- Aktuell 44 Themen zum 30. Spieltag der 1. Bundesliga ++ 6 strittige Szenen ++ Topthema: Einfach verrü... ++
- Aktuell 8 Themen zum 30. Spieltag der 2. Bundesliga ++ 3 strittige Szenen ++ Topthema: Foul vor dem K... ++
Newsansicht
Schiedsrichterball: Relegation aus Sicht des Referees
Kolumne: Johannes Gründel erklärt bei WahreTabelle das Regelwerk und strittige Szenen der Bundesliga.
Am Donnerstagabend war es soweit: Die Relegation begann mit dem Spiel zwischen dem Hamburger SV und dem Karlsruher SC (1:1). Eine ganze Saison, Millionen von Euro und etliche Jobs im Verein hängen nun an 180 (+x) Minuten. Klar, dass alle Beteiligten unter enormem Druck stehen. Das war am Mienenspiel aller Beteiligten zu erkennen. So auch die Schiedsrichter, weshalb der DFB bei solchen Spielen nur die bestmöglichen Gespanne einsetzt. Das Hinspiel in Hamburg stand unter der Leitung von Deniz Aytekin, der – berücksichtigt man nur die UEFA-Qualifikation – formell Deutschlands Schiedsrichter Nummer zwei ist. Der Münchner Jurist Dr. Felix Brych, der vor ihm platziert ist, steht aufgrund seine Nominierung für das Pokalfinale für die Relegation nicht zur Verfügung.
Doch wie geht ein Schiedsrichter in ein solches Spiel? Ein großer Fehler wäre zunächst, sich selbst zu verstellen: Jeder Schiedsrichter hat seinen eigenen Stil mit Stärken und Schwächen. Durch diesen Stil hat er es auf diese Ebene gebracht. Den Stil hat er in seiner jahrelangen Karriere nahezu perfektioniert. Es wäre Unsinn, in einem wichtigen Spiel auf einmal einen anderen Stil anzunehmen, dieses Projekt wäre von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Deniz Aytekins Stil ist seine ruhige, sachliche Art, gepaart mit seinem wuchtigen Auftreten und genauer Regelanwendung.
Diesen Stil hat er auch am Donnerstag umgesetzt, besonders blieb im Gedächtnis, als er proaktiv Heiko Westermann vom Gegenspieler weggehalten hat, um dem Hamburger Abwehrchef dann einige Minuten später dann doch die Gelbe Karte zu zeigen, weil er gelbwürdig gefoult hatte.
Sich nicht zu verstellen, bedeutet aber nicht, dass man das Spiel angeht wie jedes andere. Die vier Mitglieder des Gespanns sind sich natürlich über die Bedeutung des Spiels bewusst und reagieren entsprechend. Wie diese Reaktion aussieht, liegt immer beim Hauptschiedsrichter. Manche zeigen Verständnis für die Situation und versuchen, die Spieler zu beruhige. Mit dem Risiko, dass die Spieler ihnen dann auf der Nase herumtanzen und sie die Spielkontrolle verlieren, andere beginnen mit einer kleinlichen Linie, gerne auch mal mit einer schnellen Gelben Karte. Deniz Aytekin hat sich für einen Mittelweg entschieden. Einerseits hat er den Karlsruher Außenstürmer Enrico Valentini schnell verwarnt, andererseits hat er viel mit den Spielern geredet und damit das Feuer aus dem Spiel genommen. Diese Rechnung ging auf: Seine Spielkontrolle war vorbildlich und nennenswerte Fehler hat er auch nicht gemacht. Wichtige knifflige Szenen gab es aber auch nicht, auch weil sich Karlsruhes Reinhold Yabo als Sportsmann erwies und nach einem Treffer im Bereich der Strafraumlinie nicht versuchte den Elfmeter zu schinden, sondern einen verunglückten Abschluss nahm. In diesem wichtigen Match so zu agieren, verdient eigentlich einen Fairplay-Preis…
Mehr zum Thema:
Schiedsrichterball: Wie abseits muss Abseits sein?
@ rb71
Zitat von rb71Zitat von bvb-nick2000
Den Schiedsrichter will ich sehen, der in so einem Spiel einen Elfmeter gibt, obwohl der "Gefoulte" sich nichtmal hinfallen lässt. Fällt er, ist es natürlich ein Elfmeter.
Was heißt denn "in so einem Spiel"? Gelten in so einem Spiel nicht die Fußballregeln?
Deine Aussage, dass es natürlich Elfmeter gibt, wenn er sich hinfallen lässt, meinst du hoffentlich nicht ernst. Seit wann beurteilen wir, was nach einem Foulspiel passiert?
Natürlich meine ich das ernst. Das ist ja wohl auch unstrittig, dass er den Elfmeter bekommen hätte, wenn er sich fallen gelassen hätte. Alles andere ist Praxis. Es ist nun mal so, dass man keinen Elfmeter bekommt, wenn man sich nicht fallen lässt. Und mit "in so einem Spiel" meine ich, dass in einem derart entscheidenden Spiel erstrecht nicht so ein Ding abgepfiffen wird.
Fair-Play von Yabo, aber dementsprechend auch kein Elfmeter.
Beitrag melden Zitieren Antworten
@ bvb-nick2000
Zitat von bvb-nick2000
Den Schiedsrichter will ich sehen, der in so einem Spiel einen Elfmeter gibt, obwohl der "Gefoulte" sich nichtmal hinfallen lässt. Fällt er, ist es natürlich ein Elfmeter.
Was heißt denn "in so einem Spiel"? Gelten in so einem Spiel nicht die Fußballregeln?
Deine Aussage, dass es natürlich Elfmeter gibt, wenn er sich hinfallen lässt, meinst du hoffentlich nicht ernst. Seit wann beurteilen wir, was nach einem Foulspiel passiert?
"Barca ist kein Fußballverein. Barca ist auch keine Religion. Nein, Barca ist ein Lebensgefühl, welches man nur erfahren wird, wenn man als Katalane im Camp Nou diese Mannschaft hat zaubern sehen."
Beitrag melden Zitieren Antworten
@ rb71
Zitat von rb71Wichtige knifflige Szenen gab es aber auch nicht, auch weil sich Karlsruhes Reinhold Yabo als Sportsmann erwies und nach einem Treffer im Bereich der Strafraumlinie nicht versuchte den Elfmeter zu schinden, sondern einen verunglückten Abschluss nahm. In diesem wichtigen Match so zu agieren, verdient eigentlich einen Fairplay-Preis…
"Nennenswerte Fehler hat er nicht gemacht"? Einen Elfmeter schinden? Du schreibst doch selbst, dass es ein Treffer war. Wie kann ein Spieler nach einem klaren Foul einen Elfmeter schinden? Verstehe ich nicht. Bei einem Foul ist es doch völlig egal, ob ein Spieler fällt oder nicht. MMn war das ein glasklarer Elfmeter. Mich wundert es, dass Deniz Aytekin, der unmittelbar in der Nähe stand und gute Sicht auf die Szene hatte, nicht reagierte. Vorteil kann er wohl kaum geben, zumal der Spieler stark ins Straucheln kam.
Den Schiedsrichter will ich sehen, der in so einem Spiel einen Elfmeter gibt, obwohl der "Gefoulte" sich nichtmal hinfallen lässt. Fällt er, ist es natürlich ein Elfmeter. Aber wenn er nicht fällt und sich entscheidet weiterzuspielen kann man nicht mehr damit rechnen einen Pfiff zu bekommen.
Wenn man genau hinsieht hat Aytekin, soweit ich mich erinnere, reagiert bzw. hat er die Pfeife schon Richtung Mund geführt. Das ist aber natürlich nur eine Art Reflex, der typisch ist für Schiedsrichter.
Beitrag melden Zitieren Antworten
- 23.04.2024 16:36 Uhr Auswertung 30. Spieltag: Freiburgs Kübler hätte gegen Mainz Rot sehen müssen
- 23.04.2024 16:13 Uhr DFB-Schiedsrichter Siebert und Zwayer pfeifen bei der EM: „Highlight in ihrer Karriere“
- 16.04.2024 13:06 Uhr Auswertung 29. Spieltag: Diskussionen um zwei Leverkusen-Tore und mögliche Rote Karten
- 09.04.2024 16:46 Uhr Auswertung 28. Spieltag: Platzverweise für Unions Trimmel und Frankfurts Dina Ebimbe
- 02.04.2024 11:19 Uhr Auswertung 27. Spieltag: Leipzig und Augsburg um Sieg gebracht – Rot für Ryerson
- 21.03.2024 12:31 Uhr Siebert über VAR: „Weniger Tätlichkeiten und Schwalben im Strafraum“
Eine Fehlentscheidung im Fokus
Ein Foulspiel im Duell zwischen dem SC Freiburg und Mainz 05 (1:1) war der größte Aufreger in der WT-Community am 30. Spieltag. Freiburgs Lukas Kübler trat seinem Gegenspieler Jae-sung Lee in der 30. Minute auf den Knöchel und wurde dafür von Schiedsrichter Marco Fritz verwarnt. Die User hätten den Verteidiger für dieses Vergehen allerdings vom Platz gestellt. 30. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick 73,9 Prozent der User votierten für eine Rote Karte für den Freiburger. Auch innerhalb des Kompetenzteams ging die Tendenz in Richtung Platzverweis: Drei von vier KT-Mitgliedern stimmten dafür. „...
UEFA gibt bekannt
Die deutschen Schiedsrichter Daniel Siebert und Felix Zwayer gehören zum Aufgebot für die Heim-EM im Sommer. Wie der Deutsche Fußball-Bund am Dienstag mitteilte, sind die beiden Berliner unter den 18 UEFA-Nominierten für das Turnier in Deutschland. Hinzu kommt noch ein argentinischer Referee. Community: Im Forum über Schiedsrichter-Themen mitdiskutieren Der 39 Jahre alte Siebert ist nach der EM 2021 und der WM 2022 zum dritten Mal bei einer Endrunde bei einem großen Turnier dabei. Für den 42 Jahre alten Zwayer hingegen wird die Europameisterschaft in Deutschland eine Premiere sein. Außer Siebert und Zwayer wurden nach DFB-Angaben auch Jan Seidel, Rafael Foltyn, Stefan ...
Mehrere strittige Szenen im Fokus
Erstmals seit dem 17. Spieltag hat es nach einem Bundesliga-Wochenende keine Ergebniskorrektur durch die WT-Community gegeben. Dennoch wurden vier strittige Szenen diskutiert, von denen zwei beim Duell zwischen Bayer Leverkusen und Werder Bremen (5:0) stattgefunden haben. 29. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick In beiden Fällen waren sich die Mitglieder des Kompetenzteams sowie die WT-User uneins. Jeweils mit einer knappen Mehrheit hätten die User den Elfmeter, der zum 1:0 führte, nicht gepfiffen und das 2:0, bei dem eine Abseitsstellung thematisiert wurde, nicht zählen lassen. Die KT-Mitglieder stärkten jedoch S...
Zwei Fehlentscheidungen im Fokus
Am 28. Bundesliga-Spieltag haben strittige Szenen zu insgesamt zwei Korrekturen in zwei Partien geführt – in beiden Fällen handelte es sich um einen nicht gegebenen Platzverweis. Christopher Trimmel vom 1. FC Union Berlin hätte für ein Handspiel die Rote und Eintracht Frankfurts Junior Dina Ebimbe für ein Foul die Gelb-Rote Karte sehen müssen. 28. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Trimmel lenkte gegen Leverkusen (0:1) den Ball mit dem Arm an den Pfosten, woraufhin Schiedsrichter Benjamin Brand auf den Elfmeterpunkt zeigte. Der Berliner Verteidiger wurde nicht bestraft, was auf Unv...
Vier Fehlentscheidungen im Fokus
Am 27. Bundesliga-Spieltag gab es einige strittige Szenen, die zu insgesamt vier Korrekturen in vier Partien geführt haben. In zwei Begegnungen sorgte dies für einem anderen Ausgang. Sowohl RB Leipzig als auch der FC Augsburg hätten in ihren Heimspielen anstelle eines Unentschiedens einen Sieg eingefahren. Glück hatte zudem Borussia Dortmund im Topspiel gegen den FC Bayern. 27. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Leipzig mühte sich am Samstagnachmittag zu einem 0:0 gegen Mainz 05, dabei hätte es nach Ansicht der WahreTabelle-Community in der 61. Minute einen Elfmeter für die Sachsen geben müss...