Ball im Aus vor Berührung des Ersatzspielers?

Um die 60. Minute rum kommt Kainz nach einem Einwurf zum Abschluss, der Schuss landet neben dem Tor und wird von einem Mainzer Spieler gestoppt.
War der Ball dabei bereits im Toraus?

https://www.youtube.com/watch?v=ZWc5q_b__G4&t=268s

Der war natürlich nicht im Aus, aber solche Kleinigkeiten sollten auch keinen Elfmeter bekommen. Das gab es mal (glaube gegen Kiel?), aber dafür einen Elfmeter zu bekommen, wenn der Ball klar ins Aus geht, wäre ja genauso sinnfrei.

Wenn der Ball noch nicht im Aus war, wäre es regeltechnisch ein Strafstoß, genau wie damals bei Kiel nach VAR-Intervention. Gleichzeitig wurde nach der Szene in Kiel aber klargestellt, dass man in solchen Szenen keine VAR-Intervention möchte, weil das zu sehr "Detektiv" wäre. Und im Sinne des Spiels finde ich es auch richtig, dass so etwas keinen Strafstoß gibt. Den will doch wirklich niemand (wenn man mal die Vereinsfarben ausblendet).

Zitat von Hagi01
Wenn der Ball noch nicht im Aus war, wäre es regeltechnisch ein Strafstoß, genau wie damals bei Kiel nach VAR-Intervention. Gleichzeitig wurde nach der Szene in Kiel aber klargestellt, dass man in solchen Szenen keine VAR-Intervention möchte, weil das zu sehr "Detektiv" wäre. Und im Sinne des Spiels finde ich es auch richtig, dass so etwas keinen Strafstoß gibt. Den will doch wirklich niemand (wenn man mal die Vereinsfarben ausblendet).

Sollte man dann aber nicht eher die Regeln anpassen, als zu sagen: Die korrekte Regelanwendung ist nicht im Sinne des Sports, deshalb wollen wir gar nicht genau hinschauen? Schließlich könnte der Linienrichter auch wahrnehmen, dass der Ball vor der Linie gespielt wurde. Soll der sich dann "im Sinne des Sports" dafür entscheiden, lieber nichts gesehen zu haben?

Ein Grundproblem der Fußballregeln sind potentiell spielentscheidende Strafen, die oft in keinem Verhältnis zum Vergehen stehen. Einem Gegner leicht in die Hacken gelaufen, ohne damit irgendeine Torchance geschmälert zu haben - Elfmeter, weil sich ein Zeh auf der Strafraumlinie befand. Einen allein aufs Tor zulaufenden Stürmer umgesäbelt - Freistoß im Mittelfeld bei nunmehr geordneten gegnerischen Abwehrreihen (wenn's spät im Spiel passiert, macht die rote Karte auch nix aus). Beim Abseits haben die jetzigen Millimeterentscheidungen auch nichts mehr mit dem zu tun, wofür die Regel erdacht wurde. Da hätte man es auch nie als "im Sinne des Spiels" empfunden, dass Abwehrreihen mit viel Aufwand "Abseitsfallen" einüben.

Mit den neuen technischen Möglichkeiten hat es etwas Willkürliches, wenn man bestimmte Situationen gar nicht überprüfen will. Denn bei anderen Entscheidungen kann es anscheinend nicht genug "Detektiv" geben: Zehnnagelbreite im Abseits oder die Frage, ob es einen Kontakt gab, die oft die Frage nach einem Foul ersetzt, oder die Sezierung von Handhaltungen, die in Super-Zeitlupe mit jedem Bild unnatürlicher erscheinen, weil man das nicht mehr im Zusammenhang setzt mit den normalen Ablauf beim Springen, Laufen oder Drehen.

@Funkemariesche
Vollste Zustimmung! Dann gehört eben das Regelwerk angepasst, so wie es nun bei zu vielen Spielern auf dem Feld bei Torerzielung ist.
Unding, dass geltende Regeln nicht durchgesetzt werden. Bitte als "optional" in den Regeln des Spiels kennzeichnen.

Wenn ich dann noch an diese unsägliche "Torabwehr" im Pokalspiel denke, die das Abseits nicht aufgehoben hat... Da kann man doch nur Kotzen.
Alles auf einer Stufe mit Toren nach Spielunterbrechung oder VAR-genehmigte 100% Schwalben (de Blasio)....

Zitat von Hagi01
Wenn der Ball noch nicht im Aus war, wäre es regeltechnisch ein Strafstoß, genau wie damals bei Kiel nach VAR-Intervention. Gleichzeitig wurde nach der Szene in Kiel aber klargestellt, dass man in solchen Szenen keine VAR-Intervention möchte, weil das zu sehr "Detektiv" wäre. Und im Sinne des Spiels finde ich es auch richtig, dass so etwas keinen Strafstoß gibt. Den will doch wirklich niemand (wenn man mal die Vereinsfarben ausblendet).

Dass der VAR nicht eingreifen eingreifen soll, ist ja schön und gut, aber das befreit den SR und insbesondere den Assistenten auf der Seite nicht davon die Regel zu kennen und sie anzuwenden. Auch die meisten Handelfmeter will kein Mensch sehen und trotzdem werden sie gepfiffen, weil die Regel halt so ist

Zitat von Hagi01
Wenn der Ball noch nicht im Aus war, wäre es regeltechnisch ein Strafstoß, genau wie damals bei Kiel nach VAR-Intervention. Gleichzeitig wurde nach der Szene in Kiel aber klargestellt, dass man in solchen Szenen keine VAR-Intervention möchte, weil das zu sehr "Detektiv" wäre. Und im Sinne des Spiels finde ich es auch richtig, dass so etwas keinen Strafstoß gibt. Den will doch wirklich niemand (wenn man mal die Vereinsfarben ausblendet).

Danke, das mit der "Klarstellung" war mir nicht bekannt. 
Ich persönlich sehe das allerdings komplett anders, ich will genau solche Elfmeter sehen. Der Mainzer Ersatzspieler hat nicht in das aktive Spiel einzugreifen, selbst die Coachingzone ist weiter vom Spielfeld entfernt als der Mainzer Spieler dort sein Programm abspult. Er hat dort schlicht und einfach nichts zu suchen und wenn er dann so doof ist und da den Ball stopt will ich dafür einen Elfmeter sehen.
Schade das die Schirianweisungen hier wieder nur halbherzigen Blödsinn machen.

Zitat von h4rri

Zitat von Hagi01
Wenn der Ball noch nicht im Aus war, wäre es regeltechnisch ein Strafstoß, genau wie damals bei Kiel nach VAR-Intervention. Gleichzeitig wurde nach der Szene in Kiel aber klargestellt, dass man in solchen Szenen keine VAR-Intervention möchte, weil das zu sehr "Detektiv" wäre. Und im Sinne des Spiels finde ich es auch richtig, dass so etwas keinen Strafstoß gibt. Den will doch wirklich niemand (wenn man mal die Vereinsfarben ausblendet).

Danke, das mit der "Klarstellung" war mir nicht bekannt. 
Ich persönlich sehe das allerdings komplett anders, ich will genau solche Elfmeter sehen. Der Mainzer Ersatzspieler hat nicht in das aktive Spiel einzugreifen, selbst die Coachingzone ist weiter vom Spielfeld entfernt als der Mainzer Spieler dort sein Programm abspult. Er hat dort schlicht und einfach nichts zu suchen und wenn er dann so doof ist und da den Ball stopt will ich dafür einen Elfmeter sehen.
Schade das die Schirianweisungen hier wieder nur halbherzigen Blödsinn machen.

Da bin ich aber froh, dass du nicht mein Richter bist...

Zitat von Hagi01
Wenn der Ball noch nicht im Aus war, wäre es regeltechnisch ein Strafstoß, genau wie damals bei Kiel nach VAR-Intervention. Gleichzeitig wurde nach der Szene in Kiel aber klargestellt, dass man in solchen Szenen keine VAR-Intervention möchte, weil das zu sehr "Detektiv" wäre. Und im Sinne des Spiels finde ich es auch richtig, dass so etwas keinen Strafstoß gibt. Den will doch wirklich niemand (wenn man mal die Vereinsfarben ausblendet).

Von wem wurde etwas klargestellt? Von Seiten der DFB-Regelhüter ist mir da nichts bekannt. Die Szene in Kiel hatte auch eine Vorgeschichte, schon da hätte etwas klargestellt werden können. Konsens war doch damals, dass alles richtig gemacht wurde.

Zitat von PepDSC
Von wem wurde etwas klargestellt? Von Seiten der DFB-Regelhüter ist mir da nichts bekannt. Die Szene in Kiel hatte auch eine Vorgeschichte, schon da hätte etwas klargestellt werden können. Konsens war doch damals, dass alles richtig gemacht wurde.

Ich find aktuell nur Artikel wo zitiert wird:
https://www.sport1.de/news/fussball/2-bundesliga/2019/11/2-bundesliga-kiel-gegen-bochum-ifab-aeussert-sich-zu-elfmeter

""Vom Regelwerk her war zwar alles richtig", sagte IFAB-Geschäftsführer Lukas Brud sportschau.de: "Aber der Eingriff des Video-Assistenten hätte nicht unbedingt sein müssen. Denn das widerspricht dem Sinn und Geist der Regel.""
"Das IFAB stellte nun klar: "Der Ersatzspieler aus Kiel hat instinktiv den Ball angehalten, um das Spiel schnell zu machen. Und sicher nicht, um die Spielsituation zum Nachteil Bochums zu verändern", betonte Brud. 
Es habe in früheren Zeiten eine Lücke im Regelwerk gegeben, die Eingriffe von außen wie durch einen Teamoffiziellen oder einen Ersatzspieler mit einem Schiedsrichterball beziehungsweise einem indirekten Freistoß ziemlich milde bestraft habe. Nur für absichtliche Eingriffe von außen, die das Spiel verändern, wurde die Regel 2016 eingeführt. Bei der Situation in Kiel wäre deshalb eine Ermahnung besser gewesen, so Brud."

Zitat von woscsnh

Zitat von h4rri

Zitat von Hagi01
Wenn der Ball noch nicht im Aus war, wäre es regeltechnisch ein Strafstoß, genau wie damals bei Kiel nach VAR-Intervention. Gleichzeitig wurde nach der Szene in Kiel aber klargestellt, dass man in solchen Szenen keine VAR-Intervention möchte, weil das zu sehr "Detektiv" wäre. Und im Sinne des Spiels finde ich es auch richtig, dass so etwas keinen Strafstoß gibt. Den will doch wirklich niemand (wenn man mal die Vereinsfarben ausblendet).

Danke, das mit der "Klarstellung" war mir nicht bekannt. 
Ich persönlich sehe das allerdings komplett anders, ich will genau solche Elfmeter sehen. Der Mainzer Ersatzspieler hat nicht in das aktive Spiel einzugreifen, selbst die Coachingzone ist weiter vom Spielfeld entfernt als der Mainzer Spieler dort sein Programm abspult. Er hat dort schlicht und einfach nichts zu suchen und wenn er dann so doof ist und da den Ball stopt will ich dafür einen Elfmeter sehen.
Schade das die Schirianweisungen hier wieder nur halbherzigen Blödsinn machen.

Da bin ich aber froh, dass du nicht mein Richter bist...

Warum? Weil ich mich beim Strafmaß an den Regeln orientieren würde? 
Ich versteh halt generell nicht warum der Spieler von Mainz da überhaupt rumturnen darf, wenn er das macht und ins Spiel eingreift (nichts anderes tut er da, auch wenn natürlich ohne Einfluss zu nehmen), dann gehört das für mich bestraft. Wenn die Regeln dabei Elfmeter vorsehen dann muss es diesen meiner Meinung nach geben, wenn es wie in einem anderen Post zitiert ein indirekter Freistoß oder Schiriball sein sollte, dann muss es eben das sein. Aber man muss dem Mainzer Ersatzspieler auf jeden Fall klar machen, dass das was er da gemacht hat falsch ist und es nicht einfach durchwinken.

Zitat von waldi87

Zitat von PepDSC
Von wem wurde etwas klargestellt? Von Seiten der DFB-Regelhüter ist mir da nichts bekannt. Die Szene in Kiel hatte auch eine Vorgeschichte, schon da hätte etwas klargestellt werden können. Konsens war doch damals, dass alles richtig gemacht wurde.

Ich find aktuell nur Artikel wo zitiert wird:
https://www.sport1.de/news/fussball/2-bundesliga/2019/11/2-bundesliga-kiel-gegen-bochum-ifab-aeussert-sich-zu-elfmeter

""Vom Regelwerk her war zwar alles richtig", sagte IFAB-Geschäftsführer Lukas Brud sportschau.de: "Aber der Eingriff des Video-Assistenten hätte nicht unbedingt sein müssen. Denn das widerspricht dem Sinn und Geist der Regel.""
"Das IFAB stellte nun klar: "Der Ersatzspieler aus Kiel hat instinktiv den Ball angehalten, um das Spiel schnell zu machen. Und sicher nicht, um die Spielsituation zum Nachteil Bochums zu verändern", betonte Brud. 
Es habe in früheren Zeiten eine Lücke im Regelwerk gegeben, die Eingriffe von außen wie durch einen Teamoffiziellen oder einen Ersatzspieler mit einem Schiedsrichterball beziehungsweise einem indirekten Freistoß ziemlich milde bestraft habe. Nur für absichtliche Eingriffe von außen, die das Spiel verändern, wurde die Regel 2016 eingeführt. Bei der Situation in Kiel wäre deshalb eine Ermahnung besser gewesen, so Brud."

Ja, genau, das war die Aussage, die ich im Kopf hatte, danke.