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01.08.2017 12:41 Uhr | Quelle: WahreTabelle

Bundesliga: Erwartungen der Trainer an die Schiedsrichter

Gladbach-Coach Hecking über Schwalben, Video-Beweis und den vierten Offiziellen.

Hecking_Dieter_MGB
Quelle: Imago Sportfoto / Archivbild
Übt auch Selbstkritik im Umgang mit dem Vierten Offiziellen: Mönchengladbachs Trainer Dieter Hecking (l.).

Dieter Hecking (52) gehört zu den renommiertesten Trainern in der Fußball-Bundesliga. Vor dem turnusmäßigen Treffen der Bundesliga-Schiedsrichter in Grassau am Chiemsee holte der Coach von Borussia Mönchengladbach im Juli für einen dort präsentierten Vortrag über Erwartungen an die Referees die Meinungen von einem Dutzend Trainerkollegen aus der deutschen Fußball-Eliteliga ein. Christian Streich vom SC Freiburg, Peter Stöger vom 1. FC Köln, Julian Nagelsmann vom CL-Qualifikanten 1899 Hoffenheim und auch André Breitenreiter von Aufsteiger Hannover 96 sammelten Fragen, kritische Punkte und Anregungen für den Umgang und die Zusammenarbeit mit den Unparteiischen.

„Ausgangspunkt war die letzte Trainer-Tagung, bei der es um den Fair-Play-Gedanken, Schwalben und simulierte Verletzungen ging“, erklärt Dieter Hecking in einem Interview mit SPORT BILD (Ausgabe 29 / 2017), „ich bin der Meinung, dass wir uns in der Bundesliga mittlerweile auf dünnem Eis bewegen, was die Vorbildfunktion von Spielern und Trainern angeht.“ Im Zusammenspiel mit den Trainerkollegen entstand dann, so Hecking weiter, „ein in vielen Punkten deckungsgleiches Meinungsbild.“

Zu den wichtigsten Punkten, denen der Pokalsieger-Trainer von 2015 dabei ansprach, gehörte beispielsweise das Thema „Spielversetzung“. Die „Verlegung“ des Balles bei Freistößen um zehn oder 15 Metern ist für die Trainer ein wichtiger Kritikpunkt. Hecking: „Wenn ein Freistoß oder auch ein Einwurf zehn oder 15 Meter weiter vorn ausgeführt wird, ist es umso gefährlicher vor dem eigenen Tor. Auf solche Dinge müssen die Schiedsrichter stärker achten!“

Auch fordern Hecking und seine Trainerkollegen, dass „bei Standardsituationen rund um den Strafraum das Halten grundsätzlich geahndet“ werden müsse. Der Gladbach-Coach dazu: „Das wurde vor der letzten Saison als großes Thema aufgemacht, nach unserem Geschmack aber nicht konsequent behandelt.“

Ein leidiges Thema – für Spieler, Trainer und Fans – ist die Nachspielzeit. „Auswechslungen, Tore, das alles gehört nach Meinung der Schiedsrichter zum Spiel dazu“, erläutert Dieter Hecking in SPORT BILD, „aber wenn sie dann auf drei Minuten Nachspielzeit entscheiden und es wieder zu Spielverzögerungen innerhalb dieser Nachspielzeit kommt, sollten sie diese ruhig noch weiter ausdehnen.“

Zu den von den Spielern immer wieder als Täuschungsversuch genutzten „Schwalben“ haben Hecking und seine Kollegen aus der Fußball-Bundesliga eine klare Meinung: „Wir wünschen uns, dass Spieler bei einer Schwalbe nicht nur im Strafraum, sondern auch außerhalb zwingend mit Gelb bestraft werden.“ In der abgelaufenen Saison hatte u. a. Leipzigs Stürmer Timo Werner mit einer Flugeinlage im Spiel gegen den FC Schalke 04 (2:1) nach wenigen Minuten den Spielverlauf entscheidend beeinflusst.

„Ein zentrales Thema ist der vierte Offizielle am Spielfeldrand“, weiß Dieter Hecking um die Gefühlslage des vierten Unparteiischen an der Seitenlinie, „da sind wir Trainer und Klubverantwortliche in der Pflicht. Es kam deutlich rüber, dass die Vierten Offiziellen sich sehr respektlos behandelt fühlen. Der Vierte Offizielle hat das Gefühl, dass aller Müll bei ihm abgeladen wird. Da kann man auch nicht erwarten, dass sie immer respektvoll mit den Trainern umgehen.“

Den zur neuen Saison als Test in der Bundesliga eingeführten Video-Beweis begrüßt der 352-mal an der Seitenlinie für Aachen, Hannover, den 1. FC Nürnberg, Wolfsburg und Gladbach aktive Coach. „Ich bin grundsätzlich für den Video-Beweis“, so Hecking, „der Fußball wird dadurch fairer.“ Der CL-Teilnehmer von 2016 mahnt jedoch: „Wichtig ist, jedem zu erklären, wann der Video-Assistent eingreifen darf und wann nicht und dass jeder Fan im Stadion weiß, warum jetzt der Video-Beweis läuft. Es werden auch mit Video-Assistent Fehler passieren, wir müssen aber aufpassen, dass an unserem geliebten Fußball nicht zu viel herumgedoktert wird.“ (cge).

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„Ausgangspunkt war die letzte Trainer-Tagung, bei der es um den Fair-Play-Gedanken, Schwalben und simulierte Verletzungen ging“, erklärt Dieter Hecking in einem Interview mit SPORT BILD (Ausgabe 29 / 2017), „ich bin der Meinung, dass wir uns in der Bundesliga mittlerweile auf dünnem Eis bewegen, was die Vorbildfunktion von Spielern und Trainern angeht.“ Im Zusammenspiel mit den Trainerkollegen entstand dann, so Hecking weiter, „ein in vielen Punkten deckungsgleiches Meinungsbild.“

Zu den wichtigsten Punkten, denen der Pokalsieger-Trainer von 2015 dabei ansprach, gehörte beispielsweise das Thema „Spielversetzung“. Die „Verlegung“ des Balles bei Freistößen um zehn oder 15 Metern ist für die Trainer ein wichtiger Kritikpunkt. Hecking: „Wenn ein Freistoß oder auch ein Einwurf zehn oder 15 Meter weiter vorn ausgeführt wird, ist es umso gefährlicher vor dem eigenen Tor. Auf solche Dinge müssen die Schiedsrichter stärker achten!“

Auch fordern Hecking und seine Trainerkollegen, dass „bei Standardsituationen rund um den Strafraum das Halten grundsätzlich geahndet“ werden müsse. Der Gladbach-Coach dazu: „Das wurde vor der letzten Saison als großes Thema aufgemacht, nach unserem Geschmack aber nicht konsequent behandelt.“

Ein leidiges Thema – für Spieler, Trainer und Fans – ist die Nachspielzeit. „Auswechslungen, Tore, das alles gehört nach Meinung der Schiedsrichter zum Spiel dazu“, erläutert Dieter Hecking in SPORT BILD, „aber wenn sie dann auf drei Minuten Nachspielzeit entscheiden und es wieder zu Spielverzögerungen innerhalb dieser Nachspielzeit kommt, sollten sie diese ruhig noch weiter ausdehnen.“

Zu den von den Spielern immer wieder als Täuschungsversuch genutzten „Schwalben“ haben Hecking und seine Kollegen aus der Fußball-Bundesliga eine klare Meinung: „Wir wünschen uns, dass Spieler bei einer Schwalbe nicht nur im Strafraum, sondern auch außerhalb zwingend mit Gelb bestraft werden.“ In der abgelaufenen Saison hatte u. a. Leipzigs Stürmer Timo Werner mit einer Flugeinlage im Spiel gegen den FC Schalke 04 (2:1) nach wenigen Minuten den Spielverlauf entscheidend beeinflusst.

„Ein zentrales Thema ist der vierte Offizielle am Spielfeldrand“, weiß Dieter Hecking um die Gefühlslage des vierten Unparteiischen an der Seitenlinie, „da sind wir Trainer und Klubverantwortliche in der Pflicht. Es kam deutlich rüber, dass die Vierten Offiziellen sich sehr respektlos behandelt fühlen. Der Vierte Offizielle hat das Gefühl, dass aller Müll bei ihm abgeladen wird. Da kann man auch nicht erwarten, dass sie immer respektvoll mit den Trainern umgehen.“

Den zur neuen Saison als Test in der Bundesliga eingeführten Video-Beweis begrüßt der 352-mal an der Seitenlinie für Aachen, Hannover, den 1. FC Nürnberg, Wolfsburg und Gladbach aktive Coach. „Ich bin grundsätzlich für den Video-Beweis“, so Hecking, „der Fußball wird dadurch fairer.“ Der CL-Teilnehmer von 2016 mahnt jedoch: „Wichtig ist, jedem zu erklären, wann der Video-Assistent eingreifen darf und wann nicht und dass jeder Fan im Stadion weiß, warum jetzt der Video-Beweis läuft. Es werden auch mit Video-Assistent Fehler passieren, wir müssen aber aufpassen, dass an unserem geliebten Fußball nicht zu viel herumgedoktert wird.“ (cge).

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21.03.2024 12:31 Uhr | Quelle: dpa Siebert über VAR: „Weniger Tätlichkeiten und Schwalben im Strafraum“

Der VAR polarisiert im Fußball. Schiedsrichter Daniel Siebert hat eine klare Meinung zu dem Video-Assistenten – und appelliert an die Fans.

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14.02.2024 08:35 Uhr | Quelle: dpa Wirbel um aberkanntes Leipzig-Tor gegen Real Madrid: „Es war kein Abseits, es war kein Foul“

Sesko traf nach 97 Sekunden 

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27.01.2024 16:31 Uhr | Quelle: dpa Bei Bundesliga-Spiel in Wolfsburg: Zuschauer hilft nach Verletzung von Linienrichter aus

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