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15.01.2016 13:02 Uhr | Quelle: WahreTabelle

Die Schiedsrichter und ich (7): Benedikt Höwedes

Exklusiv: Weltmeister hat „größten Respekt“ vor Referees.

Höwedes / Hannover
Quelle: Imago Sportfoto
24. August 2013: In dieser Partie in Hannover suchte Schalkes Kapitän Benedikt Höwedes (2. v. r.) den Dialog mit Schiedsrichter Bastian Dankert (r.) – und sah später die Rote Karte.

Nur 31 Gelbe Karten in 206 Bundesliga-Spielen (Stand: Januar 2016) und lediglich vier Platzverweise – Benedikt Höwedes (27) gehört zu den fairsten Spielern der Liga. Der Weltmeister vom FC Schalke 04 setzt als Kapitän von „Königsblau“ vor allem auf das „Wir“, auf Kommunikation. „Es ist ein Miteinander: Trainer, Manager, Team, wir müssen alle und stetig kommunizieren, analysieren und auch im Erfolgsfall ansprechen, was nicht so gut läuft“, erklärte er in einem längeren Interview mit dem Schalker Klubmagazin Kreisel.

WahreTabelle-Redakteur Carsten Germann hatte Ende 2015 am Rande eines „weltmeisterlichen Abends“ in Hamburg die Gelegenheit, den bereits seit der Jugend für den FC Schalke 04 spielenden Innenverteidiger zu seinen Erlebnissen mit den Schiedsrichtern zu befragen – mit einigen überraschenden Ergebnissen.

Benedikt Höwedes zieht seinen Hut vor den Unparteiischen. Gegenüber WahreTabelle sagte er: „Die Schiedsrichter haben meinen größten Respekt, weil alle Entscheidungen, die sie treffen, sind Momentaufnahmen und diese sind sehr knifflig.“ Höwedes weiß: „Das sind oft Sekundenbruchteile, in denen Elfmeter, Abseits oder Handspiel entschieden werden müssen.“

Angesprochen auf den zunehmend steigenden Druck für Bundesligaprofis, Trainer und Referees verrät er: „Als Spieler hat man sich manchmal nicht so unter Kontrolle, da kochen die Emotionen sehr schnell hoch. Es geht um Punkte, um internationale Qualifikation, um viel Geld. Manchmal ärgere ich mich, wenn ich mich im Fernsehen sehe, wie ich zum Schiedsrichter gehe und diskutiere.“
Mode-Erscheinungen in der Liga wie „Schiedsrichter-Bashing“ sind dem geradlinigen Profi aus Haltern (Westfalen) fremd: „Ich bin immer sehr vorsichtig in der Bewertung von Schiedsrichterleistungen, manchmal hat man natürlich eine andere Sicht auf die Dinge. Wenn es offensichtliche Fehlentscheidungen sind, ärgert man sich natürlich maßlos darüber, weil man als Fußballer Spiele gewinnen will. Am Ende des Tages sind wir aber alle Menschen und wir alle machen Fehler, auch wir Spieler.“

Der S04-Kapitän weiß um die Schwierigkeiten für die Schiedsrichter während der 90 Minuten: „Viele Szenen werden im Fernsehen mit diversen Zeitlupen analysiert und erst dann sieht man, dass es sehr schwer ist für den Schiedsrichter, die richtige Entscheidung zu treffen.“
Sein kuriosestes Erlebnis mit den Referees: Am 25. Spieltag der Saison 2010/2011 sah Höwedes im Liga-Spiel beim VfB Stuttgart bereits nach 14 Minuten die Rote Karte. „Damals war Khalid Boulahrouz (inzwischen bei Feyenoord Rotterdam, d. Red.) noch beim VfB“, erzählt Höwedes, „er hat mich einfach über den Haufen gerannt, wollte flach aufs Tor schießen und ich bekam den Ball im Liegen an die Hand.“ Schiedsrichter Dr. Felix Brych (München) zeigte Höwedes Rot und gab Elfmeter, den der Serbe Zdravko Kuzmanovic (15.) zum 1:0-Siegtreffer verwandelte. „Ich dachte nur: So ein Käse“, so Benedikt Höwedes heute über die Episode, „aber im Nachhinein war es eine witzige Geschichte. So etwas passiert halt, das ist eben Fußball.“ (cge).

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WahreTabelle-Redakteur Carsten Germann hatte Ende 2015 am Rande eines „weltmeisterlichen Abends“ in Hamburg die Gelegenheit, den bereits seit der Jugend für den FC Schalke 04 spielenden Innenverteidiger zu seinen Erlebnissen mit den Schiedsrichtern zu befragen – mit einigen überraschenden Ergebnissen.

Benedikt Höwedes zieht seinen Hut vor den Unparteiischen. Gegenüber WahreTabelle sagte er: „Die Schiedsrichter haben meinen größten Respekt, weil alle Entscheidungen, die sie treffen, sind Momentaufnahmen und diese sind sehr knifflig.“ Höwedes weiß: „Das sind oft Sekundenbruchteile, in denen Elfmeter, Abseits oder Handspiel entschieden werden müssen.“

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21.03.2024 12:31 Uhr | Quelle: dpa Siebert über VAR: „Weniger Tätlichkeiten und Schwalben im Strafraum“

Schiedsrichter mit klarer Meinung

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Nach Meinung von Schiedsrichter Daniel Siebert wird der Video-Assistent nie 100-prozentige Gerechtigkeit bringen. „Das war vielleicht die zu hohe Erwartung. Das aber kann er nicht leisten. Weil die Vereine, Spieler und Fans die meisten Szenen, die im Graubereich liegen, zu ihren Gunsten auslegen werden. So haben wir immer zwei Parteien und ein Ungleichgewicht in der Beurteilung“, sagte Siebert der „Berliner Zeitung“. In der Bundesliga wurde der VAR in der Saison 2017/2018 eingeführt. In der 2. Bundesliga etablierte er sich zwei Jahre später. Insgesamt habe der Videobeweis den Fußball fairer gemacht, befand Siebert vor allem mit Blick auf „faktische Situationen“ wie Abseits. „Es gibt kein Tor mehr ...

14.02.2024 08:35 Uhr | Quelle: dpa Wirbel um aberkanntes Leipzig-Tor gegen Real Madrid: „Es war kein Abseits, es war kein Foul“

Sesko traf nach 97 Sekunden 

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Ein Tor nach 97 Sekunden im Achtelfinale der Champions League, Traumstart gegen Real Madrid – doch der Treffer von Benjamin Sesko für RB Leipzig zählte nicht. Zum großen Unverständnis von Sportdirektor Rouven Schröder. „Ich weiß nicht, was wir verbrochen haben, dass wir das Tor nicht bekommen, das war eine Fehlentscheidung. Es wäre mit dem 1:0 ein ganz anderes Spiel geworden“, schimpfte der 48-Jährige.  Community: Im Forum über Schiedsrichter-Themen mitdiskutieren Das Schiedsrichter-Gespann aus Bosnien-Herzegowina um Irfan Peljto entschied in der Szene auf Abseits und wurde auch von Video-Schiedsrichter Pol van Boekel aus den N...