saublöd von mir“, kommentiert Karl-Heinz Körbel die Aktion im Rückblick, „ich hätte eigentlich die Rote Karte sehen müssen.“ Referee Prengel, heute Amtsrat am Amtsgericht Düsseldorf ungerührt: „Ich habe rein sachlich meinen Job gemacht, mir wurde mangelndes Feingefühl wegen des bevorstehenden Abschieds von Herrn Körbel vorgeworfen, aber genau das wäre der Fall gewesen, wenn ich diese Aktion ungestraft gelassen hätte.“ Körbel ist danach so gefrustet, dass nicht einmal ein Bier am Hamburger Flughafen für Beruhigung sorgen kann.

„Ich habe mir die Szene danach nie wieder im Fernsehen angeschaut“, sagt Karl-Heinz Körbel. Erst zum 50. Geburtstag der Fußball-Bundesliga im Juni 2013 gibt es eine Überraschung. Im ARD-Rückblick „Liga-Fieber“ holt Moderator Reinhold Beckmann das „Abschieds-Gelb“ für „Charly“ Körbel aus dem Archiv – und Referee Prengel als Gast ins Studio, neben den Weltmeistern Franz Beckenbauer und Lothar Matthäus. „Charly, du warst mit Gelb damals gut bedient“, urteilt der „Kaiser“ – und Körbel ist baff. „Franz hat sich einen Spaß daraus gemacht, die haben dann die Szene fieser Weise vier oder fünf Mal gezeigt, ich wusste gar nicht, dass es so viele Zeitlupeneinstellungen davon gab“, lacht Körbel, „und dann sitzt da noch der Schiedsrichter!“

Sein Verhältnis zu den Unparteiischen beschreibt Körbel als „ungewöhnlich gut“. Neben der berühmten Gelbsperre durch Prengel erinnert sich Körbel auch an kuriose Episoden mit den Referees. „Walter Eschweiler (Euskirchen, deutscher WM-Referee 1982 und 155 BL-Spiele zwischen 1966 und 1984, d. Red.) hat 18 Jahre lang unsere Spiele gegen den FC Bayern geleitet, deshalb haben wir mit ihm als Glücksbringer auch nie verloren“, erzählt der Bundesliga-Rekordmann, „einmal sagte er zu Willi Neuberger auch: ,Willi, ich war früher Optiker, ich sehe alles.‘“ Körbel: „Früher konnte man viel besser mit den Referees sprechen als heute. Der Druck durch die veränderte Medienlandschaft ist viel größer geworden.“ (cge).

Mehr zum Thema:
WahreTabelle-Serie „Das erste Mal in der Bundesliga (1): „Dixie“ Kobel und das „Phantomtor“

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Eigentlich hatte sich „Charly“ Körbel seinen letzten Arbeitstag in der deutschen Fußball-Eliteliga am 15. Juni 1991 ganz anders vorgestellt. Südwest-Duell gegen den VfB Stuttgart (4:0) um einen UEFA-Cup-Platz, 40.000 Fans im Frankfurter Waldstadion und dann der große Abschied nach fast 20 Profijahren im Dress der Hessen. Das volle Programm.  „Es war alles arrangiert“, erzählt Karl-Heinz Körbel bei WahreTabelle, „ich hatte bereits im Januar meinen Abschied bekanntgegeben, wobei die Eintracht aus allen Wolken gefallen ist. Aber ich wollte, dass die Fans mich auf diesem Leistungsniveau in Erinnerung behalt und nicht den Spiele-Rekord auf Teufel-komm-raus nach oben treiben.“

Doch es wurde es nichts mit dem letzten großen Auftritt für den Abwehrspieler. Eine Woche zuvor brachte Schiedsrichter Michael Prengel aus Düsseldorf (21 BL-Spiele zwischen 1990 und 1993) den Eintracht-Star, der den Verein 1989 mit einem unvergessenen Kopfballtor in Hannover (1:1) in die Relegation gerettet hatte, um die verdiente Ehrenrunde und Gratulationscour zum Saisonfinale. Prengel zeigte Körbel am 33. Spieltag  im Spiel am Hamburger Millerntor beim späteren Absteiger FC St. Pauli (1:1) die fünfte Gelbe Karte. Ein Foul von Körbel an Dirk Zander – und Prengel zückte Gelb. „Saublöd von mir“, kommentiert Karl-Heinz Körbel die Aktion im Rückblick, „ich hätte eigentlich die Rote Karte sehen müssen.“ Referee Prengel, heute Amtsrat am Amtsgericht Düsseldorf ungerührt: „Ich habe rein sachlich meinen Job gemacht, mir wurde mangelndes Feingefühl wegen des bevorstehenden Abschieds von Herrn Körbel vorgeworfen, aber genau das wäre der Fall gewesen, wenn ich diese Aktion ungestraft gelassen hätte.“ Körbel ist danach so gefrustet, dass nicht einmal ein Bier am Hamburger Flughafen für Beruhigung sorgen kann.

„Ich habe mir die Szene danach nie wieder im Fernsehen angeschaut“, sagt Karl-Heinz Körbel. Erst zum 50. Geburtstag der Fußball-Bundesliga im Juni 2013 gibt es eine Überraschung. Im ARD-Rückblick „Liga-Fieber“ holt Moderator Reinhold Beckmann das „Abschieds-Gelb“ für „Charly“ Körbel aus dem Archiv – und Referee Prengel als Gast ins Studio, neben den Weltmeistern Franz Beckenbauer und Lothar Matthäus. „Charly, du warst mit Gelb damals gut bedient“, urteilt der „Kaiser“ – und Körbel ist baff. „Franz hat sich einen Spaß daraus gemacht, die haben dann die Szene fieser Weise vier oder fünf Mal gezeigt, ich wusste gar nicht, dass es so viele Zeitlupeneinstellungen davon gab“, lacht Körbel, „und dann sitzt da noch der Schiedsrichter!“

Sein Verhältnis zu den Unparteiischen beschreibt Körbel als „ungewöhnlich gut“. Neben der berühmten Gelbsperre durch Prengel erinnert sich Körbel auch an kuriose Episoden mit den Referees. „Walter Eschweiler (Euskirchen, deutscher WM-Referee 1982 und 155 BL-Spiele zwischen 1966 und 1984, d. Red.) hat 18 Jahre lang unsere Spiele gegen den FC Bayern geleitet, deshalb haben wir mit ihm als Glücksbringer auch nie verloren“, erzählt der Bundesliga-Rekordmann, „einmal sagte er zu Willi Neuberger auch: ,Willi, ich war früher Optiker, ich sehe alles.‘“ Körbel: „Früher konnte man viel besser mit den Referees sprechen als heute. Der Druck durch die veränderte Medienlandschaft ist viel größer geworden.“ (cge).

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