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Bundesliga oder die Frage: Gibt es den „Heimschiedsrichter“?
Statistik: Diese Referees annullierten die meisten Treffer
Die Floskel „Wir haben gegen 13 Mann gespielt“ ist so alt wie die Fußball-Bundesliga selbst. Immer wieder stehen die Schiedsrichter bei strittigen Spielsituationen im Verdacht, die Heim-Mannschaften in der Liga zu bevorzugen und werden von Fans, aber auch von Teilen der Boulevardmedien schnell als „Heimschiedsrichter“ tituliert.
Die Fußball-Community WahreTabelle hat sich die Leistungsdaten der Bundesliga-Schiedsrichter aus 25 Spielen der Saison 2016/2017 angeschaut, erzielte Heim- und Gasttore in den Einsätzen der Referees aufgeführt und die Zahl der „wahren Tore“, also der eigentlich regulär erzielten Treffer, die in der WahreTabelle-Auswertung zur Bundesliga zu Unrecht annullierten Treffer, angesehen.
Die WahreTabelle-Auswertung der Referee-Bilanzen ergab: Die höchste Anzahl an „wahren Gasttoren“ weist die Bilanz von Schiedsrichter Daniel Siebert (Berlin) auf. Der 32-jährige Referee aus der Bundeshauptstadt leitete elf Saisonspiele – mit 18 Toren für die Gästeteams. Im WahreTabelle-Berechnungsmodus wären es allerdings 21 Tore gewesen. Der 1. FSV Mainz 05 (8. Spieltag auf Schalke, 1:3 statt 0:3), der FC Bayern München am 13. Spieltag in Mainz (4:1 statt 3:1) und Augsburg eine Woche später beim HSV (1:1 statt 0:1) hätten ihre Auswärtsspiele mit jeweils einem Treffer mehr beendet, für den FCA ergibt sich daraus ein Ergebnis mit Tabellenrelevanz. Trotz dieser Zahlen: Ein „Heimschiedsrichter“ ist Siebert deshalb noch lange nicht…
Die meisten Heimtore (26) pfiff – gemeinsam mit Christian Dingert aus Lebecksmühle – Schiedsrichter Marco Fritz aus Korb. In Sachen „Wahre Heimtore“ führt der FIFA-Referee aus Baden-Württemberg die Statistik an, hätte er den Heimteams in seinen zwölf Saisonspielen doch 29 Treffer zusprechen müssen. Die „Leidtragenden“ waren dabei RB Leipzig, das gegen Mainz am zehnten Spieltag (4:2 statt 3:1) ein Tor mehr erzielt hätte, und Tabellenführer FC Bayern München am 13. Spieltag gegen Bayer 04 Leverkusen – 4:2 statt 2:1.
Den höchsten Schnitt bei den verweigerten „wahren Toren“ pro Spiel weist Schiedsrichter Christian Dingert auf (3,82). Der Referee aus Rheinland-Pfalz, unter anderem bei seinem schwachen Auftritt am 14. Spieltag in der Partie Eintracht Frankfurt – 1899 Hoffenheim (1:0 statt 0:0) arg kritisiert, gab 40 Tore für Heim- und Gastmannschaften – nach WahreTabelle-Modus waren es jedoch 42 Treffer.
Benjamin Cortus wurde in der jüngsten Online-Umfrage von WahreTabelle als bislang überzeugendster Referee unter den vier Liga-Neulingen gesehen – und der 32-jährige Unparteiische aus Röthenbach bestätigt diesen Eindruck in der Schiedsrichter-Torstatistik. Mit einem Schnitt von 1,86 „wahren Toren“ (Heim- und Gasttore) liegt Cortus am Tabellenende dieser Auswertung. Der im Spiel Eintracht Frankfurt – Hamburger SV (0:1 statt 0:0) nicht verhängte Strafstoß zugunsten der Hanseaten trübt am 25. Spieltag als einziger verweigerter „wahrer Treffer“ seine Statistik. Insgesamt fielen in sieben Spielen unter der Leitung von Cortus nur zwölf Tore. Weniger Treffer (10) hatte nur der verletzte Schiedsrichter Tobias Welz aus Wiesbaden in seinen drei Saisoneinsätzen zu notieren. (cge).
Schiedrichter-Neuling Cortus überzeugte am meisten
Wahre Torjägerliste: Ibisevic nur mit neun Treffern
Aktuelle Umfrage: Stimmt ab!
- 16.04.2024 13:06 Uhr Auswertung 29. Spieltag: Diskussionen um zwei Leverkusen-Tore und mögliche Rote Karten
- 09.04.2024 16:46 Uhr Auswertung 28. Spieltag: Platzverweise für Unions Trimmel und Frankfurts Dina Ebimbe
- 02.04.2024 11:19 Uhr Auswertung 27. Spieltag: Leipzig und Augsburg um Sieg gebracht – Rot für Ryerson
- 21.03.2024 12:31 Uhr Siebert über VAR: „Weniger Tätlichkeiten und Schwalben im Strafraum“
- 14.02.2024 08:35 Uhr Wirbel um aberkanntes Leipzig-Tor gegen Real Madrid: „Es war kein Abseits, es war kein Foul“
- 07.02.2024 09:51 Uhr 20. Spieltag: BVB-Niederlage in Heidenheim – Schlotterbeck foult im eigenen Strafraum
Mehrere strittige Szenen im Fokus
Erstmals seit dem 17. Spieltag hat es nach einem Bundesliga-Wochenende keine Ergebniskorrektur durch die WT-Community gegeben. Dennoch wurden vier strittige Szenen diskutiert, von denen zwei beim Duell zwischen Bayer Leverkusen und Werder Bremen (5:0) stattgefunden haben. 29. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick In beiden Fällen waren sich die Mitglieder des Kompetenzteams sowie die WT-User uneins. Jeweils mit einer knappen Mehrheit hätten die User den Elfmeter, der zum 1:0 führte, nicht gepfiffen und das 2:0, bei dem eine Abseitsstellung thematisiert wurde, nicht zählen lassen. Die KT-Mitglieder stärkten jedoch S...
Zwei Fehlentscheidungen im Fokus
Am 28. Bundesliga-Spieltag haben strittige Szenen zu insgesamt zwei Korrekturen in zwei Partien geführt – in beiden Fällen handelte es sich um einen nicht gegebenen Platzverweis. Christopher Trimmel vom 1. FC Union Berlin hätte für ein Handspiel die Rote und Eintracht Frankfurts Junior Dina Ebimbe für ein Foul die Gelb-Rote Karte sehen müssen. 28. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Trimmel lenkte gegen Leverkusen (0:1) den Ball mit dem Arm an den Pfosten, woraufhin Schiedsrichter Benjamin Brand auf den Elfmeterpunkt zeigte. Der Berliner Verteidiger wurde nicht bestraft, was auf Unv...
Vier Fehlentscheidungen im Fokus
Am 27. Bundesliga-Spieltag gab es einige strittige Szenen, die zu insgesamt vier Korrekturen in vier Partien geführt haben. In zwei Begegnungen sorgte dies für einem anderen Ausgang. Sowohl RB Leipzig als auch der FC Augsburg hätten in ihren Heimspielen anstelle eines Unentschiedens einen Sieg eingefahren. Glück hatte zudem Borussia Dortmund im Topspiel gegen den FC Bayern. 27. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Leipzig mühte sich am Samstagnachmittag zu einem 0:0 gegen Mainz 05, dabei hätte es nach Ansicht der WahreTabelle-Community in der 61. Minute einen Elfmeter für die Sachsen geben müss...
Schiedsrichter mit klarer Meinung
Nach Meinung von Schiedsrichter Daniel Siebert wird der Video-Assistent nie 100-prozentige Gerechtigkeit bringen. „Das war vielleicht die zu hohe Erwartung. Das aber kann er nicht leisten. Weil die Vereine, Spieler und Fans die meisten Szenen, die im Graubereich liegen, zu ihren Gunsten auslegen werden. So haben wir immer zwei Parteien und ein Ungleichgewicht in der Beurteilung“, sagte Siebert der „Berliner Zeitung“. In der Bundesliga wurde der VAR in der Saison 2017/2018 eingeführt. In der 2. Bundesliga etablierte er sich zwei Jahre später. Insgesamt habe der Videobeweis den Fußball fairer gemacht, befand Siebert vor allem mit Blick auf „faktische Situationen“ wie Abseits. „Es gibt kein Tor mehr ...
Sesko traf nach 97 Sekunden
Ein Tor nach 97 Sekunden im Achtelfinale der Champions League, Traumstart gegen Real Madrid – doch der Treffer von Benjamin Sesko für RB Leipzig zählte nicht. Zum großen Unverständnis von Sportdirektor Rouven Schröder. „Ich weiß nicht, was wir verbrochen haben, dass wir das Tor nicht bekommen, das war eine Fehlentscheidung. Es wäre mit dem 1:0 ein ganz anderes Spiel geworden“, schimpfte der 48-Jährige. Community: Im Forum über Schiedsrichter-Themen mitdiskutieren Das Schiedsrichter-Gespann aus Bosnien-Herzegowina um Irfan Peljto entschied in der Szene auf Abseits und wurde auch von Video-Schiedsrichter Pol van Boekel aus den N...