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18.07.2014 20:43 Uhr | Quelle: WahreTabelle.de / dpa

Fandel: „Freistoßspray ist kein Allheilmittel“

Schiedsrichter-Bosse mit schlechtem Zeugnis für WM-Referees - und mit Schlingerkurs bei Neuerungen.

Krug / Fandel
Quelle: GettyImages
Die DFB-Schiedsrichterbosse Hellmut Krug (l.) und Herbert Fandel fanden bei einer Klausurtagung in Grassau deutliche Worte für die Leistungen der WM-Referees.

Die DFB-Schiedsrichter-Oberen haben den Unparteiischen bei der WM ein äußerst schlechtes Zeugnis ausgestellt. Auf weniger Gelbe Karten – wie bei der WM gehandhabt – können sich die Bundesligen also nicht einstellen. Und auch nicht zwingend auf die Einführung des bei der WM bewährten Freistoßsprays.

Geht es nach den ehemaligen Top-Schiedsrichtern Herbert Fandel (50) und Hellmut Krug (58), dann war die Fußball-WM in Brasilien ein ziemliches Desaster für die Referees. „Die Leistungen der Schiedsrichter während des Turniers waren nicht zufriedenstellend“, unterstrich Fandel als Chef der DFB-Schiedsrichterkommission am Donnerstag. Zum Auftakt eines Lehrgangs der Erst- und Zweitliga-Referees blickten die Funktionäre auf die WM zurück, um für die anstehende Liga-Saison Lehren zu ziehen. Ihr ernüchterndes Fazit: An den Auftritten der internationalen Referees in Brasilien muss man sich kaum ein Beispiel nehmen. Und das zur WM gelobte Freistoß-Spray erscheint entgegen aller Bekundungen hierzulande eigentlich wohl doch nicht nötig zu sein.

Am ruppigen Verlauf einiger Matches bei der Weltmeisterschaft seien die Schiedsrichter eindeutig mit Schuld, unterstrich Fandel. Viel zu oft seien Fouls nicht sanktioniert oder gar nicht erst abgepfiffen worden. „Klare Vergehen und der rücksichtslose Einsatz von Füßen und Armen müssen zwingend mit Gelben Karten bestraft werden“, betonte Fandel, auch als Mahnung an die Unparteiischen in Deutschland: „Wo getreten und geschlagen wird, muss ein Schiedsrichter Grenzen setzen.“

Absolutes Negativbeispiel sei das Match Brasilien gegen Kolumbien (2:1, Viertelfinale) gewesen – mit 54 Fouls und der folgenschweren Attacke gegen den Brasilianer Neymar, die gleichbedeutend mit dem WM-Aus des Superstars der „Selecao“ war. Angesprochen auf die Aktion von Kolumbiens Juan Zuniga, der Neymar mit dem Knie in den Rücken sprang und einen Wirbel brach, befand Hellmut Krug sogar: „Es hat sicherlich deutlich brutalere Fouls gegeben.“ Zuletzt hatte es Berichte gegeben, wonach die FIFA die Schiedsrichter angeblich angewiesen habe, großzügig zu pfeifen. Darüber spekulieren wollten die beiden ehemaligen Unparteiischen nicht. Brasilien sei abgehakt, nun gehe es um die Zukunft in der Bundesliga. Und doch spielt die WM da auch wieder eine Rolle, in Bezug auf die während der Endrunde angewandten Neuerungen und Hilfsmittel für die Spielleiter. Das Freistoß-Spray etwa hatte für Furore gesorgt und auch hierzulande positive Reaktionen hervorgerufen.

Zwar hatte auch Herbert Fandel seine Meinung zu diesem Hilfsmittel geändert, als „Alles heilig machende“, sieht er es jedoch nicht. Eine Einführung in Deutschland, so Fandel, müsse auch nicht sein. „Wir wollen uns nicht versperren, aber wir sehen nicht die Notwendigkeit, das einzusetzen“, sagte er. Mit dem Spray konnten die WM-Schiedsrichter bei Freistößen die Lage des Balles und den Mauerabstand kennzeichnen. Deutschlands oberster Schiedsrichter-Funktionär setzt – ähnlich wie Schiedsrichterlegende Urs Meier (55) in einem Exklusiv-Interview mit WahreTabelle.de – eher auf die Autorität der Unparteiischen: „Die Persönlichkeit muss stark genug sein, um den Mauerabstand herzustellen“, meinte er.

Ob in den deutschen Stadien künftig also gesprüht wird, bleibt somit weiter offen. Eine Entscheidung darüber könnte im Dezember fallen, wenn sich die Deutsche Fußball Liga (DFL) mit einem Antrag des FC Bayern München über die Einführung der Torlinientechnik befasst.

Mehr zum Thema:
Krug, Maradona, Meier – Schiedsrichter-Kritik wird massiv

WM-Aus für Neymar befeuert Schiedsrichter-Diskussion

Freistoßspray bald auch in der Bundesliga?

Die DFB-Schiedsrichter-Oberen haben den Unparteiischen bei der WM ein äußerst schlechtes Zeugnis ausgestellt. Auf weniger Gelbe Karten – wie bei der WM gehandhabt – können sich die Bundesligen also nicht einstellen. Und auch nicht zwingend auf die Einführung des bei der WM bewährten Freistoßsprays.

Geht es nach den ehemaligen Top-Schiedsrichtern Herbert Fandel (50) und Hellmut Krug (58), dann war die Fußball-WM in Brasilien ein ziemliches Desaster für die Referees. „Die Leistungen der Schiedsrichter während des Turniers waren nicht zufriedenstellend“, unterstrich Fandel als Chef der DFB-Schiedsrichterkommission am Donnerstag. Zum Auftakt eines Lehrgangs der Erst- und Zweitliga-Referees blickten die Funktionäre auf die WM zurück, um für die anstehende Liga-Saison Lehren zu ziehen. Ihr ernüchterndes Fazit: An den Auftritten der internationalen Referees in Brasilien muss man sich kaum ein Beispiel nehmen. Und das zur WM gelobte Freistoß-Spray erscheint entgegen aller Bekundungen hierzulande eigentlich wohl doch nicht nötig zu sein.

Am ruppigen Verlauf einiger Matches bei der Weltmeisterschaft seien die Schiedsrichter eindeutig mit Schuld, unterstrich Fandel. Viel zu oft seien Fouls nicht sanktioniert oder gar nicht erst abgepfiffen worden. „Klare Vergehen und der rücksichtslose Einsatz von Füßen und Armen müssen zwingend mit Gelben Karten bestraft werden“, betonte Fandel, auch als Mahnung an die Unparteiischen in Deutschland: „Wo getreten und geschlagen wird, muss ein Schiedsrichter Grenzen setzen.“

Absolutes Negativbeispiel sei das Match Brasilien gegen Kolumbien (2:1, Viertelfinale) gewesen – mit 54 Fouls und der folgenschweren Attacke gegen den Brasilianer Neymar, die gleichbedeutend mit dem WM-Aus des Superstars der „Selecao“ war. Angesprochen auf die Aktion von Kolumbiens Juan Zuniga, der Neymar mit dem Knie in den Rücken sprang und einen Wirbel brach, befand Hellmut Krug sogar: „Es hat sicherlich deutlich brutalere Fouls gegeben.“ Zuletzt hatte es Berichte gegeben, wonach die FIFA die Schiedsrichter angeblich angewiesen habe, großzügig zu pfeifen. Darüber spekulieren wollten die beiden ehemaligen Unparteiischen nicht. Brasilien sei abgehakt, nun gehe es um die Zukunft in der Bundesliga. Und doch spielt die WM da auch wieder eine Rolle, in Bezug auf die während der Endrunde angewandten Neuerungen und Hilfsmittel für die Spielleiter. Das Freistoß-Spray etwa hatte für Furore gesorgt und auch hierzulande positive Reaktionen hervorgerufen.

Zwar hatte auch Herbert Fandel seine Meinung zu diesem Hilfsmittel geändert, als „Alles heilig machende“, sieht er es jedoch nicht. Eine Einführung in Deutschland, so Fandel, müsse auch nicht sein. „Wir wollen uns nicht versperren, aber wir sehen nicht die Notwendigkeit, das einzusetzen“, sagte er. Mit dem Spray konnten die WM-Schiedsrichter bei Freistößen die Lage des Balles und den Mauerabstand kennzeichnen. Deutschlands oberster Schiedsrichter-Funktionär setzt – ähnlich wie Schiedsrichterlegende Urs Meier (55) in einem Exklusiv-Interview mit WahreTabelle.de – eher auf die Autorität der Unparteiischen: „Die Persönlichkeit muss stark genug sein, um den Mauerabstand herzustellen“, meinte er.

Ob in den deutschen Stadien künftig also gesprüht wird, bleibt somit weiter offen. Eine Entscheidung darüber könnte im Dezember fallen, wenn sich die Deutsche Fußball Liga (DFL) mit einem Antrag des FC Bayern München über die Einführung der Torlinientechnik befasst.

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Mehrere strittige Szenen im Fokus

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21.03.2024 12:31 Uhr | Quelle: dpa Siebert über VAR: „Weniger Tätlichkeiten und Schwalben im Strafraum“

Schiedsrichter mit klarer Meinung

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Nach Meinung von Schiedsrichter Daniel Siebert wird der Video-Assistent nie 100-prozentige Gerechtigkeit bringen. „Das war vielleicht die zu hohe Erwartung. Das aber kann er nicht leisten. Weil die Vereine, Spieler und Fans die meisten Szenen, die im Graubereich liegen, zu ihren Gunsten auslegen werden. So haben wir immer zwei Parteien und ein Ungleichgewicht in der Beurteilung“, sagte Siebert der „Berliner Zeitung“. In der Bundesliga wurde der VAR in der Saison 2017/2018 eingeführt. In der 2. Bundesliga etablierte er sich zwei Jahre später. Insgesamt habe der Videobeweis den Fußball fairer gemacht, befand Siebert vor allem mit Blick auf „faktische Situationen“ wie Abseits. „Es gibt kein Tor mehr ...

14.02.2024 08:35 Uhr | Quelle: dpa Wirbel um aberkanntes Leipzig-Tor gegen Real Madrid: „Es war kein Abseits, es war kein Foul“

Sesko traf nach 97 Sekunden 

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Ein Tor nach 97 Sekunden im Achtelfinale der Champions League, Traumstart gegen Real Madrid – doch der Treffer von Benjamin Sesko für RB Leipzig zählte nicht. Zum großen Unverständnis von Sportdirektor Rouven Schröder. „Ich weiß nicht, was wir verbrochen haben, dass wir das Tor nicht bekommen, das war eine Fehlentscheidung. Es wäre mit dem 1:0 ein ganz anderes Spiel geworden“, schimpfte der 48-Jährige.  Community: Im Forum über Schiedsrichter-Themen mitdiskutieren Das Schiedsrichter-Gespann aus Bosnien-Herzegowina um Irfan Peljto entschied in der Szene auf Abseits und wurde auch von Video-Schiedsrichter Pol van Boekel aus den N...