Newsansicht

WahreTabelle 1.Bundesliga >> WahreTabelle 2.Bundesliga >>
07.02.2017 11:06 Uhr | Quelle: dpa / WahreTabelle

Krug zum Video-Beweis: „Wird dem Fußball helfen“

DFL nach Projekt-Vorstellung in Hamburg zuversichtlich.

Krug / Milan
Quelle: Imago Sportfoto
Ex-FIFA-Schiedsrichter Hellmut Krug bei der Präsentation des Video-Assistant-Referee-Projekts der FIFA im November 2016 in Mailand.

Der Einsatz des Video-Assistenten in der nächsten Saison der Fußball-Bundesliga wird zu weniger Fehlentscheidungen, aber zu mehr Roten Karten führen. Dies ist die Einschätzung von Hellmut Krug (60, Gelsenkirchen), Beauftragter für die Videotechnik bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL). Gemeinsam mit Lutz Michael Fröhlich (59), dem Schiedsrichter-Chef beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), stellte er am Montag in Hamburg vor Journalisten das Projekt vor. „Wir haben das Gefühl, dass es dem Fußball helfen wird“, sagte Krug der Deutschen Presse-Agentur (dpa). 

Im Kölner Sendezentrum der Mediengruppe RTL wird die Video-Zentrale von DFB und DFL ihren Sitz haben. Dorthin werden die Spiele der Fußball-Bundesliga übertragen. An neun Arbeitsplätzen für alle Partien werden die Bilder der zahlreichen TV-Kameras aus verschiedenen Perspektiven genutzt. Pro Spiel verfolgen der Operator und sein Assistent an vier Schirmen die Spielszenen.

Der Videobeweis kommt nur bei Toren, Elfmeter-Entscheidungen, Platzverweisen und Spielerverwechslungen zum Einsatz. Gelbe und Gelb-Rote Karten sowie Freistoß-Pfiffe gehören nicht zum Spektrum.

Aktive und vor kurzem ausgeschiedene Bundesliga-Schiedsrichter werden als Operator eingesetzt. Die Analyse strittiger Entscheidungen soll in der Regel zehn bis 40 Sekunden in Anspruch nehmen. „Vier Minuten wird's nicht geben, das verspreche ich“, sagte Krug. Bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft im Dezember 2016 hatte Schiedsrichter Viktor Kassai (41) aus Ungarn im Halbfinale zwischen den Kashima Antlers und Altético Nacional aus Kolumbien (3:0) erstmals mit Hilfe des Video-Beweises einen Elfmeter verhängt. Zwischen der Konsultierung des Video-Assistenten und der Ausführung des Strafstoßes vergingen jedoch – wie auch im zweiten Halbfinale zwischen Real Madrid und Club America aus Mexiko (2:0) – mehrere Minuten.

Der Schiedsrichter kann vom Operator via Funk einen Hinweis erhalten, die Partie möglichst in neutraler Zone kurz zu unterbrechen. „Nur bei klaren Anhaltspunkten wird unterbrochen“, betonte Krug am Montag in Hamburg. Es ist auch möglich, dass das Spiel fortgesetzt wird, während die Video-Analyse erfolgt. Sollte beispielsweise erst im Video-Zentrum ein berechtigter, aber nicht gegebener Elfmeter erkannt werden, sind die dann – unberechtigt – ausgeführten Spielzüge ungültig.

Der Schiedsrichter im Stadion kann in einer sogenannten Review-Area eine Entscheidung am Bildschirm überprüfen und sein Urteil notfalls korrigieren. Die Interaktionen zwischen Video-Assistent und Referee schätzt Fröhlich pro Partie auf maximal sechs. „Die klaren Fehler werden wir zu 90 Prozent ausmerzen. Wir werden die großen Böcke rausbekommen“, ist Hellmut Krug sicher. (cge / Mit Material von dpa).

Mehr zum Thema:

„La Liga“: Video-Schiedsrichter ab 2018

Video-Schiedsrichter beim Klassiker Italien – Deutschland

Testlauf für Video-Schiedsrichter in der Fußball-Bundesliga

Aktuelle Umfrage: Stimmt ab!

Vier neue Schiedsrichter starteten in der Saison 2016/2017 in das ,,Abenteuer“ Bundesliga. Welcher der zu Saisonbeginn nominierten Bundesliga-Referees konnte Euch bisher am meisten überzeugen?

Der Einsatz des Video-Assistenten in der nächsten Saison der Fußball-Bundesliga wird zu weniger Fehlentscheidungen, aber zu mehr Roten Karten führen. Dies ist die Einschätzung von Hellmut Krug (60, Gelsenkirchen), Beauftragter für die Videotechnik bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL). Gemeinsam mit Lutz Michael Fröhlich (59), dem Schiedsrichter-Chef beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), stellte er am Montag in Hamburg vor Journalisten das Projekt vor. „Wir haben das Gefühl, dass es dem Fußball helfen wird“, sagte Krug der Deutschen Presse-Agentur (dpa). 

Im Kölner Sendezentrum der Mediengruppe RTL wird die Video-Zentrale von DFB und DFL ihren Sitz haben. Dorthin werden die Spiele der Fußball-Bundesliga übertragen. An neun Arbeitsplätzen für alle Partien werden die Bilder der zahlreichen TV-Kameras aus verschiedenen Perspektiven genutzt. Pro Spiel verfolgen der Operator und sein Assistent an vier Schirmen die Spielszenen.

Der Videobeweis kommt nur bei Toren, Elfmeter-Entscheidungen, Platzverweisen und Spielerverwechslungen zum Einsatz. Gelbe und Gelb-Rote Karten sowie Freistoß-Pfiffe gehören nicht zum Spektrum.

Aktive und vor kurzem ausgeschiedene Bundesliga-Schiedsrichter werden als Operator eingesetzt. Die Analyse strittiger Entscheidungen soll in der Regel zehn bis 40 Sekunden in Anspruch nehmen. „Vier Minuten wird's nicht geben, das verspreche ich“, sagte Krug. Bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft im Dezember 2016 hatte Schiedsrichter Viktor Kassai (41) aus Ungarn im Halbfinale zwischen den Kashima Antlers und Altético Nacional aus Kolumbien (3:0) erstmals mit Hilfe des Video-Beweises einen Elfmeter verhängt. Zwischen der Konsultierung des Video-Assistenten und der Ausführung des Strafstoßes vergingen jedoch – wie auch im zweiten Halbfinale zwischen Real Madrid und Club America aus Mexiko (2:0) – mehrere Minuten.

Der Schiedsrichter kann vom Operator via Funk einen Hinweis erhalten, die Partie möglichst in neutraler Zone kurz zu unterbrechen. „Nur bei klaren Anhaltspunkten wird unterbrochen“, betonte Krug am Montag in Hamburg. Es ist auch möglich, dass das Spiel fortgesetzt wird, während die Video-Analyse erfolgt. Sollte beispielsweise erst im Video-Zentrum ein berechtigter, aber nicht gegebener Elfmeter erkannt werden, sind die dann – unberechtigt – ausgeführten Spielzüge ungültig.

Der Schiedsrichter im Stadion kann in einer sogenannten Review-Area eine Entscheidung am Bildschirm überprüfen und sein Urteil notfalls korrigieren. Die Interaktionen zwischen Video-Assistent und Referee schätzt Fröhlich pro Partie auf maximal sechs. „Die klaren Fehler werden wir zu 90 Prozent ausmerzen. Wir werden die großen Böcke rausbekommen“, ist Hellmut Krug sicher. (cge / Mit Material von dpa).

Mehr zum Thema:

„La Liga“: Video-Schiedsrichter ab 2018

Video-Schiedsrichter beim Klassiker Italien – Deutschland

Testlauf für Video-Schiedsrichter in der Fußball-Bundesliga

Aktuelle Umfrage: Stimmt ab!

Vier neue Schiedsrichter starteten in der Saison 2016/2017 in das ,,Abenteuer“ Bundesliga. Welcher der zu Saisonbeginn nominierten Bundesliga-Referees konnte Euch bisher am meisten überzeugen?

21.03.2024 12:31 Uhr | Quelle: dpa Siebert über VAR: „Weniger Tätlichkeiten und Schwalben im Strafraum“

Der VAR polarisiert im Fußball. Schiedsrichter Daniel Siebert hat eine klare Meinung zu dem Video-Assistenten – und appelliert an die Fans.

Siebert_Daniel_0046665044h_1684828628.jpg

Nach Meinung von Schiedsrichter Daniel Siebert wird der Video-Assistent nie 100-prozentige Gerechtigkeit bringen. „Das war vielleicht die zu hohe Erwartung. Das aber kann er nicht leisten. Weil die Vereine, Spieler und Fans die meisten Szenen, die im Graubereich liegen, zu ihren Gunsten auslegen werden. So haben wir immer zwei Parteien und ein Ungleichgewicht in der Beurteilung“, sagte Siebert der „Berliner Zeitung“. In der Bundesliga wurde der VAR in der Saison 2017/2018 eingeführt. In der 2. Bundesliga etablierte er sich zwei Jahre später. Insgesamt habe der Videobeweis den Fußball fairer gemacht, befand Siebert vor allem mit Blick auf „faktische Situationen“ wie Abseits.  „E...

14.02.2024 08:35 Uhr | Quelle: dpa Wirbel um aberkanntes Leipzig-Tor gegen Real Madrid: „Es war kein Abseits, es war kein Foul“

Sesko traf nach 97 Sekunden 

Sesko-Benjamin-2023-2024-RB-Leipzig-1040560563h_1707896218.jpg

Ein Tor nach 97 Sekunden im Achtelfinale der Champions League, Traumstart gegen Real Madrid – doch der Treffer von Benjamin Sesko für RB Leipzig zählte nicht. Zum großen Unverständnis von Sportdirektor Rouven Schröder. „Ich weiß nicht, was wir verbrochen haben, dass wir das Tor nicht bekommen, das war eine Fehlentscheidung. Es wäre mit dem 1:0 ein ganz anderes Spiel geworden“, schimpfte der 48-Jährige.  Community: Im Forum über Schiedsrichter-Themen mitdiskutieren Das Schiedsrichter-Gespann aus Bosnien-Herzegowina um Irfan Peljto entschied in der Szene auf Abseits und wurde auch von Video-Schiedsrichter Pol van Boekel aus den N...

07.02.2024 09:51 Uhr | Quelle: WahreTabelle 20. Spieltag: BVB-Niederlage in Heidenheim – Schlotterbeck foult im eigenen Strafraum

Eine Korrektur im Fokus

Schlotterbeck-Nico-BVB-1039948473h_1707296041.jpg

Borussia Dortmund kam am 20. Spieltag beim 1. FC Heidenheim nicht über ein 0:0 hinaus. Geht es nach der WT-Community, hätte der Aufsteiger gegen den BVB sogar gewinnen müssen. Grund hierfür ist demnach ein nicht gegebener Elfmeter für Heidenheim in der Schlussphase. 20. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Die User diskutierten über ein vermeintliches Foul von Nico Schlotterbeck an Stefan Schimmer im BVB-Strafraum. Schiedsrichter Bastian Dankert ahndete die Szene nicht, was 74,1 Prozent der User sowie fünf von sieben Mitgliedern aus dem Kompetenzteam als Fehler einstuften – sie hä...

27.01.2024 16:31 Uhr | Quelle: dpa Bei Bundesliga-Spiel in Wolfsburg: Zuschauer hilft nach Verletzung von Linienrichter aus

Suche via Stadionsprecher

Siewer-Thorben-Schiedsrichter-1039622306h_1706369725.jpg

Linienrichter Thorben Siewer ist beim Bundesliga-Spiel zwischen dem VfL Wolfsburg und dem 1. FC Köln am Samstag verletzt ersetzt worden. Weil der Unparteiische in der Folge vom vierten Offiziellen Nicolas Winter vertreten werden musste, übernahm ein Zuschauer von der Tribüne Winters Rolle zwischen den beiden Trainerbänken. Der Mann mit Schiedsrichter-Lizenz wurde via Stadiondurchsage gesucht und gefunden. Community: Im Forum über Schiedsrichter-Themen mitdiskutieren Was war passiert? Bei einem Wolfsburger Angriff in der 14. Minute schoss der Kölner Abwehrspieler Max Finkgräfe den Ball in Seitenaus und traf den Linienrichter bei diesem Klärungsversuch aus kurzer Distanz un...

15.01.2024 11:03 Uhr | Quelle: dpa Verletzter Schiedsrichter Brych peilt Comeback an: „Die Leute wollen, dass ich zurückkomme“

Fällt mit Kreuzbandriss aus

Brych-Felix-2023-2024-DFB-1035963496h_1705313177.jpg

Schiedsrichter Felix Brych hofft nach seinem Kreuzbandriss auf eine Rückkehr im Profifußball. „Meine Motivation und mein Wille, wieder in der Bundesliga zu pfeifen, ist jedenfalls groß“, sagte der 48 Jahre alte Münchner in einem Interview der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Auf die Frage, was ihn antreibe, meinte Brych: „Das Comeback. Das ist nach der Verletzung, die ich mir ausgerechnet in meinem Rekordspiel zugezogen habe, in meinem 344. Bundesliga-Spiel, mein großes, neues Ziel.“  Community: Im Forum über Schiedsrichter-Themen mitdiskutieren Der WM-Referee von 2014 und 2018 und EM-Schiedsrichter von 2016 und 2021 kann allerdings noch...