Sportreporter

Nachdem der andere Thread von einem anderen Thema in Beschlag genommen wurde, mache ich mal einen neuen auf. Die Mods mögen es mir verzeihen.

Die Kroos-Interview-Geschichte ging ja noch weiter.
Nachdem der Reporter sich direkt am nächsten Morgen noch teilweise einsichtig gezeigt hat, gab er dann plötzlich ein langes und ausführliches Interview (welches man auf Grund einer Paywall nicht lesen kann), indem er Kroos mit Vorwürfen "überschüttet". Das ganze nach "eingehendem Austausch" mit anderen Reportern...
Mal abgesehen davon, dass das für mich ein deutlicher Fall von "Wir dürfen das so nicht stehen lassen und müssen, um unsere ganze Zunft weiter so agieren lassen zu können, wie es bisher war, da ein Zeichen setzen", war vor allem ein Teil interessant (Zitat von Bild.de):

„Mit meinen Kollegen und Kolleginnen sind wir ganz deutlich zu dem Schluss gekommen, dass man sich als Spieler so nicht benehmen sollte. Da hätte ich mich als Journalist schon schwer danebenbenehmen müssen, damit der Interviewgast einfach geht.“

Dazu kam dann noch der Teil, er erwarte (auch) Respekt von den Spielern.
Irgendwie habe ich da ein großes Problem mit. Wollen die echt damit sagen, dass ein journalist sich "schwer" daneben benehmen muss, damit man ein Interview nicht weiterführt?
Dass einfaches daneben benehmen völlig in Ordnung ist? Dass man sich also daneben benehmen darf (= dem Spieler nicht mit Respekt begegenen), gleichzeitig aber der Spieler Respekt gegenüber dem Reporter zollen und das Interview brav zu ende führen muss?

Finde nur ich das komisch? Mir kommt das extrems arrogant von Seiten der Sportjournalistenzunft vor.
Als hätten sie ein verfasusngsrechtliches Recht dazu, dass spieler ihnen Rede und Antwort sthen müssen, solange sie sich nicht "schwer" daneben benehmen.
Da fällt mir ein (leicht abgeändertes) Kahn-Zitat der letzten Wochen zu ein: "Respekt ist keine EInbahnstraße..."