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Schiedsrichterball: Aus! Das Spiel ist aus! Oder doch nicht?
Die VAR-Entscheidung nach dem Abpfiff in Brighton
„Gegen die Deutschen hast Du erst gewonnen, wenn Du im Bus sitzt“. Dieses Zitat, das je nach Quelle Ronald Koeman oder Leo Beenhakker zugeschrieben wird, soll aussagen, dass manche Teams (hier: „die Deutschen“) bis zum Schluss kämpfen und man sich des Sieges erst sicher sein kann, wenn ein Spiel wirklich vorbei ist.
Doch wann ist ein Spiel eigentlich vorbei? Das klingt auf den ersten Blick nach einer einfachen Frage. Ist doch logisch: Ein Spiel ist vorbei, wenn der Schiedsrichter nach 90 Minuten abpfeift. Okay, plus Nachspielzeit. Okay, vielleicht auch nach Verlängerung und gegebenenfalls Elfmeterschießen. Jedenfalls muss der Schiedsrichter abpfeifen und das tut er mit einem Dreifachpfiff oder manchmal auch mit einem Doppelpfiff, bei dem der zweite Pfiff langgezogen ist. Das ist das Signal, danach steht das Ergebnis fest. Zwar kann der Schiedsrichter noch Karten verteilen, solange er auf dem Spielfeld steht, aber zumindest am Ergebnis ändert sich nichts mehr.
Das dachten wohl auch die Zuschauer des Spiels zwischen Brighton and Hove Albion und Manchester United am vergangenen Wochenende. In der 95. Minute hatte Solomon March noch den Ausgleich für das Heimteam markiert, etwas später pfiff Schiedsrichter Christopher Kavanagh die Partie ab und der Außenseiter aus Brighton freute sich schon über den unerwarteten Punktgewinn. Doch der Unparteiische erhielt ein Signal, dass er nach einer dem Abpfiff unmittelbar vorhergegangenen Ecke ein Handspiel übersehen habe, und verhängte deshalb noch einen Strafstoß für die „Red Devils“, den Bruno Fernandes souverän verwandelte. Erneut pfiff Kavanagh ab, diesmal endgültig.
Doch durfte Kavanagh das so einfach? Kann ein Schiedsrichter den Abpfiff zurücknehmen oder ist dieser endgültig? Regel 5 des offiziellen IFAB-Regelwerks gibt hierauf eine Antwort:
„Wenn das Spiel fortgesetzt wurde oder der Schiedsrichter die erste oder zweite Halbzeit (einschliesslich der Verlängerung) beendet und das Spielfeld verlassen oder das Spiel abgebrochen hat, darf der Schiedsrichter eine Entscheidung zur Spielfortsetzung nicht ändern, wenn er feststellt, dass diese nicht korrekt ist, oder er von einem anderen Spieloffiziellen einen Hinweis erhält. Verlässt der Schiedsrichter das Spielfeld nach Ende einer Halbzeit jedoch, um sich in den Schiedsrichter-Videobereich (SVB) zu begeben oder um die Spieler auf das Spielfeld zurückzubeordern, darf er eine Entscheidung zu einem Vorfall, der sich vor Ende der Halbzeit zugetragen hat, ändern.“
Da steht es also: Der Schiedsrichter kann den Abpfiff noch zurücknehmen, wenn er das Spielfeld noch nicht verlassen bzw. nur verlassen hat, um ein On-Field-Review vorzunehmen oder eine Mannschaft zurückzuholen. Das gilt nicht nur für einen Eingriff des Videoassistenten. Auch ein „regulärer“ Schiedsrichterassistent oder der Vierte Offizielle könnte den Schiedsrichter beispielsweise darauf hinweisen, dass unmittelbar zuvor ein strafbares Handspiel stattgefunden hat. So etwas wird aber normalerweise „live“ über Headset kommuniziert, deshalb ist es in der Praxis dann doch der Videoassistent, der eingreift. Eine ähnliche Situation gab es übrigens auch in Deutschland schon: den berüchtigten Halbzeitpausen-Strafstoß im Spiel zwischen Mainz und Freiburg. Regeltechnisch ist in beiden Fällen alles korrekt abgelaufen. Der öffentlichen Akzeptanz des Videoassistenten ist eine solche Situation allerdings nicht zuträglich. Wenn es in der Geschwindigkeit der Szene kommunikativ klappt, ist es besser, das Spiel für den „Last-Second-Check“ zu unterbrechen und noch nicht abzupfeifen. Erst wenn der Check abgeschlossen ist, sollte man das Spiel abpfeifen. Das hängt aber davon ab, ob schnell genug kommuniziert wird, dass gerade noch ein Check stattfindet.
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