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08.07.2015 09:54 Uhr | Quelle: WahreTabelle

Nichts geht mehr…

WahreTabelle-Feature: Spielabbruch im Sommer – wann muss der Referee handeln?

Dortmund / Unwetter
Quelle: Imago Sportfoto
Sommer 2008: Fans von Borussia Dortmund und Juventus Turin müssen konsterniert die Absage des Testspiels wegen Unbespielbarkeit des Platzes hinnehmen.

Spielabbrüche im Sommer sind keine Seltenheit. Wenn auf Hitzegrade Gewitter, sintflutartige Regenfälle und Hagelschauer folgen, kann und muss auch in der warmen Jahreszeit so mancher mit Spannung erwarteter Kick abgebrochen werden.

So geschehen am 26. Juli 2008 in Dortmund. Über dem Signal Iduna Park tobte ein schweres Unwetter, der Verkehr in Dortmund brach aufgrund der heftigen Regengüsse zusammen, das Testspiel von Borussia Dortmund gegen den zweifachen Europapokal-Finalgegner (1993 und 1997) von Juventus Turin fiel ins Wasser. Unvergessen: DSF-Reporter Jörg Dahlmann watete barfuß über den überfluteten Rasen, Dortmunds neuer Coach Jürgen Klopp stand pitschnass im Interview Rede und Antwort. Schiedsrichter Guido Winkmann (Kerken) erklärte den Platz für unbespielbar, Tage später wurde die Partie nachgeholt.

Winkmann hielt sich in Dortmund strikt an die zahlreichen, vom DFB vorgegebenen Abbruch-Kriterien. Dazu gehören u. a. „Veränderungen der Rahmenbedingungen“, wie eben eine Verschlechterung des Wetters, die ein ordnungsgemäßes Spiel nicht mehr zulässt, Ausfall des Flutlichts oder irreparable Beschädigungen des Tors wie 1971 beim legendären Pfostenbruch auf dem Gladbacher Bökelberg.

In der Bundesliga musste sich auch Referee Dr. Jochen Drees aus Münster-Sarmsheim mit den Gewalten der Natur auseinandersetzen. Am 11. April 2008 brach der Schiedsrichter aus Rheinland-Pfalz nach heftigen Regenfällen die Partie 1. FC Nürnberg – VfL Wolfsburg ab. Drees dazu in der Schiedsrichter-Zeitung (Ausgabe 3/2015): „Nachdem es unmittelbar zu Spielbeginn so heftig angefangen hatte zu regnen, war die Durchführung unter regulären, sportlichen Bedingungen schon zum Ende der ersten Halbzeit grenzwertig. Der Ball blieb in Wasserlachen liegen, wurde bei Pässen unberechenbar schnell, die Spieler hatten keinen festen Stand.“

Der Spielabbruch obliegt allein dem Schiedsrichter. Doch wann wissen die Referees, dass im wahrsten Sinne des Wortes nichts mehr geht? Drees: „Wenn das Spiel unter regulären Bedingungen im Sinne des Sports nicht mehr durchgeführt werden kann und natürlich auch, wenn die Gesundheit der Spieler durch die äußeren Einflüsse gefährdet ist.“

Ein fester zeitlicher Rahmen, so Dr. Drees, ließe sich allerdings nicht benennen. „Wenn sich eine Besserung abzeichnet“, so der seit 2006 in der Bundesliga aktive Unparteiische, „kann es auch länger als 30 Minuten dauern.“ Um Chaos zu vermeiden, rät Drees vor allem jungen Referees, „die Trainer und Spielführer, aber auch den Platzwart ins Boot zu holen.“ Er weiß aus Erfahrung: „Je mehr Personen die Gründe für einen Spielabbruch nachvollziehen können, desto größter ist die Akzeptanz dieser sicher unpopulären Entscheidung.“ (cge).

Mehr zum Thema:
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In der Bundesliga musste sich auch Referee Dr. Jochen Drees aus Münster-Sarmsheim mit den Gewalten der Natur auseinandersetzen. Am 11. April 2008 brach der Schiedsrichter aus Rheinland-Pfalz nach heftigen Regenfällen die Partie 1. FC Nürnberg – VfL Wolfsburg ab. Drees dazu in der Schiedsrichter-Zeitung (Ausgabe 3/2015): „Nachdem es unmittelbar zu Spielbeginn so heftig angefangen hatte zu regnen, war die Durchführung unter regulären, sportlichen Bedingungen schon zum Ende der ersten Halbzeit grenzwertig. Der Ball blieb in Wasserlachen liegen, wurde bei Pässen unberechenbar schnell, die Spieler hatten keinen festen Stand.“

Der Spielabbruch obliegt allein dem Schiedsrichter. Doch wann wissen die Referees, dass im wahrsten Sinne des Wortes nichts mehr geht? Drees: „Wenn das Spiel unter regulären Bedingungen im Sinne des Sports nicht mehr durchgeführt werden kann und natürlich auch, wenn die Gesundheit der Spieler durch die äußeren Einflüsse gefährdet ist.“

Ein fester zeitlicher Rahmen, so Dr. Drees, ließe sich allerdings nicht benennen. „Wenn sich eine Besserung abzeichnet“, so der seit 2006 in der Bundesliga aktive Unparteiische, „kann es auch länger als 30 Minuten dauern.“ Um Chaos zu vermeiden, rät Drees vor allem jungen Referees, „die Trainer und Spielführer, aber auch den Platzwart ins Boot zu holen.“ Er weiß aus Erfahrung: „Je mehr Personen die Gründe für einen Spielabbruch nachvollziehen können, desto größter ist die Akzeptanz dieser sicher unpopulären Entscheidung.“ (cge).

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