Wann erfolgt der Trainerwechsel?

Ich muss vorab sagen, dass ich schon vorher kein Freund von Gisdol war.

Mir sind bei Gisdol die Leistungen bzgl. Aufstellung, Spelkaderzusammensetzung und Einwechslungen bzw. Umstellungen im Spiel zu dürftig.
Schon komische Züge hat die ewige Spekulation des kicker, ob der FC mal ausnahmsweise mit zwei Stürmern beginnt, denn natürlich beginnt der FC jedes Spiel in der selben Grundformation. Es gibt kein Einstellen auf den Gegner, welches mir insbesondere unverständlich bleibt, wenn man schon im Hinspiel sehen konnte, dass man damit gegen Union unterlegen ist.
Als einzigen Moves kennt Gisdol die Umstellung auf Dreierkette und einen zus. Stürmer. Aber auch dafür nominiert nicht den besten Spielkader. Wieso wurde Mere nicht nominiert, der offensiv eine ganz andere Kategorie ist als Zweitliga-Klopper Leistner? In den Spielen ohne Czichos war doch klar zu sehen, dass Leistner beim Spielaufbau völlig überfordert ist.
Dazu bekommt er die Ego-Nummer von Uth nicht in den Griff, der nicht nur Elfmeter verschießt (kann einmal passieren, aber dann muss beim zweiten Versuch die Körpersprache eine ganz andere sein), sondern auch noch das Abspielen häufig vergisst.

Mir geht schon seit einigen Wochen vieles auf den Geist, aber mir fehlt der Elan, das alles niederzuschreiben. Aufstellung teils nicht nachvollziehbar. Wechsel Katastrophe: zu früh, zu spät, zu viele. Mannschaft hat null Spielaufbau. Flanken mies. Abwehrfehler auf Kreisklasse-Niveau. Uth geht gar nicht. Hat anfangs gut was gebracht, aber solche Leute wil ich auf Dauer nicht im Kader haben. Es herrscht meienr Meinung nach auch schlechte Stimmung im Kader, auch weil wohl die Hierarchie nicht passt. Und Uth ist da ein wichtiger Punkt dabei.
Wundert mich, dass das nicht eher schon agesprochen wurde. Als er seinen eigenen Mitspieler (Kainz) im Spiel gegen das Dorf anmaulte, wie der letzte Asi, hätte ich ihn als Trainer sofort runtergeholt. Egal wie wichtig einer möglicherweise sein mag, so ein Verhalten geht gar nicht. Im nächsten Spiel dann das Gleiche gegen Brych - da hätte er Gelb kriegen müssen. Spielerisch seit der Pause eh nur grottig. Nur Fehlpässe und Egotrips.

Ich sehe das sehr ähnlich. Wobei die Unzulänglichkeiten von Uth anfangs nur deshalb nicht so stark sichtbar waren weil er einfach besser gespielt hat weniger Fehler gemacht hat und auch richtige Entscheidungen getroffen hat. Mittlerweile ist das eine einzige Egonummer und das sehen auch andere und laufen den berühmten Meter weniger...

Gisdol sehe ich auch sehr kritisch anfangs hat er es ja dann irgendwie geschafft die Mannschaft aufzurütteln und zu einer Gemeinschaft zu formen, nur leider scheint davon nichts mehr übrig zu sein.

Die nicht berücksichtigung von Fußballerisch begabteren spielern scheint ja teil von Gisdols Spiel DNA zu sein Schaub weggeschickt, Meré und Verstraete ausgebootet wobei zumindest Meré zuletzt recht stabil gespielt hat wenn er ihn dann mal gebracht hat...

zur neuen Saison muss man was neues suchen ist meine Meinung, die Mannschaft hat kein Konzept im Offensivspiel und defensiv sind auch viel zuviele unsicherheiten drin.

dass sofern die Spielstatistik stimmt, der FC über 9 km weniger gelaufen ist als die Unioner. Das ist schon eine andere Welt, wenn auf jeder Position durchschnittlich 850 Meter mehr an Bewegung zusammen kommt. Das könnte man in gewisser Weise dann auch dem Trainer anlasten, aber an eurer Trainerdiskussion möchte ich mich dann doch nicht einmischen.

Lasst euch bitte noch ne Woche Zeit.

Zitat von CallisErbe
Lasst euch bitte noch ne Woche Zeit.

Eure Revanche klappt schon, keine Angst.

Zitat von haifischflossensuppe

Zitat von CallisErbe
Lasst euch bitte noch ne Woche Zeit.

Eure Revanche klappt schon, keine Angst.

Angst ist das falsche Wort... das Blamagepotenzial und unser Einsatz sind so hoch, Panik trifft's eher.

Zitat von Didi1965
dass sofern die Spielstatistik stimmt, der FC über 9 km weniger gelaufen ist als die Unioner. Das ist schon eine andere Welt, wenn auf jeder Position durchschnittlich 850 Meter mehr an Bewegung zusammen kommt. Das könnte man in gewisser Weise dann auch dem Trainer anlasten, aber an eurer Trainerdiskussion möchte ich mich dann doch nicht einmischen.

Auch das ist ein Punkt der Krise: Der FC ist in jedem Geisterspiel dem Gegner läuferisch unterlegen gewesen. Das sieht heute gegen das laufstärkste Team natürlich besonders schwach aus, wenn man dann auch noch für die eigenen Verhältnisse eine unterdurchschnittliche Laufleistung anbietet, ist aber eben nicht nur das Problem von heute. Das war in der Abstiegssaison schon das Problem und es hatte sich in dieser Saison streckenweise gebessert, aber schlägt jetzt wieder kräftig durch.

Ich sehe die Personalie Gisdol anders. Klar kommt es für einen Fan komisch rüber, wenn z.B. Schmitz von Anfang spielt und jedes mal frühzeitig ausgewechselt wird, weil ein Blinder sehen würde, dass er leider nicht viel am Ball kann.
Uth, hat anfangs wirklich geglänzt, mittlerweile wäre mir wahrscheinlich ein Adil Chihi lieber aufm Platz als er. Unsere Außenspieler sind völlig überfordert. Sei es Kainz, Jakobs oder Drexler. Dass unsere IVs die meisten Ballkontakte im Spiel haben ist auch so ne Sache, das Mittelfeld ist einfach nicht existent. Ein geordneter Spielaufbau gar nicht möglich, weil unsere 6er weit in der gegnerischen Hälfte stehen. Horn genauso viele Kontakte wie Kainz, der ja scheinbar so kreativ sein soll. 

Keiner traut sich Wege zu gehen, keiner traut sich den Ball Mal zu halten. Keiner will den Ball bekommen und alle verstecken sich. Lange Bälle auf Cordoba kann ja auch nicht die Lösung sein. 

Zitat von mastet
Ich sehe die Personalie Gisdol anders. Klar kommt es für einen Fan komisch rüber, wenn z.B. Schmitz von Anfang spielt und jedes mal frühzeitig ausgewechselt wird, weil ein Blinder sehen würde, dass er leider nicht viel am Ball kann.
Uth, hat anfangs wirklich geglänzt, mittlerweile wäre mir wahrscheinlich ein Adil Chihi lieber aufm Platz als er. Unsere Außenspieler sind völlig überfordert. Sei es Kainz, Jakobs oder Drexler. Dass unsere IVs die meisten Ballkontakte im Spiel haben ist auch so ne Sache, das Mittelfeld ist einfach nicht existent. Ein geordneter Spielaufbau gar nicht möglich, weil unsere 6er weit in der gegnerischen Hälfte stehen. Horn genauso viele Kontakte wie Kainz, der ja scheinbar so kreativ sein soll. 

Keiner traut sich Wege zu gehen, keiner traut sich den Ball Mal zu halten. Keiner will den Ball bekommen und alle verstecken sich. Lange Bälle auf Cordoba kann ja auch nicht die Lösung sein. 

Schmitz aufzustellen, wenn Katterbach und Jakobs verletzt sind oder außer Form, ist ja fast alternativlos. Ich halte ihn auch nicht für einen ganz blinden, irgendwas werden die bei Bayern und RB schon an Talent gesehen haben bei ihm. - Es geht auch nicht um die Beschränkungen einzelner Spieler im Ganzen - Leistner hat auch gute Leistungen gebracht -, denn der Kader ist der Kader. Es geht darum, dass jeder Wechsel vorhersehbar ist und dass sehr klar ist, wer eingewechselt wird. Es gibt keinen Konkurrenzkampf bei Gisdol, auch nach guten Leistungen als eingewechselter Spieler hat man keine Hoffnung auf einen Starteinsatz. Beispiel Drexler: Natürlich sind seine Einsatzchancen durch die Uth-Leihe gesunken. Aber auch als RM hat er gute Spiele gemacht oder gehörte zumindest nicht zu den schlechtesten. So z.B. gegen Bayern im Rückspiel, in dem Jakobs unterirdisch spielte. Trotzdem ersetzt im nächsten Spiel Kainz Drexler, nicht Jakobs. Jakobs ist schnell, aber spielerisch ist das wenig, was er auf den Platz bringt. Wann er seine Stärke ausspielen kann und wann nicht, hängt sehr vom Gegner ab (nicht gehen Teams wie Augsburg, Mainz oder auch Leipzig, die selbst auf Konter warten) und der Spielsituation (weniger bei Rückständen). Auch Kainz ist ein Beispiel, das ich schwer nachvollziehen kann: In der Hinrunde wird er einige Mal eingewechselt und trägt maßgeblich zum Sieg gegen FFM bei, um dann im nächsten Spiel keine Berücksichtigung zu finden gegen sein altes Team, obwohl man da doch einen besonders motivierten Spieler erwarten könnte.

Dass unsere IV die meisten Ballkontakte haben, ist nichts ungewöhnliches. Die Alternative wären unsere AV oder die DM (daher ja auch die Idee von Anfang mit dem Verschieben der AV auf die DM-Position beim Spielaufbau), aber ein Boateng hat auch im Spiel die meisten Ballkontakte. Schwierig wird es eben nur, wenn die IV mit dem Ball nicht umgehen können (Leistner).

Und ja, die langen Bälle auf unseren Stürmer nerven,

Zitat von mastet
Lange Bälle auf Cordoba kann ja auch nicht die Lösung sein. 

Man darf sich nicht blenden lassen, aber dass war auch in der Zeit in der es lief unser Erfolgsrezept. Es ist (leider) unser einziges Erfolgsrezept. Das liegt mE auch in weiten Teilen nicht an Gisdol, sondern noch immer an einer sehr verkorksten Kaderpolitik in den letzten Jahren. Von daher möchte ich Gisdol da auch größtenteils freisprechen.

Dafür muss ich ausholen(das könnte länger werden):
Wir haben unter Stöger immer einen recht gleichen Fußball gespielt: Sehr tief stehend, kompakt, schnell umschaltend. Spieler wie Heintz oder Sörensen (zweikampfstark aber langsam und mäßige Spieleröffnung), Modeste (reiner Abschlussspieler), Osako (Umschaltspieler zwischen den Ketten), Bittencourt und Risse (schnelle Konterspieler und teamdienlich) waren dafür wie geschaffen. Das war der Kölner Erfolgsfußball und hat die heutigen Führungsspieler in der Mannschaft um Höger, Horn, Hector etc. geprägt.
Nach dem EL-Einzug versuchte Schmadtke hier die erste Kurskorrektur: Mit Mere wurde ein spielstarker IV geholt. Mit J. Horn und damit einhergend Hector ins Mittelfeld sollte das Mittelfeld spielerisch verbessert werden und mit Cordoba holte man einen Stürmer, der alles ist aber kein Abschlussspieler. 
Dank Stress mit Stöger+3fach Belasatung und viele Verletzungen funktionierte das von Anfang an überhaupt nicht. 
Veh versuchte dann keine Kurskorrektur, sondern versuchte den Weg noch verstärkter zu gehen. Erst unter Ruthenbeck im Anschluss mit Anfang. Beides floppte massiv, wobei unter Anfang zumindest die Ergebnisse stimmten. Eine wirkliche aktive Spielphilosophie und ein wirklicher offensiver Spielplan waren hier aber ebenfalls nicht zu erkennen. Auch der Aufstieg klappte in weiten Teilen dank: Hoch und weit auf Cordoba oder Flanken in den Strafraum auf Terodde. Einer von den 20 wird schon reingehen. 
Anstatt hier eine weitere Kurskorrektur vorzunehmen hin zu der Spielweise unter Stöger(nicht vergessen: Unsere Führungsspieler hatten ihre gute Zeit alle unter Stöger) ging Veh im Sommer All-in: Holte einen Trainer, der für ein aggressives Pressing stand und 4-4-2 spielt mit 2 echten Stürmern. Problem: Der Kader passte noch immer überhaupt nicht zu dieser Philosophie. Es passierte also das, was für mich bis heute der größte Fehler der jüngeren Vergangenheit war:
Es wurden letzten Sommer nicht in Spieler investiert, die die großen allgemeinen Problemzonen im Kölner Spiel sind, sondern es wurden ganz gezielt Spieler verpflichtet, damit man Beierlorzers Spielstil überhaupt spielen kann. Das Beierlorzer scheiterte war mE von Anfang an klar: In seinem System sind die beiden Außenspieler im Mittelfeld die zentralen Akteuere, die die Offensive tragen müssen. Da haben wir nur Spieler, die im Zentrum ihre Stärke haben oder Akteure wie Schindler oder Kainz. Dazu brauch es bei 2 echten Spitzen mitspielende, bewegliche, aktive Stürmer. Keiner unserer 3 Stürmer ist für ein solches Spielsystem gemacht. Um die Probleme anzugehen, war aber kein Geld mehr da, weil man andere Probleme (AV, IV und DM) priorisierte.

Gisdol und Heldt haben recht schnell erkannt, dass das nicht funktionieren kann und wird. Und haben die Rolle rückwärts gemacht. 
Viel tiefer stehen, weniger Risiko und zum taktischen Mittel wurde sehr schnell: "Hoch und weit auf Cordoba" und er setzt die nachrückenden Uth, Kainz, Jakobs etc. in Szene. Wir standen defensiv wieder kompakt, kassierten viel weniger Gegentore und vorne konnte Cordoba als alleiniger, bulliger Stürmer endlich seine Stärken ausspielen.  
Dass das so überragend funktioniert hat, lag und da muss man ehrlich sein, vor allem an unserer Stärke bei Standards. Die ist mittlerweile völlig weg und erklärt mMn die aktuelle Krise auch sehr gut (neben der Tatsache, dass wir viel zu leichte Gegentore bekommen dank diverser Patzer). 
Die fehlende spielerische Linie ist aber Mittel zum Zweck. Es stört mich auch, dass Mere keine echte Chance erhält und unser Spielaufbau eher an Kreisliga erinnert. Ich bin mir aber sicher, dass wir heute nicht quasi gerettet wären, hätten wir unsere Spielweise nicht entsprechend umgestellt. 
Es ist aktuell mehr als blöd, dass sowohl die Verträge von Gisdol als auch Heldt auslaufen, weil man eigentlich genau jetzt die Weichen stellen müsste. Spielen wir in Zukunft weiter so wie heute also eher destruktiv oder gehen wir die Versuche von Veh weiter und etablieren langsam einen aktiven Spielstil? 
Unser Kader momentan ist auf beides so ein bisschen ausgelegt. Schaub, Mere, auch Verstrate als 6er, der in meinen Augen nicht sooo zweikamfstark ist, passen ins aktuelle Spiel überhaupt nicht. Spielerische Linie zu etablieren kann man mit Spielern wie Schmitz, Leistner, Kainz oder Jakobs(starker Läufer und Sprinter und stark wenn er viel Raum vor sich hat, sonst fehlt da mE noch einiges) eh vergessen. 
Dazu haben wir noch immer 3 Stürmer im Kader von denen von Beginn an in der Bundesliga nur einer spielen kann. 

Die Frage ist halt, wie man sich sportlich ausrichten möchte und ob Gisdol dafür der richtige Trainer ist. Beide Fragen kann ich nicht beantworten. Es wäre aber mMn wichtig, wenn beides relativ zeitnah von Personen entschieden werden, die deutlich mehr Expertise als ich besitzen. Gibt das einen ähnlichen planlosen Sommer wie schon in der Vergangenheit, könnte das ein böses Erwachen nächste Saison geben.

Zitat von Litti
Ich muss vorab sagen, dass ich schon vorher kein Freund von Gisdol war.

Mir sind bei Gisdol die Leistungen bzgl. Aufstellung, Spelkaderzusammensetzung und Einwechslungen bzw. Umstellungen im Spiel zu dürftig.
Schon komische Züge hat die ewige Spekulation des kicker, ob der FC mal ausnahmsweise mit zwei Stürmern beginnt, denn natürlich beginnt der FC jedes Spiel in der selben Grundformation. Es gibt kein Einstellen auf den Gegner, welches mir insbesondere unverständlich bleibt, wenn man schon im Hinspiel sehen konnte, dass man damit gegen Union unterlegen ist.
Als einzigen Moves kennt Gisdol die Umstellung auf Dreierkette und einen zus. Stürmer. Aber auch dafür nominiert nicht den besten Spielkader. Wieso wurde Mere nicht nominiert, der offensiv eine ganz andere Kategorie ist als Zweitliga-Klopper Leistner? In den Spielen ohne Czichos war doch klar zu sehen, dass Leistner beim Spielaufbau völlig überfordert ist.
Dazu bekommt er die Ego-Nummer von Uth nicht in den Griff, der nicht nur Elfmeter verschießt (kann einmal passieren, aber dann muss beim zweiten Versuch die Körpersprache eine ganz andere sein), sondern auch noch das Abspielen häufig vergisst.

Ich wäre ärgerlich, wenn Gisdol vor Saisonende gefeuert würde. Ich hatte den FC diese Saison schon fast abgeschrieben bevor Gisdol kam.
Nun haben wir trotz der Pleiteserie beste Chancen auf den Klassenerhalt. Selbst wenn alle 3 Spiele des Restprogramms verloren gehen sollten, wird es nach jetziger Lage der Dinge vermutlich reichen.
Was den Spielaufbau angeht würde ich dies nicht nur an den Verteidigern festmachen. Wer bietet sich denn an im Mittelfeld angespielt zu werden. Von Hector und Skhiri kommt verdammt wenig. Dazu hat Hector in letzter Zeit die Tendenz immer im letzten drittel des Spiels ein Tor zu verschulden.
Wenn wir zurück liegen und aus dem Mittelfeld nichts kommt ist es für mich nachvollziehbar auf Dreierkette umzustellen..
Ich weiß nicht, warum die Truppe seid der Corona Pause so desolat auftritt. Gisdol jetzt schon abzuschreiben wäre nicht mein Weg.

Zitat von Gimlin
Dass das so überragend funktioniert hat, lag und da muss man ehrlich sein, vor allem an unserer Stärke bei Standards. Die ist mittlerweile völlig weg und erklärt mMn die aktuelle Krise auch sehr gut (neben der Tatsache, dass wir viel zu leichte Gegentore bekommen dank diverser Patzer).

Leider scheint Uth nachdem er bei den Elfern versagt hat nun auch keine Standarts mehr zu schießen. Denn diese waren im Gegensatz zu den Bogenlampen von Kainz eine Augenweite.

Egal, wie es läuft: Die Leistung von Mannschaften kritisch zu hinterfragen und den Anteil, den der Trainer daran hat, zu bewerten, ist immer in Ordnung. Etwas einfach gedacht ist es aber, das Ganze unter diesem Aufhänger zu bringen:

WANN ERFOLGT DER TRAINERWECHSEL?

Das lässt eines vollkommen außer Acht: Wer einen Trainerwechsel in den Raum stellt (und eigentlich fordert), sollte eine Idee haben, wer dieser neue Trainer sein könnte. Das wäre idealerweise ein Trainer, der es in den kritisierten Bereichen besser machen würde. Das müsste aber auch ein Trainer sein, den sich der FC rein finanziell leisten kann. Das muss aber v.a. ein Trainer sein, der überhaupt zum FC kommen will.

Die Forderungen, den Trainer rauszuwerfen, ist da recht billig, wenn man noch nicht mal einen Vorschlag macht, wer denn stattdessen kommen könnte (das ist so ähnlich, wie den Starteinsatz von Schmitz zu kritisieren, wenn Katterbach und Jakobs verletzt ausfallen). Frank Aehlig hat ja nicht umsonst gesagt, dass bei der Trainerwahl nach Beierlorzer wichtig war:

Er (d.h. Gisdol) hat Bock auf euch, andere hatten keinen Bock und waren nicht überzeugt.

Gisdols Aufgabe war zum Zeitpunkt seines Engagements ein Himmelfahrtskommando, das für viele andere Trainer (trotz bestehender Arbeitslosigkeit) unattraktiv war. Der FC war für viele damals schon fest abgestiegen und von dem jetzigen Tabellenplatz hat keiner zu träumen gewagt. Was heute der große Schrecken ist (Relegationsplatz), war seinerzeit die große Hoffnung. Also: Die damalige (als fast unerfüllbar angesehene) Aufgabe wurde bislang sehr gut bewältigt.

In Fandiskussionen folgt auf das Hosianna nach einer Siegesserie fast automatisch ein "Kreuzige ihn", wenn es einige Spiele hintereinander schlecht läuft. Die Gefühlsüberschwänge in die eine oder andere Richtung - geschenkt. Natürlich ist es absolut gerechtfertigt, sich im Fanlager Gedanken zu machen, ob der Trainer der Richtige für die Zukunft ist. Die sportlich Verantwortlichen im Club machen das natürlich auch (und wohl auch tendenziell mit einer besseren fußballfachlichen Expertise). Aehlig hatte ja auch nicht umsonst gesagt, die Spielidee sei in der seinerzeitigen desolaten Lage eher nachrangig gewesen bei der Trainerwahl. 

Aber es bleibt: Kein Club kann in den Trainer-Supermarkt gehen und einfach ins Regal greifen. Einen beliebigen Trainerverschleiß kann sich auch kein Club leisten. Ohne Idee, welcher für den FC erreichbare Trainer es aus welchen Gründen wahrscheinlich besser machen würde als der bisherige Trainer, ist es eher populistisch, den "Trainerwechsel" (also den Rausschmiss eines Vereinsmitarbeiters) als Aufhänger zu nehmen.
 

Zitat von Litti
Ich muss vorab sagen, dass ich schon vorher kein Freund von Gisdol war.

Mir sind bei Gisdol die Leistungen bzgl. Aufstellung, Spelkaderzusammensetzung und Einwechslungen bzw. Umstellungen im Spiel zu dürftig.
Schon komische Züge hat die ewige Spekulation des kicker, ob der FC mal ausnahmsweise mit zwei Stürmern beginnt, denn natürlich beginnt der FC jedes Spiel in der selben Grundformation. Es gibt kein Einstellen auf den Gegner, welches mir insbesondere unverständlich bleibt, wenn man schon im Hinspiel sehen konnte, dass man damit gegen Union unterlegen ist.
Als einzigen Moves kennt Gisdol die Umstellung auf Dreierkette und einen zus. Stürmer. Aber auch dafür nominiert nicht den besten Spielkader. Wieso wurde Mere nicht nominiert, der offensiv eine ganz andere Kategorie ist als Zweitliga-Klopper Leistner? In den Spielen ohne Czichos war doch klar zu sehen, dass Leistner beim Spielaufbau völlig überfordert ist.
Dazu bekommt er die Ego-Nummer von Uth nicht in den Griff, der nicht nur Elfmeter verschießt (kann einmal passieren, aber dann muss beim zweiten Versuch die Körpersprache eine ganz andere sein), sondern auch noch das Abspielen häufig vergisst.

Trainerwechsel? Er ist mit dem Ziel geholt worden die Klasse zu halten oder? 

Es ist natürlich nach dem Lauf dem man zwischenzeitlich mal hatte jetzt nach der Corona Pause nichts mehr davon zu sehen warum auch immer. 

Deswegen würde ich ihm trotzdem die Chance geben die neue Saison als Trainer des FC  zu beginnen und unter normalen Umständen wieder hinzukriegen. 

Ich glaube auch das einige Spieler einfach im Moment nicht klar im Kopf sind wegen der Corona Krise. 

Daher halte ich es für falsch den Trainer erneut zu wechseln. 

 

Zitat von Gimlin
Gisdol und Heldt haben recht schnell erkannt, dass das nicht funktionieren kann und wird. Und haben die Rolle rückwärts gemacht. 
Viel tiefer stehen, weniger Risiko und zum taktischen Mittel wurde sehr schnell: "Hoch und weit auf Cordoba" und er setzt die nachrückenden Uth, Kainz, Jakobs etc. in Szene. Wir standen defensiv wieder kompakt, kassierten viel weniger Gegentore und vorne konnte Cordoba als alleiniger, bulliger Stürmer endlich seine Stärken ausspielen.

Die sonstige Kaderhistrie kann ich gut nachvollziehen, aber die Gegentore sind nicht merklich weniger geworden:
Wenn man jeweils die ersten 11 Spiele von Hin- und Rückrunde vergleicht, sind es exakt drei Tore Unterschied. Unter B. 23 Gegentore, unter G. 20. - Ganz so einfach ist es nicht. Richtig ist aber, dass es dem FC gelingt, das Spiel mehr zu beruhigen: Der Gegner muss mehr Aufwand betreiben, um zu Abschlüssen zu kommen, und der FC kann daher seine Angriffe unter weniger Gegnerdruck ausführen und erzielt dadurch mehr Tore. Dass der FC evtl. trotz Formtiefs die Klasse hält, liegt auch an den drei Unentschieden gegen D, MA und A, die jeweils Ausdruck der Offensivkraft insgesamt sind. Die Idee ist also dort ins Risiko zu gehen, wo man besonders stark ist. Die dadurch entstandenen weiten Wege müssen aber eben auch zurückgelegt werden, was in den letzten Spielen nicht gelang.

Zitat von Funkemariesche
Egal, wie es läuft: Die Leistung von Mannschaften kritisch zu hinterfragen und den Anteil, den der Trainer daran hat, zu bewerten, ist immer in Ordnung. Etwas einfach gedacht ist es aber, das Ganze unter diesem Aufhänger zu bringen:

WANN ERFOLGT DER TRAINERWECHSEL?

Das lässt eines vollkommen außer Acht: Wer einen Trainerwechsel in den Raum stellt (und eigentlich fordert), sollte eine Idee haben, wer dieser neue Trainer sein könnte. Das wäre idealerweise ein Trainer, der es in den kritisierten Bereichen besser machen würde. Das müsste aber auch ein Trainer sein, den sich der FC rein finanziell leisten kann. Das muss aber v.a. ein Trainer sein, der überhaupt zum FC kommen will.

Richtig, ich kann dir keinen Namen nennen. (Vielleicht mal in Darmstadt gucken? Mit beschränkten Mittel agiert man auch in Heidenheim und Sandhausen ganz gut.) Ich bin mir nur ziemlich sicher, dass die Probleme, die ich benannt habe, trainergemacht sind und daher nicht verschwinden werden. Der FC wird also gegen den Abstieg spielen und daher in der nächsten Saison den Trainer wechseln. Daher stelle ich die Frage, wann dies passieren wird: vor Saisonbeginn oder nach der Rückkehr auf den Abstiegsplatz? - Populistisch ist meine Frage nicht. Ich habe jede Menge "Na, immer noch nicht von Gisdol überzeugt?"-SMS auf meinem Handy aus dem Winter/Frühjahr, weil ich es eben nie war. Aber du kannst ja gern mal versuchen, Gisdols Vorzüge hier darzustellen, die über die Behauptung, es habe keine Alternative gegeben hinausgehen. Ich hätte gern etwas Hoffnung für die nächste Saison.

Zitat von Litti
Richtig, ich kann dir keinen Namen nennen. (Vielleicht mal in Darmstadt gucken? Mit beschränkten Mittel agiert man auch in Heidenheim und Sandhausen ganz gut.)

Dass es ein Trainer in der 2. Liga mit beschränkten Mitteln ganz gut macht, ist kein sonderlich differenziertes Kandidatenprofil. Schließlich hatten wir in letzter Zeit zwei Trainer, die mit beschränkten Mitteln in der 2. Liga sehr gut gearbeitet haben: Anfang und Beierlorzer.

Zitat von Litti
Ich bin mir nur ziemlich sicher, dass die Probleme, die ich benannt habe, trainergemacht sind und daher nicht verschwinden werden. Der FC wird also gegen den Abstieg spielen und daher in der nächsten Saison den Trainer wechseln. Daher stelle ich die Frage, wann dies passieren wird: vor Saisonbeginn oder nach der Rückkehr auf den Abstiegsplatz? - Populistisch ist meine Frage nicht. Ich habe jede Menge "Na, immer noch nicht von Gisdol überzeugt?"-SMS auf meinem Handy aus dem Winter/Frühjahr, weil ich es eben nie war.

Um zu entscheiden, wer (Spieler oder Trainer) bei den jetzigen Problemen welchen Anteil hat, da fehlt mir die fachliche Expertise, aber v.a. auch die Kenntnis über die internen Vorgänge. Unser Kader hat eine gewisse "Unwucht" und gewisse psychologische Vorbelastungen, die es jedem Trainer schwer machen. Und die negativen Stimmen zum Engagement von Gisdol: Die monierten damals doch, dass mit Gisdol der Abstieg schon feststände. Weiter hat zu der Zeit keiner gedacht: Es ging einzig und allein um den (fast unerreichbar erscheinenden) Klassenerhalt (siehe auch Aussage Aehlig). Insofern kann ich mir schon denken, dass manche SMS dich nicht zu unrecht erreicht hat. Dass der eine oder andere Fan nach der Siegesserie dann zu optimistisch wurde, liegt in der Natur der Sache.

Zitat von Litti
Aber du kannst ja gern mal versuchen, Gisdols Vorzüge hier darzustellen, die über die Behauptung, es habe keine Alternative gegeben hinausgehen. Ich hätte gern etwas Hoffnung für die nächste Saison.

Wie kommst du darauf, ich hätte gesagt, es gäbe "keine Alternative"? Wo soll das stehen?

Alternativen gibt es immer - bessere und schlechtere Alternativen. Nur bleibt die Frage: Wer soll eine bessere Alternative sein und v.a. aus welchen Gründen? Ich habe mich auch nicht generell pro Gisdol positioniert, was die Aufstellung für die Zukunft betrifft. Allein das, wofür er engagiert wurde, hat er in der Gesamtschau der Saison bisher übererfüllt. Wie es ausgeht, müssen wir sehen. Nicht umsonst wurden die Verträge seinerzeit auf beiderseitigen Wunsch mit kurzer Laufzeit gestaltet.

Mich stört hier der menschliche Umgang miteinander. Ich mag es nicht, wenn der Rausschmiss von jemandem gefordert wird, obwohl man offen lässt, wer stattdessen kommen könnte. Denn das bedeutet: "Jeder, der den A-Schein hat, ist besser als der. Hauptsache, der jetzige Trainer verliert seinen Job." Da fehlt mir einfach der Respekt für den Menschen, der diesen schwierigen Job kurz vor Ende der desolaten Hinrunde übernommen hat. Zudem nervt mich bei generellen Trainer-raus-Forderungen, dass damit so getan wird, als wäre die gewünschte Alternative für den FC jederzeit zu bekommen. Das ist illusorisch. Wenn ich allein an die Diskussion im Abstiegsjahr denke, wo sich viele Fans bitterlich beschwert haben, dass nicht Labbadia geholt wurde, sondern Ruthenbeck übernahm. Wie man hinterher erfahren konnte, hatte Labbadia ein Engagement beim FC kategorisch abgelehnt.

Klar, ist ein bisschen Hoffnung für die neue Saison schön. Das Schöne an bisher unerprobten Lösungen ist halt, das man ungehemmt träumen darf - wie seinerzeit davon, dass mit Anfang oder Beierlorzer der Start in eine goldene Zukunft gelingt. Ob der Darmstädter oder Sandhauserner Trainer hier die Lösung wären, ist vollkommen ungewiss (genauso, ob sie überhaupt zum FC wollten). Jede vorzeitige Entlassung verringert aber die zukünftige Handlungsfähigkeit des FC: einerseits finanziell und andererseits wird der FC bei Trainerkandidaten immer mehr zur schlechten Adresse.

Ich teile deine Meinung weitestgehend. Wieso setzt man Hector nicht wieder in die Verteidung und spielt mit Höger, Verstraete oder Rexhbecaj als 6er, wenn man unbedingt die Doppel 6 spielen muss? Wie wäre es Mal mit nem 8er als Schnittstelle? Das sind Sachen die ich mich echt Frage, aber der Spielaufbau IV-IV-AV-(LR)ZM und irgendwie reinflanken, ist doch nicht dienlich. 

Zitat von Funkemariesche

Zitat von Litti
Aber du kannst ja gern mal versuchen, Gisdols Vorzüge hier darzustellen, die über die Behauptung, es habe keine Alternative gegeben hinausgehen. Ich hätte gern etwas Hoffnung für die nächste Saison.

Wie kommst du darauf, ich hätte gesagt, es gäbe "keine Alternative"? Wo soll das stehen?

Wie kommst du darauf, dass ich geschrieben hätte, dass du dies gesagt hättest? Ich habe mich dabei nicht auf dich, sondern auf das Zitat von Aehlig.

Natürlich hat Gisdol die kurzfristige Aufgabe wahrscheinlich gelöst. Vielleicht gelingt sogar der Klassenerhalt. Genau wie es Labbadia auch getan hätte (den ich ebenfalls ungern beim FC gesehen hätte, weil ich auch da kein langfristiges Arbeiten erkennen kann). Ehrlicherweise muss man nämlich sagen, dass der FC vom Kader nicht viel schlechter ist als 2017 und damit qualitativ besser als Paderborn und Düsseldorf und auch Union. - Aber trotzdem muss die Frage gestellt werden, wie es jetzt weitergehen soll. Ich sehe den Nachteil eines vorzeitigen Trainerwechsels nicht: Warum sollte es schwierig sein, den Trainer nach dieser Saison zu wechseln, als zu versuchen, dies in einem Jahr zu machen, wenn nicht erkennbar ist, dass die Mannschaft in der nächsten Saison anders auftritt als in den letzten sieben Spielen?