Regelfrage

Hallo,

ich bin neu hier und hoffe mein Beitrag passt hier rein, denn es ist eher eine allgemeine Regelfrage, aber mit einem Beispiel anhand einer Spielsituation aus diesem Spiel.

Folgende Situation: 
51 oder 52. Minute

Der Ball rollt in Richtung Jarstein. Brooks dreht sich zu Modeste und schneidet ihm den Weg ab. Modeste senkt daraufhin die Schulter und rammt Brooks um. Meiner Meinung nach kann Modeste unmöglich an den Ball kommen. (Sicht aus der Hertha Kurve ) 

Nun meine Frage: 
Ist das nicht ein Foulspiel von beiden? Ich meine Brooks stellt sich Modeste voll in den Weg mit Blick weg vom Ball. Gibt es da nicht sperren ohne Ball oder eine ähnliche Regel? (Bin kein Schiri ) Zweitens, ist ein Bodycheck ohne Chance auf den Ball als Tätlichkeit zu werten? 
Ich denke der Schiri macht es clever, da er Vorteil für Hertha laufen ließ und damit keine Hektik hat aufkommen lassen. Aber irgendwie fand ich die ganze Situation eher seltsam. 

Zitat von Petertreter
Hallo,

ich bin neu hier und hoffe mein Beitrag passt hier rein, denn es ist eher eine allgemeine Regelfrage, aber mit einem Beispiel anhand einer Spielsituation aus diesem Spiel.

Folgende Situation: 
51 oder 52. Minute

Der Ball rollt in Richtung Jarstein. Brooks dreht sich zu Modeste und schneidet ihm den Weg ab. Modeste senkt daraufhin die Schulter und rammt Brooks um. Meiner Meinung nach kann Modeste unmöglich an den Ball kommen. (Sicht aus der Hertha Kurve ) 

Nun meine Frage: 
Ist das nicht ein Foulspiel von beiden? Ich meine Brooks stellt sich Modeste voll in den Weg mit Blick weg vom Ball. Gibt es da nicht sperren ohne Ball oder eine ähnliche Regel? (Bin kein Schiri ) Zweitens, ist ein Bodycheck ohne Chance auf den Ball als Tätlichkeit zu werten? 
Ich denke der Schiri macht es clever, da er Vorteil für Hertha laufen ließ und damit keine Hektik hat aufkommen lassen. Aber irgendwie fand ich die ganze Situation eher seltsam. 

Einmal auf den Punkt Tätlichkeit:
Für eine Tätlichkeit muss die Aktion brutal oder übermäßig hart sein. Dies kann ich mir, ohne die Szene gesehen zu haben, nicht bei einem Check vorstellen. Man könnte es aber mMn als Unsportlichkeit und somit mit einer gelben Karte regeln.

Solange der Ball in spielbarer Entfernung ist, darf ein Spieler den Ball mit seinem Körper schützen. Dafür muss er nicht selbst den Ball spielen oder dies versuchen (vergleichbar: Ball rollt in Richtung Auslinie). Der Rempler von Modeste müsste schon das Prädikat "rücksichtslos" verdienen für eine gelbe Karte und das Prädikat "übertrieben hart" oder "krass sportwidrig" für die rote Karte. Im von dir beschriebenen Fall ist der Ball in den Händen des Torwarts aus meiner Sicht der größere Vorteil für die verteidigende Mannschaft, sodass auch ich in solch einer Situation gerne weiterlaufen lasse (Vorteil anzeigen), so das Spiel es zulässt. In einem hitzigen Spiel wäre auch eine strengere Linie denkbar, die dann hieße Freistoß Hertha und ggfs. gelb für Modeste.

Für das Sperren ohne Ball gibt die Regel 12 folgendes an:

Außerdem verursacht ein Spieler einen indirekten Freistoß für das gegnerische Team, wenn er nach Ansicht des Schiedsrichters (...)
- den Lauf des Gegners behindert
(...)
Behinderung des Gegners liegt vor, wenn sich ein Spieler in den Weg eines Gegenspielers stellt und ihn dadurch auflaufen lässt, zum Abbremsen oder zu einer Richtungsänderung zwingt, wobei sich der Ball für beide Spieler außer Reichweite befindet.
(...)
Das Abschirmen des Balls ist gestattet. Schirmt ein Spieler, der den Ball in spielbarer Distanz kontrolliert, diesen aus taktischen Gründen vor einem Gegner ab, ohne dass er dazu seine Arme oder seinen Körper benutzt, liegt kein Vergehen vor. Befindet sich der Ball in spielbarer Distanz, darf der Spieler vom Gegner regelkonform angegriffen werden.

Ich habe die Szene selbst nicht gesehen. Bei Interesse, beschreibe doch mal etwas genauer deine Einschätzung zur "Spielbarkeit" des Balls und zur Szene auf Grundlage der zitierten Regel.