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06.08.2014 10:11 Uhr | Quelle: WahreTabelle.de

Brychs besonderer Rekord – Drees und das „Regenspiel“

WahreTabelle.de-Serie (3): Erstliga-Schiedsrichter im Porträt.

Dr. Drees / Nürnberg
Quelle: GettyImages
Dr. Drees (r.) und seine Assistenten inspizieren am 11. April 2008 den Rasen des easyCredit-Stadions in Nürnberg. Die Partie gegen Wolfsburg musste abgebrochen werden.

Er war „unser Mann in Brasilien“. Die Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien war für den Münchner Juristen Dr. Felix Brych (39) der Höhepunkt seiner Schiedsrichter-Laufbahn.

Nachdem der Referee im Oktober 2013 mit dem „Phantomtor“ des Leverkusener Stürmers Stefan Kießling in Sinsheim für eine der am meisten diskutierten Fehlentscheidungen der Bundesliga-Geschichte gesorgt hatte, war seine Nominierung nicht als kritisch gesehen worden. Die FIFA hielt an Brych fest und lobte insbesondere „die Persönlichkeit und das Fußballverständnis, das heißt, das Vermögen, das Spiel und die Taktik der Teams zu lesen."

In Brasilien bot Brych bei seinen beiden Einsätzen in den Spielen Uruguay – Costa Rica (1:3) in Gruppe D und in Gruppe H bei Belgien – Russland (1:0) solide Leistungen. Zu mehr als diesen beiden Vorrundenspielen reichte es für den Mann vom SV Am Hart München, den Schiedsrichter-Legende Urs Meier (55) sogar als Schiedsrichter für das Finale auf dem Zettel hatte, allerdings nicht. Das lag auch am Erfolgsritt der deutschen Nationalmannschaft, die sich am 4. Juli 2014 mit einem 1:0-Sieg gegen Frankreich ins Halbfinale brachte und somit Brychs Weg bei dieser WM praktisch beendete. Von der FIFA wurde Brych in der K.o.-Phase aber schon vorher überraschenderweise nicht mehr berufen. Neben der WM war Brych, der 2004 seine Doktorarbeit Möglichkeiten und Grenzen der gemeindlichen Förderung des Berufssports aus rechtlicher Sicht veröffentlichte, auch beim Confederations-Cup 2013 in Brasilien und beim Olympischen Fußballturnier 2012 in London im Einsatz, leitete 2014 das Europa-League-Finale mit Benfica Lissabon und dem FC Sevilla. In der Bundesliga steht Brych für einen besonderen Rekord. Er zückte die schnellste Rote Karte der Liga-Geschichte. Am ersten Spieltag der Saison 2010/2011 stellte er im Duell zwischen Köln und Kaiserslautern (1:3) den Kölner Abwehrspieler Youssef Mohamad bereits nach 87 Sekunden nach Verhinderung einer klaren Tormöglichkeit vom Platz.

Zweiter „Akademiker“ unter den Erstliga-Schiedsrichtern ist der Mediziner Dr. Jochen Drees (44) aus Münster-Sarmsheim in Rheinland-Pfalz. Der Allgemeinarzt rückte 2005/2006 für den ausgeschiedenen Torsten Koop in die Riege der Bundesliga-Schiedsrichter auf und stand bereits am Ende seiner ersten Saison als vierter Offizieller im Team von Heribert Fandel im DFB-Pokalfinale 2006 mit dem FC Bayern München und Eintracht Frankfurt.

Kurios: Am 11. April 2008 brach Dr. Drees die Partie 1. FC Nürnberg – VfL Wolfsburg nach sintflutartigen Regenfällen ab. Seine wohl denkwürdigste Bundesligapartie leitete Drees am 18. Mai 2013. Im Saisonfinale zwischen Borussia Dortmund und 1899 Hoffenheim (1:2) verhängte er zwei Elfmeter gegen den BVB und verweigerte einem Treffer von Dortmund-Verteidiger Marcel Schmelzer in der Nachspielzeit nach kurzer Beratung mit seinem Assistenten Benjamin Brand die Anerkennung. Hoffenheim rettete sich dadurch in die Relegation, Fortuna Düsseldorf stieg ab. „Es war eine sehr aufregende Situation, im Nachhinein war sie sogar noch aufregender als im Spiel“, erklärte Dr. Drees im Oktober 2013 in einem Exklusiv-Interview mit WahreTabelle.de, „ich habe mir immer wieder gesagt: ,Das fehlende Bewusstsein über die Konsequenz war der Schlüssel dazu, richtig zu entscheiden.‘“ (cge).

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In Brasilien bot Brych bei seinen beiden Einsätzen in den Spielen Uruguay – Costa Rica (1:3) in Gruppe D und in Gruppe H bei Belgien – Russland (1:0) solide Leistungen. Zu mehr als diesen beiden Vorrundenspielen reichte es für den Mann vom SV Am Hart München, den Schiedsrichter-Legende Urs Meier (55) sogar als Schiedsrichter für das Finale auf dem Zettel hatte, allerdings nicht. Das lag auch am Erfolgsritt der deutschen Nationalmannschaft, die sich am 4. Juli 2014 mit einem 1:0-Sieg gegen Frankreich ins Halbfinale brachte und somit Brychs Weg bei dieser WM praktisch beendete. Von der FIFA wurde Brych in der K.o.-Phase aber schon vorher überraschenderweise nicht mehr berufen. Neben der WM war Brych, der 2004 seine Doktorarbeit Möglichkeiten und Grenzen der gemeindlichen Förderung des Berufssports aus rechtlicher Sicht veröffentlichte, auch beim Confederations-Cup 2013 in Brasilien und beim Olympischen Fußballturnier 2012 in London im Einsatz, leitete 2014 das Europa-League-Finale mit Benfica Lissabon und dem FC Sevilla. In der Bundesliga steht Brych für einen besonderen Rekord. Er zückte die schnellste Rote Karte der Liga-Geschichte. Am ersten Spieltag der Saison 2010/2011 stellte er im Duell zwischen Köln und Kaiserslautern (1:3) den Kölner Abwehrspieler Youssef Mohamad bereits nach 87 Sekunden nach Verhinderung einer klaren Tormöglichkeit vom Platz.

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Kurios: Am 11. April 2008 brach Dr. Drees die Partie 1. FC Nürnberg – VfL Wolfsburg nach sintflutartigen Regenfällen ab. Seine wohl denkwürdigste Bundesligapartie leitete Drees am 18. Mai 2013. Im Saisonfinale zwischen Borussia Dortmund und 1899 Hoffenheim (1:2) verhängte er zwei Elfmeter gegen den BVB und verweigerte einem Treffer von Dortmund-Verteidiger Marcel Schmelzer in der Nachspielzeit nach kurzer Beratung mit seinem Assistenten Benjamin Brand die Anerkennung. Hoffenheim rettete sich dadurch in die Relegation, Fortuna Düsseldorf stieg ab. „Es war eine sehr aufregende Situation, im Nachhinein war sie sogar noch aufregender als im Spiel“, erklärte Dr. Drees im Oktober 2013 in einem Exklusiv-Interview mit WahreTabelle.de, „ich habe mir immer wieder gesagt: ,Das fehlende Bewusstsein über die Konsequenz war der Schlüssel dazu, richtig zu entscheiden.‘“ (cge).

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06.08.2014 15:53


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Das "vermeintliche" 2:2 von Dortmund war doch von Schmelzer. Lewandowski hatte den Ball gar nicht berührt.


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