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15.09.2014 10:40 Uhr | Quelle: WahreTabelle.de / dpa

Die Headset-Panne und die Folgen…

Ex-Schiri Krug fordert mehr Mut vom vierten Offiziellen – Kein Frankfurter Protest.

Gräfe / Headset
Quelle: GettyImages
Wie konnte das passieren? Ein Kommunikationsfehler im Gespann brachte Schiedsrichter Manuel Gräfe am dritten Spieltag in den Fokus.

Die durch ein offensichtlich defektes Headset verhinderte Elfmeterentscheidung von Schiedsrichter Manuel Gräfe (Berlin) im Bundesliga-Spiel Eintracht Frankfurt – FC Augsburg (0:1) ist die erste peinliche Referee-Panne der neuen Saison.

Der Fauxpas wird jedoch keinen Protest nach sich ziehen. Dies teilten die Offiziellen von Eintracht Frankfurt am Montag mit. „Wir haben in diese Richtung kein Ansinnen. Das war eine Tatsachen- Entscheidung, dagegen kann man nichts tun, seitdem es Fußball gibt“, sagte Eintracht-Boss Heribert Bruchhagen der Nachrichtenagentur dpa.

Den Hessen war im Sonntagsspiel beim Stand von 0:0 ein klarer Elfmeter verweigert worden (WahreTabelle.de berichtete). Der Vierte Offizielle Patrick Ittich wollte Schiedsrichter Manuel Gräfe von der Seitenlinie aus mitteilen, dass der Augsburger Dominik Kohr den Frankfurter Vaclav Kadlec im Strafraum umgerissen hatte (16.). Doch das Headset, mit dem die Unparteiischen in der Regel während des Spiels kommunizieren, funktionierte nicht. Und sowohl Gräfe als auch Linienrichter Guido Kleve hatten die Szene nicht gesehen.

„Ich habe von der Tribüne aus selten einen so klaren Elfmeter gesehen. Das war schon eine schwerwiegende Entscheidung gegen uns“, meinte Heribert Bruchhagen weiter, „denn es hätte ja nicht nur Elfmeter geben müssen, sondern auch eine Rote Karte gegen den Augsburger Spieler. Aber das ist leider so. So etwas passiert.“

Der ehemalige FIFA-Schiedsrichter und WM-Referee von 1994, Hellmut Krug (58), zeigte sich angesichts der Technikpanne verärgert. Krug am Sonntagabend in einer Telefon-Schaltung der Fernsehsendung SKY90 – Die Kia-Fußballdebatte: „Wenn man Technik einsetzt, dann muss man auch damit rechnen, dass sie hier und da einmal versagt. Das ist hier leider der Fall gewesen. Das ein Headset in einer solchen Situation nicht funktioniert, das ist fatal und äußerst ärgerlich.“ Von den eingesetzten vierten Offiziellen forderte der DFL-Schiedsrichterberater mehr Mut ein: „Wenn er merkt, dass er nicht durchkommt zum Schiedsrichter, muss er auf dem schnellsten Wege zum Assistenten und auf sich aufmerksam machen. Das wäre möglich gewesen. Das ist kein Vorwurf an Patrick Ittrich, es war eine besondere Stress- und Drucksituation. Aber ein vierter Offizieller muss alle Register ziehen.“

Die Headset-Panne von Frankfurt – ein Präzedenzfall in fast 52 Jahren Bundesliga. „So einen Fall hatten wir noch nicht“, räumte Krug bei SKY90 ein, „dass weder Schiedsrichter noch Assistent die Szene erkennen, der vierte Offizielle schon, er dies dann kommunizieren will, aber nicht kann – das kann man sich einfach nicht ausdenken.“ (cge / dpa).

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Der Fauxpas wird jedoch keinen Protest nach sich ziehen. Dies teilten die Offiziellen von Eintracht Frankfurt am Montag mit. „Wir haben in diese Richtung kein Ansinnen. Das war eine Tatsachen- Entscheidung, dagegen kann man nichts tun, seitdem es Fußball gibt“, sagte Eintracht-Boss Heribert Bruchhagen der Nachrichtenagentur dpa.

Den Hessen war im Sonntagsspiel beim Stand von 0:0 ein klarer Elfmeter verweigert worden (WahreTabelle.de berichtete). Der Vierte Offizielle Patrick Ittich wollte Schiedsrichter Manuel Gräfe von der Seitenlinie aus mitteilen, dass der Augsburger Dominik Kohr den Frankfurter Vaclav Kadlec im Strafraum umgerissen hatte (16.). Doch das Headset, mit dem die Unparteiischen in der Regel während des Spiels kommunizieren, funktionierte nicht. Und sowohl Gräfe als auch Linienrichter Guido Kleve hatten die Szene nicht gesehen.

„Ich habe von der Tribüne aus selten einen so klaren Elfmeter gesehen. Das war schon eine schwerwiegende Entscheidung gegen uns“, meinte Heribert Bruchhagen weiter, „denn es hätte ja nicht nur Elfmeter geben müssen, sondern auch eine Rote Karte gegen den Augsburger Spieler. Aber das ist leider so. So etwas passiert.“

Der ehemalige FIFA-Schiedsrichter und WM-Referee von 1994, Hellmut Krug (58), zeigte sich angesichts der Technikpanne verärgert. Krug am Sonntagabend in einer Telefon-Schaltung der Fernsehsendung SKY90 – Die Kia-Fußballdebatte: „Wenn man Technik einsetzt, dann muss man auch damit rechnen, dass sie hier und da einmal versagt. Das ist hier leider der Fall gewesen. Das ein Headset in einer solchen Situation nicht funktioniert, das ist fatal und äußerst ärgerlich.“ Von den eingesetzten vierten Offiziellen forderte der DFL-Schiedsrichterberater mehr Mut ein: „Wenn er merkt, dass er nicht durchkommt zum Schiedsrichter, muss er auf dem schnellsten Wege zum Assistenten und auf sich aufmerksam machen. Das wäre möglich gewesen. Das ist kein Vorwurf an Patrick Ittrich, es war eine besondere Stress- und Drucksituation. Aber ein vierter Offizieller muss alle Register ziehen.“

Die Headset-Panne von Frankfurt – ein Präzedenzfall in fast 52 Jahren Bundesliga. „So einen Fall hatten wir noch nicht“, räumte Krug bei SKY90 ein, „dass weder Schiedsrichter noch Assistent die Szene erkennen, der vierte Offizielle schon, er dies dann kommunizieren will, aber nicht kann – das kann man sich einfach nicht ausdenken.“ (cge / dpa).

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15.09.2014 19:10


DrVLenzR



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Selbst mit funktionierendem Headset finde ich es merkwürdig, wenn der 4. Offizielle dem Schiedsrichter von außen sagen kann, was er gesehen hat.
Da kann ich den 4. Offiziellen doch direkt vor ein TV-Gerät setzten und den Videobeweis akzeptieren.
Entweder man vertraut dem Mann auf dem Platz oder eben nicht, aber das ist doch Kindergarten. Hätte der 4. Offizielle mit winkenden Armen über den Platz rennen sollen?? 



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15.09.2014 18:38


Chaz


Eintr. Frankfurt-FanEintr. Frankfurt-Fan


Mitglied seit: 23.03.2014

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Beiträge: 406

@ Spielbeobachter

Zitat von Spielbeobachter
Dumm gelaufen, lässt sich aber nicht ändern. So wie ich das gelesen habe, war dem 4. Offiziellen wohl nicht klar, dass Gräfe ihn nicht gehört hat. Er ging daher davon aus, dass Gräfe ihn überstimmt hat, was sein gutes Recht ist. Dann ist es auch eher fragwürdig, an der Außenlinie einen Heidenaufstand zu machen, da der Schiri nunmal das letzte Wort hat.

Ja klar, aber im Normalfall sollte es doch so sein, dass der Schiri auch darauf reagiert, oder nicht?
Wenn ich einen Vorschlag mache, wäre zumindest ein "Habe ich anders gesehen" ganz cool...


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15.09.2014 15:38


Spielbeobachter


1. FC Köln-Fan1. FC Köln-Fan


Mitglied seit: 25.08.2009

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Beiträge: 3990

Kann passieren

Dumm gelaufen, lässt sich aber nicht ändern. So wie ich das gelesen habe, war dem 4. Offiziellen wohl nicht klar, dass Gräfe ihn nicht gehört hat. Er ging daher davon aus, dass Gräfe ihn überstimmt hat, was sein gutes Recht ist. Dann ist es auch eher fragwürdig, an der Außenlinie einen Heidenaufstand zu machen, da der Schiri nunmal das letzte Wort hat.


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