IDEE: Alternative Vorgehensweise zur Doppel- / Dreifachbestrafung

 IDEE: Alternative Vorgehensweise zur Doppel- / Dreifachbestrafung  - #1


13.03.2015 14:02


starlight86


Eintr. Frankfurt-FanEintr. Frankfurt-Fan


Mitglied seit: 15.02.2009

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Hallo zusammen,
mich würde mal interessieren, was ihr von dieser Idee haltet.

Klar ist denke ich, dass die Bestrafung von rot + Elfmeter + Sperre zu hart ist.
Was sind denn Gründe, dass der Großteil sagt die Strafe sei zu hart?

- eine nachträgliche Sperre bringt dem Verein, dem durch das Foul der Vorteil genommen wurde, keinen Vorteil und um diesen Verein/diese Szene geht es bein der Bewertung einer solchen Szene
- für ein normales Foul sollte ein Team nicht mehrfach bestraft werden. Eine Notbremse ist normalerweise kein übles Foul, das per se rotwürdig ist

Klar jetzt werden die wenigen Befürworter sagen, dann muss man sich ein Tackling im Strafraum eben 2x überlegen müsse. Aber mal ehrlich, wer geht denn als letzter Mann in einen Zweikampf ohne den Ball spielen zu wollen, wohlwissend dass er dafür ja vom Platz fliegen kann?

Hierzu hätte ich die Idee einer orangenen Karte.
Wie sollte diese funktionieren?
Ich stelle mir hier vor, dass ausnahmslos bei Fouls im Strafraum, die einen Notbremsencharacter haben, der Schiedsrichter eine orangene Karte verhängt. Dies hat zur Folge, dass der foulende Spieler den Platz verlassen muss, idealerweise am sonst üblichen Einwechselpunkt beim 4. Offiziellen wartet, ob der Elfmeter verwandelt wird. Frei nach der aktuellen Logik für die Sperre nach einem Elfmeter mit rot (trifft er wirds 1 Spiel, trifft er nicht werden es 2 Spiele) wandelt sich die Farbe der Karte an dem Ausgang des Elfmeters. Trifft der Schütze, so kommt der elfmeterverursachende Spieler mit einer gelben Karte zurück ins Spiel beim folgenden Anstoß.
Trifft der Schütze nicht so wandelt sich die orangene Karte in eine rote Karte, das Spiel läuft ganz normal weiter, jetzt ohne den Foulspieler.

Somit wäre zumindest sichergestellt, dass das Team des gefoulten Spielers auf jeden Fall einen (und zwar NUR einen) Vorteil aus der Szene hat.

Drei Anmerkungen hierzu:
- Hat der foulende Spieler bereits vorher gelb gehabt, so entscheidet der Elfmeter lediglich über gelb-rot oder glatt rot. Alternativ könnte man hier sagen, dass es dann grundsätzlich gelb-rot gibt...
- zu bedenken ist hier der Fall, dass ein Torwart eine Notbremse macht. Hier gibt es 2 Möglichkeiten: 1) TW wird wie ein Feldspieler behandelt und den Elfmeter müsste ein Feldspieler abwehren. 2) Der TW darf trotz orangener Karte den Elfmeter im Tor erleben - hält er, so muss er bei nächster Gelegenheit den Platz mit rot verlassen, geht er rein bekommt er gelb.
- Was passiert, wenn der Torwart den Elfmeter hält und der Nachschuss reingeht? Rein aus Fairnesssicht würde ich das wie ein direktes Tor handhaben wollen, aber das würde denke ich zu viel Platz für Spielraum lassen (wie lange ist ein darauffolgendes Tor noch auf den Elfmeter zurück zu führen, gibt es eine Skundenanzahl, etc...) - hier sollte demnach die Herangehenweise wie bei Elfmetern im Elfmeterschießen sein. Nur der direkte Elfmeter hat Auswirkungen auf die Kartenfarbe.

Von der ganzen Diskussion ausnehmen möchte ich Fouls, die wie oben erwähnt, per se rotwürdig sind. Mir geht es hier rein um die Notbremsenfouls.
Eine Notbremse außerhalb des Strafraums ist wie bisher mit rot zu ahnden, ungeachtet des daraus resultierenden Freistoßes.

Da eine rote Karte generell mindestens ein Spiel Sperre nach sich ziehen, wäre ein Notbremsenrot im Fall eines nicht verwandelten Elfmeters richtig in diesem Strafmaß bei nur einem Spiel anzusetzen.

Ich würde mich über ernst gemeintes Feedback freuen! In meinen Augen wäre das eine Variante, die eine deutliche Verbesserung zur aktuellen Situation darstellt.
Was meint ihr?

Grüße :-)



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 IDEE: Alternative Vorgehensweise zur Doppel- / Dreifachbestrafung  - #2


13.03.2015 14:26


callag
callag

Karlsruher SC-FanKarlsruher SC-Fan


Mitglied seit: 25.11.2014

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Beiträge: 265

Hm

Moin,
also dein Vorschlag liest sich mal sehr interessant.
Probleme seh ich da aber ähnlich wie du es ja schon beschrieben hast, wenn der betroffene Spieler der Torwart ist.
Da wirds echt schwierig, wenn wir davon ausgehen, dass er wie ein Feldspieler behandelt wird und somit beim 4. Offiziellen warten muss, dann würde die Mannschaft die den Strafstoß gegen sich ausgesprochen bekommen hat, sich hier zu 100% im Nachteil sehen, weil ja ein Feldspieler für den Elfer in den Kasten muss.
Andererseits seh ich das Problem wenn er drin bleibt, dann schreit die Mannschaft, die den Elfer bekommen hat, weil der der den Elfer verursacht hat, ihn dann parieren darf. Und vor allem ist dann ja auch die Frage, wie gerecht ist das, wenn der dann vll noch zehn Minuten weiterspielt, weil es keine Spielunterbrechung gibt?!
Aber wie schon gesagt, auf jeden Fall ein interessanter Vorschlag über den es sich lohnt zu diskutieren.

Ich für meinen Teil, würde aber was die Bestrafungen angeht, lieber das Thema Zeitstrafen in Betracht ziehen, ähnlich wie es im Eishockey vorkommt.
Bzw, teilweise ja auch im Jugendbereich praktiziert wird.
Sprich man könnte für bestimmte Vergehen drei Arten von Zeitstrafen einführen. Mir schwebt da was vor so in Richtung 3-Minuten-Strafe für leichte Vergehen, wie zBsp die Meckerei.
Eine 7-Minuten-Strafe für bspw so-genannte Taktische Fouls.
Und eine Spieldauer-Strafe für bspw die von starlight86 geschilderte Szene.

Aber ich denke bis die alten Herren von DFB, UEFA & FIFA sich für sowas begeistern wird's noch einige Meisterschaften für den FC Bayern regnen!  [:D]



„Fußball ist deshalb spannend, weil niemand weiß, wie das Spiel ausgeht.“ (Sepp Herberger)


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 IDEE: Alternative Vorgehensweise zur Doppel- / Dreifachbestrafung  - #3


13.03.2015 14:51


Neon


Bor. Dortmund-FanBor. Dortmund-Fan


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Beiträge: 6409

@ starlight86

Zitat von starlight86
Klar ist denke ich, dass die Bestrafung von rot + Elfmeter + Sperre zu hart ist.


Find ich garnicht so klar. 

Was sind denn Gründe, dass der Großteil sagt die Strafe sei zu hart?


Politik, Stimmung, mangelndes Regelverständniss, persönliche Meinung, Einzelsituationen, das unpassende Wort "Dreifachbestrafung"? Man weiß es nicht.

Schlecht ist deine Idee im Ansatz sicher nicht, bin nur dagegen aus populistischen Medienaussagen direkt zu schließen, dass die aktuelle Regelung schlecht sein muss.

Der Hauptkritikpunkt an deiner Lösung wäre für mich, dass sie im mittleren Spielverlauf eher "volles Risiko" im Strafraum belohnt.

Erwischt der Verteidiger den Ball: Perfekt.
Foult er: Warscheinlich kriegt er dann eh nur gelb also wars den Versuch wert.

Liegt eher nicht im Sinn des Spiels, da das rausgespielte Tor für mich dem Foul + Elfer klar vorzuziehen ist.

Auch die Bestrafung abhängig vom Elfmeter ist jetzt schon sehr unschön und da geht es noch um etwas eher unwichtiges, wie eine Spiel Sperre. Dies Auszuweiten auf Platzveweis oder nicht abhängig vom Elfmeter wäre noch unschöner und würde regelmäßig zu Situationen führen, wo es strategisch richtig sein kann einen Elfmeter zu verschießen oder nicht zu halten.



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 IDEE: Alternative Vorgehensweise zur Doppel- / Dreifachbestrafung  - #4


13.03.2015 15:15


DerMazze
DerMazze

Bayern München-FanBayern München-Fan


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@ starlight86

Tut mir leid, aber ich halte von diesem Vorschlag für eine Regeländerung absolut gar nix. Nehmen wir doch einfach mal das Spiel der Bayern gegen Donezk als Beispiel. Da gab es die Notbremse im Strafraum bereits nach 3 Minuten. Als Schütze des Elfmeters würde ich mir bei der von dir vorgeschlagenen Regelung 2 mal überlegen, ob es vielleicht nicht besser sein könnte den Elfmeter absichtlich daneben zu schießen, um das Spiel gegen 10 Mann fortführen zu können (die Führung kommt mit der Zeit gegen 10 Mann in der Regel schon, v.a. als spielstarke Mannschaft!). Auf der anderen Seite würde ich mir als Torwart 2 mal überlegen, ob ich den Ball nicht vielleicht absichtlich reinlassen sollte um ein Spiel in Unterzahl zu vermeiden.

Das kann meiner Meinung nach nicht sein.


Ich halte ja jetzt schon nicht viel davon, dass die Dauer der Sperre davon abhängig gemacht wird, ob aus dem resultierenden Freistoß oder Strafstoß ein Tor fällt. Jetzt auch noch herzugehen zu wollen und sogar die persönliche Strafe davon abhängig zumachen, halte ich für hanebüchen!

Und nochmal: auch wenn die Reporter immer wieder davon reden: es gibt eigentlich gar keine Dreifachbestrafung! Es gibt eine Strafe dafür, dass der Spieler dem Gegner eine klare Tormöglichkeit genommen hat (-> Platzverweis). Der Elfmeter ist keine Strafe, sondern eine Spielfortsetzung (oder ist ein Freistoß nach einem Foul für dich auch eine Strafe? Also dann bei Notbremsen generell die von dir vorgeschlagene "orangene Karte", der Freistoß könnte ja reingehen (dann die Frage: nur bei direkt verwandelt, oder immer dann, wenn ein Tor gefallen ist und der Ballbesitzt noch nicht gewechselt ist)?! Und die Sperre ist halt bei einem Platzverweis so vorgesehen. Liegt bei grobem Foulspiel deiner Meinung nach also auch eine doppelt (bzw. auch dreifach, Freistoß/Elfmeter gibt's hier ja auch) vor?

Eine Analogie zum deutschen Recht:

Ein Dieb wird ja schließlich auch verurteilt und keiner käme auf die Idee ihn laufen zu lassen, nur weil er geschnappt wird und darauf hin seine Sache wieder gut macht (sprich: das Diebesgut zurück gibt). Liegt hier also auch eine Doppeltbestrafung vor? Nein, denn dass er das Diebesgut zurück geben muss (-> Freistoß/Elfmeter) sollte ja wohl klar sein, oder nicht? Die Bestrafung liegt also lediglich darin, dass er noch strafrechtlich verurteilt wird (-> Platzverweis). Ansonsten würde ja jeder (oder besser: jeder der es mit sich selbst verantworten kann) anfangen zu klauen , wenn er wüsste, dass er daraufhin lediglich das Diebesgut zurückgeben müsste (-> mehr Notbremsen)!



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 IDEE: Alternative Vorgehensweise zur Doppel- / Dreifachbestrafung  - #5


13.03.2015 21:38


starlight86


Eintr. Frankfurt-FanEintr. Frankfurt-Fan


Mitglied seit: 15.02.2009

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Beiträge: 114

Danke schonmal für die konstruktive Kritik :-)

Ein paar Anmerkungen:
(Da ich vom Handy schreibe, kann ich nicht mehrfach zitieren und habe die nicks nicht vorliegen)

- zur ersten Antwort: Ja, das mim TW ist definitiv die Schwachstelle. Hier fehlt mir eine runde Lösung. Am fairsten fand ich das mim Feldspieler im Tor. Rein theoretisch könnte das Team ja für den 11er den ErsatzTW einwechseln, hätte dann bei einer Parade aber 2 aufm Platz. Das wäre dann genauso wie bei der Spieler im Tor Variante: pech gehabt! Stand heute wäre es direkt rot, also auf jeden Fall härter.
Die Idee mit den Zeitstrafen ist ausbaufähig. Ich rede hier halt nur von der Notbremsen-Elfer-Geschichte. Aber hier wäre es auch strittig wenns um den TW geht.

- zur 2. und 3. Antwort: ich vermute mindestens einer von euch ist Schiri oder Polizist :-)
Verstehe was ihr meint. Ich nehme mich aber vollkommen aus der Stimmungsmache der Medien raus! Ich hab schon lange vor der öffentlichen Revolte hierüber gemurrt.
Das was mir an euren Argumenten fehlt, ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Nahezu alle Notbremsen hatten nicht die Intention eines Fouls, sondern einer Klärung, nur kam man knapp zu spät. Der große Vorteil ist mit dem Elfmeter ähnlich wiederhergestellt. Eine Strafe muss es natürlich auch geben. Nur finde ich persönlich, dass Elfmeter + Platzverweis zu hart sind. Ich behaupte hierzu dass bei nahezu allen Tacklings "volles Risiko" gegangen wird. Das ist im Profisport denke ich üblich und soll auch so sein. Will ja vollen Einsatz sehen :-)
Hart finde ich den Vergleich mit einem Dieb. Dieser macht das zu 100% vorsätzlich, da wäre, um es auf den Fußball zu übertragen, die Intention das Foul gewesen. Das darf man nicht vergleichen.
Im Gegenteil. In der Rechtssprechung macht es einen großen Unterschied ob Vorsatz oder Fahrlässigkeit vorliegt.
Die Geschichte mit Taktik absichtlich zu verschießen bzw reinzulassen kann ich nachvollziehen. Bis zu einem gewissen Grad gibt es das aber auch heute schon. Siehe Horn vs Meier, damit es nur 1 Spiel Sperre gibt.

Danke nochmals für euer Feedback!!!



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 IDEE: Alternative Vorgehensweise zur Doppel- / Dreifachbestrafung  - #6


14.03.2015 00:19


Shosholoza


Werder Bremen-FanWerder Bremen-Fan


Mitglied seit: 10.03.2015

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Beiträge: 5

@ starlight86

Moin zusammen,

Dein Vorschlag ist Interessant. Ich habe jedoch meine Bedenken. 

Ich finde es schlecht, wenn evtl. ein Spieler darüber nachdenkt, ob es nicht besser sein könnte, den Elfer zu verschießen, um anschließend die restliche Partie in Überzahl zu spielen. Das kann nicht Sinn der Sache sein. 

Finde die aktuelle Situation schon fragwüdig. Ich würde als Torwart den Ball in der 89. Minute zum 0:4 durchlassen, wenn ich weiß, dass dafür mein bester Verteidiger im übernächsten Spiel wieder dabei ist.

Zitat von starlight86

Klar ist denke ich, dass die Bestrafung von rot + Elfmeter + Sperre zu hart ist.
....
- für ein normales Foul sollte ein Team nicht mehrfach bestraft werden. Eine Notbremse ist normalerweise kein übles Foul, das per se rotwürdig ist

Es kommt auf die Situation an. 

Foult der verteigende Spieler ohne Chance den Ball zu spielen - egal ob Grätsche oder Textilvergehen - muss er meiner Meinung nach mit einer roten Karte vom Platz. Die Sperre von einem Spiel hat er auch verdient.

Begeht der verteidigende Spieler nur ein leichtes Foul, für das er außerhalb des Strafraums meist nicht mal eine Ermahnung und schon gar kein Gelb sehen würde, empfinde ich die sogenannte "Dreifachbestrafung" zu hart. Hier genügt aus meiner Sicht der Strafstoß, ggf. kann noch die gelbe Karte gezeigt werden.

Und was für eine Art von Foul es sich handelt, sollten die Schiedsrichter unterscheiden können. 

Gruß :-)



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