Wo ist hier die Lex Krug?

Dahmen trifft Simakan, nachdem dieser Richtung Tor köpft. Der Ball geht am Tor vorbei. Der Abschluss aber eigentlich unbedrängt. Man kann hier Elfmeter geben in meinen Augen. Die Frage ist, ob die Entscheidungen konsistent sind. Es kann ja nicht sein, dass man die "Lex Krug", die es offiziell ja auch gar nicht gibt (im Regelwerk zumindest nicht) aus dem Hut zaubert, wann es einem gerade passt. Oder habe ich in meiner Erinnerung etwas übersehen?

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Zitat von Maximum Objectivity
Dahmen trifft Simakan, nachdem dieser Richtung Tor köpft. Der Ball geht am Tor vorbei. Der Abschluss aber eigentlich unbedrängt. Man kann hier Elfmeter geben in meinen Augen. Die Frage ist, ob die Entscheidungen konsistent sind. Es kann ja nicht sein, dass man die "Lex Krug", die es offiziell ja auch gar nicht gibt (im Regelwerk zumindest nicht) aus dem Hut zaubert, wann es einem gerade passt. Oder habe ich in meiner Erinnerung etwas übersehen?

Die Lex K. zieht m. W. nur bei leichten Fouls. Sobald das Foul gelbwürdig ist, gibt es Elfmeter.

Zitat von DersichdenWolftanzt
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Ich glaube das Foul war unstrittig. Aber ich erinnerte mich Samstag auch an diese Regel. Man kennt es ja aus FIFA, dass man nach Abschluss zwar noch abgeräumt werden kann, das ganze dann aber nicht mehr gepfiffen wird, da der Abschluss erfolgte.

Zitat von bjoern

Zitat von Maximum Objectivity
Dahmen trifft Simakan, nachdem dieser Richtung Tor köpft. Der Ball geht am Tor vorbei. Der Abschluss aber eigentlich unbedrängt. Man kann hier Elfmeter geben in meinen Augen. Die Frage ist, ob die Entscheidungen konsistent sind. Es kann ja nicht sein, dass man die "Lex Krug", die es offiziell ja auch gar nicht gibt (im Regelwerk zumindest nicht) aus dem Hut zaubert, wann es einem gerade passt. Oder habe ich in meiner Erinnerung etwas übersehen?

Die Lex K. zieht m. W. nur bei leichten Fouls. Sobald das Foul gelbwürdig ist, gibt es Elfmeter.

Gab es denn Gelb? Da das Foul hier nur wegen Rücksichtslosigkeit mit Gelb geahndet werden könnte, gäbe es ja auch kein Straferlass! Also die Argumentation greift nur, wenn dann auch die gelbe Karte ausgesprochen wurde.

P.s. Die Auslegung, dass die gelbe Karte die Lex Krug aushebelt, sehe ich sehr kritisch (mehr noch als die Lex Krug selbst). Darüber wurde aber bereits ausgiebig diskutiert. Das müssen wir nicht alles wieder "aufrollen". Die Frage bleibt, ob es überhaupt Gelb gab.
 

Zitat von DersichdenWolftanzt
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Also auch in "Simakans Auge" elfmeterwürdig. . Armer Kerl.

Zitat von Maximum Objectivity

Zitat von bjoern

Zitat von Maximum Objectivity
Dahmen trifft Simakan, nachdem dieser Richtung Tor köpft. Der Ball geht am Tor vorbei. Der Abschluss aber eigentlich unbedrängt. Man kann hier Elfmeter geben in meinen Augen. Die Frage ist, ob die Entscheidungen konsistent sind. Es kann ja nicht sein, dass man die "Lex Krug", die es offiziell ja auch gar nicht gibt (im Regelwerk zumindest nicht) aus dem Hut zaubert, wann es einem gerade passt. Oder habe ich in meiner Erinnerung etwas übersehen?

Die Lex K. zieht m. W. nur bei leichten Fouls. Sobald das Foul gelbwürdig ist, gibt es Elfmeter.

Gab es denn Gelb? Da das Foul hier nur wegen Rücksichtslosigkeit mit Gelb geahndet werden könnte, gäbe es ja auch kein Straferlass! Also die Argumentation greift nur, wenn dann auch die gelbe Karte ausgesprochen wurde.

P.s. Die Auslegung, dass die gelbe Karte die Lex Krug aushebelt, sehe ich sehr kritisch (mehr noch als die Lex Krug selbst). Darüber wurde aber bereits ausgiebig diskutiert. Das müssen wir nicht alles wieder "aufrollen". Die Frage bleibt, ob es überhaupt Gelb gab.
 

Ja, die Gelbe Karte gab es. Hintergrund dieses "Aushebelns" ist, dass man irgendwo die Grenze ziehen muss, wann ein Foul einfach zu intensiv ist, um trotzdem einen Strafstoß nach sich zu ziehen. Und da bietet sich die Grenze der Rücksichtslosigkeit an, die ist zumindest weniger willkürlich als andere Grenzen, weil sie im Regelwerk eine Grundlage hat.

Zitat von Hagi01

Zitat von Maximum Objectivity

Zitat von bjoern

Zitat von Maximum Objectivity
Dahmen trifft Simakan, nachdem dieser Richtung Tor köpft. Der Ball geht am Tor vorbei. Der Abschluss aber eigentlich unbedrängt. Man kann hier Elfmeter geben in meinen Augen. Die Frage ist, ob die Entscheidungen konsistent sind. Es kann ja nicht sein, dass man die "Lex Krug", die es offiziell ja auch gar nicht gibt (im Regelwerk zumindest nicht) aus dem Hut zaubert, wann es einem gerade passt. Oder habe ich in meiner Erinnerung etwas übersehen?

Die Lex K. zieht m. W. nur bei leichten Fouls. Sobald das Foul gelbwürdig ist, gibt es Elfmeter.

Gab es denn Gelb? Da das Foul hier nur wegen Rücksichtslosigkeit mit Gelb geahndet werden könnte, gäbe es ja auch kein Straferlass! Also die Argumentation greift nur, wenn dann auch die gelbe Karte ausgesprochen wurde.

P.s. Die Auslegung, dass die gelbe Karte die Lex Krug aushebelt, sehe ich sehr kritisch (mehr noch als die Lex Krug selbst). Darüber wurde aber bereits ausgiebig diskutiert. Das müssen wir nicht alles wieder "aufrollen". Die Frage bleibt, ob es überhaupt Gelb gab.
 

Ja, die Gelbe Karte gab es. Hintergrund dieses "Aushebelns" ist, dass man irgendwo die Grenze ziehen muss, wann ein Foul einfach zu intensiv ist, um trotzdem einen Strafstoß nach sich zu ziehen. Und da bietet sich die Grenze der Rücksichtslosigkeit an, die ist zumindest weniger willkürlich als andere Grenzen, weil sie im Regelwerk eine Grundlage hat.

Ok, wenn es Gelb gab, hat sich das schon einmal erledigt.

Die Idee mit der Gelben ist mir schon klar. Man könnte aber ja auch individuelle Sanktionen (gelbe Karte) aussprechen ohne den Strafstoß zu geben. Wäre für mich konsistenter. Zumal viele Verwarnungen sich ja auch im Graubereich bewegen. Die rote Linie ist alles andere als unkritisch (eben keine "kritische" Grenze).  Da scheint es mir überzogen, es an der gelben Karte festzumachen. Aber gut, ich kann damit leben. Bei Weitem nicht das einzige Problem in der Gesamtheit der Spielregeln und Auslegung.

P.s. Es ist auch die einzige Spielsituation, in der die Spielfortsetzung von der Härte des Vergehens abhängt (von der Differenzierungen zwischen indirekten und direkten Freistößen abgesehen)

P.p.s.

Um eine entsprechende Situation mit einer individuellen Sanktion einer gelben Karte zu belegen, ohne einen Strafstoß zuzusprechen, müsste die Lex Krug inhaltlich aber erst einmal explizit in die Regeln aufgenommen werden oder zumindest unter den Bemerkungen zur Vorteilsregelung besprochen werden.

Zitat von Maximum Objectivity
...

P.s. Es ist auch die einzige Spielsituation, in der die Spielfortsetzung von der Härte des Vergehens abhängt (von der Differenzierungen zwischen indirekten und direkten Freistößen abgesehen)

Naja, mir fällt da direkt ein leichter Stoß mit der Faust in den Rücken, das nicht mal gepfiffen wird und ein Schlag mit der Faust in den Rücken, das als Tätlichkeit geahndet werden muß und einen direkten Freistoß erzeugt, ein. Nur mal so als Beispiel. Aber vermutlich hab ich bloß zuviel Phantasie.

Zitat von Maximum Objectivity
P.p.s.

Um eine entsprechende Situation mit einer individuellen Sanktion einer gelben Karte zu belegen, ohne einen Strafstoß zuzusprechen, müsste die Lex Krug inhaltlich aber erst einmal explizit in die Regeln aufgenommen werden oder zumindest unter den Bemerkungen zur Vorteilsregelung besprochen werden.

Da hast Du recht, hier hätte es einen Elfer geben müssen, wenn die Gelbe gezückt wurde.

Zitat von Maximum Objectivity
Dahmen trifft Simakan, nachdem dieser Richtung Tor köpft. Der Ball geht am Tor vorbei. Der Abschluss aber eigentlich unbedrängt. Man kann hier Elfmeter geben in meinen Augen. Die Frage ist, ob die Entscheidungen konsistent sind. Es kann ja nicht sein, dass man die "Lex Krug", die es offiziell ja auch gar nicht gibt (im Regelwerk zumindest nicht) aus dem Hut zaubert, wann es einem gerade passt. Oder habe ich in meiner Erinnerung etwas übersehen?

Esab 'Gelb' und Strafstoß. Dahmen hat gehalten.

Zitat von rolli

Zitat von Maximum Objectivity
...

P.s. Es ist auch die einzige Spielsituation, in der die Spielfortsetzung von der Härte des Vergehens abhängt (von der Differenzierungen zwischen indirekten und direkten Freistößen abgesehen)

Naja, mir fällt da direkt ein leichter Stoß mit der Faust in den Rücken, das nicht mal gepfiffen wird und ein Schlag mit der Faust in den Rücken, das als Tätlichkeit geahndet werden muß und einen direkten Freistoß erzeugt, ein. Nur mal so als Beispiel. Aber vermutlich hab ich bloß zuviel Phantasie.

Das passt nicht, weil das eine ja gar kein Vergehen darstellt (wenn es eben nicht geahndet wird). Das ist dann einfach "nichts". Gemeint waren natürlich VERGEHEN unterschiedlicher Härte.
Um es vorweg zu nehmen: Wenn es eine Vorteilfrage ist, ist das auch ein anderes Thema. Hier spielt die Härte eine Rolle - bei Rot soll der SR zwar direkt unterbrechen, er muss es aber nicht. Wenn es eine aussichtsreiche Torchance ist, wird er es nicht tun. Vorteil ist ohnehin ein Sonderaspekt, der lediglich statt einer bestimmten von der Regel vorgesehenen Spielfortsetzung nach Unterbrechung das Weiterlaufen Lassen erlaubt.

Übrigens:
Gab bei den Bayern in der CL auch eine interessante Szene. Freier Abschluss...SR entscheidet auf Elfmeter und Rot. Rot viel zu hart (gelb für Stempeln ausreichend). Extreme Doppelbestrafung. Bin mir sicher, dass es SR gibt, die da mit der "Lex Krug" im Hinterkopf gar nix geben. Und ob der VAR da dann eine klare Fehlentscheidung sieht (wegen des Stempelns müsste er schon, aber...)...

Das Spektrum geht hier also von gar nix bis ROT+ELFER.  Extremer geht nicht. Wenn man die individuelle Strafe von der Spielfortsetzung trennt, wäre das Spektrum nicht annähernd so krass.

P.s was die Uefa-SR in den europäischen Wettbewerben in den letzten beiden Jahren gegen deutsche Mannschaften pfeifen, geht auf keine Kuhhaut. Extrem harte Handspielelfmeter zB gegen BVB (dort tatsächlich in der Laufbewegung aus kürzester Entfernung) , kleinliche Elfmeterwiederholungen, Durchwinken von Treffer nach Aufstützen gegen Union,  Tor wegen eigenartiger zumindest extremst kleinlicher Abseitsentscheidung zurückgenommen gegen RB etc und nun ROT und ELFMETER in einem gegen Bayern. Wow, ich glaube nicht (mehr) an Zufall...

Zitat von Maximum Objectivity
Übrigens:
Gab bei den Bayern in der CL auch eine interessante Szene. Freier Abschluss...SR entscheidet auf Elfmeter und Rot. Rot viel zu hart (gelb für Stempeln ausreichend). Extreme Doppelbestrafung. Bin mir sicher, dass es SR gibt, die da mit der "Lex Krug" im Hinterkopf gar nix geben. Und ob der VAR da dann eine klare Fehlentscheidung sieht (wegen des Stempelns müsste er schon, aber...)...

Das Spektrum geht hier also von gar nix bis ROT+ELFER.  Extremer geht nicht. Wenn man die individuelle Strafe von der Spielfortsetzung trennt, wäre das Spektrum nicht annähernd so krass.

P.s was die Uefa-SR in den europäischen Wettbewerben in den letzten beiden Jahren gegen deutsche Mannschaften pfeifen, geht auf keine Kuhhaut. Extrem harte Handspielelfmeter zB gegen BVB (dort tatsächlich in der Laufbewegung aus kürzester Entfernung) , kleinliche Elfmeterwiederholungen, Durchwinken von Treffer nach Aufstützen gegen Union,  Tor wegen eigenartiger zumindest extremst kleinlicher Abseitsentscheidung zurückgenommen gegen RB etc und nun ROT und ELFMETER in einem gegen Bayern. Wow, ich glaube nicht (mehr) an Zufall...

die "lex krug" wird nur dann angewandt, wenn kein rücksichtsloses oder grobes foulspiel vorliegt. kommt also in der szene bei lazio nicht in frage.

Zitat von Maximum Objectivity

Zitat von rolli

Zitat von Maximum Objectivity
...

P.s. Es ist auch die einzige Spielsituation, in der die Spielfortsetzung von der Härte des Vergehens abhängt (von der Differenzierungen zwischen indirekten und direkten Freistößen abgesehen)

Naja, mir fällt da direkt ein leichter Stoß mit der Faust in den Rücken, das nicht mal gepfiffen wird und ein Schlag mit der Faust in den Rücken, das als Tätlichkeit geahndet werden muß und einen direkten Freistoß erzeugt, ein. Nur mal so als Beispiel. Aber vermutlich hab ich bloß zuviel Phantasie.

Das passt nicht, weil das eine ja gar kein Vergehen darstellt (wenn es eben nicht geahndet wird). Das ist dann einfach "nichts". Gemeint waren natürlich VERGEHEN unterschiedlicher Härte.
Um es vorweg zu nehmen: Wenn es eine Vorteilfrage ist, ist das auch ein anderes Thema. Hier spielt die Härte eine Rolle - bei Rot soll der SR zwar direkt unterbrechen, er muss es aber nicht. Wenn es eine aussichtsreiche Torchance ist, wird er es nicht tun. Vorteil ist ohnehin ein Sonderaspekt, der lediglich statt einer bestimmten von der Regel vorgesehenen Spielfortsetzung nach Unterbrechung das Weiterlaufen Lassen erlaubt.

Wenn ich von einem Stoß mit der Faust, das nicht mal gepfiffen wird, schreibe, dann meine ich damit eine Aktion, die durchaus gepfiffen werden könnte. Einfach mal beim Kontext bleiben, der gemeint ist und nicht einen herstellen, der nicht gemeint ist.

Du kannst da gerne auf die Vorteilsregelung hingehen, auch bei der "Lex Krug", das, was Du als singulär bezeichnest, ist eben nicht singulär sondern Alltag und hat mit den Hoheiten des SR auf dem Platz zu tun, genau wie seine Hoheit, Vorteil zu geben oder nicht. Ein Tritt im Zweikampf gegen den Fuß wird auch nach Gutdünken des SR mal durchgewunken, wenn es rücksichtslos oder grob wird, dann hat er zu pfeifen. Ganz einfache Fußballpraxis in jedem Spiel.