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Video-Assistent: Schiedsrichter-Hilfe auf Probe
Bundesliga vor der 55. Saison: Das ist neu im „Oberhaus“.
Am Freitag, 20.30 Uhr, hat das Warten ein Ende. Die 55. Saison in der Fußball-Bundesliga wird vom deutschen Meister FC Bayern München und Bayer 04 Leverkusen in der Allianz Arena unter der Leitung von Schiedsrichter Tobias Stieler aus Hamburg eröffnet.
Stieler kam schon beim Warm-up zur Jubiläumssaison eine besondere Rolle zu, fungierte der Unparteiische doch beim Supercup-Finale zwischen Pokalsieger Borussia Dortmund und dem FC Bayern (6:7 n. E.) vor zwei Wochen als erster Video-Assistent in einem Pflichtspiel in Deutschland. Im Signal Iduna Park lief rein technisch gesehen bei der Premiere noch nicht alles glatt.
Der Video-Beweis ist die gravierendste Änderung der neuen Spielzeit. Zunächst auf Probe, wird diese technische Neuerung, die aus einem Fernsehstudio in Köln gesteuert wird, in dieser Saison den Schiedsrichtern zur Verfügung stehen. Im Regelwerk ist der Video-Assistent jedoch noch nicht verankert, denn erst im Frühjahr 2018 werden die Regelhüter des Weltfußballs vom International Football Association Board (IFAB) darüber entscheiden, ob das technische Hilfsmittel zum Standard wird.
Bis dahin darf weiter über die Richtigkeit von Schiedsrichter-Entscheidungen gestritten werden. Der Video-Assistent kann bei Tor-Szenen, Elfmeter-Situationen, möglichen Platzverweisen oder Spieler-Verwechslungen entweder selbst eingreifen oder vom Schiedsrichter auf dem Rasen zu Rate gezogen werden. Voraussetzung für das „Einschalten“ des Video-Assistenten – dessen Eingreifen wird auf den Anzeigetafeln der Bundesliga-Arenen mit einem entsprechenden Symbol verdeutlicht – ist allerdings eine klare Fehlentscheidung.
„Der Video-Assistent ist kein Assistent des Unparteiischen und kein Ober-Schiedsrichter“, stellt Felix Zwayer, erster deutscher Referee mit Video-Assistenz im Supercup-Finale unmissverständlich klar, „er wird kein Allheilmittel sein.“
In Sachen Regelwerk greifen mit dem ersten Anpfiff der neuen Saison Modifikationen bei den Verwarnungen. Fordert ein Spieler vehement den Einsatz des Video-Assistenten beim Schiedsrichter an, so sieht er dafür künftig die Gelbe Karte. Gleiches gilt für Bundesligaprofis, die für ihre Gegenspieler Gelb einfordern. „Bei der Verhinderung eines aussichtsreichen Angriffs im Strafraum ist künftig keine Gelbe Karte mehr zu zeigen, wenn es sich um ein normales Foul in Zusammenhang mit einem ballorientierten Zweikampf um den Ball handelt“, sagte DFB-Schiedsrichter-Kommissionschef Lutz Michael Fröhlich (59 / Berlin) dem Kicker-Sportmagazin (Donnerstagsausgabe), „für ein Handspiel soll es nur dann Gelb geben, wenn damit ein Tor durch einen Angreifer erzielt wird oder werden soll oder eben, wie bisher, ein Torschuss durch einen Verteidiger aufgehalten wird.“
Abseits des Rasens wird der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Bezüge der Bundesliga-Schiedsrichter anheben. Satte 30 Prozent mehr Honorar gibt es für die Unparteiischen, deren Feld durch die vier neu nominierten Referees Sven Jablonski aus Bremen, Martin Petersen (Stuttgart), Bibiana Steinhaus (Hannover) und Sören Storks (Ramsdorf) ergänzt wird. Damit erhalten die Schiedsrichter pro Einsatz 5.000 statt bislang 3.800 Euro. „Klar, im Kontext zu vielen Berufen in der Gesellschaft ist das eine auf den ersten Blick starke Summe. Im Kontext zu dem Milliardengeschäft Bundesliga und zu der Verantwortung, die den Schiedsrichtern in diesem Geschäft inzwischen zugeschrieben wird, relativiert sich das dann allerdings wieder“, so Lutz Michael Fröhlich.
WahreTabelle bleibt für Euch mit der großen Bundesliga-Zusammenfassung am Samstag, der Spieltags-Auswertung und mit ausgewählten Live-Spielen in der deutschen Fußball-Eliteliga auch 2017/2018 am Ball. Wir freuen uns mit Euch auf eine spannende und hoffentlich faire Saison. (cge).
Video-Beweis und mehr Geld für Schiedsrichter
Vier neue Schiedsrichter in der Saison 2017/2018
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- 16.04.2024 13:06 Uhr Auswertung 29. Spieltag: Diskussionen um zwei Leverkusen-Tore und mögliche Rote Karten
- 09.04.2024 16:46 Uhr Auswertung 28. Spieltag: Platzverweise für Unions Trimmel und Frankfurts Dina Ebimbe
- 02.04.2024 11:19 Uhr Auswertung 27. Spieltag: Leipzig und Augsburg um Sieg gebracht – Rot für Ryerson
- 21.03.2024 12:31 Uhr Siebert über VAR: „Weniger Tätlichkeiten und Schwalben im Strafraum“
- 14.02.2024 08:35 Uhr Wirbel um aberkanntes Leipzig-Tor gegen Real Madrid: „Es war kein Abseits, es war kein Foul“
- 07.02.2024 09:51 Uhr 20. Spieltag: BVB-Niederlage in Heidenheim – Schlotterbeck foult im eigenen Strafraum
Mehrere strittige Szenen im Fokus
Erstmals seit dem 17. Spieltag hat es nach einem Bundesliga-Wochenende keine Ergebniskorrektur durch die WT-Community gegeben. Dennoch wurden vier strittige Szenen diskutiert, von denen zwei beim Duell zwischen Bayer Leverkusen und Werder Bremen (5:0) stattgefunden haben. 29. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick In beiden Fällen waren sich die Mitglieder des Kompetenzteams sowie die WT-User uneins. Jeweils mit einer knappen Mehrheit hätten die User den Elfmeter, der zum 1:0 führte, nicht gepfiffen und das 2:0, bei dem eine Abseitsstellung thematisiert wurde, nicht zählen lassen. Die KT-Mitglieder stärkten jedoch S...
Zwei Fehlentscheidungen im Fokus
Am 28. Bundesliga-Spieltag haben strittige Szenen zu insgesamt zwei Korrekturen in zwei Partien geführt – in beiden Fällen handelte es sich um einen nicht gegebenen Platzverweis. Christopher Trimmel vom 1. FC Union Berlin hätte für ein Handspiel die Rote und Eintracht Frankfurts Junior Dina Ebimbe für ein Foul die Gelb-Rote Karte sehen müssen. 28. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Trimmel lenkte gegen Leverkusen (0:1) den Ball mit dem Arm an den Pfosten, woraufhin Schiedsrichter Benjamin Brand auf den Elfmeterpunkt zeigte. Der Berliner Verteidiger wurde nicht bestraft, was auf Unv...
Vier Fehlentscheidungen im Fokus
Am 27. Bundesliga-Spieltag gab es einige strittige Szenen, die zu insgesamt vier Korrekturen in vier Partien geführt haben. In zwei Begegnungen sorgte dies für einem anderen Ausgang. Sowohl RB Leipzig als auch der FC Augsburg hätten in ihren Heimspielen anstelle eines Unentschiedens einen Sieg eingefahren. Glück hatte zudem Borussia Dortmund im Topspiel gegen den FC Bayern. 27. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Leipzig mühte sich am Samstagnachmittag zu einem 0:0 gegen Mainz 05, dabei hätte es nach Ansicht der WahreTabelle-Community in der 61. Minute einen Elfmeter für die Sachsen geben müss...
Schiedsrichter mit klarer Meinung
Nach Meinung von Schiedsrichter Daniel Siebert wird der Video-Assistent nie 100-prozentige Gerechtigkeit bringen. „Das war vielleicht die zu hohe Erwartung. Das aber kann er nicht leisten. Weil die Vereine, Spieler und Fans die meisten Szenen, die im Graubereich liegen, zu ihren Gunsten auslegen werden. So haben wir immer zwei Parteien und ein Ungleichgewicht in der Beurteilung“, sagte Siebert der „Berliner Zeitung“. In der Bundesliga wurde der VAR in der Saison 2017/2018 eingeführt. In der 2. Bundesliga etablierte er sich zwei Jahre später. Insgesamt habe der Videobeweis den Fußball fairer gemacht, befand Siebert vor allem mit Blick auf „faktische Situationen“ wie Abseits. „Es gibt kein Tor mehr ...
Sesko traf nach 97 Sekunden
Ein Tor nach 97 Sekunden im Achtelfinale der Champions League, Traumstart gegen Real Madrid – doch der Treffer von Benjamin Sesko für RB Leipzig zählte nicht. Zum großen Unverständnis von Sportdirektor Rouven Schröder. „Ich weiß nicht, was wir verbrochen haben, dass wir das Tor nicht bekommen, das war eine Fehlentscheidung. Es wäre mit dem 1:0 ein ganz anderes Spiel geworden“, schimpfte der 48-Jährige. Community: Im Forum über Schiedsrichter-Themen mitdiskutieren Das Schiedsrichter-Gespann aus Bosnien-Herzegowina um Irfan Peljto entschied in der Szene auf Abseits und wurde auch von Video-Schiedsrichter Pol van Boekel aus den N...