Das von vielen Medien zum „Spiel des Jahres“ erklärte DFB-Pokalfinale zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München (0:2 n. V.) wird den Fußballfans in Deutschland wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Die Partie im Berliner Olympiastadion erlebte in der 64. Minute eine strittige Szene, über die sicher auch weit über das Saisonende hinaus diskutiert werden wird.

Nach einem Freistoß von Nuri Sahin lenkte BVB-Abwehrchef Mats Hummels den Ball aus vier Metern in Richtung Tor, Dante rettete mit links, doch hinter der Linie. Der Brasilianer stand, wie mehrere Einstellungen belegten, bereits mit seinem rechten Fuß auf der Torlinie. Sowohl Schiedsrichter Florian Meyer (Burgdorf) als auch sein Assistent Frank Willenborg erkannten jedoch nicht auf Tor – und brachten die Dortmunder gegen sich auf. „Wir haben ein Tor erzielt, das regulär war“, ärgerte sich BVB-Kapitän Roman Weidenfeller in Bild am Sonntag, „ein entscheidendes Tor, das hätte zählen müssen, der Ball war hinter der Linie, ganz einfach.“ Dortmunds Coach Jürgen Klopp versuchte es nach dem Spiel in der Pressekonferenz mit Ironie: „Da müsstest du schon im Cirque du Soleil arbeiten, um den Ball noch vor der Linie wegzuschlagen.“

Das Regelwerk des DFB gibt Meyer recht: „Bestehen Zweifel, ob der Ball vollständig im Tor war, soll der Schiedsrichter das Spiel weiterlaufen lassen.“ Florian Meyer dementierte am Sonntag. „Im realen Ablauf war es sowohl für meinen Assistenten als auch für mich nicht zweifelsfrei zu erkennen, ob der Ball die Torlinie vollständig überschritten hat oder nicht“, zitierte der Deutsche Fußball-Bund den Referee in einer Mitteilung, „somit haben wir entschieden, das Spiel weiterlaufen zu lassen.“ Also doch kein Missverständnis zwischen Referee und Assistent? „Florian Meyer hat seinen Assistenten nicht überstimmt, es gab auch keine unterschiedliche Wahrnehmung der Situation. Von der Seitenlinie kam weder per Fahne noch über Headset das Signal auf ein Tor", erklärte DFB-Mediendirektor Ralf Köttker.
Bei der Fußball-Community WahreTabelle.de erreichte das Pokalfinale im neuen Forum Besondere Spiele – Spielszenen mit mehr als 300 Einträgen bis zum Redaktionsschluss am Sonntagabend bislang die höchste Zahl an Beiträgen in dieser Rubrik. Die Situation mit Mats Hummels war die strittige Szene der Partie.

Die Nutzer beschäftigte auch die Frage, ob der BVB-Abwehrspieler bei der Torszene im Abseits stand. „Aus den Fernsehbildern war das Abseits nicht klar erkennbar“, so Crowley, „schlechter Winkel und bei der gezogenen Linie wurde der Spieler dahinter nicht bedacht. Das muss noch genauer analysiert werden. Der Ball dürfte drin gewesen sein.“ D1pe: „Letztendlich sind es zwei Fehlentscheidungen innerhalb kürzester Zeit, die der Linienrichter sich da geleistet hat. Hätte er mal Abseits gezeigt, dann wäre die Diskussion hinfällig.“ JFB96 schrieb: „Für mich kein Abseits, somit war es korrekt, das Spiel weiterlaufen zu lassen. Zudem ist der Ball für mich komplett hinter der Linie.“ Um die Abseitsposition zu klären, orientierten sich einige Nutzer auch an den Farben der Fußballschuhe der an dieser Szene beteiligten Bayern-Spieler Javi Martinez und Manuel Neuer. „Bei den bewegten Bildern auf SKY konnte man meiner Meinung nach recht gut erkennen bzw. folgern, dass dieser helle Fleck tatsächlich Martinez Fuß war. Anhand der Farbe lässt sich daher nicht ausschließen, dass es Martinez‘ Fuß war“, hatte svenex genau hingeschaut. „Im Zweifelsfall ist für mich diese Situation bzgl. Abseits jedoch nicht aufzulösen“, so GloryRedDays, „somit kann ich dem Gespann keine Fehlentscheidung unterstellen und es war richtig entschieden, weiterlaufen zu lassen.“ (cge).

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