direkter Weg in die Drittklassigkeit

Ich hoffe man hat beim Club den Schlag und die Gefahr erkannt.
17. Platz kann noch eintreten, Relegation unvermeidlich, wenn man nicht noch ein Spiel gewinnt. Gegen wen will man in dieser Saison noch gewinnen?
In früheren Zeiten war es ein Markenzeichen des Clubs, dass er in der Rückrunde stets stärker und erfolgreicher auftrat als in der Hinrunde, es ist ein Makel, dass man in der Rückrunde regelmäßig schwächelt um nicht zu sagen einbricht.

Für die nächste Saison ist ein Neuanfang unter einem neuen Trainer erforderlich.

Der Versuch mit Fiel aus der eigenen Belegschaft ein Versuch, den man wagen kann, verstehen akzeptieren kann, jedoch sehe ich in ihm nicht einen Trainer der aktuell den Club spielerisch weiterentwickeln kann. Man kann ihm denke ich keinen Vorwurf machen.

Hecking hat unbestritten fussballerische Kompetenz, die Rahmenbedingungen sind beim Club nicht einfach, manche Entscheidungen sind jedoch nicht nachvollziehbar.
Bei Trainer Klauß hat mir die perspektivische Entwicklung des Kaders gefehlt, einen Trainer Winzierl zu holen, der für destruktiven Fußball, den er in Augsburg überaus erfolgreich praktizierte, steht, bei den nachfolgenden Engagements diese Limitierung sichtbar.

Die letzten Trainer, die fußballerisch etwas bewegten waren Rene Weiler und Michael Köllner. Letzterer hatte das Handicap nicht Deutsch zu sprechen, aber erreichte dennoch in seiner Ansprache die Mannschaft und schaffte den beeindruckenten Aufstieg. Der Abstieg im Jahr danach war ein Himmelfahrtskomando aufgrund des strukturell deutlich schwächeren Kaders im Vergleich zu anderen Bundesligisten, ein Klassenerhalt mit Glück möglich. Ich hätte am Köllner damals festgehalten, um wieder den direkten Aufstieg zu schaffen, mit dann finanziell und kadermäßig besseren Voraussetzungen.

Ich hoffe für den Club und seine Anhänger, dass sich in der Personalien des wichtigsten Vereinsmitarbeiters nach dem 34. Spieltag 2023/24 in die richtige Richtung etwas verändert.
Wer kann der nächste Trainer sein, der in der Lage ist perspektivisch etwas zu entwickeln?
Urs Fischer,
Michael Köllner,
Rene Weiler,
Andi Wolf,
Michael Schiele (tolle Arbeit bei den Kickers, durch den Supermanager Magath geschasst),
Heiko Herrlich...

Also dass Wehen noch viele Punkte holt halte ich für ausgeschlossen. Dass dann Hansa, Lautern und Braunschweig vorbeiziehen, vor allem weil letztere noch gegeneinander spielen, sehe ich auch nicht. Ich denke FCN, FCM und Schalke sind durch.

Aber wie Nürnberg mit dem vermutlich besten Spieler der Liga diese Saison abschneidet ist schon verwunderlich.

Es ist ein Wettbwerb von roundabout 54 Profivereinen (die Reservemannschaften aus der 3. Liga muss man ja abziehen). Die Regeln dieses Wettbewerbs sind nicht immer ganz fair, zugleich aber auch nicht zu ändern, wenn man an dem Wettbewerb teilnimmt, braucht man sich hierüber nicht zu beklagen, zumindest führt's zu gar nichts, wenn man's tut. Innerhalb dieses Wettbewerbs ist die Anzahl der Vereine, die einen besseren Job machen als wir, immer größer geworden, und die Tendenz steigt weiter. Und das liegt nicht daran, dass alle Vereine grundsätzlich wesentlich mehr Geld zur Verfügung hätten als wir. Viele haben damals Martin Bader kritisiert, zum Teil auch wahrlich zu Recht, aber Fakt ist: Zwischen 2004 und 2014 war es mit einer Ausnahme die Erstligazugehörigkeit, einstellige Tabellenplätze erreicht und einen nationalen Titel geholt. Seit 2014 sind letztlich fast alle an uns vorbeigezogen. Es gibt eine Entwicklung in der Führung von Fußballvereinen (die man nicht gut finden muss, die aber zugleich auch wiederum nicht zu ändern ist), die wir nachhaltig nicht mitgehen bzw. verschlafen oder sogar verweigen. Selbst wenn wir nun in dieser Saison nochmal mit nem blauen Auge davonkommen sollten: Dieser Weg hat etwas von einem Zug ohne Räder, der fährt nirgendwo hin. Wenn man vorhat, den traditionsreichen Fußballstandort Nürnberg zu erhalten, darf aus meiner Sicht nach dieser Saison kein Stein auf dem anderen bleiben; wir müssen nahezu alles anders machen.