Wirklich Abseits

War der Bremer wirklich im Abseits bzw. wurde die Linie richtig gezogen?

Bei einer so knappen Entscheidung hängt alles davon ab, ob das Bild im richtigen Frame angehalten wurde und die Punkte auf den Spielern korrekt platziert wurden. Das sind manuelle Aktionen, erst danach berechnet die Software die kalibrierten Linien. Das Problem ist, dass wir nicht genug Informationen haben, um die manuellen Aktionen zu überprüfen. Da aber mehrere Personen diese Aktionen beobachten ist davon auszugehen, dass sie korrekt sind. Es gibt auch keine Informationen, ob sich VAR und sein Assistent einig waren. Als Ausstehende könnten wir die Linien des VAR nur bei offensichtlicher Unrichtigkeit in Zweifel ziehen, ansonsten müssen wir davon ausgehen, dass sie korrekt sind. Offensichtlich unrichtig werden die Linien in so einem Fall aber nie sein, die wissen schon, was sie tun und tun sollen.

Anders steht es bei dem Sinn der Pixel-Abseitsentscheidungen. Da sollte man meiner Meinung nach eine Zone und nicht nur eine Linie sein. Wenn der tatsächlich relevante Punkt der Ballabgabe zwischen zwei Frames liegt, nützt die Linie halt nichts mehr. Aber dafür müsste das IFAB die Regeln anpassen. Von einem wirklichen Vorteil für den Angreifer kann man bei ein paar Pixelnabseits nicht mehr sprechen. Aber nach den aktuellen Regeln sehe ich hier nichts, weswegen man die Entscheidung in Frage stellen könnte.

Es ist häufig eine Frage der Perspektive, die auch hier oft zu falschen Aussagen führt.

Die Bilder die uns gezeigt wurden zeigen eigentlich kein Abseits. Auch die kalibrierte Linie in der Halbzeit nicht.
Dementsprechend verwundert war auch Clemens Fritz im Interview.
Tortzdem gehe ich davon aus, es bleibt uns auch nichts anderes übrig, dass Abseits die korrekte Entscheidung war.
Es wurden nur Bilder aus der schrägen Perspektive gezeigt. Diese kann leicht täuschen.

Die kalibrierte Linie zeigt deutlich, dass der Unterarm des Bielefelder Spielers dichter zur Torauslinie ist als der Körper von Bittencourt. Das Argument, dass der Unterarm nicht zählt, weil mit ihm kein Tor erzielt werden könne, gilt für die Angreifer nicht aber für die abwehrenden Spieler. Der kann mit diesem Körperteil ein Tor verhindern...

Zitat von jethrotull
Die kalibrierte Linie zeigt deutlich, dass der Unterarm des Bielefelder Spielers dichter zur Torauslinie ist als der Körper von Bittencourt. Das Argument, dass der Unterarm nicht zählt, weil mit ihm kein Tor erzielt werden könne, gilt für die Angreifer nicht aber für die abwehrenden Spieler. Der kann mit diesem Körperteil ein Tor verhindern...

Die Regeln sehen das anders vor, die Arme können Abseits weder verursachen, noch aufheben