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15.11.2017 16:42 Uhr | Quelle: dpa / WahreTabelle

Bundesliga: So will die DFL den Video-Beweis retten

Künftig zwei Assistenten pro Spiel – Kommt die Challenge?

Video_Beweis_WOB
Quelle: Imago Sportfoto / Archivbild
Der Video-Beweis in der Fußball-Bundesliga (hier in Wolfsburg am ersten Spieltag) ist das große Streit-Thema dieser Saison...

Nach dem Schiedsrichter-Beben und der Demission von Hellmut Krug als Supervisor des umstrittenen Projektes „Video-Assistent“ in der Fußball-Bundesliga hat auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nachjustiert.

Kernstück der „Rettung“ zum Video-Beweis: Eine Intensivierung des Vier-Augen-Prinzips an den Kontrollmonitoren. Künftig sollen die beiden Video-Assistenten bei jedem Bundesligaspiel noch enger zusammenarbeiten, um die Fehlerquote zu minimieren. Dies kündigte der neue Projektleiter Lutz Michael Fröhlich (60, Berlin) in einem Interview mit BILD während der Länderspiel-Pause an.

„Wir werden in Zukunft zwei Video-Assistenten haben, die auch im Spielberichtsbogen stehen und somit zum Schiedsrichter-Team gehören. Sie dürfen eingreifen. Einer, der sich strittige Szenen ansieht, und einer, der den weiteren Spielverlauf im Auge hält, während der erste eine strittige Szene checkt“, erläuterte der Schiedsrichter-Boss und stellte klar: „Der Supervisor soll in Zukunft stiller Beobachter sein und nicht mit den Video-Assistenten kommunizieren.“

Trotz der massiven Probleme glaubt der frühere Schiedsrichter, der den entmachteten Hellmut Krug als Projektleiter abgelöst hatte, nicht an ein vorzeitiges Ende der Testphase in der Winterpause. „Ich bin überzeugt, dass es nicht so kommen wird“, betonte Fröhlich. Der Videobeweis sei aus seiner Sicht noch zu retten. „Es gibt Probleme, aber er ist sicher nicht gescheitert. Jetzt liegt es an allen - Schiedsrichter, Vereine, Fans und Medien -, ihn nach vorne zu bringen“, erklärte Fröhlich.

Unterstützung erhielt er von DFL-Boss Christian Seifert. „Der Video-Assistent ist eine gute Idee und die richtige Innovation für die Bundesliga. Der Fußball wird dadurch nicht zu 100 Prozent gerecht – aber gerechter als vorher“, sagte Seifert in einem Interview der Zeitungen der FUNKE Mediengruppe.

Auch Bundestrainer Joachim Löw (57) sprach sich am Rande der beiden Länderspiele gegen England (0:0) und Frankreich (2:2) in London und Köln dafür aus, dem technischen Hilfsmittel weiter eine Chance zu geben. „Ich bin ein absoluter Befürworter. Wir sind noch in der Probierphase. Es dauert manchmal ein bisschen lange, manchmal wird eingegriffen, wo es gar nicht notwendig ist. Aber bei ganz, ganz wichtigen Entscheidungen, Rote Karte ja oder nein, Elfmeter ja oder nein, Tor ja oder nein, finde ich es gut. Dann macht er den Fußball gerechter“, sagte Löw.

Um für mehr Transparenz zu sorgen, erwägt der DFB, strittige Szenen künftig auf den Videoleinwänden in den Stadien zu zeigen. Dies bestätigte DFB-Präsident Reinhard Grindel bei einer Fanveranstaltung in Hannover. „Wir Schiedsrichter sind dafür offen, sehen Vor- und Nachteile“, sagte Fröhlich. Die Bundesligavereine hatten sich vor der Saison geschlossen dagegen ausgesprochen.

Der für das Schiedsrichterwesen zuständige DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann brachte einen weiteren Vorschlag ein: Ein sogenanntes Challenge-System. Damit hätten die Trainer pro Halbzeit eine begrenzte Zahl von Möglichkeiten, den Videobeweis zu fordern. Dieses Verfahren erlaubt derzeit aber der Weltverband FIFA nicht. „Vielleicht muss eine andere Lösung gefunden werden, wie man den Zuschauern im Stadion die Entscheidungswege präsentiert“, sagte Zimmermann der Zeitschrift SPORT BILD. Für Christian Seifert ist klar: „Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, inne zu halten und vieles zurück auf den Anfang zu stellen. Die ursprüngliche Idee des Video-Assistenten war ja, glasklare Fehler zu korrigieren.“ Den DFB- und DFL-Oberen könnte derweil die Zeit davonlaufen. Im März 2018 will das FIFA-Regelboard IFAB über eine weltweite Einführung des Videobeweises final entscheiden. (cge / Mit Material von dpa).

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Kernstück der „Rettung“ zum Video-Beweis: Eine Intensivierung des Vier-Augen-Prinzips an den Kontrollmonitoren. Künftig sollen die beiden Video-Assistenten bei jedem Bundesligaspiel noch enger zusammenarbeiten, um die Fehlerquote zu minimieren. Dies kündigte der neue Projektleiter Lutz Michael Fröhlich (60, Berlin) in einem Interview mit BILD während der Länderspiel-Pause an.

„Wir werden in Zukunft zwei Video-Assistenten haben, die auch im Spielberichtsbogen stehen und somit zum Schiedsrichter-Team gehören. Sie dürfen eingreifen. Einer, der sich strittige Szenen ansieht, und einer, der den weiteren Spielverlauf im Auge hält, während der erste eine strittige Szene checkt“, erläuterte der Schiedsrichter-Boss und stellte klar: „Der Supervisor soll in Zukunft stiller Beobachter sein und nicht mit den Video-Assistenten kommunizieren.“

Trotz der massiven Probleme glaubt der frühere Schiedsrichter, der den entmachteten Hellmut Krug als Projektleiter abgelöst hatte, nicht an ein vorzeitiges Ende der Testphase in der Winterpause. „Ich bin überzeugt, dass es nicht so kommen wird“, betonte Fröhlich. Der Videobeweis sei aus seiner Sicht noch zu retten. „Es gibt Probleme, aber er ist sicher nicht gescheitert. Jetzt liegt es an allen - Schiedsrichter, Vereine, Fans und Medien -, ihn nach vorne zu bringen“, erklärte Fröhlich.

Unterstützung erhielt er von DFL-Boss Christian Seifert. „Der Video-Assistent ist eine gute Idee und die richtige Innovation für die Bundesliga. Der Fußball wird dadurch nicht zu 100 Prozent gerecht – aber gerechter als vorher“, sagte Seifert in einem Interview der Zeitungen der FUNKE Mediengruppe.

Auch Bundestrainer Joachim Löw (57) sprach sich am Rande der beiden Länderspiele gegen England (0:0) und Frankreich (2:2) in London und Köln dafür aus, dem technischen Hilfsmittel weiter eine Chance zu geben. „Ich bin ein absoluter Befürworter. Wir sind noch in der Probierphase. Es dauert manchmal ein bisschen lange, manchmal wird eingegriffen, wo es gar nicht notwendig ist. Aber bei ganz, ganz wichtigen Entscheidungen, Rote Karte ja oder nein, Elfmeter ja oder nein, Tor ja oder nein, finde ich es gut. Dann macht er den Fußball gerechter“, sagte Löw.

Um für mehr Transparenz zu sorgen, erwägt der DFB, strittige Szenen künftig auf den Videoleinwänden in den Stadien zu zeigen. Dies bestätigte DFB-Präsident Reinhard Grindel bei einer Fanveranstaltung in Hannover. „Wir Schiedsrichter sind dafür offen, sehen Vor- und Nachteile“, sagte Fröhlich. Die Bundesligavereine hatten sich vor der Saison geschlossen dagegen ausgesprochen.

Der für das Schiedsrichterwesen zuständige DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann brachte einen weiteren Vorschlag ein: Ein sogenanntes Challenge-System. Damit hätten die Trainer pro Halbzeit eine begrenzte Zahl von Möglichkeiten, den Videobeweis zu fordern. Dieses Verfahren erlaubt derzeit aber der Weltverband FIFA nicht. „Vielleicht muss eine andere Lösung gefunden werden, wie man den Zuschauern im Stadion die Entscheidungswege präsentiert“, sagte Zimmermann der Zeitschrift SPORT BILD. Für Christian Seifert ist klar: „Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, inne zu halten und vieles zurück auf den Anfang zu stellen. Die ursprüngliche Idee des Video-Assistenten war ja, glasklare Fehler zu korrigieren.“ Den DFB- und DFL-Oberen könnte derweil die Zeit davonlaufen. Im März 2018 will das FIFA-Regelboard IFAB über eine weltweite Einführung des Videobeweises final entscheiden. (cge / Mit Material von dpa).

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16.04.2024 13:06 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 29. Spieltag: Diskussionen um zwei Leverkusen-Tore und mögliche Rote Karten

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Erstmals seit dem 17. Spieltag hat es nach einem Bundesliga-Wochenende keine Ergebniskorrektur durch die WT-Community gegeben. Dennoch wurden vier strittige Szenen diskutiert, von denen zwei beim Duell zwischen Bayer Leverkusen und Werder Bremen (5:0) stattgefunden haben. 29. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick In beiden Fällen waren sich die Mitglieder des Kompetenzteams sowie die WT-User uneins. Jeweils mit einer knappen Mehrheit hätten die User den Elfmeter, der zum 1:0 führte, nicht gepfiffen und das 2:0, bei dem eine Abseitsstellung thematisiert wurde, nicht zählen lassen. Die KT-Mitglieder stärkten jedoch S...

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02.04.2024 11:19 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 27. Spieltag: Leipzig und Augsburg um Sieg gebracht – Rot für Ryerson

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Julian Ryerson im Zweikampf mit Jamal Musiala

Am 27. Bundesliga-Spieltag gab es einige strittige Szenen, die zu insgesamt vier Korrekturen in vier Partien geführt haben. In zwei Begegnungen sorgte dies für einem anderen Ausgang. Sowohl RB Leipzig als auch der FC Augsburg hätten in ihren Heimspielen anstelle eines Unentschiedens einen Sieg eingefahren. Glück hatte zudem Borussia Dortmund im Topspiel gegen den FC Bayern. 27. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Leipzig mühte sich am Samstagnachmittag zu einem 0:0 gegen Mainz 05, dabei hätte es nach Ansicht der WahreTabelle-Community in der 61. Minute einen Elfmeter für die Sachsen geben müss...

21.03.2024 12:31 Uhr | Quelle: dpa Siebert über VAR: „Weniger Tätlichkeiten und Schwalben im Strafraum“

Schiedsrichter mit klarer Meinung

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Nach Meinung von Schiedsrichter Daniel Siebert wird der Video-Assistent nie 100-prozentige Gerechtigkeit bringen. „Das war vielleicht die zu hohe Erwartung. Das aber kann er nicht leisten. Weil die Vereine, Spieler und Fans die meisten Szenen, die im Graubereich liegen, zu ihren Gunsten auslegen werden. So haben wir immer zwei Parteien und ein Ungleichgewicht in der Beurteilung“, sagte Siebert der „Berliner Zeitung“. In der Bundesliga wurde der VAR in der Saison 2017/2018 eingeführt. In der 2. Bundesliga etablierte er sich zwei Jahre später. Insgesamt habe der Videobeweis den Fußball fairer gemacht, befand Siebert vor allem mit Blick auf „faktische Situationen“ wie Abseits. „Es gibt kein Tor mehr ...

14.02.2024 08:35 Uhr | Quelle: dpa Wirbel um aberkanntes Leipzig-Tor gegen Real Madrid: „Es war kein Abseits, es war kein Foul“

Sesko traf nach 97 Sekunden 

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