Wann ist ein Foul ein Foul?

Nach einigen Diskussionen hier meine Frage: Es gibt die offiziellen Verbandsregeln des DFB, ich beziehe mich hier einmal auf Regel 12 - "Verbotenes Spiel und unsportliches Betragen", da steht zum Bsp.:  Thema "Direkter Freistoß" - [...]....sieben Vergehen nach Einschätzung des Schiedsrichters fahrlässig, rücksichtslos oder brutal begeht:
- einen Gegner tritt oder versucht, ihn zu treten
[...]
- einen Gegner anspringt
- einen Gegner rempelt
[...]
- einen Gegner stößt
- einen Gegner bedrängt.

Nun hat vermutlich jeder hier schonmal ein Fußballspiel gesehen oder dran teilgenommen. Und jeder Mensch weiß, dass es völlig unmöglich ist, etwa bei einem Eckball, keinenGegenspieler "fahrlässig" zu rempeln oder zu "bedrängen". Daraus entwickelt sich im realen Leben eine gewisse Praxis, aus der heraus Schiris dann situativ bewerten, ob ein Regelverstoß jetzt handlungswürdig ist oder nicht.

Meine Frage: Wie sollten Schiris das überhaupt handhaben? Wenn jeder tatsächliche Regelverstoß geahndet würde, wäre nach 10 Minuten der Platz leer. Bei der WM 2014 fand ich (z. Bsp. das Spiel BRA - KOL mit 33:28 Fouls unter Leitung von Howard Webb) die gepfiffene Praxis lachhaft. Und dann heißt es immer: "internationale Härte - sowas pfeift international kein Schiri" - Was soll man also tun? Die Regeln ändern? Anders pfeifen?

Edit: Mein Ziel wäre es, eine einheitlichere Beurteilungsgrundlage zu entwickeln.

Zitat von BenSchreck
Nach einigen Diskussionen hier meine Frage: Es gibt die offiziellen Verbandsregeln des DFB, ich beziehe mich hier einmal auf Regel 12 - "Verbotenes Spiel und unsportliches Betragen", da steht zum Bsp.:  Thema "Direkter Freistoß" - [...]....sieben Vergehen nach Einschätzung des Schiedsrichters fahrlässig, rücksichtslos oder brutal begeht:
- einen Gegner tritt oder versucht, ihn zu treten
[...]
- einen Gegner anspringt
- einen Gegner rempelt
[...]
- einen Gegner stößt
- einen Gegner bedrängt.

Nun hat vermutlich jeder hier schonmal ein Fußballspiel gesehen oder dran teilgenommen. Und jeder Mensch weiß, dass es völlig unmöglich ist, etwa bei einem Eckball, keinenGegenspieler "fahrlässig" zu rempeln oder zu "bedrängen". Daraus entwickelt sich im realen Leben eine gewisse Praxis, aus der heraus Schiris dann situativ bewerten, ob ein Regelverstoß jetzt handlungswürdig ist oder nicht.

Meine Frage: Wie sollten Schiris das überhaupt handhaben? Wenn jeder tatsächliche Regelverstoß geahndet würde, wäre nach 10 Minuten der Platz leer. Bei der WM 2014 fand ich (z. Bsp. das Spiel BRA - KOL mit 33:28 Fouls unter Leitung von Howard Webb) die gepfiffene Praxis lachhaft. Und dann heißt es immer: "internationale Härte - sowas pfeift international kein Schiri" - Was soll man also tun? Die Regeln ändern? Anders pfeifen?

Ich verstehe nicht ganz was du kritisierst... hat Webb deiner Meinung nach zu kleinlich gepfiffen? Eher im Gegenteil, oder nicht?

Was meinst mit "wäre nach 10 Minuten der Platz leer"?

Rempeln kann übrigens auch korrekt (also ohne Foulspiel) geschehen, nämlich dann, wenn es gegen den ballführenden Spieler passiert, der den Ball aus taktischen Gründen deckt, ihn aber nicht berüht.

Und noch was: Nicht jeder Kontakt ist gleich ein Rempler!

Da sieht man mal, wie schwer ich mich mit den Formulierungen tue...

Dass Herr Webb die Partie überhaupt nicht im Griff hatte, war ja spätestens mit dem Foul an Neymar klar...

Wenn man zu häufiges Foul-Spielen mit Karten bewertet, können schnell viele Spieler vom Platz geschickt werden (2 gelbe).

Und genau das ist die Frage: Wann ist ein Foul ein Foul? Das wird doch völlig unterschiedlich gewertet ... auch hier wieder: Huntelaar/Heitinga, Naldo/Krmas...

Zitat von BenSchreck
Da sieht man mal, wie schwer ich mich mit den Formulierungen tue...

Dass Herr Webb die Partie überhaupt nicht im Griff hatte, war ja spätestens mit dem Foul an Neymar klar...

Das lag vor allem daran, dass der Schiedsrichter sich nicht wirklich durchzusetzen wusste und erst zu spät gelbe Karten zeigte (vor allem die Brasilianer lies er viel durchgehen). Er hätte früher energischer durchgreifen müssen. Der Schiedsrichter bei Brasilien gegen Kolumbien war übrigens nicht Webb, sondern Velasco. Webb hatte sein "Katastrophenspiel" im WM-Finale 2010 zwischen Holland und Spanien.

Wenn man zu häufiges Foul-Spielen mit Karten bewertet, können schnell viele Spieler vom Platz geschickt werden (2 gelbe).

Um eine gelbe Karte wegen der Summe der Fouls zu geben, braucht es schon ein paar Fouls (auch wenn manche bei Kroos im DFB-Pokalfinale gegen Dortmund wegen 3 Fouls gerne 2 gelbe Karten gezeigt hätten...). Nach 3 Fouls gibts in der Regel eine Ermahnung sich ein bisschen zurückzunehmen, beim nächsten gibts dann die Verwarnung, aber das ist Ermessenssache und sicher auch abhängig von der allgemeinen Fairness der Partie und der Art des jeweiligen Foulspiels.

Und genau das ist die Frage: Wann ist ein Foul ein Foul? Das wird doch völlig unterschiedlich gewertet ... auch hier wieder: Huntelaar/Heitinga, Naldo/Krmas...

Wenn der Schiedsrichter pfeift

Jeder Schiedsrichter muss sich an das Regelwerk halten, allerdings lässt der eine halt etwas mehr durchgehen, der andere eher weniger. Die meisten Situationen sind aber recht eindeutig.

Ich bin mir auch immer noch nicht sicher, ob ich mich klar ausdrücke...

Bei jedem Kram gibt es unterschiedliche Auslegungen und nachher Streit drüber...

Beispiele: Ellenbogeneinsatz. Sollte mal mit gelb geahndet werden - kommt in der Praxis nicht vor. Foulspiel "von hinten" oder "mit Verletzungsfolge" gleich rot: kommt nicht vor.

Da gibt es praktisch jedes Jahr irgendwelche Schiri-Konferenzen oder DFB-Seminare, die für "einheitliche Praxis" sorgen sollen - und hier so wie bei den Schiris wird bei jeder Szene wieder verschieden bewertet. Das ärgert mich halt (und auch klar: bei Fußball wirds so schnell keine 100%e Übereinstimmung geben - darf ja auch so sein - nur dass man sich an Nix orientieren kann, nervt mich.