Newsansicht

WahreTabelle 1.Bundesliga >> WahreTabelle 2.Bundesliga >>
09.03.2017 14:11 Uhr | Quelle: WahreTabelle

Schiedsrichterball: Vielleicht doch nicht ganz überflüssig...

Kolumne: Johannes Gründel erklärt bei WahreTabelle das Regelwerk und strittige Fußball-Szenen.

Johannes Gründel
Johannes Gründel
Sidiropoulos_Tasos_Griechenland
Quelle: Imago Sportfoto
Nach Rücksprache mit seinem Assistenten (nicht im Bild) zeigt Schiedsrichter Tasos Sidiropoulos (r.) Arsenals Laurent Koscielny (2. v. r. ) im CL-Spiel gegen den FC Bayern die Rote Karte.

Johannes Gründel
Johannes Gründel

Oft wurde auf sie geschimpft, gerade nach ihrer Einführung wurden sie mehrfach als „überflüssig“ bezeichnet, doch in dieser Woche erlebten die Zusätzlichen Schiedsrichterassistenten, im Volksmund auch „Torrichter“ genannt, ein fulminantes Comeback. Sowohl beim Champions-League Spiel des FC Bayern München in London als auch beim „Wunder von Barcelona“ mit Barcas 6:1 gegen Paris St. Germain griffen sie entscheidend ein – und lagen jeweils richtig mit ihren Einwänden.

In London gab es Strafstoß für die Bayern nach einem Foul von Laurent Koscielny an Robert Lewandowski. Dem ging eine Abseitsstellung voraus – diese soll im Folgenden aber vernachlässigt werden, da das regeltechnisch spannende und der Einwand des Torrichters nicht die Abseitsstellung umfasst. Schiedsrichter Tasos Sidiropoulos (37) aus Griechenland verwarnte zunächst den Übeltäter. Erst auf Intervention von Torrichter Charalambos Kalogeropoulos entschied er sich um und zeigte Koscielny Rot. Und diese Entscheidung war – unterstellt man, dass der Zweikampf zurecht als Foul bewertet wurde – auch nach der neuen Notbremsen-Regelung korrekt. Koscielnys Angriff war nicht ballbezogen, sondern nur gegnerbezogen und damit auch weiterhin mit Rot zu ahnden.

In Barcelona konnten sich gleich beide Torrichter auszeichnen. Zunächst musste Daniel Siebert im „klassischen“ Metier eingreifen und signalisierte beim 1:0 der Gastgeber zurecht, dass der Ball die Torlinie (deutlich) überschritten hatte. In der zweiten Hälfte war es dann Benjamin Brand auf der anderen Seite, der gefordert war. Ein Pariser Verteidiger stolperte selbstverschuldet und brachte während des Strauchelns Neymar mit seiner oberen Körperpartie zu Fall. Das war sicherlich keine Absicht – darauf kommt es beim Foulspiel (im Gegensatz zum Handspiel) aber auch nicht an. Für ein Foulspiel reicht Fahrlässigkeit, die bei einem selbstverschuldeten Stolpern in aller Regel anzunehmen ist. Benjamin Brand machte das einzig richtige und informierte seinen Chef, Deniz Aytekin, über das Foul. Dieser deutete dann zurecht auf den ominösen Punkt. Lionel Messi trat an und traf zum 3:0 – und was dann in der Schlussphase dieses Spiels passierte, ist ja hinreichend bekannt.

An diesen Szenen sieht man gut, dass der Aufgabenbereich der Torrichter breiter gefächert ist, als man auf den ersten Blick denken könnte. Sie sind, wie ihre offizielle Bezeichnung schon sagt, „zusätzliche Schiedsrichterassistenten“ und haben auch die entsprechende Aufgabe, dem Hauptschiedsrichter zu helfen, soweit es ihnen möglich ist. Der Großteil dieser Unterstützung findet im Verborgenen, insbesondere über die Headsets statt. In wie vielen Szenen die Torrichter da zurecht interveniert haben, weiß wohl niemand. Eines ist aber klar: Wer sie nur als menschliche (und damit fehleranfälligere) Variante der Torlinientechnologie sieht, wird ihrem Aufgabenprofil nicht gerecht. Das haben die Königsklassen-Spiele in dieser Woche eindeutig gezeigt. So vollkommen nutzlos, wie sie gerade am Anfang eingeschätzt wurden, sind sie eben doch nicht…

Mehr zum Thema:

Schiedsrichterball: Eine Frage des Timings

Schiedsrichterball: Zurückgepasst

Schiedsrichterball: Wünschenswerte Konsequenz

Aktuelle Umfrage: Stimmt ab!

Vier neue Schiedsrichter starteten in der Saison 2016/2017 in das ,,Abenteuer“ Bundesliga. Welcher der zu Saisonbeginn nominierten Bundesliga-Referees konnte Euch bisher am meisten überzeugen?

Oft wurde auf sie geschimpft, gerade nach ihrer Einführung wurden sie mehrfach als „überflüssig“ bezeichnet, doch in dieser Woche erlebten die Zusätzlichen Schiedsrichterassistenten, im Volksmund auch „Torrichter“ genannt, ein fulminantes Comeback. Sowohl beim Champions-League Spiel des FC Bayern München in London als auch beim „Wunder von Barcelona“ mit Barcas 6:1 gegen Paris St. Germain griffen sie entscheidend ein – und lagen jeweils richtig mit ihren Einwänden.

In London gab es Strafstoß für die Bayern nach einem Foul von Laurent Koscielny an Robert Lewandowski. Dem ging eine Abseitsstellung voraus – diese soll im Folgenden aber vernachlässigt werden, da das regeltechnisch spannende und der Einwand des Torrichters nicht die Abseitsstellung umfasst. Schiedsrichter Tasos Sidiropoulos (37) aus Griechenland verwarnte zunächst den Übeltäter. Erst auf Intervention von Torrichter Charalambos Kalogeropoulos entschied er sich um und zeigte Koscielny Rot. Und diese Entscheidung war – unterstellt man, dass der Zweikampf zurecht als Foul bewertet wurde – auch nach der neuen Notbremsen-Regelung korrekt. Koscielnys Angriff war nicht ballbezogen, sondern nur gegnerbezogen und damit auch weiterhin mit Rot zu ahnden.

In Barcelona konnten sich gleich beide Torrichter auszeichnen. Zunächst musste Daniel Siebert im „klassischen“ Metier eingreifen und signalisierte beim 1:0 der Gastgeber zurecht, dass der Ball die Torlinie (deutlich) überschritten hatte. In der zweiten Hälfte war es dann Benjamin Brand auf der anderen Seite, der gefordert war. Ein Pariser Verteidiger stolperte selbstverschuldet und brachte während des Strauchelns Neymar mit seiner oberen Körperpartie zu Fall. Das war sicherlich keine Absicht – darauf kommt es beim Foulspiel (im Gegensatz zum Handspiel) aber auch nicht an. Für ein Foulspiel reicht Fahrlässigkeit, die bei einem selbstverschuldeten Stolpern in aller Regel anzunehmen ist. Benjamin Brand machte das einzig richtige und informierte seinen Chef, Deniz Aytekin, über das Foul. Dieser deutete dann zurecht auf den ominösen Punkt. Lionel Messi trat an und traf zum 3:0 – und was dann in der Schlussphase dieses Spiels passierte, ist ja hinreichend bekannt.

An diesen Szenen sieht man gut, dass der Aufgabenbereich der Torrichter breiter gefächert ist, als man auf den ersten Blick denken könnte. Sie sind, wie ihre offizielle Bezeichnung schon sagt, „zusätzliche Schiedsrichterassistenten“ und haben auch die entsprechende Aufgabe, dem Hauptschiedsrichter zu helfen, soweit es ihnen möglich ist. Der Großteil dieser Unterstützung findet im Verborgenen, insbesondere über die Headsets statt. In wie vielen Szenen die Torrichter da zurecht interveniert haben, weiß wohl niemand. Eines ist aber klar: Wer sie nur als menschliche (und damit fehleranfälligere) Variante der Torlinientechnologie sieht, wird ihrem Aufgabenprofil nicht gerecht. Das haben die Königsklassen-Spiele in dieser Woche eindeutig gezeigt. So vollkommen nutzlos, wie sie gerade am Anfang eingeschätzt wurden, sind sie eben doch nicht…

Mehr zum Thema:

Schiedsrichterball: Eine Frage des Timings

Schiedsrichterball: Zurückgepasst

Schiedsrichterball: Wünschenswerte Konsequenz

Aktuelle Umfrage: Stimmt ab!

Vier neue Schiedsrichter starteten in der Saison 2016/2017 in das ,,Abenteuer“ Bundesliga. Welcher der zu Saisonbeginn nominierten Bundesliga-Referees konnte Euch bisher am meisten überzeugen?

Diese News betrifft folgende Schiedsrichter:

Deniz Aytekin Name : Deniz Aytekin
Geburtsdatum: 21.07.1978
Ort: Oberasbach
Daniel Siebert Name : Daniel Siebert
Geburtsdatum: 04.05.1984
Ort: Berlin
Benjamin Brand Name : Benjamin Brand
Geburtsdatum: 10.07.1989
Ort: Gerolzhofen

Diese News betrifft folgende Schiedsrichter:

Deniz Aytekin
Name : Deniz Aytekin
Geburtsdatum: 21.07.1978
Ort: Oberasbach
Daniel Siebert
Name : Daniel Siebert
Geburtsdatum: 04.05.1984
Ort: Berlin
Benjamin Brand
Name : Benjamin Brand
Geburtsdatum: 10.07.1989
Ort: Gerolzhofen

11.03.2017 00:24


Loomer
Loomer

Bayern München-FanBayern München-Fan


Mitglied seit: 06.04.2014

Aktivität:
Beiträge: 5303

@KiraL

Zitat von KiraL
Ja sry vergessen das es Forenkultur nicht bei Fußball gibt ^^


Wie meinen?


Die schönste Nebensache der Welt!


 Beitrag melden  Zitieren  Antworten


11.03.2017 00:17


KiraL


Bayern München-FanBayern München-Fan


Mitglied seit: 04.02.2017

Aktivität:
Beiträge: 60

Ja sry vergessen das es Forenkultur nicht bei Fußball gibt ^^


 Beitrag melden  Zitieren  Antworten


10.03.2017 23:36


Loomer
Loomer

Bayern München-FanBayern München-Fan


Mitglied seit: 06.04.2014

Aktivität:
Beiträge: 5303

@KiraL

Zitat von KiraL
Also n bisschen mehr subjektivität wäre bei diskussionen schon ganz recht


Bitte nicht


Die schönste Nebensache der Welt!


 Beitrag melden  Zitieren  Antworten


23.04.2024 16:36 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 30. Spieltag: Freiburgs Kübler hätte gegen Mainz Rot sehen müssen

Eine Fehlentscheidung im Fokus

Kuebler-Lukas-2023-2024-Freiburg-1044065684h_1713883092.jpg

Ein Foulspiel im Duell zwischen dem SC Freiburg und Mainz 05 (1:1) war der größte Aufreger in der WT-Community am 30. Spieltag. Freiburgs Lukas Kübler trat seinem Gegenspieler Jae-sung Lee in der 30. Minute auf den Knöchel und wurde dafür von Schiedsrichter Marco Fritz verwarnt. Die User hätten den Verteidiger für dieses Vergehen allerdings vom Platz gestellt. 30. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick 73,9 Prozent der User votierten für eine Rote Karte für den Freiburger. Auch innerhalb des Kompetenzteams ging die Tendenz in Richtung Platzverweis: Drei von vier KT-Mitgliedern stimmten dafür. „...

23.04.2024 16:13 Uhr | Quelle: dpa DFB-Schiedsrichter Siebert und Zwayer pfeifen bei der EM: „Highlight in ihrer Karriere“

UEFA gibt bekannt

Siebert_Daniel_0046665044h_1713881712.jpg

Die deutschen Schiedsrichter Daniel Siebert und Felix Zwayer gehören zum Aufgebot für die Heim-EM im Sommer. Wie der Deutsche Fußball-Bund am Dienstag mitteilte, sind die beiden Berliner unter den 18 UEFA-Nominierten für das Turnier in Deutschland. Hinzu kommt noch ein argentinischer Referee. Community: Im Forum über Schiedsrichter-Themen mitdiskutieren Der 39 Jahre alte Siebert ist nach der EM 2021 und der WM 2022 zum dritten Mal bei einer Endrunde bei einem großen Turnier dabei. Für den 42 Jahre alten Zwayer hingegen wird die Europameisterschaft in Deutschland eine Premiere sein. Außer Siebert und Zwayer wurden nach DFB-Angaben auch Jan Seidel, Rafael Foltyn, Stefan ...

16.04.2024 13:06 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 29. Spieltag: Diskussionen um zwei Leverkusen-Tore und mögliche Rote Karten

Mehrere strittige Szenen im Fokus

Harm-Osmers-2024-1043762546h_1713265747.jpg

Erstmals seit dem 17. Spieltag hat es nach einem Bundesliga-Wochenende keine Ergebniskorrektur durch die WT-Community gegeben. Dennoch wurden vier strittige Szenen diskutiert, von denen zwei beim Duell zwischen Bayer Leverkusen und Werder Bremen (5:0) stattgefunden haben. 29. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick In beiden Fällen waren sich die Mitglieder des Kompetenzteams sowie die WT-User uneins. Jeweils mit einer knappen Mehrheit hätten die User den Elfmeter, der zum 1:0 führte, nicht gepfiffen und das 2:0, bei dem eine Abseitsstellung thematisiert wurde, nicht zählen lassen. Die KT-Mitglieder stärkten jedoch S...

09.04.2024 16:46 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 28. Spieltag: Platzverweise für Unions Trimmel und Frankfurts Dina Ebimbe

Zwei Fehlentscheidungen im Fokus

Trimmel-Christopher-2023-2024-Union-Berlin-1043359099h_1712674162.jpg

Am 28. Bundesliga-Spieltag haben strittige Szenen zu insgesamt zwei Korrekturen in zwei Partien geführt – in beiden Fällen handelte es sich um einen nicht gegebenen Platzverweis. Christopher Trimmel vom 1. FC Union Berlin hätte für ein Handspiel die Rote und Eintracht Frankfurts Junior Dina Ebimbe für ein Foul die Gelb-Rote Karte sehen müssen. 28. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Trimmel lenkte gegen Leverkusen (0:1) den Ball mit dem Arm an den Pfosten, woraufhin Schiedsrichter Benjamin Brand auf den Elfmeterpunkt zeigte. Der Berliner Verteidiger wurde nicht bestraft, was auf Unv...

02.04.2024 11:19 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 27. Spieltag: Leipzig und Augsburg um Sieg gebracht – Rot für Ryerson

Vier Fehlentscheidungen im Fokus

Julian Ryerson im Zweikampf mit Jamal Musiala

Am 27. Bundesliga-Spieltag gab es einige strittige Szenen, die zu insgesamt vier Korrekturen in vier Partien geführt haben. In zwei Begegnungen sorgte dies für einem anderen Ausgang. Sowohl RB Leipzig als auch der FC Augsburg hätten in ihren Heimspielen anstelle eines Unentschiedens einen Sieg eingefahren. Glück hatte zudem Borussia Dortmund im Topspiel gegen den FC Bayern. 27. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Leipzig mühte sich am Samstagnachmittag zu einem 0:0 gegen Mainz 05, dabei hätte es nach Ansicht der WahreTabelle-Community in der 61. Minute einen Elfmeter für die Sachsen geben müss...