gelb - rot Plea korrekt

Zitat von jaclecrapp
Ich muss tatsächlich unpopulärerweise sagen, dass ich ein Fan dieser neuen Auslegungen bin. Nur weil sich die Spieler speziell im Fußball bisher nahezu ungestraft respektlos gegenüber den Schiedsrichtern verhalten durften, macht es das nicht ok. Es gibt kein Gewohnheitsrecht. Trotzdem ist es natürlich eine Umstellung und wird in der Anfangszeit zu mehr Platzverweisen führen. 

Plea war im Grunde ein Paradebeispiel. Null Respekt, verächtliches Verhöhnen des Schiedsrichters, selbst nach erfolgter Verwarnung. Zack raus, Lektion lernen, nächstes Mal sportlich verhalten. 

In nahezu jeder anderen Sportart wäre er ebenso vom Platz geflogen. Schön, dass es jetzt auch in der Bundesliga passiert. 

Ich akzeptiere, wenn Leute das anders sehen und sagen, diese Emotionen gehören einfach dazu. Ich persönlich sehe solche Spieler aber gerne ein wenig gestutzt...

 

In jeder anderen Sportart fliegst du für diese Aktion gegen den Schiri vom Platz.
Die Gladbacher beschweren sich jedoch zu Recht über die unterschiedliche Auslegung im Spiel.
Bereits in der Vorwoche hätte es Gelb gegen Thomas Müller geben müssen nach der Attacke gegen den Schiri.

Eine Verschärfung der Regel und die Spieler verdienen genug Geld, um auch die Regelauslegung zu lernen. Ich ärgere ich mich immer wieder über gelbe Karten, die Spieler meines Vereins wegen Trikotausziehen beim Torjubel erhalten.
Aber nicht über den Schiri ...

Zitat von jaclecrapp
Ich muss tatsächlich unpopulärerweise sagen, dass ich ein Fan dieser neuen Auslegungen bin. Nur weil sich die Spieler speziell im Fußball bisher nahezu ungestraft respektlos gegenüber den Schiedsrichtern verhalten durften, macht es das nicht ok. Es gibt kein Gewohnheitsrecht. Trotzdem ist es natürlich eine Umstellung und wird in der Anfangszeit zu mehr Platzverweisen führen. 

Plea war im Grunde ein Paradebeispiel. Null Respekt, verächtliches Verhöhnen des Schiedsrichters, selbst nach erfolgter Verwarnung. Zack raus, Lektion lernen, nächstes Mal sportlich verhalten. 

In nahezu jeder anderen Sportart wäre er ebenso vom Platz geflogen. Schön, dass es jetzt auch in der Bundesliga passiert. 

Ich akzeptiere, wenn Leute das anders sehen und sagen, diese Emotionen gehören einfach dazu. Ich persönlich sehe solche Spieler aber gerne ein wenig gestutzt... ​

Das Problem ist nicht die Regelauslegung an sich. Wenn es dafür sorgt, dass weniger lamentiert wird und mehr Fußball gespielt wird, ist die Regel super. Das Problem ist, dass die Regelauslegung nicht sofort angewandt wird, sondern mit Verzögerung. Frühes reklamieren wird durchgewunken und auf einmal fällt der Hammer und es wird bestraft. So funktioniert diese Regel aber nicht. Entweder du bestrafst Reklamationen, Beschwerden und Forderungen sofort oder du kannst es dir auch schenken. Das ist das Problem bei dieser Szene. Stieler hat sämtliche Reklamationen, ja sogar das Fordern von gelben Karten ignoriert und gibt dann Plea für 2 Aktionen gelb und gelb/rot.

Zitat von Technics83
Die Regeln werden immer bescheuerter. Bald gibt es schon gelb, wenn man seinen Speichel auf den Rasen spuckt.

Daa würde ich sofort unterschreiben. Von klein auf lernt man das auf den Boden Spucken wiederlich und respecktlos ist und die Fußballer machen es durchgehend.

In anderen Sportarten schaffen es die Sportler doch auch ihre spucke in einen Eimer oder ähnliches zu entsorgen. Nur die Fußballer müssen sich hier wie Affen aufführen;)

Zitat von CM_Punk
Das Problem ist nicht die Regelauslegung an sich. Wenn es dafür sorgt, dass weniger lamentiert wird und mehr Fußball gespielt wird, ist die Regel super. Das Problem ist, dass die Regelauslegung nicht sofort angewandt wird, sondern mit Verzögerung. Frühes reklamieren wird durchgewunken und auf einmal fällt der Hammer und es wird bestraft. So funktioniert diese Regel aber nicht. Entweder du bestrafst Reklamationen, Beschwerden und Forderungen sofort oder du kannst es dir auch schenken. Das ist das Problem bei dieser Szene. Stieler hat sämtliche Reklamationen, ja sogar das Fordern von gelben Karten ignoriert und gibt dann Plea für 2 Aktionen gelb und gelb/rot.

Dem kann ich nur zustimmen. Generell finde ich es gut, wenn im Fußball die Spieler dahin erzogen werden sollen, wieder einen angemessen Umgang zu pflegen. Sich aber als Schiedsrichter willkürlich im Spiel Situationen heraus zu suchen, in denen diese neue Regeln angewendet wird, ist alles andere als glücklich. Die besten Schiedsrichter sind die, bei denen sich die Spieler auf eine Linie einstellen können. Dieses ist hier aber nicht gegeben, daher für mich auch kein gelb rot, da die Karten nicht zur Linie des Schiedsrichters gepasst haben.

Nein einfach nur nein bei aller liebe nicht. 

Vorweg einmal eigentlich finde ich es sogar gut das Schiedsrichter jetzt schneller gelb bei meckern geben sollen. 
Nur darf ich dann nicht mittendrin plötzlich meine Linie wechseln mit dieser Konsequenz wechseln. 
Ich kann ich das ganze Spiel über alles durchwinken ( Denke da vorallem an Werner) und dann ganz plötzlich doppel Gelb zücken. 

Da steht ein junger Mensch auf auf dem Platz, aufgeputscht, voller Adrenalin und Emotionen. Der fühlt sich in diesem Moment ungerecht behandelt ob zu Unrecht oder nicht ist hier erstmal völlig egal. Der regt sich dann auf und protestiert gegen die Ungerechtigkeit. Das ist eine völlig normale menschliche Reaktion. Wenn er es dabei übertreibt sieht er- völlig zurecht - eine gelbe Karte. Aber zum einen kann ich diese Emotionen nicht auf Knopdruck abstellen. Fußballprofis sind nur Menschen. Versteht mich nicht falsch wenn der Spieler sich Minuten lang echauffiert dann MUSS der Schiedsrichter da erneut durchgreifen. Aber das war hier nicht der Fall, Stieler gibt Plea keine Zeit um runter zu kommen. Das ist einfach überhart ohne wenn und aber. Vorallem da es ja in den 60 Minuten zuvor völlig in Ordnung war sich zu echauffieren oder sogar auf den Schiedsrichter zuzulaufen und sich zu beschweren. Jetzt aber ist es das von jetzt auf gleich nicht mehr. Dann sieht es für mich so aus als wenn Plea die Szene abhakt und mit der Geste "ach hör doch auf" sich von Stieler abwedet. Die Szene ist an der stelle durch, wenn die Geste ihm nicht passt dann kann Stieler ihm das sagen und ihm nochmal mit der Konsequenz Gelb-Rot drohen wenn er sich jetzt nicht zusammenreißt. So aber Pfeift sich Stieler völlig unnötig in den Mittepunkt eines bis dahin sehr guten und intensiven Fußballspiels. Macht es völlig unnötig scharf wenn man so will. Etwas darf nicht 2/3 des Spiels völlig i.O. sein und dann von jetzt auf gleich mit Gelb-Rot bestraft werden.
Wenn ein Schiedsrichter konsequent ab der 1. Minte so pfeift finde ich das nicht schön oder angemessen aber vertretbar. Wenn er seine Linie im Spiel aber plötzlich komplett über den Haufen wirft mit einer so einseitigen Konsequenz ist das sträfliche schlechte Spiellleitung. So wird aus einer bis dahin sehr soliden in weiten Teilen sogar guten Schiedrichterleistung eine Mieserabele. Übrigens der Grund warum ich Stieler für den Schlechtesten der aktuellen Buli Scheidrichter halte. Im allgemeinen eine immer sehr solide Beurteilung des Geschehens dann aber öfter mal solche willkürlichen Entscheidungen. Da habe ich oft das Gefühl das er die Fehlende Autorität wett machen will. Ihm scheint es überhaupt öfters mal an der angeborenen Autorität zu fehlen die er dann durch überharte Regelauslegung wettmachen möchte. Ich glaube nicht das Schiris vom Kalieber Gräfe, Merk oder gar Collina da zu diesen mitteln hätten greifen müssen.

Übrigends wenn es stimmt was ich hier gelesen hab, das Stieler nach dem Spiel gegen Plea nachtritt dann sollte man das mal hinterfragen. Würde nicht gerade von Respekt gegenüber dem Spieler zeugen und sollte auch mindestens mit "Gelb" geandet werden. Sprich mal, ein gerne auch öffentlicher, Tadel von dem Zuständigen Schiedsrichter Obmann. Gerade wenn ich überlege für was Trainer schon Geldstrafen bekommen haben.

Ferner sehe ich bei so gut wie allen anderen Sportarten wie z.b. Football, Handball und sogar Tennis Kritik am Schiedrichter geübt wird. 
Was ich, solange alles im Rahmen bleibt, auch ok finde. Nur wenn Fehler kritisiert und analysiert werden kann man besser werden. Und Kritik an Regeln und deren Auslegung ist nicht auf Schiedrichter beschränkt. Jeder Spieler, Trainer und Fan auf jedem Niveau hat das recht dazu. Nur muss man die Form und den Anstand wahren. Allerdings entdecke ich gerade im Fußball Oberhaus die Tendenz den Schiedrichtern einen Nymbus der Unfehlbarkeit anzudichten. 

Also die erste Verwarnung ist für mich absolut unstrittig. Strittig ist sicher, ob das zweimalige Abwinken eine weitere Verwarnung nach sich ziehen muss.

Grundsätzlich finde ich die neue strenge Auslegung sehr gut, da man bereits jetzt nach wenigen Spielen die geänderte Verhaltensweise der Spieler erkennen kann. 
Weniger Ball wegspielen, Ball blocken, gestikulierend und meckern. Jeder Spieler weiß, dass er direkt gelb dafür sehen kann. Gefällt mir! 

Zitat von FussGottes
Die Entscheidung ist hart, aber keine Fehlentscheidung.
Das Regelwerk gibt dem Schiedsrichter recht.

Als Zuschauer sieht man nur Pleas abfällige Geste. Ich wüsste gerne, ob Plea noch etwas dazu gesagt hat, was zur zweiten Gelbeb Karte geführt hat. Steiler stand ja in Hörweite.

Wenn da etwas gewesen wäre, meinst Du nicht, Stieler hätte das im Interview erwähnt, in dem er die Geste als absolut respektlos beschreibt. In etwas "dazu sagte er noch etwas, was mir keine Wahl lies"?

Kindergarten hierführ Gelb-Rot zu geben. 

Stieler:

 Er hat wiederholt abfällig und gestenreich keinen Respekt gezeigt und folglich Gelb-Rot bekommen. Ich kann nicht nachvollziehen, dass ein Spieler, wenn er eine Gelbe Karte bekommen hat, weiter abfällige Gesten macht.  [...] Das war absolut keine Vorbildfunktion für den Amateurfußball. [...] Bei solchen Szenen geht es auch um das Image des Fußballs. 

Auch Stieler (über Roses Verwarnung):

 Er hat sie im Gegensatz zu seinem Spieler wie ein Mann genommen und nicht weiter reklamiert.

Schiedsrichter, die derart viel Respekt einfordern aber selbst jeglichen Respekt gegenüber Spielern vermissen lassen, haben selbst absolut keine Vorbildfunktion für den Amateurfußball. Bei solchen Szenen geht es auch um das Image des Fußballs. Ich kann nicht nachvollziehen, dass ein Schiedsrichter, wenn er einen Spieler willkürlich vom Platz schickt, nach dem Spiel weiter abfällige Aussagen trifft. 

Zitat von jaclecrapp  
In nahezu jeder anderen Sportart wäre er ebenso vom Platz geflogen. Schön, dass es jetzt auch in der Bundesliga passiert. 

Beim Vergleich mit anderen Sportarten macht man es sich oft etwas zu einfach. Vom Platz zu fliegen, hat in den verschiedenen Sportarten ganz unterschiedliche Auswirkungen.

Nehmen wir den Handball: Wenn dort jemand vom Platz fliegt, dann ist die Mannschaft für 2 Minuten in Unterzahl, bei mehreren gleichzeitigen oder kurz hintereinander vorkommenden Verstößen eines Spielers wird aufaddiert auf 4 Minuten (was aber sehr selten passiert): also maximal 4 von 60 Minuten Unterzahl für die Mannschaft wegen des Aussetzers eines einzelnen Spielers. Wenn ein Spieler wegen eines sehr schweren Verstoßes oder wegen gehäufter Verstöße für dieses Spiel disqualifiziert wird, kann nach den 2 Minuten (oder im Ausnahmefall 4 Minuten) ein anderer Spieler die Mannschaft komplettieren. Somit hat eine Hinausstellung im Handball vollkommen andere Auswirkungen auf das Spiel als eine rote Karte beim Fußball.

Wenn sich Hinausstellungen häufen, ist das natürlich auch beim Handball schwierig, das ist dann aber immer das Resultat von Mannschaftshandeln (viele verschiedene Spieler handeln wiederholt unfair). Beim Fußball kann jedoch eine unüberlegte Handlung eines einzelnen Spielers dir ein ganzes Spiel kaputtmachen, wenn es mit Rot bedacht wird. Je früher im Spiel das Vergehen passiert, desto schwerwiegender sind die Auswirungen kurioserweise. Für das vollkommen gleiche Vergehen eines Spielers kann eine Mannschaft mit 89 Minuten Unterzahl bestraft werden oder mit der restlichen halben Minute der Nachspielzeit.

Bei Handball stehen Schwere des Vergehens und die Auswirkung auf die Mannschaft und auf den einzelnen Spieler in einem viel nachvollziehbarerem Verhältnis. In den Handballregeln sind als Bestrafung für Protest gegen Schiedsrichterentscheidungen übrigens vorgesehen: 
1)  einfacher Protest gegen Schiri-Entscheidungen kann mit einer (konsequenzlosen) gelben Karte* bedacht werden (nach 3 gelben Karten pro Mannschaft gibt es dann 2 Minuten für Protest)
2)  lautstarker Protest mit intensivem Gestikulieren oder provokativem Verhalten soll direkt mit 2 Minuten bedacht werden
3)  demonstratives Wegschlagen oder -werfen des Balls nach einer Schiedsrichterentscheidung führt zur Disqualifikation (also 2 Minuten Unterzahl für die Mannschaft, der Spieler darf aber nicht mehr eingewechselt werden)
4)  verbale oder nonverbale Beleidigung oder Drohung gegen eine andere Person (ob Schiedsrichter, Spieler oder Zuschauer) führt zur Disqualifikation mit anschließendem Bericht (also immer noch nur 2 Minuten Unterzahl für die Mannschaft, der Spieler bleibt für den Rest des Spiels draußen und muss eine Sperre für weitere Spiele befürchten)

Im Fall Plea hätte es im Handball maximal eine 4-Minuten-Strafe gegeben, weil wir hier Fall 2) haben. 4 Minuten, wenn lautstarker Protest und abfällige Handbewegung aufaddiert würden. Spätestens nach 4 Minuten wäre die Mannschaft wieder komplett gewesen und auch Plea hätte wieder mitspielen können. Das wäre also alles im Handball sehr viel moderater bestraft worden als im Fußball. Und natürlich sehen Schiedsrichter im Handball auch mal über die Unzufriedenheit der Spieler hinweg, selbst wenn sie das mit Gesten oder Ausrufen unterstreichen. Solange der Spieler nicht zu ihm läuft, kann der Schiedsrichter das auch ignorieren und muss nicht, wie Herr Stieler, noch extra hinlaufen.
 
* Beim Handball gibt es die gute Regelung, dass man bei den ersten drei Vergehen einer Mannschaft auf eine 2-Minuten-Strafe verzichten kann (wenn es keine größere Unsportlichkeit ist) und eine gelbe Karte zeigt. Gelbe Karten haben keinelei Auswirkungen. Mit ihnen können die Schiedsrichter verdeutlichen, wie streng oder locker ihre Linie ist. Nach den ersten zehn Minuten ist für jeden zu sehen, woran man ist und wie weit man gehen kann.  

 

Zitat von van bel
Kindergarten hierführ Gelb-Rot zu geben. 

hierfür*

Hat der jetzt für ein Foul gelb bekommen und sich drüber aufgeregt und deswegen nochmal gelb?
Oder hat der nur fürs Aufregen zweimal gelb bekommen? Das letzte geht doch regeltechnisch gar nicht. Wenn man sich 10 Sekunden lang aufregt gibts eine gelbe, für 20 Sekunden 2 gelbe und für 30 Sekunden dann 3 gelbe, oder wie darf ich das verstehen?

Zitat von Funkemariesche

Zitat von jaclecrapp  
In nahezu jeder anderen Sportart wäre er ebenso vom Platz geflogen. Schön, dass es jetzt auch in der Bundesliga passiert. 

Beim Vergleich mit anderen Sportarten macht man es sich oft etwas zu einfach. Vom Platz zu fliegen, hat in den verschiedenen Sportarten ganz unterschiedliche Auswirkungen.

Nehmen wir den Handball: Wenn dort jemand vom Platz fliegt, dann ist die Mannschaft für 2 Minuten in Unterzahl, bei mehreren gleichzeitigen oder kurz hintereinander vorkommenden Verstößen eines Spielers wird aufaddiert auf 4 Minuten (was aber sehr selten passiert): also maximal 4 von 60 Minuten Unterzahl für die Mannschaft wegen des Aussetzers eines einzelnen Spielers. Wenn ein Spieler wegen eines sehr schweren Verstoßes oder wegen gehäufter Verstöße für dieses Spiel disqualifiziert wird, kann nach den 2 Minuten (oder im Ausnahmefall 4 Minuten) ein anderer Spieler die Mannschaft komplettieren. Somit hat eine Hinausstellung im Handball vollkommen andere Auswirkungen auf das Spiel als eine rote Karte beim Fußball.

Wenn sich Hinausstellungen häufen, ist das natürlich auch beim Handball schwierig, das ist dann aber immer das Resultat von Mannschaftshandeln (viele verschiedene Spieler handeln wiederholt unfair). Beim Fußball kann jedoch eine unüberlegte Handlung eines einzelnen Spielers dir ein ganzes Spiel kaputtmachen, wenn es mit Rot bedacht wird. Je früher im Spiel das Vergehen passiert, desto schwerwiegender sind die Auswirungen kurioserweise. Für das vollkommen gleiche Vergehen eines Spielers kann eine Mannschaft mit 89 Minuten Unterzahl bestraft werden oder mit der restlichen halben Minute der Nachspielzeit.

Bei Handball stehen Schwere des Vergehens und die Auswirkung auf die Mannschaft und auf den einzelnen Spieler in einem viel nachvollziehbarerem Verhältnis. In den Handballregeln sind als Bestrafung für Protest gegen Schiedsrichterentscheidungen übrigens vorgesehen: 
1)  einfacher Protest gegen Schiri-Entscheidungen kann mit einer (konsequenzlosen) gelben Karte* bedacht werden (nach 3 gelben Karten pro Mannschaft gibt es dann 2 Minuten für Protest)
2)  lautstarker Protest mit intensivem Gestikulieren oder provokativem Verhalten soll direkt mit 2 Minuten bedacht werden
3)  demonstratives Wegschlagen oder -werfen des Balls nach einer Schiedsrichterentscheidung führt zur Disqualifikation (also 2 Minuten Unterzahl für die Mannschaft, der Spieler darf aber nicht mehr eingewechselt werden)
4)  verbale oder nonverbale Beleidigung oder Drohung gegen eine andere Person (ob Schiedsrichter, Spieler oder Zuschauer) führt zur Disqualifikation mit anschließendem Bericht (also immer noch nur 2 Minuten Unterzahl für die Mannschaft, der Spieler bleibt für den Rest des Spiels draußen und muss eine Sperre für weitere Spiele befürchten)

Im Fall Plea hätte es im Handball maximal eine 4-Minuten-Strafe gegeben, weil wir hier Fall 2) haben. 4 Minuten, wenn lautstarker Protest und abfällige Handbewegung aufaddiert würden. Spätestens nach 4 Minuten wäre die Mannschaft wieder komplett gewesen und auch Plea hätte wieder mitspielen können. Das wäre also alles im Handball sehr viel moderater bestraft worden als im Fußball. Und natürlich sehen Schiedsrichter im Handball auch mal über die Unzufriedenheit der Spieler hinweg, selbst wenn sie das mit Gesten oder Ausrufen unterstreichen. Solange der Spieler nicht zu ihm läuft, kann der Schiedsrichter das auch ignorieren und muss nicht, wie Herr Stieler, noch extra hinlaufen.
 
* Beim Handball gibt es die gute Regelung, dass man bei den ersten drei Vergehen einer Mannschaft auf eine 2-Minuten-Strafe verzichten kann (wenn es keine größere Unsportlichkeit ist) und eine gelbe Karte zeigt. Gelbe Karten haben keinelei Auswirkungen. Mit ihnen können die Schiedsrichter verdeutlichen, wie streng oder locker ihre Linie ist. Nach den ersten zehn Minuten ist für jeden zu sehen, woran man ist und wie weit man gehen kann.  

 

falsch, hier würde Punkt 4 zutreffen. 
Wenn ich dem Schiedsrichter direkt beleidige gibt es Rot.
Kann man ja in der Wiederholung gut sehen wie er ihm direkt ins Gesicht sagt "Putain". 
In jeder Sportart würde das sofort eine Disqualifikation bedeuten.    

Zitat von grisu
Hat der jetzt für ein Foul gelb bekommen und sich drüber aufgeregt und deswegen nochmal gelb?
Oder hat der nur fürs Aufregen zweimal gelb bekommen? Das letzte geht doch regeltechnisch gar nicht. Wenn man sich 10 Sekunden lang aufregt gibts eine gelbe, für 20 Sekunden 2 gelbe und für 30 Sekunden dann 3 gelbe, oder wie darf ich das verstehen?

Short story short: Er wurde selber gefoult. Hat dann die Arme ausgebreitet Richtung Stieler und sich beschwert. Dabei stand er einfach nur. Stieler kam dann zu ihm gelaufen und gab ihm gelb. Pléa hat sich dann umgedreht und abgewunken und Stieler hat gelb-rot gezückt. Ob oder was er gesagt hat, weiß man nicht. Direkt Rot gab's jedoch nicht.

Zitat von Rudelrocker
Anhand der Bilder ist mir das viel zu wenig für einen Platzverweis...  Also da gibt es wohl deutlich schlimmeres. Wobei ich natürlich nicht weis, ob Plea noch irgendwas gesagt hat, oder ob es rein wegen der Gestik war.

https://www.youtube.com/watch?v=WDtk7LIe4xI

hier so ab Sek.20. Wenn er das Wort sagt das ich vermute, ist es normal glatt Rot. 
"Putain (Hu..re)" direkt ins Gesicht des Schiedrichters.  

So ein Quatsch! Wenn er etwas gesagt hätte hätte der Schiedsrichter dies auch erwähnt. Plea wurde wegen andauernden Meckerns runtergestellt.

Grundsätzlich bin ich ein Fan von konsequenterem Durchgreifen gegen Undiszipliniertheiten jeder Art, aber nicht von 0 auf 100, ohne einheitliche Linie und ohne jedwedes Fingerspitzengefühl. Das war einfach eine schlechte und spielbeeinflussende Schiedsrichterleistung.

Völlig lächerlich die erste gelbe nach den neuen Regeln ok. Aber die 2. ist ein Witz, vor allem wenn man die Szene nochmal sieht, is da halt auch ein Foul. Kein Böses, kein hartes aber nunmal ein Foul. Deswegen kann ich den Unmut von plea verstehen das fehlende Fingerspitzengefühl bei Stieler nicht.

Zitat von Tippfeler

Zitat von grisu
Hat der jetzt für ein Foul gelb bekommen und sich drüber aufgeregt und deswegen nochmal gelb?
Oder hat der nur fürs Aufregen zweimal gelb bekommen? Das letzte geht doch regeltechnisch gar nicht. Wenn man sich 10 Sekunden lang aufregt gibts eine gelbe, für 20 Sekunden 2 gelbe und für 30 Sekunden dann 3 gelbe, oder wie darf ich das verstehen?

Short story short: Er wurde selber gefoult. Hat dann die Arme ausgebreitet Richtung Stieler und sich beschwert. Dabei stand er einfach nur. Stieler kam dann zu ihm gelaufen und gab ihm gelb. Pléa hat sich dann umgedreht und abgewunken und Stieler hat gelb-rot gezückt. Ob oder was er gesagt hat, weiß man nicht. Direkt Rot gab's jedoch nicht.

Dann schau es Dir nochmal an.

Er hat nicht „einfach die Arme ausgebreitet“: er hat mit den Armen gewedelt und massiv einen Pfiff gefordert.
Klar gelb.

Danach habe ich nur gedacht: junge komm wieder runter. Er hat weiter reklamiert (und wie man hier liest den Schiri auch beleidigt) und mehrfach abgewunken.
Klar. Stieler hätte auch eine klare Ansage machen können. Hat er nicht (er wollte eben ein „guter“ Schiri sein).

Was Bonhof nach dem Spiel sagt, ist aber nich viel bitterer. Wenn er eine Funktion in Gladbach hat, muss hier eine Strafe folgen.
Er fällt leider häufiger auf. Ich schiebe es auf sein alter

Zitat von muratti72

Zitat von Funkemariesche

Zitat von jaclecrapp  
In nahezu jeder anderen Sportart wäre er ebenso vom Platz geflogen. Schön, dass es jetzt auch in der Bundesliga passiert. 

Beim Vergleich mit anderen Sportarten macht man es sich oft etwas zu einfach. Vom Platz zu fliegen, hat in den verschiedenen Sportarten ganz unterschiedliche Auswirkungen.

Nehmen wir den Handball: Wenn dort jemand vom Platz fliegt, dann ist die Mannschaft für 2 Minuten in Unterzahl, bei mehreren gleichzeitigen oder kurz hintereinander vorkommenden Verstößen eines Spielers wird aufaddiert auf 4 Minuten (was aber sehr selten passiert): also maximal 4 von 60 Minuten Unterzahl für die Mannschaft wegen des Aussetzers eines einzelnen Spielers. Wenn ein Spieler wegen eines sehr schweren Verstoßes oder wegen gehäufter Verstöße für dieses Spiel disqualifiziert wird, kann nach den 2 Minuten (oder im Ausnahmefall 4 Minuten) ein anderer Spieler die Mannschaft komplettieren. Somit hat eine Hinausstellung im Handball vollkommen andere Auswirkungen auf das Spiel als eine rote Karte beim Fußball.

Wenn sich Hinausstellungen häufen, ist das natürlich auch beim Handball schwierig, das ist dann aber immer das Resultat von Mannschaftshandeln (viele verschiedene Spieler handeln wiederholt unfair). Beim Fußball kann jedoch eine unüberlegte Handlung eines einzelnen Spielers dir ein ganzes Spiel kaputtmachen, wenn es mit Rot bedacht wird. Je früher im Spiel das Vergehen passiert, desto schwerwiegender sind die Auswirungen kurioserweise. Für das vollkommen gleiche Vergehen eines Spielers kann eine Mannschaft mit 89 Minuten Unterzahl bestraft werden oder mit der restlichen halben Minute der Nachspielzeit.

Bei Handball stehen Schwere des Vergehens und die Auswirkung auf die Mannschaft und auf den einzelnen Spieler in einem viel nachvollziehbarerem Verhältnis. In den Handballregeln sind als Bestrafung für Protest gegen Schiedsrichterentscheidungen übrigens vorgesehen: 
1)  einfacher Protest gegen Schiri-Entscheidungen kann mit einer (konsequenzlosen) gelben Karte* bedacht werden (nach 3 gelben Karten pro Mannschaft gibt es dann 2 Minuten für Protest)
2)  lautstarker Protest mit intensivem Gestikulieren oder provokativem Verhalten soll direkt mit 2 Minuten bedacht werden
3)  demonstratives Wegschlagen oder -werfen des Balls nach einer Schiedsrichterentscheidung führt zur Disqualifikation (also 2 Minuten Unterzahl für die Mannschaft, der Spieler darf aber nicht mehr eingewechselt werden)
4)  verbale oder nonverbale Beleidigung oder Drohung gegen eine andere Person (ob Schiedsrichter, Spieler oder Zuschauer) führt zur Disqualifikation mit anschließendem Bericht (also immer noch nur 2 Minuten Unterzahl für die Mannschaft, der Spieler bleibt für den Rest des Spiels draußen und muss eine Sperre für weitere Spiele befürchten)

Im Fall Plea hätte es im Handball maximal eine 4-Minuten-Strafe gegeben, weil wir hier Fall 2) haben. 4 Minuten, wenn lautstarker Protest und abfällige Handbewegung aufaddiert würden. Spätestens nach 4 Minuten wäre die Mannschaft wieder komplett gewesen und auch Plea hätte wieder mitspielen können. Das wäre also alles im Handball sehr viel moderater bestraft worden als im Fußball. Und natürlich sehen Schiedsrichter im Handball auch mal über die Unzufriedenheit der Spieler hinweg, selbst wenn sie das mit Gesten oder Ausrufen unterstreichen. Solange der Spieler nicht zu ihm läuft, kann der Schiedsrichter das auch ignorieren und muss nicht, wie Herr Stieler, noch extra hinlaufen.
 
* Beim Handball gibt es die gute Regelung, dass man bei den ersten drei Vergehen einer Mannschaft auf eine 2-Minuten-Strafe verzichten kann (wenn es keine größere Unsportlichkeit ist) und eine gelbe Karte zeigt. Gelbe Karten haben keinelei Auswirkungen. Mit ihnen können die Schiedsrichter verdeutlichen, wie streng oder locker ihre Linie ist. Nach den ersten zehn Minuten ist für jeden zu sehen, woran man ist und wie weit man gehen kann.  

 

falsch, hier würde Punkt 4 zutreffen. 
Wenn ich dem Schiedsrichter direkt beleidige gibt es Rot.
Kann man ja in der Wiederholung gut sehen wie er ihm direkt ins Gesicht sagt "Putain". 
In jeder Sportart würde das sofort eine Disqualifikation bedeuten.    

Wie schon weiter oben erwähnt, hat der Schiedsrichter das aber nicht wahrgenommen, was in der Hauptsache den Grund hat, dass es nicht stattgefunden hat, sonst wäre gelb-rot hier auch falsch gewesen.

Vor der Szene war es ein gutes Bundesligaspiel indem der Fussball im Mittelpunkt stand. Einmal mehr hat es einer unserer angeblich "besten" BL-Schiris geschafft ein Spitzenspiel um die dt. Meisterschaft mit einer Entscheidung völlig auf den Kopf zu stellen.

Die Entscheidung mal regelkonform gewesen sein, aber im Sinne des Fussballs natürlich eine Katastrophe! Stieler hat jedes Fingerspitzengefühl vermissen lassen und das Spiel zerfahren und hektisch werden lassen. Tausende im Stadion und vor dem Bildschirm waren doch sehr enttäuscht.

Andererseits: vor wenigen Wochen hat man den Gladbachern nach einem Faller von Thuram in der 94. Minute zwei Punkte durch einen unberechtigten Elfer geschenkt, gestern hat man ihnen wohl zwei Punkte genommen.