Rote Karte für Huszty - Nachspielzeit

Zitat von Hulohot:

Zitat von kobbi88:
Man kann diese Regel finden, wie man will, aber es gibt sie und darum swird sie auch angewendet. JEDER Profifußballer weiß davon, dass er eine Gelbe Karte bekommt wenn er sein Trikot auszieht und wenn er am Zaun hochklettert und jubelt. Also hat er dies zu unterlassen, außer er will eine gelbe Karte. Und wenn es ein Spieler NICHT weiß, dann sollte er seine professionelle EInstellung noch einmal übderdenken.

Ja, ok, jeder Fußballspieler weiß das natürlich. Aber mal ganz im Ernst: Wenn du an ihrer Stelle wärst, würdest du dann immer an so etwas denken? Huszty hat in einem für Hannover eminent wichtigen Spiel in der letzten Minute das Siegtor erzielt. Ich glaube nicht, dass er 90 Minuten über das Feld läuft und sich Gedanken darüber macht, was er im Falle eines Tores alles NICHT tun darf...

Ich weiß nicht, was ich machen würde. Das spielt auch eigentlich keine Rolle. Es gehört einfach zur Professionalität dazu, sich den Regeln entsprechend zu verhalten. Wer das nicht tut, der muss mit den (wie ich schon sagte: schwachsinnigen) Regeln und damit auch Konsequenzen leben. Außerdem muss man sicher nicht ununterbrochen an etwas denken, um es im Fall der Fälle zu tun oder nicht zu tun.

Grundsätzlich müssen sich die Spieler an die vorhandenen Regeln anpassen, nicht die Regeln an das Verhalten der Spieler. Und das hat Huszti nicht getan. Und von einem Spieler, der bestimmt kein geringes Gehalt erhält, von dem kann man schon erwarten, dass er sich an diese Regeln hält.

Huszti hat sich nach dem Tor das Trikot ausgezogen (gelbe Karte) und ist dann auf den Zaun vor den Fans gesprugen (nochmal Gelb). Er hat also für zwei Vergehen in einem Torjubel Gelb-Rot gesehen. Irgendwo lustig, weil so kurios, auf der anderen Seite aber natürlich eine komplett unsinnige Regel. Sowohl die Verwarnung für Trikot ausziehen, als auch für den Zaun-Jubel sind schwachsinnig.

hätte Aytekin auch anders handeln können. Wenn ein Spieler ein gelbwürdiges Foul begeht und danach auch noch mit einem anderen Spieler aneinander gerät, gibt es eigentlich für das Foul und das unsportliche Verhalten jeweils Gelb.

Schaut man sich aber die meisten Spiele an, so belassen die Schiri es meistens bei einer Karte, um die "Verwarnung" auch als solche stehen zu lassen. Es signalisiert: "so nicht noch einmal, Keule! Sonst fliegst du!"

Aber zwei gelbe direkt hintereinander zu geben, für eine Aktion, die weder Spielentscheidend, noch irgendjemand geschadete hat, ist absolut unangemessen. Schiris können auch bei Fouls nach gesundem Menschenverstand entscheiden, das hätte ich mir in diesem Fall auch gewünscht.

Die Regeln waren allgemein bekannt (wenn ein Berufsfußballer sie nicht kennt, dann ist er bzw. sein Verein selber Schuld) und ein bewusster Regelverstoß wäre Wettbewerbsverzerrung. Zudem ist ein Spiel Sperre harmlos und wird weder den Verein noch den Spieler ins Unglück stürzen, der Protest ist lächerlich.

Sich auszuziehen ist keine natürliche Freudenreaktion sondern Selbstdarstellung und Angeberei, hätte er sich lieber mal bei seinen Mitspielern bedankt und auf den Zaun klettern ist nun mal gefährlich.

Beides ist auch Zeitspiel, man stelle sich vor, das Spiel wäre noch eine Minute gelaufen und Bremen hätte den Ausgleich erzielt, dann hätte man sich noch öffentlich über den deswegen skandalös spät in der Nachspielzeit gefallenen Ausgleich aufgeregt.

Da in dem Regeltext dem Schiedsrichter eingestanden wird mit gesunden Menschenverstand die Strafen zu erteilen hat Herr Aytekin nicht wirklich im Sinne der Regel gehandelt. Was bringt es jemanden zu Verwarnen und ihn danach dann direkt vom Platz zu schicken. Normalerweise soll eine Verwarnung dem Spieler die Chance geben sein Fehlverhalten abzustellen. Wenn man ihm aber keine Chance gibt, macht die Verwarnung keinen Sinn. Entweder muss man aufhören von der Gelben Karte als Verwarnung zu sprechen, oder es müsste Verboten sein diese Doppelvergehen in einem zusammenden Prozess einzeln zu werten. Wenn Aytekin keine Wahl hatte warum haben sich dann 100 Schiedsrichter vorher anders entschieden...

Sorry, aber ich muss mal meinen Frust rauslassen !
Es steht schon seit einer Ewigkeit im Regelwerk, dass es für das Trikotausziehen und für das Zaunklettern Gelb gibt. Für mich sind beide Vergehen einzeln zu werten, daher kann es auch nichts anderes als die Gelb-Rote Karte geben !
Aytekin handelt den Regeln entsprechend und bekommt nun einen auf den Sack ?

Und das mit dem "Fingerspitzengefühl"...ja was soll der Herr Aytekin denn tun ? Soll er etwa die Regeln des DFB missachten, nur damit ein Spieler ausgelassen feiern darf ?
Die Regeln sind doch da, um sich an diese zu halten. Ich finde es gut, dass die Schiedsrichter dort keinen Spielraum haben, denn das Interpretieren von Regeln macht nur in manchen Fällen Sinn, aber hier ist es ein ganz klares Vergehen.

Also : Regel soll bestehen bleiben !

Die Regeln sagen aber nicht das er da 2x gelb geben muss, sondern geben ihm Spielraum und wo es Spielraum gibt kann man auch diskutieren. Wenn du dich über Regeldiskussionen nicht erfreuen kannst, ist das ein stückweit einfach auch das falsche Forum für dich.

Zitat von schpunk:
Die Regeln sagen aber nicht das er da 2x gelb geben muss, sondern geben ihm Spielraum und wo es Spielraum gibt kann man auch diskutieren. Wenn du dich über Regeldiskussionen nicht erfreuen kannst, ist das ein stückweit einfach auch das falsche Forum für dich.

Normalerweise erfreue ich mich gerne an Regeldiskussionen, aber dieser Fall ist für mich klar. Mich nervt es einfach nur, dass Regeln, die es seit gefühlten 100 Jahren gibt, plötzlich neu ausdiskutiert werden.

Zitat von Paeddingtonbaer:

Zitat von schpunk:
Die Regeln sagen aber nicht das er da 2x gelb geben muss, sondern geben ihm Spielraum und wo es Spielraum gibt kann man auch diskutieren. Wenn du dich über Regeldiskussionen nicht erfreuen kannst, ist das ein stückweit einfach auch das falsche Forum für dich.

Normalerweise erfreue ich mich gerne an Regeldiskussionen, aber dieser Fall ist für mich klar. Mich nervt es einfach nur, dass Regeln, die es seit gefühlten 100 Jahren gibt, plötzlich neu ausdiskutiert werden.

Nur weil der Fall für dich klar erscheint ist er es nicht!
und wenn man sich das Regelwerk genau anschaut, sieht man das es keine Pflicht für aytekin war das so zu entscheiden, wie es viele darstellen.
Denn in den Regeln steht eindeutig:

"Das Verlassen des Spielfelds beim Torjubel ist an sich noch kein verwarnungswürdiges Vergehen, doch sind die Spieler gehalten, so rasch wie möglich auf das Feld zurückzukehren.

Von den Schiedsrichtern wird erwartet, dass sie in solchen Situationen präventiv auf die Spieler einwirken und bei der Beurteilung des Torjubels gesunden Menschenverstand walten lassen."

Und dass alle sagen aytekin tue diese karte leid, er hätte sie aber geben müßen bestätigt, das er nicht nach letzterem absatz gehandelt hat.

Ich bin kein Freund von Deniz Aytekin, jedoch hat er laut dem Regelwerk hier richtig entschieden. Er hat das Trikot ausziehen (1. Vergehen) und das "zu den Fans laufen" / "auf den Zaun springen" (2. Vergehen) geahndet. Das sind, soweit ich weiß, beides zwei verschiedene Vergehen, die dann auch so geahndet werden müssen. Demnach schon korrekt.
Allerdings frage ich mich, ob solche eine Verwarnung - sowohl für's Trikot ausziehen als auch fürs "in den Block laufen" - wirklich sinnvoll ist!? Die Zeit, die beim Torjubel drauf geht, kann der Schiedsrichter doch nach belieben nachspielen lassen. Und was Trikot ausziehen für ein Vergehen sein soll ist mir auch nicht klar.

So macht's durchaus Sinn:

Klick

Zitat von B04_flo:
"Das Verlassen des Spielfelds beim Torjubel ist an sich noch kein verwarnungswürdiges Vergehen, doch sind die Spieler gehalten, so rasch wie möglich auf das Feld zurückzukehren.

Von den Schiedsrichtern wird erwartet, dass sie in solchen Situationen präventiv auf die Spieler einwirken und bei der Beurteilung des Torjubels gesunden Menschenverstand walten lassen."

Und dass alle sagen aytekin tue diese karte leid, er hätte sie aber geben müßen bestätigt, das er nicht nach letzterem absatz gehandelt hat.

Ich sagte es schon an anderer Stelle: Wenn man den letzten Abschnitt auf den kompletten Absatz Torjubel bezieht, hat der SR einen Ermessensspielraum, den er hier hätte ausnutzen sollen. Wenn sich der Absatz allerdings nur auf das Verlassen des Feldes gemünzt werden darf - und darauf deutet die mehr als klare Aussage "zwingend 2mal Gelb" des Vorsitzenden der SR-Kommission Fandel hin - dann sieht das schon wieder ein wenig anders aus.

Unser Problem ist halt immer wieder, dass diverse SR-Anweisungen, Ergebnisse von Tagungen und Lehrgängen/Weiterbildungen einfach nicht bei uns landen.

Zitat von Paeddingtonbaer:
Normalerweise erfreue ich mich gerne an Regeldiskussionen, aber dieser Fall ist für mich klar. Mich nervt es einfach nur, dass Regeln, die es seit gefühlten 100 Jahren gibt, plötzlich neu ausdiskutiert werden.

Also zum einen finde ich den Fall absolut nicht klar. Es waren nunmal 2 Aktionen, die gemeinsam einen übertriebenen Torjubel ergeben. Wenn dem Bächer 2 Brötchen klaust, dann bekommst du auch nicht die doppelte Strafe, als wenn du ihn ein Brötchen geklaut hättest.
Zum anderen wird gerade an dieser Regel ewig rumgedoktort und was angegeben ist sind lediglich Beispiele für übertriebenen Jubel. Ausserdem gibt es doch sehr eigenartige unterschiede. Der Sprung an den Zaun ist in reinen Fußballstadien nicht so zeitintensiv, wie in einem Multifunktionsstadion. Andere übertriebene Jubelformen haben keine Karte nach sich gezogen (Neuer mit der Münchener Eckfahne als Kahn-Double, Elber wickelt sich in Bayern München Emblem ein, die BVB-Sambatruppe von 2002 tanzt an der Eckfahne, die Mainzer der vorletzten Saison machen einen auf Rockband und spielen Gitarre auf der Eckfahne, ...). Hier werden immer wieder Beispiele eingefügt, um Schiedsrichter auf aktuelle Modeerscheinungen aufmerksam zu machen, aber der eigentliche Passus ist doch eigentlich nur "übertriebener Jubel" und was übertrieben ist, das ist dann nun wieder Auslegungssache des Schiedsrichters.

Zitat von sace82:

Zitat von Paeddingtonbaer:
Normalerweise erfreue ich mich gerne an Regeldiskussionen, aber dieser Fall ist für mich klar. Mich nervt es einfach nur, dass Regeln, die es seit gefühlten 100 Jahren gibt, plötzlich neu ausdiskutiert werden.

Also zum einen finde ich den Fall absolut nicht klar. Es waren nunmal 2 Aktionen, die gemeinsam einen übertriebenen Torjubel ergeben. Wenn dem Bächer 2 Brötchen klaust, dann bekommst du auch nicht die doppelte Strafe, als wenn du ihn ein Brötchen geklaut hättest.
Zum anderen wird gerade an dieser Regel ewig rumgedoktort und was angegeben ist sind lediglich Beispiele für übertriebenen Jubel. Ausserdem gibt es doch sehr eigenartige unterschiede. Der Sprung an den Zaun ist in reinen Fußballstadien nicht so zeitintensiv, wie in einem Multifunktionsstadion. Andere übertriebene Jubelformen haben keine Karte nach sich gezogen (Neuer mit der Münchener Eckfahne als Kahn-Double, Elber wickelt sich in Bayern München Emblem ein, die BVB-Sambatruppe von 2002 tanzt an der Eckfahne, die Mainzer der vorletzten Saison machen einen auf Rockband und spielen Gitarre auf der Eckfahne, ...). Hier werden immer wieder Beispiele eingefügt, um Schiedsrichter auf aktuelle Modeerscheinungen aufmerksam zu machen, aber der eigentliche Passus ist doch eigentlich nur "übertriebener Jubel" und was übertrieben ist, das ist dann nun wieder Auslegungssache des Schiedsrichters.

Wahrscheinlich wird man sich nicht einig, denn es gibt nun mal die beiden Regeln (Kartenregel vs. Menschenverstand), die sich widersprechen und es auch für den Schiedsrichter nicht einfach machen. Ich vertrete den einen, du den anderen Standpunkt.