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01.06.2016 15:37 Uhr | Quelle: WahreTabelle

Historisches EM-Finale 2004 für Schiedsrichter Dr. Merk

Deutsche Referees bei der EURO kamen aus Ost und West.

Merk / 2004
Quelle: Imago Sportfoto
Vor dem legendären EM-Finale am 4. Juli 2004 begrüßt Schiedsrichter Dr. Markus Merk (m.) die Kapitäne Luis Figo (2. v. r.) von Gastgeber Portugal und Griechenlands Theodoros Zagorakis (r.). Ganz links: Schiedsrichter-Assistent Jan Hendrik Salver.

Wie schon 2014 bei der WM in Brasilien ist Dr. Felix Brych (40) aus München auch „unser Mann“ bei der EURO in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli). Doch wer waren die deutschen Unparteiischen bei EM-Turnieren vor Brych? WahreTabelle hat sich im Vorfeld der EM die UEFA-Schiedsrichterlisten angesehen – mit bemerkenswerten Details.

Bis 1968 wurden bei der damals mit nur vier Endrundenteilnehmern ausgespielten Europameisterschaft keine deutschen Schiedsrichter eingesetzt. Den Anfang machte Referee-Legende Kurt Tschenscher († 2014). Der Mannheimer leitete die Halbfinal-Begegnung zwischen Gastgeber Italien und der UdSSR. Nach einem 0:0 nach 120 Minuten musste ein Losentscheid her – nach Tschenschers Münzwurf erreichte Italien das Finale…

Die EM-Endrunde 1972 gewann die Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland durch ein souveränes 3:0 gegen die UdSSR-Auswahl in Brüssel. Der deutsche Referee beim Turnier in Belgien kam aus der DDR: Rudi Glöckner († 1999) aus Markranstädt, 1970 einziger deutscher Unparteiischer bei einem WM-Finale, pfiff das Halbfinale UdSSR – Ungarn (1:0), welches gleichzeitig der letzte EM-Auftritt der Magyaren bis 2016 sein sollte. Bei der EURO 1980 waren wieder zwei deutsche Referees im Einsatz: DDR-Schiedsrichterlegende Adolf Prokop (77) aus Erfurt und Heinz Aldinger aus Waiblingen, der zwischen 1967 und 1981 insgesamt 136 Bundesliga-Spiele leitete.

Prokop – bis 1988 Leiter von 283 DDR-Oberligabegegnungen und Schiedsrichter im UEFA-Cup-Finale 1981 – war auch 1984 nominiert, gemeinsam mit dem DFB-Schiedsrichter Volker Roth (74) aus Salzgitter. Roth sprach am 10. Juni 1984 im Spiel zwischen Gastgeber Frankreich und dem Überraschungsteam aus Dänemark (1:0) gegen den Franzosen Manuel Amoros einen von nur drei Platzverweisen im Turnier aus.

Ein Heimspiel erlebte Bundesliga-Schiedsrichteridol Dieter Pauly aus Rheydt 1988. Der heute 76-jährige Rheinländer pfiff im Müngersdorfer Stadion von Köln das Vorrundenspiel UdSSR – Niederlande (1:0), welches am 25. Juni 1988 in München auch die Finalpaarung war. Zweiter deutscher Unparteiischer bei der einzigen EM-Endrunde in Deutschland: Siegfried Kirschen (72) aus Chemnitz. Der Sachse, der 249 DDR-Oberligaspiele pfiff, kam nicht nur zu EM-Ehren, sondern leitete 1990/91 kurz vor dem Ende seiner großen Schiedsrichter-Karriere auch zwei Spiele in der Fußball-Bundesliga. 1988 pfiff Kirschen, der als Schieds- und Linienrichter an neun WM-Partien (deutscher Rekord) beteiligt war, das Duell Irland – England (1:0) in Stuttgart.

1992 war das große Jahr des Aron Schmidhuber (69). Der Referee aus dem bayerischen Ottobrunn wurde erst für das Europapokalfinale der Meister im Londoner Wembleystadion, dann für die EM-Endrunde in Schweden nominiert. Dort leitete er aufgrund des Finaleinzugs der DFB-Elf nur die Partie der Gastgeber gegen Dänemark (1:0). In England 1996 waren mit Hellmut Krug (60) aus Gelsenkirchen und Bernd Heynemann (62), bis 2010 auch UEFA-Schiedsrichterbeobachter, erstmals zwei Bundesliga-Referees am Start. Da Deutschland wie vier Jahre zuvor den Sprung ins Finale schaffte, war erst für Heynemann, dann für Krug Schluss: im Viertelfinale Portugal – Tschechien.

Den EM-Turnieren 2000 in Belgien und den Niederlanden sowie 2004 in Portugal konnte der deutsche Weltklasse-Referee Dr. Markus Merk (54) aus Kaiserslautern seinen Stempel aufdrücken. Der dreimalige „Weltschiedsrichter des Jahres“ war 2000 in Amsterdam Spielleiter des Halbfinales Holland – Italien und vier Jahre später in Lissabon Schiedsrichter des unvergessenen Finales Portugal – Griechenland (0:1), der vielleicht größten Sensation der EM-Geschichte. „Ein Deutscher gewinnt das EM-Finale“ titelte Die Welt am 29. Juni 2004 nach Merks Nominierung. Der Zahnmediziner hatte vor dem Turnierstart selbstbewusst erklärt: „Deutschland muss im Finale vertreten sein – entweder durch Rudi Völlers Team oder durch mich.“ Letzterer Fall trat ein, Merk meisterte die Final-Aufgabe souverän und durfte anschließend Griechenlands deutschem Trainer Otto Rehhagel zum Titelgewinn gratulieren.

Wenig Applaus gab es dagegen 2008 für Herbert Fandel (52) aus Kyllburg. Der Referee aus Rheinland-Pfalz musste auch aufgrund des deutschen Finaleinzugs nach drei Spielen im Viertelfinale nach Hause fahren. Aber: Fandel leistete sich laut Sport Bild auch „vier grobe Fehlentscheidungen“, unter anderem im Vorrundenspiel Portugal – Türkei (2:0) mit einem zurückgenommenen, regulären Treffer von Pepe. Auf zwei Einsätze mit zehn (!) Gelben Karten kam 2012 in Polen und der Ukraine Wolfgang Stark (46) aus Ergolding. Sechs Mal zückte Stark allein Gelb gegen die temperamentvollen Kroaten im Vorrundenspiel gegen Spanien (0:1) in Danzig. (cge).

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Bis 1968 wurden bei der damals mit nur vier Endrundenteilnehmern ausgespielten Europameisterschaft keine deutschen Schiedsrichter eingesetzt. Den Anfang machte Referee-Legende Kurt Tschenscher († 2014). Der Mannheimer leitete die Halbfinal-Begegnung zwischen Gastgeber Italien und der UdSSR. Nach einem 0:0 nach 120 Minuten musste ein Losentscheid her – nach Tschenschers Münzwurf erreichte Italien das Finale…

Die EM-Endrunde 1972 gewann die Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland durch ein souveränes 3:0 gegen die UdSSR-Auswahl in Brüssel. Der deutsche Referee beim Turnier in Belgien kam aus der DDR: Rudi Glöckner († 1999) aus Markranstädt, 1970 einziger deutscher Unparteiischer bei einem WM-Finale, pfiff das Halbfinale UdSSR – Ungarn (1:0), welches gleichzeitig der letzte EM-Auftritt der Magyaren bis 2016 sein sollte. Bei der EURO 1980 waren wieder zwei deutsche Referees im Einsatz: DDR-Schiedsrichterlegende Adolf Prokop (77) aus Erfurt und Heinz Aldinger aus Waiblingen, der zwischen 1967 und 1981 insgesamt 136 Bundesliga-Spiele leitete.

Prokop – bis 1988 Leiter von 283 DDR-Oberligabegegnungen und Schiedsrichter im UEFA-Cup-Finale 1981 – war auch 1984 nominiert, gemeinsam mit dem DFB-Schiedsrichter Volker Roth (74) aus Salzgitter. Roth sprach am 10. Juni 1984 im Spiel zwischen Gastgeber Frankreich und dem Überraschungsteam aus Dänemark (1:0) gegen den Franzosen Manuel Amoros einen von nur drei Platzverweisen im Turnier aus.

Ein Heimspiel erlebte Bundesliga-Schiedsrichteridol Dieter Pauly aus Rheydt 1988. Der heute 76-jährige Rheinländer pfiff im Müngersdorfer Stadion von Köln das Vorrundenspiel UdSSR – Niederlande (1:0), welches am 25. Juni 1988 in München auch die Finalpaarung war. Zweiter deutscher Unparteiischer bei der einzigen EM-Endrunde in Deutschland: Siegfried Kirschen (72) aus Chemnitz. Der Sachse, der 249 DDR-Oberligaspiele pfiff, kam nicht nur zu EM-Ehren, sondern leitete 1990/91 kurz vor dem Ende seiner großen Schiedsrichter-Karriere auch zwei Spiele in der Fußball-Bundesliga. 1988 pfiff Kirschen, der als Schieds- und Linienrichter an neun WM-Partien (deutscher Rekord) beteiligt war, das Duell Irland – England (1:0) in Stuttgart.

1992 war das große Jahr des Aron Schmidhuber (69). Der Referee aus dem bayerischen Ottobrunn wurde erst für das Europapokalfinale der Meister im Londoner Wembleystadion, dann für die EM-Endrunde in Schweden nominiert. Dort leitete er aufgrund des Finaleinzugs der DFB-Elf nur die Partie der Gastgeber gegen Dänemark (1:0). In England 1996 waren mit Hellmut Krug (60) aus Gelsenkirchen und Bernd Heynemann (62), bis 2010 auch UEFA-Schiedsrichterbeobachter, erstmals zwei Bundesliga-Referees am Start. Da Deutschland wie vier Jahre zuvor den Sprung ins Finale schaffte, war erst für Heynemann, dann für Krug Schluss: im Viertelfinale Portugal – Tschechien.

Den EM-Turnieren 2000 in Belgien und den Niederlanden sowie 2004 in Portugal konnte der deutsche Weltklasse-Referee Dr. Markus Merk (54) aus Kaiserslautern seinen Stempel aufdrücken. Der dreimalige „Weltschiedsrichter des Jahres“ war 2000 in Amsterdam Spielleiter des Halbfinales Holland – Italien und vier Jahre später in Lissabon Schiedsrichter des unvergessenen Finales Portugal – Griechenland (0:1), der vielleicht größten Sensation der EM-Geschichte. „Ein Deutscher gewinnt das EM-Finale“ titelte Die Welt am 29. Juni 2004 nach Merks Nominierung. Der Zahnmediziner hatte vor dem Turnierstart selbstbewusst erklärt: „Deutschland muss im Finale vertreten sein – entweder durch Rudi Völlers Team oder durch mich.“ Letzterer Fall trat ein, Merk meisterte die Final-Aufgabe souverän und durfte anschließend Griechenlands deutschem Trainer Otto Rehhagel zum Titelgewinn gratulieren.

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