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21.01.2015 10:07 Uhr | Quelle: WahreTabelle.de

Dr. Drees: Videobeweis nicht zielführend

Bundesliga-Schiedsrichter glaubt im Interview nicht an mehr Sensibilität im Umgang mit den Unparteiischen.

Dr. Drees / FC Bayern
Quelle: Imago Sportfoto
Gibt Auskunft: Bundesliga-Referee Dr. Jochen Drees (r., hier mit Bayern-Profi Mehdi Benatia).

Seine wohl denkwürdigste Bundesligapartie leitete Schiedsrichter Dr. Jochen Drees (44) am 18. Mai 2013. Im Saisonfinale zwischen Borussia Dortmund und 1899 Hoffenheim (1:2) verhängte er zwei Elfmeter gegen den BVB und verweigerte einem Treffer von Dortmund-Verteidiger Marcel Schmelzer in der Nachspielzeit nach kurzer Beratung mit seinem Assistenten Benjamin Brand die Anerkennung. Hoffenheim rettete sich dadurch in die Relegation, Fortuna Düsseldorf stieg ab. „Es war eine sehr aufregende Situation, im Nachhinein war sie sogar noch aufregender als im Spiel“, erklärte Dr. Drees im Oktober 2013 in einem Exklusiv-Interview mit WahreTabelle.de, „ich habe mir immer wieder gesagt: ,Das fehlende Bewusstsein über die Konsequenz war der Schlüssel dazu, richtig zu entscheiden.‘“

In einem Interview mit dem Sportportal Spox.com hat der Allgemeinmediziner aus Münster-Sarmsheim (Rheinland-Pfalz) am Dienstag zu den Punkten Stellung genommen, die den Schiedsrichtern auf der Seele liegen. So rechnet Dr. Drees („In der Bundesliga müssen Sie mutig sein“) trotz des Suizidversuchs seines ehemaligen Referee-Kollegen Babak Rafati (November 2011) nicht mit einer höheren Sensibilität im Umgang mit den Schiedsrichtern. Drees zu Spox.com: „Daran glaube ich nicht und das darf man auch nicht erwarten. Fußball ist ein hartes  Geschäft, in dem auf Einzelne keine Rücksicht genommen wird. Weder auf die Schiedsrichter, noch auf die Spieler. Wenn jemand seine Leistung nicht bringt, wird keiner ewig an ihm festhalten. Ich habe daher nicht die Wahrnehmung, das s ein Kollege nun sagen würde: ‚Seid bitte so lieb und fasst mich mit Samthandschuhen an.‘“

Positiv steht Dr. Jochen Drees der im Dezember 2014 beschlossenen Einführung der Torlinientechnik in der Fußball-Bundesliga gegenüber: „Ich bin schon seit vielen Jahren Anhänger der Torlinientechnologie, in welcher Art auch immer diese schließlich durchgeführt wird. Wichtig ist, dass sie technisch zweifelsfrei funktioniert, denn die Frage "Tor oder nicht Tor" ist eine ganz entscheidende und sehr beeinflussende im Spiel. Wenn es 5:0 steht, ist das 5:1 in den meisten Fällen sicherlich  unerheblich. Beim Stand von 0:0 hat ein entsprechendes Tor aber eine sehr weitreichende Konsequenz.“ Und er räumt ein: „Durch die Geschwindigkeit im Spiel lassen sich manche Fälle mit dem menschlichen Auge nicht hundertprozentig auflösen. Daher ist es sinnvoll, auf ein solches System zurückgreifen zu können. Jedoch muss es unmittelbar helfen, es darf dadurch nicht zu Verzögerungen im Spielablauf kommen.“

Die im zweiten Halbjahr 2014 immer wieder diskutierte Einführung des Videobeweises lehnt Drees – ebenso wie die Mehrheit der Bundesliga-Profis – allerdings ab. „Es gibt einfach Situationen, die trotz drei, fünf oder acht Kameraeinstellungen nicht zweifelsfrei geklärt werden können“, erklärte der Referee im Spox-Interview, „diesen subjektiven Einfluss kann man auch technisch nicht vollständig ausmerzen. Ich glaube daher nicht, dass der Videobeweis zielführend und hilfreich für uns ist.“ (cge).

Mehr zum Thema:

Brychs besonderer Rekord – Dr. Drees und das „Regenspiel“

Dr. Drees im WahreTabelle-Exklusivinterview: „In der Bundesliga müssen Sie mutig sein!“

 

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In einem Interview mit dem Sportportal Spox.com hat der Allgemeinmediziner aus Münster-Sarmsheim (Rheinland-Pfalz) am Dienstag zu den Punkten Stellung genommen, die den Schiedsrichtern auf der Seele liegen. So rechnet Dr. Drees („In der Bundesliga müssen Sie mutig sein“) trotz des Suizidversuchs seines ehemaligen Referee-Kollegen Babak Rafati (November 2011) nicht mit einer höheren Sensibilität im Umgang mit den Schiedsrichtern. Drees zu Spox.com: „Daran glaube ich nicht und das darf man auch nicht erwarten. Fußball ist ein hartes  Geschäft, in dem auf Einzelne keine Rücksicht genommen wird. Weder auf die Schiedsrichter, noch auf die Spieler. Wenn jemand seine Leistung nicht bringt, wird keiner ewig an ihm festhalten. Ich habe daher nicht die Wahrnehmung, das s ein Kollege nun sagen würde: ‚Seid bitte so lieb und fasst mich mit Samthandschuhen an.‘“

Positiv steht Dr. Jochen Drees der im Dezember 2014 beschlossenen Einführung der Torlinientechnik in der Fußball-Bundesliga gegenüber: „Ich bin schon seit vielen Jahren Anhänger der Torlinientechnologie, in welcher Art auch immer diese schließlich durchgeführt wird. Wichtig ist, dass sie technisch zweifelsfrei funktioniert, denn die Frage "Tor oder nicht Tor" ist eine ganz entscheidende und sehr beeinflussende im Spiel. Wenn es 5:0 steht, ist das 5:1 in den meisten Fällen sicherlich  unerheblich. Beim Stand von 0:0 hat ein entsprechendes Tor aber eine sehr weitreichende Konsequenz.“ Und er räumt ein: „Durch die Geschwindigkeit im Spiel lassen sich manche Fälle mit dem menschlichen Auge nicht hundertprozentig auflösen. Daher ist es sinnvoll, auf ein solches System zurückgreifen zu können. Jedoch muss es unmittelbar helfen, es darf dadurch nicht zu Verzögerungen im Spielablauf kommen.“

Die im zweiten Halbjahr 2014 immer wieder diskutierte Einführung des Videobeweises lehnt Drees – ebenso wie die Mehrheit der Bundesliga-Profis – allerdings ab. „Es gibt einfach Situationen, die trotz drei, fünf oder acht Kameraeinstellungen nicht zweifelsfrei geklärt werden können“, erklärte der Referee im Spox-Interview, „diesen subjektiven Einfluss kann man auch technisch nicht vollständig ausmerzen. Ich glaube daher nicht, dass der Videobeweis zielführend und hilfreich für uns ist.“ (cge).

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21.03.2024 12:31 Uhr | Quelle: dpa Siebert über VAR: „Weniger Tätlichkeiten und Schwalben im Strafraum“

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