Newsansicht

WahreTabelle 1.Bundesliga >> WahreTabelle 2.Bundesliga >>
01.09.2022 15:49 Uhr | Quelle: WahreTabelle

Schiedsrichterball: Mit Pfiff

Ampelkarte für Matarazzo im Fokus

Johannes Gründel
Johannes Gründel
Matarazzo-Pellegrino-VfB-1014252883h_1662105129.jpg
Quelle: imago images
VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo.

Johannes Gründel
Johannes Gründel

Die vergangene Woche war für Gäste-Trainer bei Spielen mit Beteiligung des 1. FC Köln keine gute, oder eher eine bunte. Zunächst sah am Donnerstag Steffen Baumgart im Conference-League-Duell mit MOL Fehérvár FC die Ampelkarte, ehe es ihm am Sonntag der Stuttgarter Pellegrino Matarazzo gleichtat. Er hatte gegen eine Werbebande getreten, um seinen Unmut über die Leistung von Schiedsrichter Harm Osmers auszudrücken. Dieser hatte nämlich ein (kleines) Gerangel um einen Einwurf mittels Fünffachpfiff aufzulösen versucht.

Während die Stuttgarter Spieler davon ausgingen, dass der Ball gesperrt war, führte der „Effzeh“ den Einwurf schnell aus und kam so zu einer Großchance. Dies brachte Matarazzo so in Rage, dass die Beherrschung verlor und sich zum Tritt gegen die Bande hinreißen ließ. Mit reinem Blick auf den Anlass war der Ärger des Stuttgarter Trainers dabei berechtigt: Osmers‘ Fünffachpfiff signalisiert – erst recht im Zusammenhang mit seinem Antritt in Richtung des Gerangels –, dass jetzt eine Aktion des Schiedsrichters, evtl. eine Ermahnung oder gar eine Verwarnung, folgt und daher der Ball gesperrt ist. Wenn die Kölner den Einwurf schnell ausführen, sollte das also zurückgepfiffen werden. Man sieht Osmers‘ Bewegungsablauf auch an, dass er kurz überlegt, genau das zu tun, sich dann aber doch dagegen entscheidet. Auch wenn man es unter Fairplay-Gedanken nachvollziehen kann, weil die Kölner durch das unsportliche Verhalten des Stuttgarters andernfalls um eine gute Chance gebracht werden: Hier ist eine Spielunterbrechung angezeigt, ggf. verbunden mit einer persönlichen Strafe.

Freilich gibt das Matarazzo nicht das Recht, sich anschließend so aufzuregen: Auch wenn eine Entscheidung oder das Verhalten des Schiedsrichters unclever oder gar falsch sind, darf ein Trainer dennoch nicht meckern – andernfalls würde Reklamationen Tür und Tor geöffnet werden, weil Trainer und Spieler selbstverständlich nur meckern, wenn sie die Entscheidung des Schiedsrichters für falsch halten, und keinesfalls auch mit Blick auf die nächste Situation. Auch für das oft beschworene Fingerspitzengefühl fehlt es hier am Ermessensspielraum: Regel 12 statuiert „Protestieren durch Worte oder Handlungen, einschließlich Werfen/Treten von Trinkflaschen oder anderen Gegenständen“ ausdrücklich als (Pflicht-)Verwarnung. Von Osmers hier zu verlangen, aufgrund eines ominösen Fingerspitzengefühls keine Karte zu zücken, fordert nichts anderes als Regelbeugung und überstrapaziert die Entscheidungsmöglichkeiten.

Doch Osmers und Matarazzo sind nicht die einzigen Beteiligten dieser Szene, die sich nicht optimal verhalten haben: Wir müssen an dieser Stelle auch den Schiedsrichterassistenten Benedikt Kempkes ins Boot holen. Dieser hebt die Fahne zunächst mit der linken Hand, um zu signalisieren, dass der Ball knapp im Aus ist. Dann greift er aber mit der rechten Hand nach der Fahne, als ob er umgreifen wollte. Dadurch erweckt er den Eindruck, er wolle Einwurf nach rechts, also für den VfB Stuttgart, anzeigen. Für die Stuttgarter ist das natürlich eine willkommene Einladung, den Einwurf für sich zu beanspruchen. Auch das trug zu der Verwirrung in dieser Szene bei – und ist ein weiter Grund, warum es auch spieltaktisch cleverer gewesen wäre, das Spiel zu unterbrechen und die schnelle Spielfortsetzung zu unterbinden. Leider erfolgte das nicht und die Kette von Fehl- und suboptimalen Verhaltensweisen setzte sich fort bis zum Innenraumverweis. Ein Lehrbuchbeispiel für die Wichtigkeit des Spielmanagements über das reine Umsetzen des Regelwerks hinaus.

Die vergangene Woche war für Gäste-Trainer bei Spielen mit Beteiligung des 1. FC Köln keine gute, oder eher eine bunte. Zunächst sah am Donnerstag Steffen Baumgart im Conference-League-Duell mit MOL Fehérvár FC die Ampelkarte, ehe es ihm am Sonntag der Stuttgarter Pellegrino Matarazzo gleichtat. Er hatte gegen eine Werbebande getreten, um seinen Unmut über die Leistung von Schiedsrichter Harm Osmers auszudrücken. Dieser hatte nämlich ein (kleines) Gerangel um einen Einwurf mittels Fünffachpfiff aufzulösen versucht.

Während die Stuttgarter Spieler davon ausgingen, dass der Ball gesperrt war, führte der „Effzeh“ den Einwurf schnell aus und kam so zu einer Großchance. Dies brachte Matarazzo so in Rage, dass die Beherrschung verlor und sich zum Tritt gegen die Bande hinreißen ließ. Mit reinem Blick auf den Anlass war der Ärger des Stuttgarter Trainers dabei berechtigt: Osmers‘ Fünffachpfiff signalisiert – erst recht im Zusammenhang mit seinem Antritt in Richtung des Gerangels –, dass jetzt eine Aktion des Schiedsrichters, evtl. eine Ermahnung oder gar eine Verwarnung, folgt und daher der Ball gesperrt ist. Wenn die Kölner den Einwurf schnell ausführen, sollte das also zurückgepfiffen werden. Man sieht Osmers‘ Bewegungsablauf auch an, dass er kurz überlegt, genau das zu tun, sich dann aber doch dagegen entscheidet. Auch wenn man es unter Fairplay-Gedanken nachvollziehen kann, weil die Kölner durch das unsportliche Verhalten des Stuttgarters andernfalls um eine gute Chance gebracht werden: Hier ist eine Spielunterbrechung angezeigt, ggf. verbunden mit einer persönlichen Strafe.

Freilich gibt das Matarazzo nicht das Recht, sich anschließend so aufzuregen: Auch wenn eine Entscheidung oder das Verhalten des Schiedsrichters unclever oder gar falsch sind, darf ein Trainer dennoch nicht meckern – andernfalls würde Reklamationen Tür und Tor geöffnet werden, weil Trainer und Spieler selbstverständlich nur meckern, wenn sie die Entscheidung des Schiedsrichters für falsch halten, und keinesfalls auch mit Blick auf die nächste Situation. Auch für das oft beschworene Fingerspitzengefühl fehlt es hier am Ermessensspielraum: Regel 12 statuiert „Protestieren durch Worte oder Handlungen, einschließlich Werfen/Treten von Trinkflaschen oder anderen Gegenständen“ ausdrücklich als (Pflicht-)Verwarnung. Von Osmers hier zu verlangen, aufgrund eines ominösen Fingerspitzengefühls keine Karte zu zücken, fordert nichts anderes als Regelbeugung und überstrapaziert die Entscheidungsmöglichkeiten.

Doch Osmers und Matarazzo sind nicht die einzigen Beteiligten dieser Szene, die sich nicht optimal verhalten haben: Wir müssen an dieser Stelle auch den Schiedsrichterassistenten Benedikt Kempkes ins Boot holen. Dieser hebt die Fahne zunächst mit der linken Hand, um zu signalisieren, dass der Ball knapp im Aus ist. Dann greift er aber mit der rechten Hand nach der Fahne, als ob er umgreifen wollte. Dadurch erweckt er den Eindruck, er wolle Einwurf nach rechts, also für den VfB Stuttgart, anzeigen. Für die Stuttgarter ist das natürlich eine willkommene Einladung, den Einwurf für sich zu beanspruchen. Auch das trug zu der Verwirrung in dieser Szene bei – und ist ein weiter Grund, warum es auch spieltaktisch cleverer gewesen wäre, das Spiel zu unterbrechen und die schnelle Spielfortsetzung zu unterbinden. Leider erfolgte das nicht und die Kette von Fehl- und suboptimalen Verhaltensweisen setzte sich fort bis zum Innenraumverweis. Ein Lehrbuchbeispiel für die Wichtigkeit des Spielmanagements über das reine Umsetzen des Regelwerks hinaus.

27.09.2023 12:05 Uhr | Quelle: Wahre Tabelle 5. Spieltag: Frankfurt bei Remis gegen Freiburg um Elfmeter und Punkte gebracht

Zwei Korrekturen im Fokus

imago1034752523h_1695809313.jpg

Die WahreTabelle-Community hat am fünften Spieltag der Bundesliga größtenteils den Entscheidungen der Unparteiischen zugestimmt und nur eine Korrektur vorgenommen. Diese hatte bei der Partie Eintracht Frankfurt gegen SC Freiburg aber entscheidenden Einfluss auf das Endergebnis. 5. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Beim 0:0 der beiden Europacup-Teilnehmer am Sonntagabend wurde der Frankfurter Aurélio Buta in der 10. Minute vom Freiburger Lukas Kübler zu Fall gebracht. Bei einem Laufduell gab es zunächst ein leichtes Halten und anschließend einen Kontakt an den Beinen. Das Kompetenztea...

25.09.2023 07:54 Uhr | Quelle: dpa Bundesliga-Trainer Streich und Toppmöller loben Schiedsrichter Zwayer: „Überragend“

Unentschieden in Frankfurt

Felix-Zwayer-Schiedsrichter-1034755426h_1695621312.jpg

Seltenes Lob: Nach der Nullnummer zwischen Eintracht Frankfurt und dem SC Freiburg haben die Trainer der beiden Rivalen die souveräne Spielleitung von Schiedsrichter Felix Zwayer einmütig hervorgehoben. Der 42 Jahre alte Berliner hatte in der Bundesligapartie am Sonntagabend in zwei Schlüsselszenen richtig gelegen, wodurch das Spiel nicht entscheidend beeinflusst wurde. Community: Im Forum über Schiedsrichter-Themen mitdiskutieren Beim ersten Aufreger ließ Zwayer nach einem leichten Strafraum-Rempler von Freiburgs Lukas Kübler an Aurélio Buta weiterlaufen. „Oft wird in solchen Situationen einfach Elfmeter gepfiffen und es gibt eine Rote Karte. Zum Glück hat der S...

21.09.2023 15:28 Uhr | Quelle: dpa Kovac: „Verstehe die Handspiel-Regel genauso wenig wie jeder andere auch“

Wolfsburg-Trainer übt Kritik

Niko-Kovac-VfL-Wolfsburg-2022_1012940146h_1695302973.jpg

Trainer Niko Kovac vom VfL Wolfsburg hat vor dem Bundesliga-Spiel bei Borussia Dortmund eine Rückkehr zur alten Handspiel-Regel im Fußball gefordert. „Back to the roots, zurück zum Ursprung – das ist am besten. Jeder wusste, was Sache ist“, sagte Kovac am Donnerstag auf einer Pressekonferenz. Ein Handspiel solle nur noch dann gepfiffen werden, „wenn eine klare Absicht unterstellt wird“. Community: Im Forum über Schiedsrichter-Themen mitdiskutieren Anlass für seine Aussagen ist ein viel kritisierter Handelfmeter, der am Dienstag beim Champions-League-Spiel in Paris gegen Dortmund verhängt wurde. Die neue Handspiel-Regel sei „ein Desaster“ s...

20.09.2023 15:17 Uhr | Quelle: WahreTabelle 4. Spieltag Bochums Elfmeter schmeichelhaft – Rot für Can ja, für Maglica nein

Vier Korrekturen im Fokus

Stoeger-Kevin-Bochum-1034448245h_1695216030.jpg

Mit vier Korrekturen an einem Spieltag hat die neue Saison ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Den größten Einfluss auf die WahreTabelle nimmt die Partie zwischen dem VfL Bochum und Eintracht Frankfurt (1:1), bei der nach Ansicht der WT-Community den Hausherren zu Unrecht ein Elfmeter in der 74. Minute zugesprochen wurde. 4. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Vorangegangen war ein Zweikampf zwischen VfL-Verteidiger Ivan Ordets und Gegenspieler Omar Marmoush, bei dem Ordets im gegnerischen Strafraum zu Fall kam. Schiedsrichter Benjamin Brand zeigte auf den Punkt, Kevin Stöger verwandelte zum Ausglei...

18.09.2023 11:01 Uhr | Quelle: dpa Darmstadt hadert mit Schiedsrichter: Elfmeter & Rot für Maglica „eine Frechheit“

Bei 3:3 gegen Gladbach

Schiedsrichter-Timo-Gerach-1034507173h_1695027894.jpg

Der Frust von Spielern und Verantwortlichen vom SV Darmstadt 98 über den verspielten ersten Saisonsieg beim wilden 3:3 (3:0) gegen Borussia Mönchengladbach entlud sich in heftiger Kritik an Schiedsrichter Timo Gerach. „Der Elfmeter und die Rote Karte sind definitiv nicht nachvollziehbar. Das ist eine Frechheit“, schimpfte Darmstadts Präsident Rüdiger Fritsch über die umstrittene Entscheidung des Unparteiischen in der Partie zum Abschluss des 4. Spieltages in der Bundesliga am Sonntag. 4. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick Gerach hatte Verteidiger Matej Maglica in der 49. Minute nach Ansicht der TV-Bild...