Newsansicht

WahreTabelle 1.Bundesliga >> WahreTabelle 2.Bundesliga >>
30.07.2014 16:58 Uhr | Quelle: WahreTabelle.de

„Über das Freistoßspray muss nachgedacht werden“

Interview: DFL-Boss Christian Seifert über Schiedsrichter-Hilfsmittel.

Seifert / Rauball
Quelle: GettyImages
DFL-Geschäftsführer Christian Seifert will sich Schiedsrichter-Hilfmitteln in der Bundesliga nicht verschließen.

Freistoßspray, Video-Beweis, Torlinientechnik – Der Vorsitzende der Deutschen Fußball-Liga Christian Seifert (45) hat sich in einem großen Interview mit der Zeitschrift Sport Bild (Ausgabe vom 30. Juli 2014) umfassend über Schiedsrichter-Hilfsmittel und eventuellen Neuerungen in der Fußball-Bundesliga geäußert.

Die Entscheidung über die bei der Weltmeisterschaft in Brasilien erstmals eingesetzte Torlinientechnik (GoalControl) soll bei der Liga-Versammlung im Dezember ebenso fallen wie ein Votum zum Freistoßspray. „Persönlich hatte ich während der WM den Eindruck, dass das Spray dazu führt, das Freistöße schneller ausgeführt werden können“, sagte Seiftert gegenüber Sport Bild, „wenn das tatsächlich der Fall ist, muss auf jeden Fall über das Spray nachgedacht werden. Da sollte man die Verantwortung nicht auf die Herren Fandel und seine Kollegen abschieben.“ Die Schiedsrichter-Oberen des DFB hatten das Freistoßspray zwar zuletzt befürwortet, gleichzeitig aber auch betont, dass dies ,,kein Allheilmittel“ sei. In anderen europäischen Top-Ligen wie in Spanien, Italien und Frankreich wird das Freistoßspray bereits in der neuen Saison zum Einsatz kommen.

Zur Torlinientechnik, die ebenfalls im Dezember zur Sprache kommen soll, will die DFL vorab eine Ausschreibung durchführen, um den 36 Erst- und Zweitligaklubs das System und die Kosten vorzustellen. Dies soll bereits im August geschehen. Seifert räumte in diesem Punkt vor der ersten Abstimmung im März 2014, bei der sich die Mehrheit der Klubs gegen die Einführung der Torlinientechnik aussprach, Versäumnisse ein. „Wir sollten vor der Abstimmung erst eine Ausschreibung durchführen, damit jeder das System kennt“, erklärte Seifert, „und nicht, damit wie beim letzten Mal über ein theoretisches Modell und theoretische Summen diskutiert wird. Das war sicher nicht optimal.“ Die Gegner der Torlinientechnik, so der seit 2005 amtierende DFL-Geschäftsführer weiter, hätten für ihre Entscheidung ihre Argumente gehabt. Daran hätte auch eine Abstimmung unmittelbar an das Pokalfinale mit dem FC Bayern München und Borussia Dortmund (2:0 n. V.) mit der Torszene für den BVB nach Seiferts Ansicht nur wenig geändert: „Diese Gründe fallen nicht weg wegen einer Situation im Pokalfinale.“

Skeptisch sieht Seifert die von FIFA-Boss Joseph Blatter vorgeschlagene Einführung des Video-Beweises. „Die Idee von Blatter ist sehr wohl ein Eingriff ins Spiel“, kritisierte Seifert, „wenn die Trainer zwei Mal pro Halbzeit die Möglichkeit haben, eine Schiedsrichterentscheidung zu prüfen. Was auch einen erheblichen Druck für den Trainer bedeutet: Was, wenn er den Videobeweis zieht, bei der Überprüfung verliert, und kurze Zeit später kommt es zu einer strittigen Situation, die das ganze Spiel dreht?“ Er selbst, so erzählte Seifert im Sport-Bild-Gespräch, habe eine solche Situation mit Video-Beweis und vielen Diskussionen 2010 live beim Finale des Super Bowl in der nordamerikanischen Football-League (NFL) erlebt. (cge).

Mehr zum Thema:
Freistoßspray erst ab 2015 in der Bundesliga?

Fandel: „Freistoßspray ist kein Allheilmittel“

Die Revolution findet nicht statt: Bundesligisten gegen Torlinientechnik

Freistoßspray, Video-Beweis, Torlinientechnik – Der Vorsitzende der Deutschen Fußball-Liga Christian Seifert (45) hat sich in einem großen Interview mit der Zeitschrift Sport Bild (Ausgabe vom 30. Juli 2014) umfassend über Schiedsrichter-Hilfsmittel und eventuellen Neuerungen in der Fußball-Bundesliga geäußert.

Die Entscheidung über die bei der Weltmeisterschaft in Brasilien erstmals eingesetzte Torlinientechnik (GoalControl) soll bei der Liga-Versammlung im Dezember ebenso fallen wie ein Votum zum Freistoßspray. „Persönlich hatte ich während der WM den Eindruck, dass das Spray dazu führt, das Freistöße schneller ausgeführt werden können“, sagte Seiftert gegenüber Sport Bild, „wenn das tatsächlich der Fall ist, muss auf jeden Fall über das Spray nachgedacht werden. Da sollte man die Verantwortung nicht auf die Herren Fandel und seine Kollegen abschieben.“ Die Schiedsrichter-Oberen des DFB hatten das Freistoßspray zwar zuletzt befürwortet, gleichzeitig aber auch betont, dass dies ,,kein Allheilmittel“ sei. In anderen europäischen Top-Ligen wie in Spanien, Italien und Frankreich wird das Freistoßspray bereits in der neuen Saison zum Einsatz kommen.

Zur Torlinientechnik, die ebenfalls im Dezember zur Sprache kommen soll, will die DFL vorab eine Ausschreibung durchführen, um den 36 Erst- und Zweitligaklubs das System und die Kosten vorzustellen. Dies soll bereits im August geschehen. Seifert räumte in diesem Punkt vor der ersten Abstimmung im März 2014, bei der sich die Mehrheit der Klubs gegen die Einführung der Torlinientechnik aussprach, Versäumnisse ein. „Wir sollten vor der Abstimmung erst eine Ausschreibung durchführen, damit jeder das System kennt“, erklärte Seifert, „und nicht, damit wie beim letzten Mal über ein theoretisches Modell und theoretische Summen diskutiert wird. Das war sicher nicht optimal.“ Die Gegner der Torlinientechnik, so der seit 2005 amtierende DFL-Geschäftsführer weiter, hätten für ihre Entscheidung ihre Argumente gehabt. Daran hätte auch eine Abstimmung unmittelbar an das Pokalfinale mit dem FC Bayern München und Borussia Dortmund (2:0 n. V.) mit der Torszene für den BVB nach Seiferts Ansicht nur wenig geändert: „Diese Gründe fallen nicht weg wegen einer Situation im Pokalfinale.“

Skeptisch sieht Seifert die von FIFA-Boss Joseph Blatter vorgeschlagene Einführung des Video-Beweises. „Die Idee von Blatter ist sehr wohl ein Eingriff ins Spiel“, kritisierte Seifert, „wenn die Trainer zwei Mal pro Halbzeit die Möglichkeit haben, eine Schiedsrichterentscheidung zu prüfen. Was auch einen erheblichen Druck für den Trainer bedeutet: Was, wenn er den Videobeweis zieht, bei der Überprüfung verliert, und kurze Zeit später kommt es zu einer strittigen Situation, die das ganze Spiel dreht?“ Er selbst, so erzählte Seifert im Sport-Bild-Gespräch, habe eine solche Situation mit Video-Beweis und vielen Diskussionen 2010 live beim Finale des Super Bowl in der nordamerikanischen Football-League (NFL) erlebt. (cge).

Mehr zum Thema:
Freistoßspray erst ab 2015 in der Bundesliga?

Fandel: „Freistoßspray ist kein Allheilmittel“

Die Revolution findet nicht statt: Bundesligisten gegen Torlinientechnik

16.04.2024 13:06 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 29. Spieltag: Diskussionen um zwei Leverkusen-Tore und mögliche Rote Karten

Mehrere strittige Szenen im Fokus

Harm-Osmers-2024-1043762546h_1713265747.jpg

Erstmals seit dem 17. Spieltag hat es nach einem Bundesliga-Wochenende keine Ergebniskorrektur durch die WT-Community gegeben. Dennoch wurden vier strittige Szenen diskutiert, von denen zwei beim Duell zwischen Bayer Leverkusen und Werder Bremen (5:0) stattgefunden haben. 29. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick In beiden Fällen waren sich die Mitglieder des Kompetenzteams sowie die WT-User uneins. Jeweils mit einer knappen Mehrheit hätten die User den Elfmeter, der zum 1:0 führte, nicht gepfiffen und das 2:0, bei dem eine Abseitsstellung thematisiert wurde, nicht zählen lassen. Die KT-Mitglieder stärkten jedoch S...

09.04.2024 16:46 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 28. Spieltag: Platzverweise für Unions Trimmel und Frankfurts Dina Ebimbe

Zwei Fehlentscheidungen im Fokus

Trimmel-Christopher-2023-2024-Union-Berlin-1043359099h_1712674162.jpg

Am 28. Bundesliga-Spieltag haben strittige Szenen zu insgesamt zwei Korrekturen in zwei Partien geführt – in beiden Fällen handelte es sich um einen nicht gegebenen Platzverweis. Christopher Trimmel vom 1. FC Union Berlin hätte für ein Handspiel die Rote und Eintracht Frankfurts Junior Dina Ebimbe für ein Foul die Gelb-Rote Karte sehen müssen. 28. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Trimmel lenkte gegen Leverkusen (0:1) den Ball mit dem Arm an den Pfosten, woraufhin Schiedsrichter Benjamin Brand auf den Elfmeterpunkt zeigte. Der Berliner Verteidiger wurde nicht bestraft, was auf Unv...

02.04.2024 11:19 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 27. Spieltag: Leipzig und Augsburg um Sieg gebracht – Rot für Ryerson

Vier Fehlentscheidungen im Fokus

Julian Ryerson im Zweikampf mit Jamal Musiala

Am 27. Bundesliga-Spieltag gab es einige strittige Szenen, die zu insgesamt vier Korrekturen in vier Partien geführt haben. In zwei Begegnungen sorgte dies für einem anderen Ausgang. Sowohl RB Leipzig als auch der FC Augsburg hätten in ihren Heimspielen anstelle eines Unentschiedens einen Sieg eingefahren. Glück hatte zudem Borussia Dortmund im Topspiel gegen den FC Bayern. 27. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Leipzig mühte sich am Samstagnachmittag zu einem 0:0 gegen Mainz 05, dabei hätte es nach Ansicht der WahreTabelle-Community in der 61. Minute einen Elfmeter für die Sachsen geben müss...

21.03.2024 12:31 Uhr | Quelle: dpa Siebert über VAR: „Weniger Tätlichkeiten und Schwalben im Strafraum“

Schiedsrichter mit klarer Meinung

Siebert_Daniel_0046665044h_1684828628.jpg

Nach Meinung von Schiedsrichter Daniel Siebert wird der Video-Assistent nie 100-prozentige Gerechtigkeit bringen. „Das war vielleicht die zu hohe Erwartung. Das aber kann er nicht leisten. Weil die Vereine, Spieler und Fans die meisten Szenen, die im Graubereich liegen, zu ihren Gunsten auslegen werden. So haben wir immer zwei Parteien und ein Ungleichgewicht in der Beurteilung“, sagte Siebert der „Berliner Zeitung“. In der Bundesliga wurde der VAR in der Saison 2017/2018 eingeführt. In der 2. Bundesliga etablierte er sich zwei Jahre später. Insgesamt habe der Videobeweis den Fußball fairer gemacht, befand Siebert vor allem mit Blick auf „faktische Situationen“ wie Abseits. „Es gibt kein Tor mehr ...

14.02.2024 08:35 Uhr | Quelle: dpa Wirbel um aberkanntes Leipzig-Tor gegen Real Madrid: „Es war kein Abseits, es war kein Foul“

Sesko traf nach 97 Sekunden 

Sesko-Benjamin-2023-2024-RB-Leipzig-1040560563h_1707896218.jpg

Ein Tor nach 97 Sekunden im Achtelfinale der Champions League, Traumstart gegen Real Madrid – doch der Treffer von Benjamin Sesko für RB Leipzig zählte nicht. Zum großen Unverständnis von Sportdirektor Rouven Schröder. „Ich weiß nicht, was wir verbrochen haben, dass wir das Tor nicht bekommen, das war eine Fehlentscheidung. Es wäre mit dem 1:0 ein ganz anderes Spiel geworden“, schimpfte der 48-Jährige.  Community: Im Forum über Schiedsrichter-Themen mitdiskutieren Das Schiedsrichter-Gespann aus Bosnien-Herzegowina um Irfan Peljto entschied in der Szene auf Abseits und wurde auch von Video-Schiedsrichter Pol van Boekel aus den N...