Spielansetzung ein Nachteil?

Vielleicht gab es hierzu schonmal einen Thread, dann bitte ich die Neueröffnung zu entschuldigen. 

Der BVB muss wie an diesem Wochenende in den kommenden beiden Spielen jeweils nachziehen. Dies wird im allgemeinen als Nachteil wahrgenommen. Die Frage: Ist es wirklich einer? 

Mich wundert es ehrlich gesagt etwas, dass dies als Nachteil dargestellt wird. Die fairste Lösung für beide Teams wären unumstritten gleiche Anpfiffzeiten, aber ist es so, wie es jetzt eben ist, tatsächlich ein Nachteil für den BVB? 
Ich gehe davon aus, dass drei Siege Grundvoraussetzung sind, um noch Meister werden zu können. Der Siegdruck ist also ohnehin gegeben, völlig unabhängig davon, wie Bayern im Spiel davor gespielt hat. 
Für mich wäre es ein viel größerer Nachteil, wenn Bayern nachlegen müsste. Denn dann könnte Bayern abhängig vom BVB Ergebnis bei einem Unentschieden kurz vor Schluss entscheiden, ob sie zwingend auf Sieg gehen müssen (mit der Gefshr, selbst noch einen Konter zu fangen) oder das Unentschieden verwalten können. Durch die jetzige Ansetzung muss Bayern aber immer auf Sieg gehen.
Das gleiche gilt umgekehrt. Sollte der BVB am kommenden Spieltag an Bayern vorbeiziehen (Gedankenexperiment), wären sie in der Situation, am vorletzten Spieltag ihre Spielweise dem Bayernergebnis anzupassen (=> eventuell nicht zwingend auf Sieg spielen). 
Wue gesagt, das sind nur Gedankenexperimente und am Ende sollte man das ganze nicht zu hich hängen, aber aus den oben genannten Gründen finde ich, dass die Ansetzung tendenziell eher vorteilhaft ist. Oder wenn wir von Nachteil reden, dann eher für Bayern. 
Wie seht ihr das? Ist die psychische Komponente höher einzuschätzen, als ich das mache?

Ist ein wenig wie beim Elfmeterschießen als erster anzutreten. Das sollte ja ein Vorteil für die Mannschaft sein, die vorlegen kann (wenn es nicht inzwischen neue Erkenntnisse der Statistik geben sollte). Aber hier kann eine Mannschaft sozusagen mit einer Führung noch als erste ins Elfmeterschießen gehen.

Psychologisch kann man natürlich verschiedene Varianten durchspielen. Wenn Bayern siegt, geht der BVB schließlich immer mit vier Punkten Rückstand ins Spiel. Da kann der Druck schon größer werden als beim einfachen Nachziehen. Denn da muss man noch mehr gegen das Gefühl ankämpfen, dass der Kampf vielleicht nicht mehr viel bringen kann. Wenn die letzten BVB- und Bayern-Spielen abwechselnd angesetzt worden wären, hätte das Ganze ausgewogener gewirkt. Aber wie sich die Ansetzung auswirkt, hängt v.a. davon ab, ob Bayern wirklich konstant vorlegen kann.

Schade ist, dass unter heutigen Vermarktungsgründen ein gleichzeitiger Anpfiff der Spiele der beiden Liga-Führenden (bis auf den letzten Spieltag) nicht mehr möglich ist. So muss man es nehmen, wie es kommt. Dass es von der sportlichen Führung vor der Presse angesprochen wird, ist nachvollziehbar. Der Mannschaft gegenüber sollte man das aber tunlichst nicht als Nachteil darstellen. Im Fall der Fälle könnte man die Konstellation schließlich auch für sich nutzen und Bayern kann so nicht taktieren.

Wenn es umgekehrt wäre, würde es aus Dortmund wahrscheinlich heißen, das sei ein Nachteil... hauptsache gemeckert. 

In Anbetracht der Tatsache, dass Dortmund einen Punkt weniger hat, würde ich es, wenn man da überhaupt von einem relevatem Vorteil sprechen will, auch eher als Vorteil für Dortmund sehen. Gewinnen müssen sie ja sowieso, ganz egal was die Bayern machen. 

Grundsätzlich ist es immer ein Vorteil, wenn man vorlegen kann. Selbst wenn der, der vorlegt verlieren sollte, müssen die anderen das erst ausnutzen. Auf der anderen Seite kann mit einem Sieg der Druck gesteigert werden.

Ja echt schade, dass die beiden Mannschaften erst am letzten Spieltag parallel spielen und nicht z.b am 33. Spieltag auch (Ja auch solche Zeiten gab es mal)

Zitat von SGE08
Wenn es umgekehrt wäre, würde es aus Dortmund wahrscheinlich heißen, das sei ein Nachteil... hauptsache gemeckert.

Die Dortmunder meckern doch, dass sie jetzt einen Nachteil haben.

"Uns hat ja keiner gefragt, aber natürlich ist es ein Nachteil, wenn man in den nächsten drei Wochen immer nachziehen muss", so Dortmunds Sportdirektor direkt vor dem Anpfiff der Partie gegen Wolfsburg im Gespräch mit DAZN.

Dabei hätte Kehl doch vor Wochen nur ein Büro weitergehen müssen und mit dem DFL-Chef Watzke sprechen können

Zur Frage:
Generell würde Ich "Nachlegen" als psychologischen Nachteil bezeichnen.
Wobei diese Saison eher der psychologischen Nachteil darin besteht, welchen Tabellen-Platz man besitzt.
In dieser Rückrunde hat der jeweils Tabellen-Letzte mehr gepunktet (25 Punkte) als die Tabellen-Führer (nur 24 Punkte). 

Es ist natürlich kein Nachteil. Zumal Dortmund ja ohnehin weiß, sie müssen ein Spiel mehr gewinnen als Bayern. Also müssen sie wohl eh jedes Spiel auf Sieg gehen.

Es wäre sogar ein gewisser Vorteil, sobald Bayern in den nächsten Spielen Federn lässt. Dann hat der BVB in der Gewissheit, nach einem Sieg ist man wieder auf dem Fahrersitz, sogar noch eine zusätzliche Motivation im späteren Spiel.

Ich finde es ziemlich arm von Kehl, hieraus auch noch eine Benachteiligung machen zu wollen. Da scheint es wohl jemand nötig zu haben.