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Schiedsrichterball: Vielleicht doch nicht ganz überflüssig...
Kolumne: Johannes Gründel erklärt bei WahreTabelle das Regelwerk und strittige Fußball-Szenen.
Oft wurde auf sie geschimpft, gerade nach ihrer Einführung wurden sie mehrfach als „überflüssig“ bezeichnet, doch in dieser Woche erlebten die Zusätzlichen Schiedsrichterassistenten, im Volksmund auch „Torrichter“ genannt, ein fulminantes Comeback. Sowohl beim Champions-League Spiel des FC Bayern München in London als auch beim „Wunder von Barcelona“ mit Barcas 6:1 gegen Paris St. Germain griffen sie entscheidend ein – und lagen jeweils richtig mit ihren Einwänden.
In London gab es Strafstoß für die Bayern nach einem Foul von Laurent Koscielny an Robert Lewandowski. Dem ging eine Abseitsstellung voraus – diese soll im Folgenden aber vernachlässigt werden, da das regeltechnisch spannende und der Einwand des Torrichters nicht die Abseitsstellung umfasst. Schiedsrichter Tasos Sidiropoulos (37) aus Griechenland verwarnte zunächst den Übeltäter. Erst auf Intervention von Torrichter Charalambos Kalogeropoulos entschied er sich um und zeigte Koscielny Rot. Und diese Entscheidung war – unterstellt man, dass der Zweikampf zurecht als Foul bewertet wurde – auch nach der neuen Notbremsen-Regelung korrekt. Koscielnys Angriff war nicht ballbezogen, sondern nur gegnerbezogen und damit auch weiterhin mit Rot zu ahnden.
In Barcelona konnten sich gleich beide Torrichter auszeichnen. Zunächst musste Daniel Siebert im „klassischen“ Metier eingreifen und signalisierte beim 1:0 der Gastgeber zurecht, dass der Ball die Torlinie (deutlich) überschritten hatte. In der zweiten Hälfte war es dann Benjamin Brand auf der anderen Seite, der gefordert war. Ein Pariser Verteidiger stolperte selbstverschuldet und brachte während des Strauchelns Neymar mit seiner oberen Körperpartie zu Fall. Das war sicherlich keine Absicht – darauf kommt es beim Foulspiel (im Gegensatz zum Handspiel) aber auch nicht an. Für ein Foulspiel reicht Fahrlässigkeit, die bei einem selbstverschuldeten Stolpern in aller Regel anzunehmen ist. Benjamin Brand machte das einzig richtige und informierte seinen Chef, Deniz Aytekin, über das Foul. Dieser deutete dann zurecht auf den ominösen Punkt. Lionel Messi trat an und traf zum 3:0 – und was dann in der Schlussphase dieses Spiels passierte, ist ja hinreichend bekannt.
An diesen Szenen sieht man gut, dass der Aufgabenbereich der Torrichter breiter gefächert ist, als man auf den ersten Blick denken könnte. Sie sind, wie ihre offizielle Bezeichnung schon sagt, „zusätzliche Schiedsrichterassistenten“ und haben auch die entsprechende Aufgabe, dem Hauptschiedsrichter zu helfen, soweit es ihnen möglich ist. Der Großteil dieser Unterstützung findet im Verborgenen, insbesondere über die Headsets statt. In wie vielen Szenen die Torrichter da zurecht interveniert haben, weiß wohl niemand. Eines ist aber klar: Wer sie nur als menschliche (und damit fehleranfälligere) Variante der Torlinientechnologie sieht, wird ihrem Aufgabenprofil nicht gerecht. Das haben die Königsklassen-Spiele in dieser Woche eindeutig gezeigt. So vollkommen nutzlos, wie sie gerade am Anfang eingeschätzt wurden, sind sie eben doch nicht…
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@KiraL
Zitat von KiraL
Ja sry vergessen das es Forenkultur nicht bei Fußball gibt ^^
Wie meinen?
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@KiraL
Zitat von KiraL
Also n bisschen mehr subjektivität wäre bei diskussionen schon ganz recht
Bitte nicht
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