Spielt der Leipziger den Ball vorm Abseits?

Zitat von do-mz
Er dreht doch vom Bein den Fuß so, dass die Innenseite nach vorne zeigt. Also so, als ob er den Pass spielen will.
Ob das ein Reflex oder bewusst ist, ist Interpretationsspielraum von demjenigen, der die Bilder ansieht. Für mich sieht es so aus, als ob er den Ball bewusst wegspielen will. Es misslingt im halt einfach. 
Das darf jeder anders sehen, akzeptiere ich auch

Natürlich will er den bewusst so spielen. Es fehlt schlicht die Zeit dazu, das auch zu tun. Genau darum geht es, und genau dazu gibt es, wie Colinas Erben auch schreibt ( https://www.n-tv.de/sport/fussball/collinas_erben/Leverkusen-siegt-trotz-kniffliger-Abseitsregel-article22963003.html ), und wie es hier im Thread auch schon geschrieben steht, 4 Punkte die man abarbeiten kann:

1. Bewegt sich der Verteidiger zum Ball, handelt er also bewusst?
2. Hat er Zeit und verschiedene Möglichkeiten zu handeln?
3. Hat er die Kontrolle über seine Aktion?
4. Ist die räumliche Distanz zwischen Passgeber und Verteidiger groß?

1. Vermutlich der schwammigste Punkt. Klostermann bewegt sich nicht zum Ball, wohl aber seinen Fuß. Klares Jein (edit: wobei der Ball seinen Fuß auch ohne die versuchte Schussbewegung trifft, dann aber möglicherweise anders wegspringt)
2. Nein!
3. Nein. Einen Schussversuch mit dem Standbein zu unternehmen ist sicherlich kein kontrolliertes Spielen.
4. Zweifellos Nein. Das erkennt man sehr gut daran, dass der Versuch mit der Innenseite zu spielen erst dann komplett ausgeführt ist, als der Ball schon einen guten Meter über Klostermanns Spann drüber gehoppelt ist.

Wenn man bei den 4 Punkten mehr oder weniger nur auf Nein kommt, dann ist das kein deliberate play, sondern eine deflection. Schade, dass das KT auf diese Aspekte so wenig eingeht. Cortus hat hierfür übrigens auch seinen Assistenten mit an den Schirm geholt. Vorbildlich!
 

Zitat von do-mz
Er dreht doch vom Bein den Fuß so, dass die Innenseite nach vorne zeigt. Also so, als ob er den Pass spielen will.
Ob das ein Reflex oder bewusst ist, ist Interpretationsspielraum von demjenigen, der die Bilder ansieht. Für mich sieht es so aus, als ob er den Ball bewusst wegspielen will. Es misslingt im halt einfach. 
Das darf jeder anders sehen, akzeptiere ich auch

Selbst wenn man die Bewegung von Klostermann als bewusstes Ballspielen interpretiert, kann man doch die 3 anderen Punkte nicht einfach ignorieren. Genau diese 3 Punkte sind doch mit dafür verantwortlich, dass ihm seine Aktion misslingt und dann kann es eben kein deliberate play mehr sein, sondern nur deflection.

Die 4 Punkte sind ja keine Checkliste, die abgearbeitet werden muss, sondern Hinweise, anhand derer man die Frage Deflection oder Deliberate Play beantworten kann. Analog zu den Punkten beim Handspiel (Entfernung, Armhaltung, etc.).

Dass es nicht so eindeutig war, zeigt ja auch, dass Cortus seinen Assistenten dazugeholt hat. Und wenn man dann in der Einschätzung etwas anders liegt, kann man eben auch zu einem anderen Ergebnis kommen.

Für einen Großteil des KT, der User und auch mich ist das Ergebnis halt deliberate Play, für Cortus, seinen Assistenten, Colinas Erben, einem KT-Mitglied und einem kleinen Teil der User inkl. euch eben Deflection. Sehe da jetzt nichts außergewöhnliches darin, dass man andere Meinung hat.

Zitat von harrisking

Zitat von do-mz
Er dreht doch vom Bein den Fuß so, dass die Innenseite nach vorne zeigt. Also so, als ob er den Pass spielen will.
Ob das ein Reflex oder bewusst ist, ist Interpretationsspielraum von demjenigen, der die Bilder ansieht. Für mich sieht es so aus, als ob er den Ball bewusst wegspielen will. Es misslingt im halt einfach. 
Das darf jeder anders sehen, akzeptiere ich auch

Natürlich will er den bewusst so spielen. Es fehlt schlicht die Zeit dazu, das auch zu tun. Genau darum geht es, und genau dazu gibt es, wie Colinas Erben auch schreibt ( https://www.n-tv.de/sport/fussball/collinas_erben/Leverkusen-siegt-trotz-kniffliger-Abseitsregel-article22963003.html ), und wie es hier im Thread auch schon geschrieben steht, 4 Punkte die man abarbeiten kann:

1. Bewegt sich der Verteidiger zum Ball, handelt er also bewusst?
2. Hat er Zeit und verschiedene Möglichkeiten zu handeln?
3. Hat er die Kontrolle über seine Aktion?
4. Ist die räumliche Distanz zwischen Passgeber und Verteidiger groß?

1. Vermutlich der schwammigste Punkt. Klostermann bewegt sich nicht zum Ball, wohl aber seinen Fuß. Klares Jein (edit: wobei der Ball seinen Fuß auch ohne die versuchte Schussbewegung trifft, dann aber möglicherweise anders wegspringt)
2. Nein!
3. Nein. Einen Schussversuch mit dem Standbein zu unternehmen ist sicherlich kein kontrolliertes Spielen.
4. Zweifellos Nein. Das erkennt man sehr gut daran, dass der Versuch mit der Innenseite zu spielen erst dann komplett ausgeführt ist, als der Ball schon einen guten Meter über Klostermanns Spann drüber gehoppelt ist.

Wenn man bei den 4 Punkten mehr oder weniger nur auf Nein kommt, dann ist das kein deliberate play, sondern eine deflection. Schade, dass das KT auf diese Aspekte so wenig eingeht. Cortus hat hierfür übrigens auch seinen Assistenten mit an den Schirm geholt. Vorbildlich!
 

Kurz zu drittens, da liegt wohl ein Verständnisproblem bei dir vor, es heißt explizit nicht, hat er den Ball kontrolliert gespielt, womit du argumentierst, sondern hatte er Kontrolle über das, was er gemacht hat. Damit soll ausgeschlossen werden, dass ein Spieler, der den Ball spielt, da er gerade bspw stolpert, das Abseits aufhebt. Beim Stolpern geht er ja zum Ball, hat Zeit und Möglichkeiten (er muss ja nicht stolpern) und die räumliche Distanz kann auch groß sein. Lediglich die Kontrolle über die Aktion fehlt. 
Über die Aktion ist jedoch nicht gleichbedeutend mit über den Ball. 

Übrigens, wenn der Fuß sich zum Ball bewegt, bewegt sich auch der Spieler zum Ball, der Fuß gehört im Optimalfall zum Spieler hinzu. Es ist nicht nötig, dass sämtliche Gliedmaßen gleichermaßen sich zum Ball zubewegen.

Zitat von Esox
Übrigens, wenn der Fuß sich zum Ball bewegt, bewegt sich auch der Spieler zum Ball, der Fuß gehört im Optimalfall zum Spieler hinzu. Es ist nicht nötig, dass sämtliche Gliedmaßen gleichermaßen sich zum Ball zubewegen.

Um mal zu präzisieren: Der Ball trifft Klostermann hier auch, wenn er den Scbhussversuch nicht unternimmt. Das grenzt diesen Fall hier zum Beispiel von diesem Fall im Pokalspiel des BVB gegen Paderborn ab. Deshalb würde man hier eher sagen, dass Klostermann sich nicht zum Ball bewegt, sondern der Ball zu ihm.

Ferner habe ich kein Verständnisproblem, was die Abgrenzung von Ballkontrolle und kontrollierter Aktion angeht, ich deute nur einfach anders, was eine kontrollierte Aktion ist. Den Ball in nicht ausreichender Zeit (und genau deswegen) mit dem Standbein spielen zu wollen, ist in meinen Augen Affekt und nicht kontrollierte Aktion. Hätte Klostermann mehr Zeit, würde er das anders lösen... oder anders: die kontrollierte Aktion unternimmt er zwar, aber eigentlich viel zu spät für den bereits passierten Ball...