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Schiedsrichterball: Wenn der Schiri aktiv eingreift
Kolumne: Johannes Gründel erklärt bei WahreTabelle.de das Regelwerk und strittige Szenen der Bundesliga.
Dr. Felix Brych erlebte am Montag eine unglückliche Situation: In der neunten Minute wurde der WM-Schiedsrichter von einem Kaiserslauterer Spieler angeschossen und leitete damit den Konter des 1.FC Union Berlin ein, der zum 1:0 für die Köpenicker führte.
Ein bekannter Spruch besagt „Der Schiedsrichter ist Luft“. Dennoch ist es natürlich ärgerlich, wenn man es nicht schafft, rechtzeitig aus der „passgefährdeten“ Zone zu kommen. Das ist dann in den meisten Fällen gleichzeitig ein Indiz dafür, dass der Schiedsrichter zu nahe am Spielgeschehen ist. Wer denkt: „Zu nah? Das geht doch gar nicht!“ – Weit gefehlt! Ein Schiedsrichter kann zu nahe am Spiel seien und das Befolgen des geflügelten Worts „auf Ballhöhe sein“ wäre ein denkbar schlechtes Stellungsspiel. Wenn man als Schiedsrichter zu nahe am Ball ist, dann kann man die Situation nicht in ihrer Gänze beurteilen. Man erkennt dann zwar ganz sicher, dass der Ball gespielt wurde. Allerdings neigt man dann auch dazu, das Kriterium des gespielten Balls zu überbewerten.
Man erkennt nämlich nicht, dass der Spieler mit gestrecktem Bein kommt. Oder man verkennt, dass die Intensität der Grätsche, selbst wenn der Ball gespielt wurde, zu hoch ist und deshalb ein gefährliches Spiel vorliegt. Zu nahe am Spielgeschehen zu sein, ist tendenziell sogar die schlechtere Alternative im Vergleich zu einer zu großen Entfernung. Ideal sind etwa zehn bis zwölf Meter Luft – und möglichst wenige Spieler – zwischen Schiedsrichter und dem zu bewertenden Zweikampf.
In der Szene in Berlin war Dr. Brych nur ca. acht Meter vom ballführenden Spieler, bei dem auch meilenweit kein Zweikampf zu erwarten war, entfernt. Aus diesem Grund hatte er nicht mehr die Zeit, um rechtzeitig wegzukommen. Cleverer wäre gewesen, kurz innezuhalten, bis der Pass gespielt ist, um dann das Spielgeschehen vor sich zu haben – aber das lässt sich im Nachhinein natürlich immer leicht sagen. So leitete der Münchener Jurist jedenfalls in Berlin final einen Treffer ein. Das war, und selten passte diese Einschätzung besser als in dieser Szene, unglücklich gelaufen
Doch was passiert eigentlich, wenn der Schiedsrichter mal eingreift? Wenn er gar einen Ball so unglücklich zurückprallen lässt, dass er ins Tor geht? Auch hier gilt: „Der Schiedsrichter ist Luft“. Wenn der Ball danach im Tor gelandet ist, gilt der Treffer. Es sei denn, ein direkter Treffer hätte auch nicht gezählt. Wenn der Torhüter beispielweise den Ball abwirft oder abschlägt und den Schiedsrichter unglücklich am Kopf trifft, sodass der Ball ins eigene Tor prallt, zählt das Tor. Geschieht das Ganze aber beim Abstoß (nach Verlassen des Strafraums) oder Freistoß (egal, ob direkt oder indirekt), gibt es einen Eckball: Aus einem Vorteil (Abstoß/Freistoß) darf niemals direkt ein Nachteil, also ein Eigentor, entstehen.
In diesem sehr speziellen Fall wird dann so getan, als wäre der Ball neben das Tor gegangen. Die Berührung des Schiedsrichters wird ignoriert, daher muss man sich vorstellen, der Abstoß bzw. der Freistoß wäre direkt ins eigene Tor gegangen. In diesem Fall hätte es einen Eckball gegeben. Doch allen diesen Verwicklungen kann man als Schiedsrichter meistens ziemlich gut aus dem Weg gehen, indem man das Spielgeschehen antizipiert und sich von vornherein dort positioniert, wo der Ball nicht hinkommt. Allerdings ist gerade diese Spielantizipation eine ganz große Kunst und eigentlich nie mit absoluter Sicherheit umsetzbar.
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