- Aktuell 44 Themen zum 30. Spieltag der 1. Bundesliga ++ 6 strittige Szenen ++ Topthema: Elfmeter an St... ++
- Aktuell 8 Themen zum 30. Spieltag der 2. Bundesliga ++ 3 strittige Szenen ++ Topthema: Foul vor dem K... ++
Newsansicht
Schiedsrichterball: Zwei Kontakte
Kolumne: Johannes Gründel erklärt bei WahreTabelle das Regelwerk und strittige Fußball-Szenen.
Es war ein schwieriges Spiel für Schiedsrichter Cüneyt Cakir am gestrigen Mittwoch. Der Final-Referee von 2015 hatte das Rückspiel zwischen den beiden Madrider Champions-League-Rivalen zu leiten und Atlético legte gegen Real los wie die Feuerwehr. Schon nach 15 Minuten verwandelte man einen Strafstoß zum 2:0, nur ein Tor fehlte noch zum „virtuellen Ausgleich“. Doch war bei diesem Strafstoß alles sauber? Die Flugbahn des Balles sah etwas komisch aus. Und tatsächlich: In der Superzeitlupe mit Vergrößerung auf den Schützen kann man erkennen, dass Antoine Griezmann den Ball beim Strafstoß zweimal berührt hat, zunächst mit dem wegrutschenden rechten Fuß und dann der eigentliche Stoß mit links.
Aus diesem Grund hätte der Treffer bei streng regeltechnischer Sicht nicht zählen dürfen. Dem Regelwerk liegt eine Basisannahme zugrunde: Bei einer Spielfortsetzung – außer dem Schiedsrichterball – darf man nicht einfach losdribbeln, sondern muss den Ball passen, schießen oder flanken. Deshalb steht bei den einzelnen Spielfortsetzungen in den Regeln 8, 13, 14, 15, 16, 17 ein Satz, nach dem der ausführende Spieler den Ball erst wieder berühren darf, wenn ihn ein anderer Spieler berührt hat. Andernfalls wird das Spiel mit einem indirekten Freistoß für die gegnerische Mannschaft wegen „Doppelberührung“ fortgesetzt. Dies gilt übrigens auch – und das ist gerade beim Strafstoß der deutlich häufiger auftretende Fall –, wenn der Ball vom Pfosten oder der Latte zum ausführenden Spieler zurückprallt. Sprich: Nachschießen darf der Schütze nur, wenn der Ball vom Torwart, nicht aber vom Torgestänge kommt. Dies mag nicht der Grundintention der Regel entsprechen, ist aber vom Wortlaut umfasst und auch nicht als Ausnahme „nach Sinn und Geist der Regeln“ (vgl. Regel 5) anerkannt.
Diesen „Sinn und Geist der Regeln“ kann man hier natürlich auch anwenden, wenn man die Entscheidung „retten“ möchte: Der Zweck des Verbots des Doppelkontakts ist eine Unterbindung von unlauteren Vorteilen des Schützen. Dieser konkrete Doppelkontakt gereicht Griezmann jedoch zum Nachteil, weil der Strafstoß unkontrolliert wird. Diese Argumentation lässt sich durchaus nachvollziehen. Man muss aber aufpassen, dass man nicht für jede subjektiv als Ungerechtigkeit empfundene Situation das Regelwerk einfach umkehrt: Auch für den Torhüter wird der Schuss dadurch unberechenbar und der Keeper kann – im Gegensatz zu Griezmann – nun wirklich nichts dafür, dass der Schütze ausrutscht. Es sei denn, es handelt sich um Marvin Hitz in Köln, aber das ist eine andere Geschichte.
Würde man hier vor dem „Sinn und Geist der Regeln“ den Treffer doch zählen lassen, würde man den Schützen dafür belohnen, dass er – salopp gesagt – „zu blöd zum Stehen“ ist. Das kann aber auch nicht der „Sinn und Geist der Regeln“ sein.
Zudem liegt die Wahrheit wohl doch woanders: Wie wohl alle anderen im Stadion konnte Cüneyt Cakir in Originalgeschwindigkeit den Doppelkontakt gar nicht wahrnehmen – und erst recht nicht mit der notwendigen Sicherheit. Ich will mir gar nicht vorstellen, was im Estadio Vicente Calderón los gewesen wäre, hätte Cakir deshalb den Treffer zum 2:0 aberkannt und das Spiel mit einem indirekten Freistoß für Real fortgesetzt. Diese Entscheidung hätte wohl niemand im ganzen Stadion, nicht mal die Mannschaft von Real, verstanden und Atleticos Trainer Diego Simeone hätte wohl den vierten Offiziellen aufgefressen. Der Rest des Spiels wäre für Cakir ein Spießrutenlauf geworden und die Stimmung wäre noch mehr hochgekocht, als es ohnehin schon der Fall war. Andererseits dürfte sich das für Cakir dann wohl wie ein normales Spiel am Wochenende anfühlen. Der Mann pfeift immerhin regelmäßig die Istanbuler Derbys in der türkischen Süper Lig…
Schiedsrichterball: Ausgerastet
Schiedsrichterball: Zu spät gekommen …
Aktuelle Umfrage: Stimmt ab!
@DonkeyShot
Zitat von DonkeyShot
Tatsächlich war die SR-Leistung gestern eine der besten, die ich seit sehr langer Zeit (v.a. CL inbegriffen) gesehen habe!
Da stimme ich dir absolut zu. Ich fand ihn persönlich etwas zu gütig in der ersten halben Stunde aber er hat die Linie gut durch das ganze Spiel geführt. Hat sehr souverän auf das Reklamieren reagiert (oder eben gar nicht reagiert) und sich gegen Ende der zweiten Halbzeit besonders souverän gegenüber Ronaldos Reklamationen gezeigt. Ich würde ihm eine glatte 1 geben.
Beitrag melden Zitieren Antworten
Beitrag melden Zitieren Antworten
- 23.04.2024 16:36 Uhr Auswertung 30. Spieltag: Freiburgs Kübler hätte gegen Mainz Rot sehen müssen
- 23.04.2024 16:13 Uhr DFB-Schiedsrichter Siebert und Zwayer pfeifen bei der EM: „Highlight in ihrer Karriere“
- 16.04.2024 13:06 Uhr Auswertung 29. Spieltag: Diskussionen um zwei Leverkusen-Tore und mögliche Rote Karten
- 09.04.2024 16:46 Uhr Auswertung 28. Spieltag: Platzverweise für Unions Trimmel und Frankfurts Dina Ebimbe
- 02.04.2024 11:19 Uhr Auswertung 27. Spieltag: Leipzig und Augsburg um Sieg gebracht – Rot für Ryerson
- 21.03.2024 12:31 Uhr Siebert über VAR: „Weniger Tätlichkeiten und Schwalben im Strafraum“
Eine Fehlentscheidung im Fokus
Ein Foulspiel im Duell zwischen dem SC Freiburg und Mainz 05 (1:1) war der größte Aufreger in der WT-Community am 30. Spieltag. Freiburgs Lukas Kübler trat seinem Gegenspieler Jae-sung Lee in der 30. Minute auf den Knöchel und wurde dafür von Schiedsrichter Marco Fritz verwarnt. Die User hätten den Verteidiger für dieses Vergehen allerdings vom Platz gestellt. 30. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick 73,9 Prozent der User votierten für eine Rote Karte für den Freiburger. Auch innerhalb des Kompetenzteams ging die Tendenz in Richtung Platzverweis: Drei von vier KT-Mitgliedern stimmten dafür. „...
UEFA gibt bekannt
Die deutschen Schiedsrichter Daniel Siebert und Felix Zwayer gehören zum Aufgebot für die Heim-EM im Sommer. Wie der Deutsche Fußball-Bund am Dienstag mitteilte, sind die beiden Berliner unter den 18 UEFA-Nominierten für das Turnier in Deutschland. Hinzu kommt noch ein argentinischer Referee. Community: Im Forum über Schiedsrichter-Themen mitdiskutieren Der 39 Jahre alte Siebert ist nach der EM 2021 und der WM 2022 zum dritten Mal bei einer Endrunde bei einem großen Turnier dabei. Für den 42 Jahre alten Zwayer hingegen wird die Europameisterschaft in Deutschland eine Premiere sein. Außer Siebert und Zwayer wurden nach DFB-Angaben auch Jan Seidel, Rafael Foltyn, Stefan ...
Mehrere strittige Szenen im Fokus
Erstmals seit dem 17. Spieltag hat es nach einem Bundesliga-Wochenende keine Ergebniskorrektur durch die WT-Community gegeben. Dennoch wurden vier strittige Szenen diskutiert, von denen zwei beim Duell zwischen Bayer Leverkusen und Werder Bremen (5:0) stattgefunden haben. 29. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick In beiden Fällen waren sich die Mitglieder des Kompetenzteams sowie die WT-User uneins. Jeweils mit einer knappen Mehrheit hätten die User den Elfmeter, der zum 1:0 führte, nicht gepfiffen und das 2:0, bei dem eine Abseitsstellung thematisiert wurde, nicht zählen lassen. Die KT-Mitglieder stärkten jedoch S...
Zwei Fehlentscheidungen im Fokus
Am 28. Bundesliga-Spieltag haben strittige Szenen zu insgesamt zwei Korrekturen in zwei Partien geführt – in beiden Fällen handelte es sich um einen nicht gegebenen Platzverweis. Christopher Trimmel vom 1. FC Union Berlin hätte für ein Handspiel die Rote und Eintracht Frankfurts Junior Dina Ebimbe für ein Foul die Gelb-Rote Karte sehen müssen. 28. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Trimmel lenkte gegen Leverkusen (0:1) den Ball mit dem Arm an den Pfosten, woraufhin Schiedsrichter Benjamin Brand auf den Elfmeterpunkt zeigte. Der Berliner Verteidiger wurde nicht bestraft, was auf Unv...
Vier Fehlentscheidungen im Fokus
Am 27. Bundesliga-Spieltag gab es einige strittige Szenen, die zu insgesamt vier Korrekturen in vier Partien geführt haben. In zwei Begegnungen sorgte dies für einem anderen Ausgang. Sowohl RB Leipzig als auch der FC Augsburg hätten in ihren Heimspielen anstelle eines Unentschiedens einen Sieg eingefahren. Glück hatte zudem Borussia Dortmund im Topspiel gegen den FC Bayern. 27. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Leipzig mühte sich am Samstagnachmittag zu einem 0:0 gegen Mainz 05, dabei hätte es nach Ansicht der WahreTabelle-Community in der 61. Minute einen Elfmeter für die Sachsen geben müss...