4. 1:0 Kainz wegen Abseits aberkannt
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4. 1:0 Kainz wegen Abseits aberkannt - #21
Zitat von muratti72Zitat von SpielbeobachterZitat von mahlzeit
Ich glaube nicht, dass Schindler den Ball spielt. Bleibt Schaub. Laut Regeln ist ein Spieler strafbar im Abseits wenn er einen Zweikampf bestreitet oder "eindeutig versucht, den Ball in seiner Nähe zu spielen, wenn diese Aktion einen Gegner beeinflusst".
Er ist definitiv nah am Ball, aber so 100%ig Abseits ist das Ganze in meinen Augen nicht.
Richtig. Beides versucht Schaub nicht. Die Regel wurde dahingehend ja auch präzisiert. Reines im Abseitsstehen wird nicht bestraft, auch wenn sich die Gegenspieler allein an der Position orientieren. Du musst was Aktives tun. Ich bin kein großer Fan dieser Regel, das habe ich hier auch schon gesagt, sie ist aber anzuwenden. Ja, auch aktives Rumstehen kann nur passives Abseits sein, wenn man keine Aktion unternimmt.
Es ist ein Torabschluss und Schaub macht nix außer rumstehen. Es ist kein Ball, der auf ihn gespielt wird, und bei dem er eindeutig zum Ball geht, so dass er an den Ball kommen könnte. Er steht auch nicht in der Schussbahn. Ich hab gestern schon nicht verstanden, worin das Abseits gelegen haben soll und verstehe es immer noch nicht. Ich habe auch gegen Paderborn schon nicht verstanden, was die da gefühlt stundenlang überprüft haben.
Nach den Regeln für mich kein strafbares Abseits.
klar ist es Abseits nach den Regeln, er greift eben ins Spiel ein. Hätte der Mainzer nicht geklärt oder wäre er nicht dagewesen, dann wäre der Kölner direkt am Ball gewesen.
Achso, geht das jetzt nach "hätte" und "wäre". So hab ich die Regeln auch noch nicht verstanden.
ME greift er letztendlich weder ein noch behindert er den Torwart noch steht er in seinem Sichtfeld. Also ausser "hätte" und "wäre" ist das nicht viel.
4. 1:0 Kainz wegen Abseits aberkannt - #22
Insofern ist die Entscheidung für mich korrekt
4. 1:0 Kainz wegen Abseits aberkannt - #23
4. 1:0 Kainz wegen Abseits aberkannt - #24
4. 1:0 Kainz wegen Abseits aberkannt - #25
Zitat von CloudbusterZitat von muratti72
....
klar ist es Abseits nach den Regeln, er greift eben ins Spiel ein. Hätte der Mainzer nicht geklärt oder wäre er nicht dagewesen, dann wäre der Kölner direkt am Ball gewesen.
Achso, geht das jetzt nach "hätte" und "wäre". So hab ich die Regeln auch noch nicht verstanden.
ME greift er letztendlich weder ein noch behindert er den Torwart noch steht er in seinem Sichtfeld. Also ausser "hätte" und "wäre" ist das nicht viel.
Richtig. Aber er irritiert den Abwehrspieler.
4. 1:0 Kainz wegen Abseits aberkannt - #26
Zitat von CloudbusterZitat von muratti72Zitat von SpielbeobachterZitat von mahlzeit
Ich glaube nicht, dass Schindler den Ball spielt. Bleibt Schaub. Laut Regeln ist ein Spieler strafbar im Abseits wenn er einen Zweikampf bestreitet oder "eindeutig versucht, den Ball in seiner Nähe zu spielen, wenn diese Aktion einen Gegner beeinflusst".
Er ist definitiv nah am Ball, aber so 100%ig Abseits ist das Ganze in meinen Augen nicht.
Richtig. Beides versucht Schaub nicht. Die Regel wurde dahingehend ja auch präzisiert. Reines im Abseitsstehen wird nicht bestraft, auch wenn sich die Gegenspieler allein an der Position orientieren. Du musst was Aktives tun. Ich bin kein großer Fan dieser Regel, das habe ich hier auch schon gesagt, sie ist aber anzuwenden. Ja, auch aktives Rumstehen kann nur passives Abseits sein, wenn man keine Aktion unternimmt.
Es ist ein Torabschluss und Schaub macht nix außer rumstehen. Es ist kein Ball, der auf ihn gespielt wird, und bei dem er eindeutig zum Ball geht, so dass er an den Ball kommen könnte. Er steht auch nicht in der Schussbahn. Ich hab gestern schon nicht verstanden, worin das Abseits gelegen haben soll und verstehe es immer noch nicht. Ich habe auch gegen Paderborn schon nicht verstanden, was die da gefühlt stundenlang überprüft haben.
Nach den Regeln für mich kein strafbares Abseits.
klar ist es Abseits nach den Regeln, er greift eben ins Spiel ein. Hätte der Mainzer nicht geklärt oder wäre er nicht dagewesen, dann wäre der Kölner direkt am Ball gewesen.
Achso, geht das jetzt nach "hätte" und "wäre". So hab ich die Regeln auch noch nicht verstanden.
ME greift er letztendlich weder ein noch behindert er den Torwart noch steht er in seinem Sichtfeld. Also ausser "hätte" und "wäre" ist das nicht viel.
klar greift er ein, wie schon gesagt hätte er den Ball direkt spielen können, wenn der Mainzer in nicht geklärt hätte. Er fällt sogar beim klären des Mainzers über ihn so nahe war er an ihm dran. Somit nimmt er aktiv am Spiel teil und da er im Abseits stand ist das strafbar.
Mit dem Torwart hat das gar nichts zu tun.
4. 1:0 Kainz wegen Abseits aberkannt - #27
Zitat von woscsnh
Richtig. Aber er irritiert den Abwehrspieler.
Ein Irritieren ist aber nunmal (nicht mehr) strafbar. Habe doch extra den Regelwortlaut gepostet. Aber hier nochmal:
eindeutig versucht, den Ball in seiner Nähe zu spielen, wenn diese Aktion einen Gegner beeinflusst,
Natürlich werden Abwehrspieler durch die bloße Anwesenheit eines Gegenspielers beeinflusst, aber das ist eben explizit nicht mehr strafbar. Wurde (leider) vor wenigen Jahren geändert.
Du wuerdest gern alle Bilder einer Diskussion auf einmal sehen? Dann lies den folgenden Beitrag im WahreTabelle Forum: https://www.wahretabelle.de/forum/1/1/2159
4. 1:0 Kainz wegen Abseits aberkannt - #28
Aus der Hintertorperspektive wird klar, dass Schaub sich zwar umdreht und dem Ball hinterherschaut, aber seine Füße bleiben dicht am Boden und auch sein Oberkörper spricht eine deutlich zurückhaltende Sprache. Für mich bleibt er hier eindeutig passiv.
Unzweifelhaft ist, dass Schaub und Schindler bei Teroddes Schuss im Abseits stehen. Dies jedoch passiv. Die Frage ist, wird einer der beiden in der Folge, bis zu Kainz‘ Torschuss aktiv? Ich habe einfach mal in die Regeln geschaut, was die dazu anbieten. Strafbar ist – zusammengefasst – laut Regel 11.2., wenn ein Spieler, der zuvor passiv war:
[*]den Ball spielt
[*]versucht, den Ball zu spielen und dadurch einen Gegenspieler beeinflusst
[*]in den Zweikampf um den Ball geht
[*]den Laufweg eines verteidigenden Spielers kreuzt
[*]die Sicht des Torwarts behindert
[*]den Gegner beeinträchtigt den Ball zu spielen
In meinen Augen lag keines dieser Vergehen in der entsprechenden Situation vor, weder bei Schaub, noch bei Schindler. Selbst der letzte Punkt wird durch die Hintertorkamera entkräftet. Dass St. Juste den Ball nicht klarer aus der Gefahrenzone schlägt liegt nicht daran, dass er eventuell von Schaub bedrängt wurde, sondern dass er es in der kurzen Reaktionszeit nach Zentners Parade nicht besser hinbekommen hat.
Auch dass Schaub hinter ihm steht und St. Juste deshalb möglicherweise überhastet versucht hat, den Ball wegzuschlagen, kann für mich als Argument nicht herangezogen werden. Wenn ein Ball an der 5-Meter-Raum-Grenze herabfällt und der Torwart bereits geschlagen ist, wird jeder Abwehrspieler in jeder Situation versuchen, den Ball schnellstmöglich wegzuschlagen. Egal ob da direkt ein Gegenspieler steht oder nicht, egal, ob ein Gegner im Abseits steht oder nicht. Somit zwingt nicht Schaub St. Juste zum Eingreifen sondern die Position des Balles.
Dass St. Juste wegen Schaub oder Schindler anders reagiert hat, als wenn diese einige Meter weiter weg gestanden hätten, geben für mich die Bilder auch nicht her. Er scheint nur auf den Ball zu schauen, nicht auf die Gegenspieler. Daher sehe ich keine Beeinträchtigung von St. Juste durch einen der beiden Kölner Spieler.
Zudem hätte er den Ball auch einfach Schaub überlassen können. Hätte dieser den Ball dann gespielt, hätte ein glasklares Abseits vorgelegen. Somit bestand keine Gefahr durch Schaub. Ob dass aber der Schiedsrichter in seine Bewertung einfließen lassen muss, bin ich nicht so sicher.
4. 1:0 Kainz wegen Abseits aberkannt - #29
Natürlich werden Abwehrspieler durch die bloße Anwesenheit eines Gegenspielers beeinflusst, aber das ist eben explizit nicht mehr strafbar. Wurde (leider) vor wenigen Jahren geändert.
Jo, ich erinnere mich da vor einigen Jahren an eine Situation. Langer Pass auf ich meine Ibisevic (Hertha), unstrittiges Abseits.
Allerdings grätscht ein Verteidiger in den Pass hinein um ihn zum Torwart zu verlängern.
Bewertung war: Durch den gezielten Pass (Notgrätsche des Verteidigers) ensteht eine neue Spielstiuation und Ibisevic steht nicht mehr im Abseits. Das Tor wurde gegeben.
Ich finde diese Regel skandalös. Denn die Notgrätsche wäre nie geschehen wenn nicht Ibisevich im Abseits auf den Ball gelauert hätte.
Allerdings absolut analog zur aktuellen Situation. Auch hier wird der Mainzer den Ball aller voraussichtnach locker ins Aus klären, wenn nicht ein Kölner Spieler in seiner Nähe im Abseits steht.
Es muss halt endlich mal eine einheitliche Regelauslegung geben und nicht je nach Gusto der Schiedsrichter in Schutz genommen werden.
Meinem Gerechtigkeitsempfinden nach war der Abseitspfiff absolut korrekt.
Da ich mich an ähnliche Situationen erinnere die anders entschieden wurde, frage ich mich allerdings was die Regeln vorschreiben.
4. 1:0 Kainz wegen Abseits aberkannt - #30
Zitat von SpielbeobachterZitat von stesspela seminaisär
Ist die Frage in wie weit man das verhalten als "Zweikampf" wertet. Wenn man sagt, dass der Verdeitiger den Ball nur so hektisch zum Gegenspieler klärt, da er von den Offensiv Spielern die aus den Abseits komme bedrängt wird. Dann ist es ein aktives Abseits.
Wenn man sagt er hätte auch ohne die Spieler den Ball so hektisch weggeschlagen, dann nein.
Ich bin aber bei ersteren. Als Verdeitiger hat man in den Moment nicht den überblick, dass die Offensiv Spieler hinter dir, aus den Abseits kommen. Deswegen versucht man den Ball schnell irgendwie wegzuschlagen. Für mich greifen sie damit also aktiv in der Szene ein und dann ist es für mich abseits. Zumal sie sich auch richtung Ball bewegen. Und damit definitiv auch einen Zweikampf initiieren.
Ich hab Sympathie für Deine Meinung, weil nur die wenigsten Spieler passiv im Sinne von Nichtstun sind. Die Regel verlangt aber eindeutige Aktionen. Das wurde sogar im Laufe der Jahre präzisiert.
Nach nochmaligen Anschauen könnte das Umdrehen von Schaub nach dem Torschuss noch als aktiv gewertet werden. Für mich aber keine eindeutige versuchte Ballspielaktion, die verlangt ist, da der Ball viel zu weit weg war und auch kein Irritieren.
Schaub ist meiner Meinung nicht der entscheidene Spieler. Als Bedrohung wird der Verteidiger wohl eher Schindler wahrnehmen, da der in seinem Blickfeld ist und auch klar zum Ball geht.
4. 1:0 Kainz wegen Abseits aberkannt - #31
4. 1:0 Kainz wegen Abseits aberkannt - #32
Zitat von Jockeldida
Schaub ist meiner Meinung nicht der entscheidene Spieler. Als Bedrohung wird der Verteidiger wohl eher Schindler wahrnehmen, da der in seinem Blickfeld ist und auch klar zum Ball geht.
Sehe ich anders. Im Augenblick des Ballspielens des Mainzers macht Schindler keine Bewegung zum Ball. Und selbst wenn, der Mainzer sieht ihn gar nicht, da Schindler in dem Augenblick hinter ihm steht.
Würde gern die hier erwähnten Einstellungen von DAZN sehen, die mir leider nicht zur Verfügung stehen.
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4. 1:0 Kainz wegen Abseits aberkannt - #33
Zitat von Heimspieler
Auf DAZN gab es die Szene aus 3 verschiedenen Perspektiven. Eine davon war eine Hintertorkamera.
Habe jetzt Zugriff auf DAZN, kann aber die Perspektive nicht finden. Wann genau wurde sie gezeigt?
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4. 1:0 Kainz wegen Abseits aberkannt - #34
Man denke sich Schindler und Schaub weg. Dann ist die Situation so eigentlich kaum vorstellbar.
4. 1:0 Kainz wegen Abseits aberkannt - #35
Für die Passivität kommt es ja nicht auf den Moment des Abspiels an, sondern auch auf den Nachgang. Deshalb müssen die Schiris ja manchmal ewig warten, bevor sie entscheiden können.Zitat von mahlzeitZitat von Jockeldida
Schaub ist meiner Meinung nicht der entscheidene Spieler. Als Bedrohung wird der Verteidiger wohl eher Schindler wahrnehmen, da der in seinem Blickfeld ist und auch klar zum Ball geht.
Sehe ich anders. Im Augenblick des Ballspielens des Mainzers macht Schindler keine Bewegung zum Ball. Und selbst wenn, der Mainzer sieht ihn gar nicht, da Schindler in dem Augenblick hinter ihm steht.
Würde gern die hier erwähnten Einstellungen von DAZN sehen, die mir leider nicht zur Verfügung stehen.
4. 1:0 Kainz wegen Abseits aberkannt - #36
Zitat von mahlzeitZitat von Heimspieler
Auf DAZN gab es die Szene aus 3 verschiedenen Perspektiven. Eine davon war eine Hintertorkamera.
Habe jetzt Zugriff auf DAZN, kann aber die Perspektive nicht finden. Wann genau wurde sie gezeigt?
Ich hatte es bei einem Freund gesehen, kann es daher ohne DAZN nicht mehr nachprüfen. Wenn ich es aber richtig rekonstruiere, so muss es doch in der Halbzeit-Analyse gewesen sein.
Ich habe das so in Erinnerung, dass da die Zeitlupe aus der Totalen kam, dann eine analytische, wo auch Grafiken draufgelegt waren, dann ein Bild wie sich der Kainz die Haare rauft und dann die Hintertorkamera.
4. 1:0 Kainz wegen Abseits aberkannt - #37
Zitat von JockeldidaNatürlich werden Abwehrspieler durch die bloße Anwesenheit eines Gegenspielers beeinflusst, aber das ist eben explizit nicht mehr strafbar. Wurde (leider) vor wenigen Jahren geändert.
Jo, ich erinnere mich da vor einigen Jahren an eine Situation. Langer Pass auf ich meine Ibisevic (Hertha), unstrittiges Abseits.
Allerdings grätscht ein Verteidiger in den Pass hinein um ihn zum Torwart zu verlängern.
Bewertung war: Durch den gezielten Pass (Notgrätsche des Verteidigers) ensteht eine neue Spielstiuation und Ibisevic steht nicht mehr im Abseits. Das Tor wurde gegeben.
Ich finde diese Regel skandalös. Denn die Notgrätsche wäre nie geschehen wenn nicht Ibisevich im Abseits auf den Ball gelauert hätte.
Allerdings absolut analog zur aktuellen Situation. Auch hier wird der Mainzer den Ball aller voraussichtnach locker ins Aus klären, wenn nicht ein Kölner Spieler in seiner Nähe im Abseits steht.
Es muss halt endlich mal eine einheitliche Regelauslegung geben und nicht je nach Gusto der Schiedsrichter in Schutz genommen werden.
Meinem Gerechtigkeitsempfinden nach war der Abseitspfiff absolut korrekt.
Da ich mich an ähnliche Situationen erinnere die anders entschieden wurde, frage ich mich allerdings was die Regeln vorschreiben.
Es gibt keine Regel, die bestraft, dass ein Angreifer durch seine Position auf dem Spielfeld das Eingreifen eines Verteidigers „erzwingt“. Die strafbaren Abseits-Positionen habe ich weiter oben bereits aufgelistet.
„Erzwingen“ ist hier auch der falsche Begriff. Denn selbst wenn ein Verteidiger sich „unter Druck“ fühlt, eingreifen zu müssen, bleibt dies seine freie Entscheidung. Er hat immer mehrere Optionen.
Der Angreifer aber ist und bleibt solange passiv, solange er nur „rumsteht“, selbst wenn der Ball in seine Nähe kommt, es aber keinen Kontakt zwischen ihm und dem Ball kommt. Einzig wenn der Angreifer dem Torhüter die Sicht nimmt, wird er durch „rumstehen“ aktiv.
Der Verteidiger ist nicht zum Eingreifen gezwungen. Er hat in aller Regel 4 Optionen:
a) Er greift ein
b) Er hofft oder vertraut auf einen Mitspieler, der hinter ihm steht (zumeist der Torwart)
c) Er hofft oder vertraut darauf, dass der Angreifer den Ball auch bei leerem Tor in diesem nicht unterbringt
d) Er hofft oder vertraut darauf, dass der Spieler im Abseits steht und die Schiedsrichter dies sanktionieren
Von diesen Optionen mag Variante a) für einen Verteidiger die attraktivste sein, da er so die Chance hat, selbst Einfluss zu nehmen. Und das wird sicherlich auch von seinen Mitspielern, Teamverantwortlichen und Fans erwartet. Dennoch ist es seine eigene Entscheidung. Wenn er nun durch sein Eingreifen die Situation verschlimmbessert, war sein Eingreifen trotzdem seine eigene Wahl und die passive Position des Angreifers kann nicht sanktioniert werden. So war es im Falle St. Juste und offenbar auch im Fall Ibisevic, den ich jedoch nicht vor Augen habe.
Dieses Regelkonstrukt mag nicht in jedermanns Gerechtigkeitsempfinden passen, ist aber in seiner Logik sehr konsequent:
Es sollen im Bereich „Beeinflussung des Gegners“ nur Abseitsstellungen sanktioniert werden, bei denen der Angreifer den Verteidiger unmittelbar zu einer Aktion zwingt: Z.B. wenn der Angreifer dem Verteidiger einen Zweikampf "aufzwingt", oder wenn der Verteidiger ausweichen muss, weil der Angreifer sich ihm aktiv in den Weg stellt oder wenn der Torwart den Ball nicht oder nur spät sehen kann.
Sich aber zu einer Aktion „verleiten lassen“ reicht nicht für eine Sanktion. Man muss schon zu einer Aktion „gezwungen werden“. Und gezwungen wird man nicht, wenn man glaubt eingreifen zu müssen. Gezwungen wird man, wenn man z.B. ausweichen muss.
Das Ganze muss nur stringent angewendet werden.
Das Regelwerk kann man übrigens hier nachlesen (Regel 11.2.):
https://www.dfb.de/fileadmin/_dfbdam/179710-AU1801301_Fussballregeln_2018_LowRes.pdf
4. 1:0 Kainz wegen Abseits aberkannt - #38
Zitat von Heimspieler
Das Regelwerk kann man übrigens hier nachlesen (Regel 11.2.):
https://www.dfb.de/fileadmin/_dfbdam/179710-AU1801301_Fussballregeln_2018_LowRes.pdf
Zur Ergänzung: Der Link führt zu den Regeln von 2018/19. Hier ist der aktuelle Link, mit einigen Umformulierungen, die aber mE inhaltlich in diesem Fall nicht wirkliche Auswirkungen haben:
https://www.dfb.de/fileadmin/_dfbdam/204324-regeln.pdf
Ich versuche mal, die relevanten Passagen unter Regel 11 Nr. 2. herauszufiltern:
2. Abseitsvergehen
Ein Spieler, der sich zum Zeitpunkt, in dem ein Mitspieler den Ball spielt oder berührt*, in einer Abseitsstellung befindet, wird nur bestraft, wenn er aktiv am Spiel teilnimmt, indem er:
• durch Spielen oder Berühren des Balls, den zuletzt ein Mitspieler gespielt oder berührt hat, ins Spiel eingreift oder
• einen Gegner beeinflusst, indem er:
• diesen daran hindert, den Ball zu spielen oder spielen zu können, indem er ihm eindeutig die Sicht versperrt,
• mit diesem Gegner einen Zweikampf um den Ball führt,
• eindeutig versucht, den Ball in seiner Nähe zu spielen, wenn diese Aktion einen Gegner beeinflusst,
• eindeutig aktiv wird und so die Möglichkeit des Gegners, den Ball zu spielen, eindeutig beeinflusst,
oder
• sich einen Vorteil verschafft, indem er den Ball spielt oder einen Gegner beeinflusst, wenn der Ball:
• von einem Torpfosten, der Querlatte, einem Spieloffiziellen oder einem Gegner zurückprallt oder abgelenkt wird,
• absichtlich von einem Gegner abgewehrt wurde.
(...)
Wenn:
• sich ein Spieler, der sich aus einer Abseitsstellung bewegt oder in einer Abseitsstellung befindet, im Laufweg eines Gegners befindet und die Bewegung des Gegners zum Ball beeinträchtigt, ist dies ein Abseitsvergehen, wenn es die Möglichkeit des Gegners, den Ball zu spielen oder einen Zweikampf um den Ball zu führen, beeinflusst. Wenn sich der Spieler in den Laufweg eines Gegners bewegt und den Lauf des Gegners behindert (z. B. den Gegner auflaufen lässt), ist das Vergehen gemäß Regel 12 zu ahnden,
(...)
Die Auslassungen (...) betreffen Situationen, die kein strafbares Abseits darstellen, und Situationen, in denen ein im Abseits stehender Spieler gefoult wird. Das ist hier also nicht relevant.
Es geht letztlich um aktives Eingreifen. Wenn ein Spieler im Abseits den Ball nicht berührt, ist das definiert als:
1) Beeinflussung eines Gegners, indem er
a) durch Versperrung der Sicht einem Gegner die Möglichkeit nimmt, den Ball zu spielen;
b) mit dem Gegner einen Zweikampf um den Ball führt**.
2) Eindeutiger Versuch, den Ball zu spielen, wenn er dadurch einen Gegner beeinflusst.
3) Eindeutige Aktivität, wenn er dadurch einen Gegner eindeutig beeinflusst.
4) Verschaffung eines Vorteils, indem er einen Gegner beeinflusst, wenn der Ball vom Torgebälk oder vom Gegner kommt (absichtlich oder unabsichtlich).
Nach "Wenn:" in der Regel geht es darum, dass die Möglichkeiten des Gegners, den Ball zu spielen, durch einen Spieler im oder aus dem Abseits beinträchtigt werden.
Für die Szene hier muss man in Bezug auf Schaub oder Schindler prüfen:
- Sichtversperrung (gälte nur für den Mainzer Torwart),
- Behinderung des Gegners dabei, an den Ball zu kommen,
- Führung eines Zweikampfs mit dem Gegner,
- eindeutiger Versuch, den Ball zu spielen, wenn er den Gegner beeinflusst, und
- eindeutige Aktivität, wenn der Gegenspieler eindeutig dadurch beeinflusst wird.
- Verschaffung eines Vorteils durch Beeinflussung des Gegenspielers.
Sichtversperrung und Behinderung liegt nicht vor. Einen Zweikampf kann ich hier auch nicht erkennen.
Nicht umsonst wird bei weniger aktivem Eingreifen des Spielers aus dem Abseits die Eindeutigkeit als Voraussetzung zunehmend betont. Schaub dreht sich um; ob seine Aktion "eindeutig" ein Spielenwollen des Balls ist, ist (sagen wir mal) spekulativ. Schindler bleibt stehen, läuft erst Richtung Ball, nachdem ihn der Mainzer rausgespielt hat; er beeinflusst damit aber keine Aktion des Gegners. Eine Aktivität, ohne dass der Ball "eindeutig" gespielt werden soll, ist nur dann strafbar, wenn sie den Gegenspieler genauso "eindeutig" beeinflusst. Dass sich Schaub hier einen "Vorteil verschafft", indem er den Mainzer beeinflusst, kann ich so auch nicht erkennen. Die Möglichkeiten des Gegners, den Ball zu spielen, werden nicht beinträchtigt (kein Laufweg zugestellt, der Mainzer kann den Ball nach der Drehung ungehindert spielen).
Also: Bei der Änderung von passivem zum aktiven Abseits für die Situation hier dreht sich per Definition alles um eine eindeutige Aktion und eine (eindeutige) Beeinflussung des Gegners. Anhand der vorliegenden Videosequenz kann ich das nicht als eindeutig erkennen. Vielleicht hat noch jemand die Szene aus einer anderen Ansicht und kann sie posten.
Die entscheidende Frage: Was hätte der Mainzer ohne die Anwesenheit von Schaub getan, als der Ball vom Torhüter in seine Nähe sprang? Er musste sich mit kürzester Reaktionszeit zum Ball drehen und hat ihn von der Grenze des 5-m-Raums weggeschlagen. Womit sollte man begründen, dass der Mainzer ohne Schaub (und/oder Schindler) zu einer anderen Aktion mit mehr Ballkontrolle in der Lage gewesen wäre?
** Definition von "Zweikampf" im Glossar der Regeln (S. 125):
Zweikampf (→ Challenge)
Versuch eines Spielers, im Duell mit einem Gegner an den Ball zu gelangen oder ihm diesen abzunehmen.
Hier käme wohl niemand auf die Idee, dass diese Szene für Schaub und den Mainzer als gewonnener bzw. verlorener Zweikampf in die Statistik einginge.
4. 1:0 Kainz wegen Abseits aberkannt - #39
Du wuerdest gern alle Bilder einer Diskussion auf einmal sehen? Dann lies den folgenden Beitrag im WahreTabelle Forum: https://www.wahretabelle.de/forum/1/1/2159
4. 1:0 Kainz wegen Abseits aberkannt - #40
Voting-Teilnehmer
25.10.2019 20:30
Schiedsrichter
Statistik von Frank Willenborg
Aufstellung
Brosinski 72.
St. Juste
Niakhaté
Martín
Baku
Kunde
Öztunali 84.
Boëtius
Szalai
Quaison 78.
58. Ehizibue
Bornauw
Czichos
81. Katterbach
Skhiri
Hector
65. Schindler
Schaub
Kainz
Terodde
Onisiwo 78.
Hack 84.
65. Córdoba
58. Schmitz