Hat Kovac fertig?

Und dann ist plötzlich die Blockade gelöst und die Kondition wieder da und alles wird wieder in Grund und Boden gespielt.

Denn mit dem Coach müssen sie, mehr Trainer schiessen die Spieler nicht ab, das ist ihnen schon klar

...ich frage mich, was ist mit dem Kader und damit auch mit Salihamidzic? Kovac kann schließlich nur mit den Spielern spielen, die er zur Verfügung hat. Hummels und Boateng sind nun schon länger von ihrer WM2014-Form entfernt, Süle ganz offensichtlich noch zu naiv (siehe die Gegentore gegen die Fortuna). Wer sollte da Innenverteidiger spielen? Gnabry und Coman sind noch in ihrer persönlichen Entwicklung und verletzungsanfällig, da greift man notgedrungen auf die beiden "alten Herren" auf den Außenbahnen zurück, die ihren Leistungszenit doch schon deutlich überschritten haben. Vorne ist man fast ausschließlich von Lewandowskis Treffsicherheit abhängig, Wagner ist bestenfalls ein backup und aufgrund fehlender Einsatzzeiten nicht mal mehr nationale Klasse - sollte sich Lewa berletzen, wird es richtig bitter! Müller ist ebenfalls schon lange vollkommen außer Form (gestern ging es ja immerhin wieder besser). Das zentrale Mittelfeld mit Goretzka, James, Martinez, Thiago, Tolisso und von mir auch noch Sanchez ist gnadenlos überbesetzt!
Ich habe mich zu Saisonbeginn sehr gewundert, dass man den Anspruch angemeldet hat, wieder ganz vorne in Europa mitspielen zu wollen, aber praktisch keinerlei Investitionen getätigt hat, vor allem nicht bei international bereits erfolgreichen Spielern. Nun wird es schwer nachzubessern, Dybala soll ja angeblich auch schon abgewunken haben.
Lange Rede kurzer Sinn: Zu kleiner und vollkommen unausgewogen zusammen gestellter Kader.

Zitat von unmetrederoca

Zitat von THEBIGDEE

Zitat von toni21
Ich würde gerne mal wissen, was man Kovac (also außer, dass man nicht die richtigen Resultate einfährt) eigentlich konkret vorwirft?

Kovac hat kein Konzept für Ballbesitz-Fußball, man sieht keine Handschrift. Kämpfen, Beißen und lange Bälle kannst Du bei Bayern München halt nicht bringen, da fliegst Du am Saisonende sogar raus, wenn Du so Meister wirst.

Kann man aber eigentlich auch von ihm nicht erwarten, immerhin vertritt er die Auffassung dass man Taktik nicht braucht, wenn man die richtige Einstellung hat.
 

Mal gucken wie lange sich dieses Gerücht noch hält. 
Ich fand übrigens nicht, dass die Eintrachtspieler letztes Jahr wie ein hochmotivierter Hühnerhaufen über das Feld gerannt sind und damit immerhin Pokalsieger geworden sind.

Die Frankfurter Taktik ist aber trotzdem nichts was man bei Bayern spielen kann und das wusste man auch schon vorher. Von daher kann man Kovac eher weniger Vorwürfe machen, die Frage ist eher warum man einen Trainer geholt hat, der so offensichtlich die falsche Spielidee hat. Weil er den Pokal gewonnen hat? Weil er mal zwei Saisons als Spieler auf der Bayernbank saß? Weil er als einziger den Verantwortlichen nicht den Vogel gezeigt hat als sie ihm die Kaderplanung erklärt haben?

Zitat von adler88
Und dann ist plötzlich die Blockade gelöst und die Kondition wieder da und alles wird wieder in Grund und Boden gespielt.

Denn mit dem Coach müssen sie, mehr Trainer schiessen die Spieler nicht ab, das ist ihnen schon klar

Falls die Spieler wirklich gegen den Trainer spielen sind sie wohl langsam am verzweifeln weil er immer noch da ist

Zitat von Nike

Ich habe nie behauptet, dass Kovacs Taktik auf Ballbesiz-Fußball beruht, 

Meine Ausage war er kann kein Ballbesitz-Fußball und da hast Du widersprochen und das DFB-Pokal-Finale als Beispiel aufgeführt. Wie sonst soll ich das sonst verstehen?

Zitat von Benrush

Zitat von adler88
Und dann ist plötzlich die Blockade gelöst und die Kondition wieder da und alles wird wieder in Grund und Boden gespielt.

Denn mit dem Coach müssen sie, mehr Trainer schiessen die Spieler nicht ab, das ist ihnen schon klar

Falls die Spieler wirklich gegen den Trainer spielen sind sie wohl langsam am verzweifeln weil er immer noch da ist

Wenn Sie wirklich gegen den Trainer arbeiten sollten, dann sollte man mal über eine 100% gehalt kürzung nachdenken. Das wäre Kindergarten verhalten und eines sportlers unwürdig.

Zitat von THEBIGDEE

Zitat von Nike

Ich habe nie behauptet, dass Kovacs Taktik auf Ballbesiz-Fußball beruht, 

Meine Ausage war er kann kein Ballbesitz-Fußball und da hast Du widersprochen und das DFB-Pokal-Finale als Beispiel aufgeführt. Wie sonst soll ich das sonst verstehen?

Stimmt, ja. Was für ein blödes Beispiel, dass ich da gewählt habe
 

Zitat von THEBIGDEE

Zitat von unmetrederoca

Mal gucken wie lange sich dieses Gerücht noch hält. 

Was genau ist das Gerücht?

Das man mit Bayern München den Ball viel öfter hat als mit Eintracht Frankfurt und entsprechend ganz anders spielen lassen muss, oder dass Niko Kovac höchstpersönlich in einem Interview gesagt hat, dass man Taktik nicht braucht?

Dieses uralte Zitat ( war, glaube ich, zur Zeit als er Nationaltrainer von Kroatien war).... Inzwischen hat er doch in Frankfurt eindeutig bewiesen, dass er seine Meinung dazu geändert hat. Ich sage nicht, dass seine Taktik zu den Bayern passt, nur dass es allgemein einfach nicht mehr den Tatsachen entspricht. Da muss man nicht immer dieses alte Zitat auspacken, wenn es gerade nicht läuft.
Wenn man "Niko Kovac Taktik" googelt, kommt auch nicht dieses Zitat in den ersten 20 Ergebnissen sondern nur positives aus Frankfurter Zeit, z.B. ein Kickerartikel in dem er als Taktikfuchs bezeichnet wird.
Wie gesagt, soll alles nicht heißen, dass er zu den Bayern passt.

Zitat von stesspela seminaisär

Zitat von Benrush

Zitat von adler88
Und dann ist plötzlich die Blockade gelöst und die Kondition wieder da und alles wird wieder in Grund und Boden gespielt.

Denn mit dem Coach müssen sie, mehr Trainer schiessen die Spieler nicht ab, das ist ihnen schon klar

Falls die Spieler wirklich gegen den Trainer spielen sind sie wohl langsam am verzweifeln weil er immer noch da ist

Wenn Sie wirklich gegen den Trainer arbeiten sollten, dann sollte man mal über eine 100% gehalt kürzung nachdenken. Das wäre Kindergarten verhalten und eines sportlers unwürdig.

Wenn die Spieler nicht mit dem Trainer arbeiten wollen bei dem man von Anfang an Zweifel haben konnte oder musste, ob er passt, kann ich es den Spielern nicht wirklich übel nehmen wenn ich ehrlich bin. Von Trainern wie Heynckes oder gar Guardiola zu Kovac ist halt ein steiler Abstieg, da muss man sich nichts vormachen und jeder normale Arbeitgeber zieht auch Konsequenzen wenn der Vorgesetzte ungeeignet erscheint. Und ja, die Spieler kriegen Millionen, das ändert aber daran nichts.

Zitat von unmetrederoca

Dieses uralte Zitat ( war, glaube ich, zur Zeit als er Nationaltrainer von Kroatien war).... 

Und was ist daran dann ein Gerücht?

Zitat von THEBIGDEE

Zitat von unmetrederoca

Dieses uralte Zitat ( war, glaube ich, zur Zeit als er Nationaltrainer von Kroatien war).... 

Und was ist daran dann ein Gerücht?

Lies den Rest meines Beitrags, dann verstehst Du es vielleicht. Wenn es Dir nur um Wortklauberei geht, dann lass es.

Da spielt man Mist seit letzter Saison und Kovac soll dran Schuld sein. Wenn Kovac geht, sollte die ganze Führung mitgehen. Schon in der letzten Saison hat man viel Mist zusammengespielt, nur im entscheidenden Moment Glück gehabt, dass diese Saison fehlt.

Man muss eine 180° Wende machen und vermehrt die Jungen ins Spiel bringen, dass die Praxis bekommen. Wie sowas funktioniert, sieht man bei RB Leipzig oder auch Dortmund. Man hat in Bayern völlig den Punkt verpasst junge Spieler in das Team zu integrieren und denen genug Spielzeit zu geben. Da läuft es 2-3 Spiele schlecht und schon sind die Spieler weg vom Fenster. Ich hätte damals beispielsweise gerne mehr von einen Lucas Scholl und Co. gesehen, aber derartige Spieler wurden viel zu schnell abserviert. Stattdessen gibt man lieber junge Spieler ab und holt sie sich nach Jahren wieder (z.B. Sandro Wagner, Mats Hummels), zu einen Zeitpunkt, wo sie fast schon wieder Auslaufmodelle sind.

Bei Dortmund lief es auch eine Zeit lang richtig Mies, aber man hat weitestgehend am Konzept festgehalten und muss nur hinschauen wo Dortmund jetzt steht.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Kovac angeordnet hat, dass man in der 90. Minute bei einer Eintore-Führung auf Abseitsfalle spielen soll. Das war einfach ein dilettantsiches Verhalten der beiden Innenverteidiger. Boateng ist sowieso schon lange über seinen Zenit hinaus. 

Zitat von verruca

Zitat von fcb4ever

nenne mir ein einziges Spiel, das JL durch eine Taktikumstellung noch gedreht hat! Für jedes solches, nenne ich Dir im Gegenzug zwei Spiele die er vercoacht hat.

Ist man jetzt etwa nur Taktikexperte wenn man spiele dreht?

Nö, aber als in den letzten Jahren immer favorisierte Mannschaft - oder zumindest auf Augenhöhe - ist es schwierig anschließend zu sagen, dass das Spiel nur durch die grandiose Startaufstellung/-idee gewonnen wurde. Wenn man allerdings so wie z.B. die Niederlande durch 2 Umstellungen plötzlich auf die Gewinnerstraße kommt, dann hat das durchaus was mit taktischer Finesse des Trainers zu tun. Ein Gut, dass ich bisher weder bei JL in der Nationalmannschaft noch bei NK bei den Bayern bewundern durfte.

Also bist du ein besonders guter Autofahrer, wenn du ganz oft knapp an einem selbst verschuldeten Unfall vorbeischrammst?!
Meiner Meinung nach muss man das trennen. Es gibt Trainer, die sind in der Matchvorbereitung stärker und Trainer, die beherrschen das bessere In-Game-Coaching. Trainer, die jedes Spiel die exakt gleiche Aufstellung wählen und diese für 90 Minuten beibehalten, würde ich nicht zu den besonders guten Trainern zählen.

Zitat von kasperle83
Da spielt man Mist seit letzter Saison und Kovac soll dran Schuld sein. Wenn Kovac geht, sollte die ganze Führung mitgehen. Schon in der letzten Saison hat man viel Mist zusammengespielt, nur im entscheidenden Moment Glück gehabt, dass diese Saison fehlt.

Welches Glück meinst du. Das wo Uefa Madrid gegen Bayern gewonnen hat.

Oder im Pokal als Bayern hochüberlegen die Tore nicht gemacht hat.

Also sie haben sicherlich nicht immer 100% top Leistung gezeigt, aber wann war das bitte immer durchweg in einer Saison.

Aktuell ist es so das Bayern durchweg alles Pech abbekommt was man abbekommen kann. Was natürlich nicht alleine schuld an den Niederlagen oder schlechten spielen ist. Was hier schon gesagt wurde, permanentes Pech ist Irgenwann kein Zufall mehr. Ähnlich mit erzwungen Glück in einer guten Phase.

Kovac hat eine Teilschuld. Das ist nicht von der Hand zu weisen. Alleine mit solchen Aussagen: Kader zu klein, zu alte Spieler, die Spieler folgen nciht.

Andere Trainer hatten größere Probleme mit Bayern und haben wesentlich besser agiert. Pep zB mit 14 Mann Kader gegen Barca.

Am Anfang der Saison war Bayern auf Kurs und die Mannschaft hat funktioniert. Wo ist das auf einmal hin. Die Vorzeichen waren doch zu dem Zeitpunkt die selben. Kleiner Kader, alte Spieler etc.

Man muss eine 180° Wende machen und vermehrt die Jungen ins Spiel bringen, dass die Praxis bekommen. Wie sowas funktioniert, sieht man bei RB Leipzig oder auch Dortmund. Man hat in Bayern völlig den Punkt verpasst junge Spieler in das Team zu integrieren und denen genug Spielzeit zu geben. Da läuft es 2-3 Spiele schlecht und schon sind die Spieler weg vom Fenster. Ich hätte damals beispielsweise gerne mehr von einen Lucas Scholl und Co. gesehen, aber derartige Spieler wurden viel zu schnell abserviert. Stattdessen gibt man lieber junge Spieler ab und holt sie sich nach Jahren wieder (z.B. Sandro Wagner, Mats Hummels), zu einen Zeitpunkt, wo sie fast schon wieder Auslaufmodelle sind.

Das ist so nicht ganz richtig. Bayern hat junge Spieler und auch wurden diese zum Teil integriert. Siehe Süle, kimmich, coman. Allerdings sind junge Spieler nciht konstant genug und die „alten“ sind ja nun keine Anfänger oder völlige Blindgänger auf einmal.

Zudem man Bayern nicht mit Dortmund oder rb vergleichen kann. Der Leistungsdruck und die breite Qualität ist eine deutlich andere als bei Bayern. Werner bei Bayern und die Entwicklung hätte sicherlich nicht die selbe genommen wie jetzt bei RB und das ist nicht der einzigste Spieler.

Bei Dortmund lief es auch eine Zeit lang richtig Mies, aber man hat weitestgehend am Konzept festgehalten und muss nur hinschauen wo Dortmund jetzt steht.

Dortmund ist hier kein Bsp an was man sich orientieren muss. Die agieren nciht besser oder haben ein tolles Konzept.

Aktuell läuft alles, aber schwankende Leistungen haben die auch bloß drin.

Welches Konzept meinst du eigentlich. Dortmund setzt auf junge Spieler und „spassfussball“ diese Saison.

Aktuell hat der BVB wieder einen Umbruch vollzogen. Und wenn der BVB weiter so erfolgreich spielt wird nächste Saison wieder einige Schlüsselspieler gehen. Da kann Watzke zwar meinen das sie gegen Abgänge vorgesorgt haben, wenn die Spieler weg wollen kommen sie weg.

Zum anderen läuft es aktuell 12 spiele in der Liga. Ob die das so durchhalten weiß am Ende noch keiner.

Zitat von sunfire1301

Zitat von verruca

Zitat von fcb4ever

nenne mir ein einziges Spiel, das JL durch eine Taktikumstellung noch gedreht hat! Für jedes solches, nenne ich Dir im Gegenzug zwei Spiele die er vercoacht hat.

Ist man jetzt etwa nur Taktikexperte wenn man spiele dreht?

Nö, aber als in den letzten Jahren immer favorisierte Mannschaft - oder zumindest auf Augenhöhe - ist es schwierig anschließend zu sagen, dass das Spiel nur durch die grandiose Startaufstellung/-idee gewonnen wurde. Wenn man allerdings so wie z.B. die Niederlande durch 2 Umstellungen plötzlich auf die Gewinnerstraße kommt, dann hat das durchaus was mit taktischer Finesse des Trainers zu tun. Ein Gut, dass ich bisher weder bei JL in der Nationalmannschaft noch bei NK bei den Bayern bewundern durfte.

Also bist du ein besonders guter Autofahrer, wenn du ganz oft knapp an einem selbst verschuldeten Unfall vorbeischrammst?!
Meiner Meinung nach muss man das trennen. Es gibt Trainer, die sind in der Matchvorbereitung stärker und Trainer, die beherrschen das bessere In-Game-Coaching. Trainer, die jedes Spiel die exakt gleiche Aufstellung wählen und diese für 90 Minuten beibehalten, würde ich nicht zu den besonders guten Trainern zählen.

Deinem Beispiel mit dem Autofahrer kann ich nicht so ganz folgen. Ist mir aber auch nicht so wichtig.

Wie Du schon sagst, gibt es Trainer die in der Vorbereitung tolle Ideen und Erkenntnisse aus dem Studium des Gegners rüberbringen. Und es gibt solche, die während des Spiels Stellschrauben finden um noch was zu drehen. Ideal wäre natürlich ein 2 in 1. Wenn ich mich aber entscheiden müsste, dann lieber ein Coach, der sich während eines Spiels durch Taktikumstellungen oder kluge Wechsel zum Sieger kürt. Bei NK habe ich letzteres bisher leider noch nie wahrgenommen.

Zitat von verruca
Wenn ich mich aber entscheiden müsste, dann lieber ein Coach, der sich während eines Spiels durch Taktikumstellungen oder kluge Wechsel zum Sieger kürt. Bei NK habe ich letzteres bisher leider noch nie wahrgenommen.

So richtig viele Siege gab es in letzter Zeit ja auch nicht
Wenn ein Trainer in der Vorbereitung alles richtig macht, dann brauchst du ja keine Umstellungen. Am Ende zählt doch aber allein der Erfolg. Den hat Kovac offensichtlich nicht. Wenn ich hier die Argumente lese, Kader zu schlecht, zu alt, zu klein, Pech mit den SR-Entscheidungen, unglückliche Gegentore, usw.
Das sind für mich valide Punkte, wenn wir über die CL-K.O.-Runde reden.
Das ist aber nicht der Maßstab den Kovacs Kritiker anlegen. Der Maßstab heißt 15. September. Das war der letzte Heimsieg in der BL. Wettbewerbsübergreifend war da nur noch ein Heimsieg und zwar der gg. Athen nach 2 Standards. Wir reden von Augsburg, Freiburg, Düsseldorf, Gladbach, Ajax. Man kann keinem weismachen, dass der Kader für diese Schwergewichte zu alt, zu klein, zu schwach ist. Meine persönliche Einschätzung, UH hat jetzt wieder in der Erfolgsphase so oft gehört, dass es ja egal ist, wer die Bayern trainiert, dass er sich selbst davon überzeugen lassen hat. Zitat Sammer aus besseren Zeiten 2014:

"Vielleicht sind wir von der Qualität, aber auch von der Mentalität her, im Moment anderen überlegen. Und vielleicht ist das die Message nach draußen: Wird denn woanders auch jeden Tag akribisch trainiert, als würde es kein Morgen geben? Das tägliche Training, die tägliche Ansprache ist das Produkt einer Entwicklung. Und die hat der eine oder andere Klub in Deutschland nicht."

Was ist denn davon noch da? Wenn man Europas Spitze sein möchte, braucht man auf allen Postitionen nur die besten. Und Kovac war nie und wird wahrscheinlich nie ein Meistertrainer.
Und was mich persönlich am meisten stört: Kovacs Lethargie. Wieso sitzen junge Talente 90 Minuten auf der Bank, wenn die alten nichts mehr reissen? Warum spielt man trotz zig Verletzten und fehlender Durchschlagskraft über die Aussen und Problemen im Zentrum immer noch ein 4-3-3? 
Warum wechselt man in der letzten Minute gegen einen Aufsteiger Hummels ein?  
Den Fragen muss sich Kovac stellen.

 

Zitat von fcb4ever

Oder im Pokal als Bayern hochüberlegen die Tore nicht gemacht hat.

https://www.fussballdaten.de/dfb-pokal/2018/finale/bayern-frankfurt/

Mal eine Statistik zum Pokalfinale. Wenn ich da mal sehe 5:3 Schüsse aufs Tor pro Eintracht ist das für mich nicht hochüberlegen.
Es zeigt eher, dass das jetzige Problem auch damals schon Bestand hatte. Man hat viel Ballbesitz. Erarbeitet sich daraus aber zu wenig gute Torchancen. Irgendwie ist man wohl bei jedem Abschluß in Bedrängnis. Ansonsten würde man ja sicher nicht bei 15 Schussversuchen 12 mal am Tor vorbei schießen.
Auf der Gegenseite das Gleiche. Von 8 Schüssen gehen 5 aufs Tor. Also war es da wohl wesentlich einfacher, als auf der anderen Seite. Auch ein Spiegelbild der aktuellen Lage.

Und dann noch was zum Pech mit den SR Entscheidungen: Vielleicht hat man sich das auch selbst "erarbeitet". Letzte Woche gab es ja schon was zum Thema "Verhalten Lewandowski". Ich kann mir gut vorstellen, dass man als SR nicht auf Reklamieren hereinfallen will und deshalb nur Sachen pfeift, wo man sich sicher ist.

Ballbesitz schießt keine Tore. Wieviel Ballbesitz hatte Inter Mailand in der Championsleague-Saison 2009? Ich habe keine genaue Zahl zur Hand, mir geistert aber etwas von "Negativ-Rekordwert" im Kopf herum. Abgesehen von den Mannschaften, die bereits in den Gruppenphasen chancenlos waren.

Dem BVB hat der Ballbesitz im Rückspiel gegen Atletico Madrid auch nicht viel genützt, die Tore haben nur die Madrilenen geschossen. 64% Ballbesitz für Dortmund. Das sollte eigentlich für eine Überlegenheit sprechen, aber 13:2 Torschüsse pro Madrid sprechen da eine andere Sprache.

In Hoffenheims Aufstiegssaison, als sie sensationell auf Platz 1 stürmten, und Ibisevic ohne seine Verletzung wohl gut 30 Saisontore hätte erzielen können - da war Hoffenheim auch nicht für Ballbesitz bekannt. Stattdessen hat man den Gegner spielen lassen, und kannte bei Balleroberung nur eine Richtung: vorne, und zwar mit Volldampf.

Mit Jürgen Klopp auf der Bank war Dortmund trotz zweier Meistertitel und dem DFB-Pokalsieg auch keine Mannschaft, die durch Ballbesitz überzeugte. Trotzdem war der überragende Erfolg da. Unter Tuchel dann Ballbesitzfußball, wesentlich engere Spiele, weniger Tore, und gegen tiefstehende Gegner kaum ein Mittel, um zum Torabschluss zu kommen.

Das zeigt mir, das Ballbesitz zwar schön, aber eben nicht zwingend erfolgreich ist. Wenn ich die Pille vor des Gegners Strafraum 10 Minuten lang quer spiele, habe ich immer noch nicht aufs Tor geschossen. Und dann steht da noch dieser komische Typ mit Handschuhen, an dem der Ball auch noch vorbei muss.

Und bei Bayern habe ich in dieser Saion nicht das Gefühl, das die Spieler Mittel und Wege haben, aus ihrem Ballbesitzfußball auch Tore zu generieren. Wenn Robben nicht mit seinem seit 8 Jahren funktionierendem "Über rechts kommen, nach innen ziehen, Schussfinte, nochmal vorbeilegen und schießen"-Dribbling nicht zum Abschluss kommt, oder Ribery mit seinem immer seltener vorkommenden Tempodribblings - wer soll da die Hütten machen, bei all dem Ballbesitz? Wenn Lewandowski nicht in Form ist, passiert da ja nicht viel. Müller ist da dasselbe Thema: Er stand jahrelang richtig, genau da, wo er den Fuß hin halten konnte. Aber dieser Riecher ist im Moment auch verschnupft.

Wenn all diese etablierten Mechanismen nicht funktionieren stehen die Bayern in dieser Saison - von der CL mal abgesehen - da wie die sprichwörtlichen Ochsen vor dem Berg. Ich habe so´n bisschen den Eindruck, als würden die Spieler sich aber genau auf diese Mechanismen verlassen. Da ändert dann auch keine Ballbesitz-Taktik etwas. Wenn die Offensiv-Wunder von ihren Gegenspielern am Rasen festgetackert werden, läuft da nix. Ballbesitz hin oder her.

Habe ich mehr Ballbesitz, aber der Gegner mehr Torabschlüsse, dann bin ich einfach nicht überlegen. Vielleicht zwischen Abwehr und Sturmzentrum, aber das wars dann auch schon. Das rächt sich jetzt.

Schaut man sich hier auf der Seite die Spielstatistiken dieser Saison an fällt auf, das bei allen Spielen, in denen Bayern Punkte verloren hat (Unentschieden oder Niederlage) beim Ballbesitz klar vorne lag (zwischen 60 und 70%).
Das beste Spiel der Saison war das gegen den BVB, und da kam man auf knapp über 50% Ballbesitz.

Zitat von sebbo
Das zeigt mir, das Ballbesitz zwar schön, aber eben nicht zwingend erfolgreich ist. Wenn ich die Pille vor des Gegners Strafraum 10 Minuten lang quer spiele, habe ich immer noch nicht aufs Tor geschossen.

Sorry um deinen langen Text. Aber wer behauptet denn, dass Ballbesitz zwingend erfolgreich ist? 
Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich falsch verstanden habe. Aber die Beispiele die du verwendest... man könnte daraus ableiten, dass Ballbesitz zwingend schädliche Wirkung hätte. Dem Gegenüber steht aber Guardiola, der erfolgreichste Trainer der Gegenwart, der mit Ballbesitz Fußball den Fußball in Spanien, Deutschland und England dominiert (hat). Am Ende ist es doch rein logisch so. Solange du den Ball hast, kannst du Tore erzielen und keine bekommen.