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23.01.2015 22:05 Uhr | Quelle: WahreTabelle.de

Die „Schwalben-Diskussion“ – Ein leidiges Thema

Bundesliga: Wie Schiedsrichter „Faller“ enttarnen können.

Robben / Köln
Quelle: Imago Sportfoto
Köln, 27. September 2014: Bayern-Star Arjen Robben (l.) hätte in einem seiner vielen Zweikämpfe mit dem Kölner Daniel Halfar bereits nach vier Minuten einen Elfmeter bekommen müssen.

Bundesliga-Schiedsrichter müssen viele schwierige Entscheidungen innerhalt von Sekundenbruchteilen treffen. Zu den kniffligsten Entscheidungen gehört die Bewertung von Strafraumsituationen. „Elfmeter oder Schwalbe?“ – bei WahreTabelle.de in der Hinrunde ein ähnlich heiß diskutiertes Thema in der deutschen Fußball-Eliteliga wie die Handspiel-Regelung.

Besonders am sechsten Spieltag schlugen die Wellen hoch. In den Spielen 1. FC Köln – FC Bayern München (0:2) und FC Augsburg – Hertha BSC (1:0) hätten die Schiedsrichter Knut Kircher (Rottenburg) bei einer Strafraumszene mit Kölns Daniel Halfar und Bayern-Star Arjen Robben (wurde am Freitag 31) jeweils auf „Elfmeter“ bzw. Bastian Dankert (Rostock) bei der Aktion von Hertha-Keeper Thomas Kraft gegen FCA-Stürmer Raul Bobadilla auf „Weiterspielen“ entscheiden müssen.

In der anschließenden Spieltags-Diskussion machte sogar das böse Wort vom „Robben-Malus“ die Runde. Der Niederländer beklagte sich in einem Interview nach dem Spiel, dass die Schiedsrichter sich scheinbar auf ihn eingeschossen hätten und er wohl über Jahre hinaus keinen Elfmeter mehr zugesprochen bekäme. Der ehemalige FIFA-Schiedsrichter Hellmut Krug (58) nahm dagegen Referee Kircher in Schutz: „Knut Kircher ist von einem Pulk von Spielern umgeben und seine Sicht ist verdeckt, er kann nicht auf Verdacht Strafstoß pfeifen. Robben muss sich das selbst ins Buch schreiben. Dadurch, dass er sehr schnell fällt, muss er damit rechnen, dass er auch mal einen Strafstoß nicht bekommt.“ Noch kniffliger damals die Szene in Augsburg. „Erst in der dritten oder vierten Zeitlupe habe ich eine kleine Berührung am rechten Knie von Bobadilla gesehen. Allerdings war da Bobadilla da schon am Fallen. Für mich hier kein Elfmeter“, schrieb WahreTabelle-Nutzer Moguntia.

Aber wie können die Schiedsrichter die „Schwalben“ im Strafraum zumindest ansatzweise enttarnen und kühlen Kopf bewahren?

Die Schiedsrichter-Zeitung (Ausgabe 6/2014) hat sich diesem Thema umfassend gewidmet und schreibt dazu: „Ist nicht eindeutig zu erkennen, ob sich ein Angreifer hat fallen lassen oder ob er bei einem fußballtypischen Zweikampf gestürzt ist, sollte der Schiedsrichter das Spiel nicht unterbrechen, sondern auf Weiterspielen entscheiden.“ Bundesliga-Referee Robert Hartmann (35), seit 2011 im „Oberhaus“ aktiv, hat in der Praxis seine eigenen Beobachtungen gemacht: „Schwalben sind oft an einem untypischen Fallmuster der Spieler erkennbar – nämlich dann, wenn eine Bewegung vorgetäuscht wird, ohne dass ein auslösender Impuls erkennbar ist.“

Doch der Schiedsrichter aus Wangen im Allgäu relativiert: „Nicht jeder Faller, der keinen Strafstoßpfiff nach sich zieht, muss zwingend eine Schwalbe sein. Manchmal geht ein Angreifer auch im Zweikampf zu Boden, ohne dass eine Täuschungsabsicht vorliegt.“ Für Hartmann sind „gutes Stellungsspiel mit ausreichender Nähe zum Spiel und ein optimaler Blickwinkel für die Situation“ ausschlaggebend, um eine korrekte Zweikampf-Bewertung zu erreichen. Hilfe kann auch von den Schiedsrichter-Assistenten kommen. „Je nach Ort des Zweikampfs“, erklärt Hartmann in einem Interview mit der Schiedsrichter-Zeitung, „haben die neutralen Assistenten die Möglichkeit, die Situation noch einmal aus einer anderen, zusätzlichen Perspektive zu beurteilen.“ Dies gelte insbesondere dann, wenn „der Schiedsrichter von hinten auf eine Situation schaut, die der Assistent durch eine Seitenansicht mit einem wichtigen Hinweis besser entschlüsseln kann“, so Hartmann. (cge).

Mehr zum Thema:
Krug: „Robben ist selbst schuld!“

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Besonders am sechsten Spieltag schlugen die Wellen hoch. In den Spielen 1. FC Köln – FC Bayern München (0:2) und FC Augsburg – Hertha BSC (1:0) hätten die Schiedsrichter Knut Kircher (Rottenburg) bei einer Strafraumszene mit Kölns Daniel Halfar und Bayern-Star Arjen Robben (wurde am Freitag 31) jeweils auf „Elfmeter“ bzw. Bastian Dankert (Rostock) bei der Aktion von Hertha-Keeper Thomas Kraft gegen FCA-Stürmer Raul Bobadilla auf „Weiterspielen“ entscheiden müssen.

In der anschließenden Spieltags-Diskussion machte sogar das böse Wort vom „Robben-Malus“ die Runde. Der Niederländer beklagte sich in einem Interview nach dem Spiel, dass die Schiedsrichter sich scheinbar auf ihn eingeschossen hätten und er wohl über Jahre hinaus keinen Elfmeter mehr zugesprochen bekäme. Der ehemalige FIFA-Schiedsrichter Hellmut Krug (58) nahm dagegen Referee Kircher in Schutz: „Knut Kircher ist von einem Pulk von Spielern umgeben und seine Sicht ist verdeckt, er kann nicht auf Verdacht Strafstoß pfeifen. Robben muss sich das selbst ins Buch schreiben. Dadurch, dass er sehr schnell fällt, muss er damit rechnen, dass er auch mal einen Strafstoß nicht bekommt.“ Noch kniffliger damals die Szene in Augsburg. „Erst in der dritten oder vierten Zeitlupe habe ich eine kleine Berührung am rechten Knie von Bobadilla gesehen. Allerdings war da Bobadilla da schon am Fallen. Für mich hier kein Elfmeter“, schrieb WahreTabelle-Nutzer Moguntia.

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Die Schiedsrichter-Zeitung (Ausgabe 6/2014) hat sich diesem Thema umfassend gewidmet und schreibt dazu: „Ist nicht eindeutig zu erkennen, ob sich ein Angreifer hat fallen lassen oder ob er bei einem fußballtypischen Zweikampf gestürzt ist, sollte der Schiedsrichter das Spiel nicht unterbrechen, sondern auf Weiterspielen entscheiden.“ Bundesliga-Referee Robert Hartmann (35), seit 2011 im „Oberhaus“ aktiv, hat in der Praxis seine eigenen Beobachtungen gemacht: „Schwalben sind oft an einem untypischen Fallmuster der Spieler erkennbar – nämlich dann, wenn eine Bewegung vorgetäuscht wird, ohne dass ein auslösender Impuls erkennbar ist.“

Doch der Schiedsrichter aus Wangen im Allgäu relativiert: „Nicht jeder Faller, der keinen Strafstoßpfiff nach sich zieht, muss zwingend eine Schwalbe sein. Manchmal geht ein Angreifer auch im Zweikampf zu Boden, ohne dass eine Täuschungsabsicht vorliegt.“ Für Hartmann sind „gutes Stellungsspiel mit ausreichender Nähe zum Spiel und ein optimaler Blickwinkel für die Situation“ ausschlaggebend, um eine korrekte Zweikampf-Bewertung zu erreichen. Hilfe kann auch von den Schiedsrichter-Assistenten kommen. „Je nach Ort des Zweikampfs“, erklärt Hartmann in einem Interview mit der Schiedsrichter-Zeitung, „haben die neutralen Assistenten die Möglichkeit, die Situation noch einmal aus einer anderen, zusätzlichen Perspektive zu beurteilen.“ Dies gelte insbesondere dann, wenn „der Schiedsrichter von hinten auf eine Situation schaut, die der Assistent durch eine Seitenansicht mit einem wichtigen Hinweis besser entschlüsseln kann“, so Hartmann. (cge).

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24.01.2015 02:04


1wurf


Bor. M'Gladbach-FanBor. M'Gladbach-Fan


Mitglied seit: 25.09.2011

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Beiträge: 3078

Und fünf Kameras und zwei Schiedsichter mehr hätten noch mehr zur Entscheidung beizutragen...

Aber weil keine 100% erreicht werden können, verzichtet man auf jedes Prozent mehr...


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