Handelfmeter für Eintracht Frankfurt

Relevante Themen

 Vorschläge der Community
  48. Min.: Handelfmeter für Eintracht Frankfurt | von Tankard
 Allgemeine Themen
  Gelbe Karten vergessen? | von SGE-Bub
  @technik @admins | von nick_user

Neues Thema zum Spiel erstellen

 Handelfmeter für Eintracht Frankfurt  - #41


07.11.2022 07:41


rolli


Bayer Leverkusen-FanBayer Leverkusen-Fan


Mitglied seit: 13.12.2014

Aktivität:
Beiträge: 5281

@nickuser

- richtig entschieden
Nochmal zum gefährlichen Spiel mit Kontakt: das setzt voraus, daß der Gegenspieler in irgendeiner Form auf das gefährliche Spiel mit einer Schutzreaktion reagiert. Ansonsten ist es kein gefährliches Spiel, sondern es wird zu einem Foulspiel mit oder one besonderer Gefährdung des Gegenspielers. Wir haben hier also eine Begriffsüberschneidung von gefährlichem Spiel. In der Regel hat es den Zweck, eine Behinderung der Aktionsmöglichkeiten eines Spielers, da er zurückziehen muß, zu sanktionieren. Zieht der Spieler nicht zurück, dann gibt es diese Behinderung nicht, und es zählt nur das dann tatsächlich verursachte Foul mit seiner dann zu beurteilenden Qualität. Hier war es eben nicht rücksichtslos.



 Melden
 Zitieren  Antworten


 Handelfmeter für Eintracht Frankfurt  - #42


07.11.2022 07:56


toni21


Eintr. Frankfurt-FanEintr. Frankfurt-Fan


Mitglied seit: 14.12.2009

Aktivität:
Beiträge: 1280

@nick_user

Zitat von nick_user
Du hast das Problem korrekt beschrieben, und doch nicht verstanden, erstaunlich.

Wenn es gefährliches Spiel war, das gepfiffen wurde, dann wurde daraus, per Definition, bei Kontakt ein rücksichtsloses Foul, und damit eine zwingende Gelbe Karte.
Du kommst hier nicht um den Fakt, dass ein Pfiff des gefährlichen Spiels zwingend mit einer Verwarnung einhergehen hätte müssen.
Wir haben also 3 Möglichkeiten.
1.) Der Pfiff war so, wie er war, korrekt, weil (unbekanntes Ereignis) passiert ist.
2.) Der Freistoß war korrekt, aber die zwingende Karte wurde nicht gegeben.
3.) Eigentlich war das ein Handspiel, das, warum auch immer nicht gegeben werden sollte (keine Verschwörung nötig, "reicht mir nicht", aber ich hab bereits gepfiffen reicht hier völlig), und der Freistoß ist schlicht der Versuch, aus der Nummer rauszukommen, aber deshalb will Aytekin natürlich keine Karte geben.

Korrekt gelöst ist diese Szene nur, wenn es etwas anderes gab, das gepfiffen wurde.
Denn, wie oben schon impliziert ausgeführt, wäre der Pfiff auf gefährliches Spiel eben Gelb, unabhängig davon, ob die Einschätzung korrekt wäre, das Ergebnis kann es nicht sein, denn das lässt nur Freistoß FCA nicht zu.

Wie hätte die Szene korrekt ausgehen können?
1.) Kein Pfiff, Tor Frankfurt. (Nicht möglich im Sinne der WT, schon klar).
Es hätte eigentlich nichts gepfiffen werden müssen, das Tor wäre regulär gewesen.
2.) Kein gefährliches Spiel, kein sonstiges Foul von Frankfurt, aber Handspiel FCA, ergo Strafstoß.
3.) Ein kleineres Vergehen von Frankfurt liegt vor dem Handspiel, Freistoß FCA.
4.) Der Fallrückzieher ist als gefährliches Spiel zu werten. Also Handspiel geheilt, Freistoß FCA und Gelb für den Sünder.

Nun kann man sicher zu dem Ergebnis kommen, falls man einen Fehler von A. sieht, dass dieser nicht im Pfiff gegen Frankfurt, sondern in der fehlenden Karte liegt, aber so, wie es dargestellt wird, wäre es ein Fehler. Egal worin der nun genau liegt.


Zuerst mal aus dem Regelbüchlein:
"Gefährliches Spiel liegt nur vor, wenn kein Körperkontakt zwischen den Spielern erfolgt. Kommt es jedoch zum Körperkontakt, gilt die Aktion als Vergehen und wird mit einem direkten Freistoß oder Strafstoß geahndet. Bei gefährlichem Spiel mit Körperkontakt hat der Schiedsrichter zudem zu prüfen, ob auch eine Unsportlichkeit vorliegt.
Disziplinarmaßnahmen
Gefährliches Spiel im Rahmen eines „normalen“ Zweikampfs zieht keine Disziplinarmaßnahme nach sich. Nimmt der fehlbare Spieler bei seiner Aktion eine Verletzung des Gegners in Kauf, wird er vom Schiedsrichter verwarnt.
Verhindert ein Spieler durch gefährliches Spiel eine klare Torchance, wird er vom Schiedsrichter des Feldes verwiesen.
Spielfortsetzung
Indirekter Freistoß am Ort des Vergehens (siehe Regel 13 – Ort der Freistoßausführung).
Bei Körperkontakt liegt ein anderes Vergehen vor, das mit einem direkten Freistoß oder Strafstoß geahndet wird."

Gefährliches Spiel mit Kontakt zieht also nicht zwangsläufig eine Gelbe Karte nach sich. Da bist Du regeltechnisch schon mal auf dem Holzweg.
Und wenn ich mich recht erinnere, dann hat Aytekin auch den Arm zum Anzeigen eines indirekten Freistoßes gehoben. Demzufolge hätte er auch keinen Kontakt gesehen.
Und gefähliches Spiel ist es, wenn es einen Kontakt gibt, nicht erst, wenn es den Kontakt gibt. Wenn der Augsburger sich nicht traut mit dem Kopf zu Ball zu gehen, weil Ndicka zum Fallrückzieher ansetzt, dann ist es in dem Moment schon gefährliches Spiel.
 



 Melden
 Zitieren  Antworten


 Handelfmeter für Eintracht Frankfurt  - #43


07.11.2022 13:14


nick_user


Eintr. Frankfurt-FanEintr. Frankfurt-Fan


Mitglied seit: 20.09.2017

Aktivität:
Beiträge: 3792

@toni21

Jetzt gibt es nur ein Problem.
Es gibt nämlich, ebenfalls in den Regeln, wird das "rücksichtslose Foul" beschrieben.
„Rücksichtslos“ bedeutet, dass ein Spieler die Gefahr oder die Folgen für
einen Gegner außer Acht lässt. Ein solches Vergehen ist mit einer
Verwarnung zu ahnden.

Weiterhin sagen die Regeln:
Verwarnung für unsportliches Betragen
Ein Spieler ist wegen unsportlichen Betragens zu verwarnen, wenn er:
(...)
ein rücksichtsloses Vergehen begeht, das mit einem direkten Freistoß
geahndet wird,

Durch den Kontakt haben wir einen direkten Freistoß, den hätte es geben müssen, sind wir da einig?
Das Foul muss rücksichtslos sein, denn genau das bedeutet ja "gefährliches Spiel".

Und jetzt erklär mir bitte, wie ein Einsteigen zwar gefährlich, aber nicht rücksichtslos sein kann?
Alternativ, wie ein Einsteigen zwar gefährlich sein kann, aber beim Kontakt nichtmehr rücksichtslos ist?
Ja, in den Regeln steht nicht, dass es so ist, aber letztlich sind die Regeln so formuliert, dass es anders eigentlich nicht sein kann.

Oder was übersehe ich.



 Melden
 Zitieren  Antworten


 Handelfmeter für Eintracht Frankfurt  - #44


07.11.2022 13:26


rolli


Bayer Leverkusen-FanBayer Leverkusen-Fan


Mitglied seit: 13.12.2014

Aktivität:
Beiträge: 5281

@nick_user

- richtig entschieden
Zitat von nick_user
Jetzt gibt es nur ein Problem.
Es gibt nämlich, ebenfalls in den Regeln, wird das "rücksichtslose Foul" beschrieben.
„Rücksichtslos“ bedeutet, dass ein Spieler die Gefahr oder die Folgen für
einen Gegner außer Acht lässt. Ein solches Vergehen ist mit einer
Verwarnung zu ahnden.

Weiterhin sagen die Regeln:
Verwarnung für unsportliches Betragen
Ein Spieler ist wegen unsportlichen Betragens zu verwarnen, wenn er:
(...)
ein rücksichtsloses Vergehen begeht, das mit einem direkten Freistoß
geahndet wird,

Durch den Kontakt haben wir einen direkten Freistoß, den hätte es geben müssen, sind wir da einig?
Das Foul muss rücksichtslos sein, denn genau das bedeutet ja "gefährliches Spiel".

Und jetzt erklär mir bitte, wie ein Einsteigen zwar gefährlich, aber nicht rücksichtslos sein kann?
Alternativ, wie ein Einsteigen zwar gefährlich sein kann, aber beim Kontakt nichtmehr rücksichtslos ist?
Ja, in den Regeln steht nicht, dass es so ist, aber letztlich sind die Regeln so formuliert, dass es anders eigentlich nicht sein kann.

Oder was übersehe ich.
Gefährliches Spiel wird hier nicht im Sinne von übermässiger Gefährdung bzw. Gefährdung in Kauf nehmen benutzt, sondern im Sinne von "drohendes Foulspiel", gegen das der Spieler sich schützen will und deshalb seine Aktion nicht durchführt oder eine Schutzreaktion ausführt. Deshalb ist es auch nicht per se rücksichtslos. Wenn es dann zum Kontakt kommt, ist die Qualität des Foulspiels entscheidend, ob gelb oder mehr, oder kein gelb, sondern nur fahrlässig. Macht der SR ein solches aus, liegt es an ihm, ob er das Foulspiel mit Kontakt bewertet, hier wäre es ein fahrlässiges Foulspiel gewesen, oder nur das gefährliche Spiel vor dem Kontakt. Hier hat sich Aytekin für letzteres entschieden und die Armbewegung Berishas als Schutzbewegung, und dafür also indirekten Freistoß. Hätte er sich für die erste Variante entschieden, hätte es direkten Freistoß gegeben.

Edit: Natürlich darfst Du Dich immer gegen ein Foul des Gegners schützen, bevor es eintritt, auch gegen fahrlässige Fouls. Das läuft dann eben, wenn es gepfiffen wird, auch unter "gefährliches Spiel" im Regelsinne, obwohl es nicht rücksichtslos ist.



 Melden
 Zitieren  Antworten


 Handelfmeter für Eintracht Frankfurt  - #45


07.11.2022 15:33


Adler88


Eintr. Frankfurt-FanEintr. Frankfurt-Fan


Mitglied seit: 16.08.2015

Aktivität:
Beiträge: 6024

Das Problem ist nur, das der Arm vom Verteidiger schon da oben ist, bevor überhaupt zum Rückzieher angesetzt wird.

Erst arbeitet er an ndickas Schulter, lässt den Arm dann unverändert dort und geht exakt so zum Ball!
Wusste er vorher was passieren würde?

Für mich nicht schlüssig



 Melden
 Zitieren  Antworten


 Handelfmeter für Eintracht Frankfurt  - #46


07.11.2022 16:01


nick_user


Eintr. Frankfurt-FanEintr. Frankfurt-Fan


Mitglied seit: 20.09.2017

Aktivität:
Beiträge: 3792

@rolli

Zitat von rolli
Zitat von nick_user
Jetzt gibt es nur ein Problem.
Es gibt nämlich, ebenfalls in den Regeln, wird das "rücksichtslose Foul" beschrieben.
„Rücksichtslos“ bedeutet, dass ein Spieler die Gefahr oder die Folgen für
einen Gegner außer Acht lässt. Ein solches Vergehen ist mit einer
Verwarnung zu ahnden.

Weiterhin sagen die Regeln:
Verwarnung für unsportliches Betragen
Ein Spieler ist wegen unsportlichen Betragens zu verwarnen, wenn er:
(...)
ein rücksichtsloses Vergehen begeht, das mit einem direkten Freistoß
geahndet wird,

Durch den Kontakt haben wir einen direkten Freistoß, den hätte es geben müssen, sind wir da einig?
Das Foul muss rücksichtslos sein, denn genau das bedeutet ja "gefährliches Spiel".

Und jetzt erklär mir bitte, wie ein Einsteigen zwar gefährlich, aber nicht rücksichtslos sein kann?
Alternativ, wie ein Einsteigen zwar gefährlich sein kann, aber beim Kontakt nichtmehr rücksichtslos ist?
Ja, in den Regeln steht nicht, dass es so ist, aber letztlich sind die Regeln so formuliert, dass es anders eigentlich nicht sein kann.

Oder was übersehe ich.
Gefährliches Spiel wird hier nicht im Sinne von übermässiger Gefährdung bzw. Gefährdung in Kauf nehmen benutzt, sondern im Sinne von "drohendes Foulspiel", gegen das der Spieler sich schützen will und deshalb seine Aktion nicht durchführt oder eine Schutzreaktion ausführt. Deshalb ist es auch nicht per se rücksichtslos. Wenn es dann zum Kontakt kommt, ist die Qualität des Foulspiels entscheidend, ob gelb oder mehr, oder kein gelb, sondern nur fahrlässig. Macht der SR ein solches aus, liegt es an ihm, ob er das Foulspiel mit Kontakt bewertet, hier wäre es ein fahrlässiges Foulspiel gewesen, oder nur das gefährliche Spiel vor dem Kontakt. Hier hat sich Aytekin für letzteres entschieden und die Armbewegung Berishas als Schutzbewegung, und dafür also indirekten Freistoß. Hätte er sich für die erste Variante entschieden, hätte es direkten Freistoß gegeben.

Edit: Natürlich darfst Du Dich immer gegen ein Foul des Gegners schützen, bevor es eintritt, auch gegen fahrlässige Fouls. Das läuft dann eben, wenn es gepfiffen wird, auch unter "gefährliches Spiel" im Regelsinne, obwohl es nicht rücksichtslos ist.


Nur ist das nicht von den Regeln gedeckt.
Die Definition von gefährlichem Spiel besagt, dass die Gefährdung der Gesundheit eines beliebigen Spielers (auch Eigengefährdung) verboten ist.
Man könnte diese Regel auch positiv als Rücksichtsgebot formulieren.
Es droht eben nicht einfach ein Foul, sonst wäre jedes Tackling ein gefährliches Spiel, sondern es wird eine Verletzung in kauf genommen.
Gefährliches Spiel
Als gefährliches Spiel gilt jede Aktion beim Versuch, den Ball zu spielen, durch
die jemand verletzt werden könnte (einschließlich des Spielers, der die Aktion
begeht), und schließt eine Aktion ein, durch die ein nahestehender Gegner aus
Angst vor einer Verletzung am Spielen des Balls gehindert wird


Welcher dieser Logikschritte ist falsch, und warum?
- Die Aktion muss rücksichtslos sein, damit ein gefährliches Spiel vorliegen kann. (Siehe oben, dort ist die Definition nochmal zitiert.)
- Bei Kontakt ist ein direkter Freistoß zu geben.
- Ein Foul, welches rücksichtslos begangengen wurde, und einen direkten Freistoß nach sich zieht, ist mit einer Verwarnung zu ahnden.
Daraus folgt:
Gefährliches Spiel mit anschließendem Kontakt ist immer ein rücksichtsloses Foulspiel das mit direktem Freistoß/Strafstoß und einer Verwarnung zu ahnden ist, denn wäre es nicht rücksichtslos, wäre es kein gefährliches Spiel, die Rücksichtslosigkeit besteht ja im riskieren einer Verletzung, bzw. auch die Gesundheit wird keine Rücksicht genommen.
Wo ist der Fehler?



 Melden
 Zitieren  Antworten


 Handelfmeter für Eintracht Frankfurt  - #47


07.11.2022 20:17


rolli


Bayer Leverkusen-FanBayer Leverkusen-Fan


Mitglied seit: 13.12.2014

Aktivität:
Beiträge: 5281

@nick_user

- richtig entschieden
Dein Problem ist, daß Du hier Gefahr für den Gegner oder Verletzung in Kauf nehmen mit gefährlichem Spiel gleichsetzt. Der Begriff der Gefährdung wird aber an den beiden Stellen eben nicht im selben Sinne gebraucht. Das gefährliche Spiel hat das Potential, rücksichtsloses Spiel oder sogar grobes Spiel zu werden, wenn dasjenige eintritt, vor dem der Spieler sich schützen will. Es muß aber nicht so eintreten. Möglicherweise hat sich der gefährdete Spieler verschätzt, möglicherweise ändert der gefährdende Spieler seine Aktion.

Und natürlich gehört zur Fairneß dazu, daß ich mich auch vor einem nur fahrlässigen Foul, das in sich ja auch schon ein Verletzungsrisiko bergen kann, ohne daß es das übliche hinnehmbare Gefährdungsmaß überschreitet, schützen darf, in dem ich zum Beispiel darauf verzichte, wie gewollt zum Ball hinzugehen. Dafür darf ich einen Ausgleich durch Sanktionierung erwarten, ohne daß damit auch automatisch Rücksichtslosigkeit des Gegners zu sanktionieren ist.

Aus der Logikfalle kommst Du nur raus, wenn Du das genauso geschmeidig denkst, wie es in den Regeln gemeint ist. In der Situation hier ist doch auch offensichtlich, daß Ndickas Fallrückzieher nicht rücksichtslos ist, aber Berishas Reaktion auch als Schutzreaktion gedeutet werden kann. Das beantwortet doch die Frage, ob man den Begriff der Gefahr, wie er bei der Definition des rücksichtslosen Spiels gebraucht wird, gleichartig beim Gefährlichen Spiel interpretieren muß.

Denk Dir doch eine andere Situation, bei der ein Spieler wegen gefährlichem Spiel zurückzieht und es dabei noch zum Kontakt kommt: ein Spieler rauscht mit offener Sohle zum Ball, der andere, der auch zum Ball will, steckt deshalb zurück. Der heranrauschende zieht im letzten Moment, weil er die Gefährdung erkennt, ebenfalls zurück und der Spieler fällt dann über dessen Körper, ohne von der Sohle getroffen zu werden. Da hast Du ein gefährliches Spiel, das nicht rücksichtslos geworden ist und deshalb auch keine persönliche Strafe erfordert. 

Oder nehm die Eigengefährdung. Ich hab noch nie erlebt, daß ein Spieler, der einen Tritt wegen zu tiefem Kopf abbekommt und das als Foul gegen sich gepfiffen bekommt, wegen rücksichtslosem Spiel eine Gelbe erhalten hat. Bei Deiner Gleichsetzung des Gefährdungsbegriffs müßte er bei einem massiven Treffer ja sogar einen Platzverweis bekommen.



 Melden
 Zitieren  Antworten


 Handelfmeter für Eintracht Frankfurt  - #48


07.11.2022 21:08


nick_user


Eintr. Frankfurt-FanEintr. Frankfurt-Fan


Mitglied seit: 20.09.2017

Aktivität:
Beiträge: 3792

Das wäre aber, wenn man es zuende denke, völliger Humbug.
Nun würde gefährliches Spiel von der subjektiven Einschätzung des Angegriffenen abhängen.
Völlig übertrieben, nach deiner Definition wäre es gefährliches Spiel, wenn ich 5 MEter hinter die "Blutgätsche" schreie, und du deshalb zuckst.
Ich verstehe, was du meinst, aber letztlich geht das nicht auf. Zumindest nicht ohne riesige Grauzone.



 Melden
 Zitieren  Antworten


 Handelfmeter für Eintracht Frankfurt  - #49


08.11.2022 00:05


rolli


Bayer Leverkusen-FanBayer Leverkusen-Fan


Mitglied seit: 13.12.2014

Aktivität:
Beiträge: 5281

@nick_user

- richtig entschieden
Zitat von nick_user
Das wäre aber, wenn man es zuende denke, völliger Humbug.
Nun würde gefährliches Spiel von der subjektiven Einschätzung des Angegriffenen abhängen.
Völlig übertrieben, nach deiner Definition wäre es gefährliches Spiel, wenn ich 5 MEter hinter die "Blutgätsche" schreie, und du deshalb zuckst.
Ich verstehe, was du meinst, aber letztlich geht das nicht auf. Zumindest nicht ohne riesige Grauzone.
Nee, auch da liegst Du falsch. Da gibt es nämlich den SR, der beurteilt, ob die subjektiv vom Spieler empfundene Gefährdung auch eine objektive Grundlage hat. Und bei der Beurteilung der Eigengefährdung ist die ja nicht beim sich gefährdenden Spieler angesiedelt, sondern das kann nur der Gegenspieler und wenn dieser die nicht wahrnimmt und darauf reagiert, der SR.

Was ich als gefährliches Spiel umschrieben habe, beruht also keineswegs, wie Du es verstanden hast, auf der rein subjektiven Einschätzung eines Spielers, sondern es muß in der Aktion selbst auch begründet sein. Die Aktion, auf die reagiert wird, muß also mindestens als fahrlässiges Foul bewertet werden können, unabhängig von der subjektiven Einschätzung des Spielers.

Aber vielleicht hilft auch, sich klar zu machen, daß die Regeln nach und nach entstanden sind und sich auch immer wieder verändert haben und verändern. Gefährliches Spiel gibt es in den Regeln schon seit Beginn des letzten Jahrhunderts, die gelbe Karte wurde erst 1970 eingeführt. Und erst mit der entsteht dann die Notwendigkeit, zwischen rücksichtslosem und grobem/brutalen Spiel zu unterscheiden. Grobes bzw. brutales Spiel gibt es, seit es den Platzverweis gibt, also auch schon lange vor der gelben Karte. Bis zu deren Einführung brauchte man keine weitere Differenzierung, da langte der Begriff unsportlich zur Abgrenzung und als Grundlage für eine Ermahnung.

Man darf beim Regelwerk, so wünschenswert es einem erscheinen mag, nicht von einer konsistenten Begriffsverwendung ausgehen. Das liegt eben in der Historie, also daran, daß sich ein bestimmter Gebrauch eines Begriffes, wie "gefährliches Spiel" auch im Sprachgebrauch außerhalb der Regeln verbreitet hat, und deshalb von dem in der Regel an anderer Stelle später eingeführten und benutzten Begriff der Verletzungsgefahr unterscheidet. Deshalb führt einen bei der Auslegung die strikte Logik auch nicht immer weiter, sondern man muß den common sense aufsuchen.

Aber mal eine Frag an Dich: findest Du den Treffer Ndickas als gelbwürdig? Wenn nicht, dann hast Du doch auch die Bestätigung, daß die Regeln hier anders gemeint sein müssen, als Du sie im logischen Zusammenhang verstehst. Und das kann doch nur an dieser nicht konsistenten Begrifflichkeit hängen.



 Melden
 Zitieren  Antworten


 Handelfmeter für Eintracht Frankfurt  - #50


08.11.2022 14:30


nick_user


Eintr. Frankfurt-FanEintr. Frankfurt-Fan


Mitglied seit: 20.09.2017

Aktivität:
Beiträge: 3792

@rolli

Es sind nicht nur Begrifflichkeiten.
Das Problem ist, so wie du es beschreibst, hängt die Strafe davon ab, was der Gegner macht.
Letztlich bedeutet es, wenn du nur so hart einsteigst, dass der Gegner weg bleibt, bekommst du keine Karte.
Es würde also einer Gauß-Kurve ähneln (Glockenkurve), mit welcher Wahrscheinlichkeit man verwarnt wird.
Die härtesten Einsteigen würden eine Karte also sehr unwahrscheinlich machen, da der Gegner dabei wohl zurückzieht, um den Volltreffer zu vermeiden.
So kann das nicht gemeint sein, das wäre völlig absurd.



 Melden
 Zitieren  Antworten


 Handelfmeter für Eintracht Frankfurt  - #51


08.11.2022 16:02


rolli


Bayer Leverkusen-FanBayer Leverkusen-Fan


Mitglied seit: 13.12.2014

Aktivität:
Beiträge: 5281

@nick_user

- richtig entschieden
Zitat von nick_user
Es sind nicht nur Begrifflichkeiten.
Das Problem ist, so wie du es beschreibst, hängt die Strafe davon ab, was der Gegner macht.
Letztlich bedeutet es, wenn du nur so hart einsteigst, dass der Gegner weg bleibt, bekommst du keine Karte.
Es würde also einer Gauß-Kurve ähneln (Glockenkurve), mit welcher Wahrscheinlichkeit man verwarnt wird.
Die härtesten Einsteigen würden eine Karte also sehr unwahrscheinlich machen, da der Gegner dabei wohl zurückzieht, um den Volltreffer zu vermeiden.
So kann das nicht gemeint sein, das wäre völlig absurd.
Sorry, aber irgendwie hab ich das Gefühl, daß Du den Punkt, um den es geht, nicht verstehen willst. Deine Hypothese ist doch, daß "Gefährliches Spiel" mit anschließendem Kontakt immer eine gelbe Karte nach sich ziehen muß, weil dort der Begriff gefährlich und in der Umschreibung für das rücksichtslose Spiel der Begriff Gefährdung auftaucht. Du sagst, daß Du einer verschiedenartigen Begriffsverwendung hier logisch nicht folgen kannst. Faktisch ist es aber doch offensichtlich so, daß sie verschieden gemeint sind. Nicht immer, und da wirst Du selbst auch genug Beispiele kennen, wird bei einem gefährlichen Spiel mit anschließendem Kontakt eine Karte gezeigt.

@toni21 hat sogar den betreffenden Regelteil zitiert, aus dem unmittelbar hervorgeht, daß bei gefährlichem Spiel der SR zu entscheiden hat, ob das der subjektiven Reaktion des Spielers zugrundeliegende drohende Foul, die Zweikampfführung, fahrlässig, rücksichtslos oder grob war und danach gegebenenfalls eine persönliche Strafe zu verhängen hat.

Das heißt doch im Umkehrschluss nichts anderes, als daß im Regelteil "Gefährliches Spiel", also Zweikampf ohne Kontakt, auch fahrlässige Zweikampfführung enthalten ist. Also wird hier der Begriff "Gefährlich" in dieser Regel anders interpretiert, als im Regelteil zum rücksichtslosen Spiel. Daraus folgt dann auch, wenn es danach zum Kontakt kommt, daß das Kontaktfoul ebenfalls nicht zwangsläufig mindestens rücksichtslos sein muß sondern auch ein nur fahrlässig verübtes Foul sein kann.

Zu Deiner Gaußkurve:
Nirgendwo habe ich gesagt, daß Gefährliches Spiel nie eine Karte nach sich zieht. In der Regel selbst steht ja, daß dann, wenn es nicht zu einem Kontakt kommt, die Art der Zweikampfführung bewertet wird. Schätzt der SR das potentielle Verletzungsrisiko als gesundheitsgefährdend ein, hat er gelb zu zücken. Hier kommt dann auch die Definition der Rücksichtslosigkeit zum Tragen. Bewerten kann man allerdings nur das potentielle Verletzungsrisiko, das sich aus der Zweikampfführung ergibt, nicht das realisierte. Man kann da ja nicht wissen, wie das Trefferbild ausgesehen hätte.

Beim Kontaktfoul ist die Reaktion des Gefoulten selbst ja überhaupt kein Maßstab mehr, sondern da geht es nur noch um die reale Verletzungsgefahr, die sich aus dem Trefferbild ergibt. Und da greifen dann wieder die üblichen Bewertungsmaßstäbe.

Bezogen auf diese Situation: Kopf oder besonders schützenswerte Körperteile wurden nicht getroffen, es wurde auch kein besonders verletzungsverursachendes Körperteil (Sohle, Ellenbogen, Knie) beim Kontakt eingesetzt, also spricht nichts dafür, daß hier eine erhöhte Verletzungsgefahr realisiert wurde.



 Melden
 Zitieren  Antworten


 Handelfmeter für Eintracht Frankfurt  - #52


08.11.2022 17:57


nick_user


Eintr. Frankfurt-FanEintr. Frankfurt-Fan


Mitglied seit: 20.09.2017

Aktivität:
Beiträge: 3792

@rolli

Ähh, kann es sein, dass du nicht weißt, was eine Gauß-Kurve ist?
Es geht nicht darum, dass nie gepfiffen wird, sondern darum, dass etwas, an einem bestimmten Punkt am Wahrscheinlichsten ist, und dann, je weiter man sich davon entfernt, um so unwahrscheinlicher wird.
Der IQ ist so verteilt, der Median ist 100, also haben 50% (genauer 49.999...) einen IQ von über 100.
Einen IQ von über 115 haben noch ca. 17%, und einen über 135 etwa 2%. (Alles darüber können wir nur sehr ungenau messen).
Ähnlich wäre es mit dem Einstreigen.
Es gibt das, was klar kein gefährliches Spiel ist, wird nie gepfiffen. folglich auch nie Gelb.
Dann kommen wir "der Sache schon näher", und die Anzahl der Karten für solche Vergehen steigt. Sie peakt schließlich an einem Punkt, an dem man klar von einem gefährlichen Spiel reden kann, aber der Gegner oft das Risiko eingeht. Danach fällt die Zahl der Karten wieder, weil jetzt die Attacke so hart ist, dass der andere direkt weg bleibt. Dann wenn der zurück zieht, kommt es zu einem weniger harten Treffer, folglich auch zu keiner Karte. Verstehst du das Problem?

Hier im Beispiel, wäre der Arm unten geblieben und der Treffer im Schulter-/Halsbereich erfolgt, wäre es folglich eine Verwarnung, richtig?
Also retter hier die Reaktion des Verteidigers den Stürmer.
Lässt er den Arm unten, Gelb, schützt er sich, kein Gelb, oder was versehe ich hier falsch?

Ich verstehe, was du mit unterschiedlichen Definitionen meinst, aber es löst dieses Problem nicht.
Mag ja sein, dass du recht hast, und es so ist, aber das wäre nicht sonderlich logisch, und auch nicht wirklich sinnvoll, oder?



 Melden
 Zitieren  Antworten


 Handelfmeter für Eintracht Frankfurt  - #53


08.11.2022 21:28


rolli


Bayer Leverkusen-FanBayer Leverkusen-Fan


Mitglied seit: 13.12.2014

Aktivität:
Beiträge: 5281

@nickuser

- richtig entschieden
Zur Gauß-Kurve:
zitat von nickuser
Letztlich bedeutet es, wenn du nur so hart einsteigst, dass der Gegner weg bleibt, bekommst du keine Karte.Es würde also einer Gauß-Kurve ähneln (Glockenkurve), mit welcher Wahrscheinlichkeit man verwarnt wird.
Die härtesten Einsteigen würden eine Karte also sehr unwahrscheinlich machen, da der Gegner dabei wohl zurückzieht, um den Volltreffer zu vermeiden.
So kann das nicht gemeint sein, das wäre völlig absurd.


zitat von rolli
In der Regel selbst steht ja, daß dann, wenn es nicht zu einem Kontakt kommt, die Art der Zweikampfführung bewertet wird. Schätzt der SR das potentielle Verletzungsrisiko als gesundheitsgefährdend ein, hat er gelb zu zücken.


Dazu kommt noch, daß in der Regel ein Zurückziehen erst erfolgt, wenn eine gewisse Rücksichtslosigkeit vorliegt. Aber die ist eben nicht notwendig. Und bei den potentiell nur fahrlässigen Fällen wird das Zurückziehen auch nicht immer gepfiffen.

Außerdem vermischst Du hier auch potentielle Gefährdung und reale Gefährdung.

 



 Melden
 Zitieren  Antworten


 Handelfmeter für Eintracht Frankfurt  - #54


09.11.2022 07:00


toni21


Eintr. Frankfurt-FanEintr. Frankfurt-Fan


Mitglied seit: 14.12.2009

Aktivität:
Beiträge: 1280

@nick_user

Zitat von nick_user
Jetzt gibt es nur ein Problem.
Es gibt nämlich, ebenfalls in den Regeln, wird das "rücksichtslose Foul" beschrieben.
„Rücksichtslos“ bedeutet, dass ein Spieler die Gefahr oder die Folgen für
einen Gegner außer Acht lässt. Ein solches Vergehen ist mit einer
Verwarnung zu ahnden.

Weiterhin sagen die Regeln:
Verwarnung für unsportliches Betragen
Ein Spieler ist wegen unsportlichen Betragens zu verwarnen, wenn er:
(...)
ein rücksichtsloses Vergehen begeht, das mit einem direkten Freistoß
geahndet wird,

Durch den Kontakt haben wir einen direkten Freistoß, den hätte es geben müssen, sind wir da einig?
Das Foul muss rücksichtslos sein, denn genau das bedeutet ja "gefährliches Spiel".

Und jetzt erklär mir bitte, wie ein Einsteigen zwar gefährlich, aber nicht rücksichtslos sein kann?
Alternativ, wie ein Einsteigen zwar gefährlich sein kann, aber beim Kontakt nichtmehr rücksichtslos ist?
Ja, in den Regeln steht nicht, dass es so ist, aber letztlich sind die Regeln so formuliert, dass es anders eigentlich nicht sein kann.

Oder was übersehe ich.


Ja, Du übersiehst etwas. In den Regeln steht, dass bei gefählichem Spiel mit Kontakt der SR zu überprüfen hat, ob unsportliches Verhalten vorlag. Erst dann gibt es eine gelbe Karte.
So wie Du es schreibst ist es quasi ein Automatismus, dass es bei gefährlichem Spiel mit Kontakt eine gelbe Karte geben muss. Da man aber laut den Regeln prüfen muss, ob unsportliches Verhalten vorlag (und es demzufolge Gelb gibt) muss es zwingend noch eine andere Möglichkeit geben. Ansonsten hätte man sich diesen Passus ja schenken können.



 Melden
 Zitieren  Antworten


05.11.2022 15:30

Schiedsrichter

keine Daten

Schiedsrichter-Statistiken

keine Daten

Aufstellung

keine Daten

Alle Daten zum Spiel

keine Daten



zum Spiel

Relevante Foren

Teile dieses Thema