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Schiedsrichterball: Gute Teamarbeit
Kolumne: Johannes Gründel erklärt bei WahreTabelle das Regelwerk und strittige Fußball-Szenen.
Am Mittwoch kam es beim Spitzenspiel zwischen dem FC Bayern München und Rasenballsport Leipzig zu einer unschönen Szene: Die Bayern fuhren einen Konter nach einer Leipziger Ecke. Als Philipp Lahm volles Tempo aufgenommen hatte, versuchte Emil Forsberg, den aussichtsreichen Konter durch ein taktisch motiviertes Foulspiel zu stoppen. Er grätschte dabei von hinten dem Münchner Routinier in die Beine und traf ihn mit offener Sohle in der Wade.
Schiedsrichter Felix Zwayer (Berlin) ahndete das Foul und rannte zum Tatort. Dabei zückte er die Gelbe Karte. Nach der anschließenden Rudelbildung beratschlagte er sich mit seinen Assistenten. Man muss kein großer Lippenleser sein, um zu erkennen, dass Thorsten Schiffner, mit 243 Bundesliga-Einsätzen ein sehr erfahrener Schiedsrichterassistent, im Wegdrehen zu Felix Zwayer sagte: „Für mich Rot“ – und dann zurück auf seine Position zurückging. Neben dem Preis für den coolsten Abgang des Spieltags gebührt Schiffner an dieser Stelle auch der Titel „Adlerauge“. Durch den Volltreffer mit offener Sohle an der Wade hat Forsberg die Gesundheit von Philipp Lahm gefährdet und damit ein grobes Foulspiel im Sinne der Regel 12 begangen. Um dies richtig zu beurteilen, muss man aber den genauen Trefferort erkannt haben. Auf die Distanz ist das keine leichte Übung.
Felix Zwayer konnte hingegen diesen Ablauf bereits am vergangenen Wochenende in seinem Zweitliga-Spiel St. Pauli – Bochum „trainieren“. Auch dort ahndete er nach Beratung mit Schiedsrichter-Assistent Michael Emmer ein rotwürdiges Foul von Bochums Timo Perthel mit Rot, obwohl er zunächst Gelb gezogen hatte. An dieser Stelle muss man festhalten, dass auch diese Szene nicht die erste war, in der Felix Zwayer bei einem rotwürdigen Foul sofort mit der Gelben Karte zum Tatort rannte. Bereits vor eineinhalb Jahren zeigte er ein ähnliches Verhalten bei einem Kung-Fu-Tritt von Bayern Münchens Thiago gegen Leverkusens Stefan Kießling. Leider hat ihn damals kein Schiedsrichterassistent korrigiert. Es ist also ein gewisses Muster erkennbar, dass sich Felix Zwayer direkt nach dem Foul (etwas vor-)schnell und reflexhaft auf Gelb festlegt. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, der erste gedankliche Reflex bei solchen Fouls ist meistens „Gelb!“ – in dem Fall aber synonym für „Mindestens Gelb!“ Das ist ein Punkt, an dem Zwayer noch Luft nach oben hat. Mit seinen 35 Jahren hat er dafür aber auch noch Zeit.
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- 21.03.2024 12:31 Uhr Siebert über VAR: „Weniger Tätlichkeiten und Schwalben im Strafraum“
- 14.02.2024 08:35 Uhr Wirbel um aberkanntes Leipzig-Tor gegen Real Madrid: „Es war kein Abseits, es war kein Foul“
- 07.02.2024 09:51 Uhr 20. Spieltag: BVB-Niederlage in Heidenheim – Schlotterbeck foult im eigenen Strafraum
- 27.01.2024 16:31 Uhr Bei Bundesliga-Spiel in Wolfsburg: Zuschauer hilft nach Verletzung von Linienrichter aus
- 15.01.2024 11:03 Uhr Verletzter Schiedsrichter Brych peilt Comeback an: „Die Leute wollen, dass ich zurückkomme“
- 18.12.2023 12:04 Uhr Schiedsrichter-Kamera feiert Premiere in der 3. Liga: „Im Prinzip geht es um mehr Transparenz“
Der VAR polarisiert im Fußball. Schiedsrichter Daniel Siebert hat eine klare Meinung zu dem Video-Assistenten – und appelliert an die Fans.
Nach Meinung von Schiedsrichter Daniel Siebert wird der Video-Assistent nie 100-prozentige Gerechtigkeit bringen. „Das war vielleicht die zu hohe Erwartung. Das aber kann er nicht leisten. Weil die Vereine, Spieler und Fans die meisten Szenen, die im Graubereich liegen, zu ihren Gunsten auslegen werden. So haben wir immer zwei Parteien und ein Ungleichgewicht in der Beurteilung“, sagte Siebert der „Berliner Zeitung“. In der Bundesliga wurde der VAR in der Saison 2017/2018 eingeführt. In der 2. Bundesliga etablierte er sich zwei Jahre später. Insgesamt habe der Videobeweis den Fußball fairer gemacht, befand Siebert vor allem mit Blick auf „faktische Situationen“ wie Abseits. „E...
Sesko traf nach 97 Sekunden
Ein Tor nach 97 Sekunden im Achtelfinale der Champions League, Traumstart gegen Real Madrid – doch der Treffer von Benjamin Sesko für RB Leipzig zählte nicht. Zum großen Unverständnis von Sportdirektor Rouven Schröder. „Ich weiß nicht, was wir verbrochen haben, dass wir das Tor nicht bekommen, das war eine Fehlentscheidung. Es wäre mit dem 1:0 ein ganz anderes Spiel geworden“, schimpfte der 48-Jährige. Community: Im Forum über Schiedsrichter-Themen mitdiskutieren Das Schiedsrichter-Gespann aus Bosnien-Herzegowina um Irfan Peljto entschied in der Szene auf Abseits und wurde auch von Video-Schiedsrichter Pol van Boekel aus den N...
Eine Korrektur im Fokus
Borussia Dortmund kam am 20. Spieltag beim 1. FC Heidenheim nicht über ein 0:0 hinaus. Geht es nach der WT-Community, hätte der Aufsteiger gegen den BVB sogar gewinnen müssen. Grund hierfür ist demnach ein nicht gegebener Elfmeter für Heidenheim in der Schlussphase. 20. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Die User diskutierten über ein vermeintliches Foul von Nico Schlotterbeck an Stefan Schimmer im BVB-Strafraum. Schiedsrichter Bastian Dankert ahndete die Szene nicht, was 74,1 Prozent der User sowie fünf von sieben Mitgliedern aus dem Kompetenzteam als Fehler einstuften – sie hä...
Suche via Stadionsprecher
Linienrichter Thorben Siewer ist beim Bundesliga-Spiel zwischen dem VfL Wolfsburg und dem 1. FC Köln am Samstag verletzt ersetzt worden. Weil der Unparteiische in der Folge vom vierten Offiziellen Nicolas Winter vertreten werden musste, übernahm ein Zuschauer von der Tribüne Winters Rolle zwischen den beiden Trainerbänken. Der Mann mit Schiedsrichter-Lizenz wurde via Stadiondurchsage gesucht und gefunden. Community: Im Forum über Schiedsrichter-Themen mitdiskutieren Was war passiert? Bei einem Wolfsburger Angriff in der 14. Minute schoss der Kölner Abwehrspieler Max Finkgräfe den Ball in Seitenaus und traf den Linienrichter bei diesem Klärungsversuch aus kurzer Distanz un...
Fällt mit Kreuzbandriss aus
Schiedsrichter Felix Brych hofft nach seinem Kreuzbandriss auf eine Rückkehr im Profifußball. „Meine Motivation und mein Wille, wieder in der Bundesliga zu pfeifen, ist jedenfalls groß“, sagte der 48 Jahre alte Münchner in einem Interview der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Auf die Frage, was ihn antreibe, meinte Brych: „Das Comeback. Das ist nach der Verletzung, die ich mir ausgerechnet in meinem Rekordspiel zugezogen habe, in meinem 344. Bundesliga-Spiel, mein großes, neues Ziel.“ Community: Im Forum über Schiedsrichter-Themen mitdiskutieren Der WM-Referee von 2014 und 2018 und EM-Schiedsrichter von 2016 und 2021 kann allerdings noch...