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Nach dem WM-Finale: Zeit für die Handspiel-Revolution?
Gewagter Vorschlag von Ex-Schiedsrichter Kinhöfer.
Das WM-Finale zwischen Frankreich und Kroatien (4:2) mit dem per Video-Beweis verhängten Handelfmeter zugunsten der „Equipe tricolore“, den Antoine Griezmann zum 2:1 nutzte, beschäftigt weiter die Schiedsrichter-Szene.
Der ehemalige Bundesliga-Referee Thorsten Kinhöfer (50) äußerte sich nun in BILD (Mittwochsausgabe) zur umstrittensten Spielsituation im Finale. „Der Handelfmeter war korrekt“, schrieb Kinhöfer, der zwischen 2001 und 2015 insgesamt 213 Spiele in der Fußball-Bundesliga leitete, „man kann ihn geben. Wir haben hier aber einen Graubereich. Wahrscheinlich sagen zwei von sechs Schiris, dass sie dagegen sind, hier zu pfeifen. Es ist ein Fall, der nicht zu 100 Prozent aufgeklärt werden kann.“
Schiedsrichter Nestor Pitana (43, Argentinien) hatte den Elfmeter erst nach zweimaliger Ansicht der TV-Bilder in der Review Area verhängt.
Kinhöfer sieht in solchen Szenen „eine unbefriedigende Situation für Fans.“ Aus seiner eigenen Erfahrung in der Bundesliga weiß der Ex-Referee aus Herne: „Kein Vergehen liefert Woche für Woche mehr Gesprächsstoff als die unterschiedliche Auslegung der Handspiel-Regel.“ Sei gewagter Vorschlag: Nur bei der absichtlichen Verhinderung eines Torschusses per Handspiel Elfmeter geben, ansonsten „nur“ Freistoß. Kinhöfer in BILD: „Eine Idee, die man sicher verfeinern müsste, aber man würde den immense Druck von den Schiedsrichtern nehmen, wenn die Spielstrafe nicht mehr so hoch ist.“ Beispiel: Boxt ein Spieler den Ball von der Linie, stoppt er die Kugel mit der Hand vor der Linie, so würde es Elfmeter geben. Bei allen anderen Handspielen im Strafraum würde man auf direkten Freistoß entscheiden.
„Der Ansatz, einen Elfmeter nur bei einer klaren Torverhinderung zu geben, finde ich grundsätzlich nicht schlecht“, kommentierte Ex-Schiedsrichter Peter Gagelmann (50, Bremen) am Donnerstag den Vorstoß, „die Problematik hierbei ist aber auch wieder, dass es Auslegungssache des Schiedsrichters ist.“ DFB-Schiedsrichter-Lehrwart Lutz Wagner (Kriftel / Hessen): „Jeder Vorschlag ist gut, der uns Schiedsrichtern das Pfeifen vereinfacht. Der Freistoß-Ansatz ist gut, aber auch hier würde es die subjektive Betrachtung des Schiedsrichters erfordern.“ (cge)
@sunfire1301
Zitat von sunfire1301Boxt ein Spieler den Ball von der Linie, stoppt er die Kugel mit der Hand vor der Linie, so würde es Elfmeter geben. Bei allen anderen Handspielen im Strafraum würde man auf direkten Freistoß entscheiden.
Meinem persönlichen Gerechtigkeitsempfinden würde es mehr entsprechen, wenn dies für alle Entscheidungen gelten würde. Verhinderung einer klaren Torchance sollte auch außerhalb des Strafraums mit Elfmeter bestraft werden. Und genauso sollte nicht jedes Mini-Foul im Strafraum zu Elfmeter führen. Dann würde endlich diese "Zu wenig für einen Elfmeter"-Toleranz für Fouls im Strafraum verschwinden. Die Handballer haben das schon vor mehr als 20 Jahren erkannt und ihre Regeln angepasst.
Sehe ich ganz genauso!
In anderen Sportarten tut man sich zum Glück deutlich leichter, derart gravierende Änderungen zumindest anzutesten.
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Nicht nur für Handspiel.
Boxt ein Spieler den Ball von der Linie, stoppt er die Kugel mit der Hand vor der Linie, so würde es Elfmeter geben. Bei allen anderen Handspielen im Strafraum würde man auf direkten Freistoß entscheiden.
Meinem persönlichen Gerechtigkeitsempfinden würde es mehr entsprechen, wenn dies für alle Entscheidungen gelten würde. Verhinderung einer klaren Torchance sollte auch außerhalb des Strafraums mit Elfmeter bestraft werden. Und genauso sollte nicht jedes Mini-Foul im Strafraum zu Elfmeter führen. Dann würde endlich diese "Zu wenig für einen Elfmeter"-Toleranz für Fouls im Strafraum verschwinden. Die Handballer haben das schon vor mehr als 20 Jahren erkannt und ihre Regeln angepasst.
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