Kevin Wimmer (22) war der Mann der Woche beim 1. FC Köln. Medienberichten zufolge wird der österreichische Abwehrspieler des FC am Saisonende für eine Ablösesumme von sechs Millionen Euro zu Tottenham Hotspur in die englische Premier League wechseln. Dass Wimmer es schon so robust kann, wie in der englischen Liga gepflegt, zeigte sich am Samstag im Bundesliga-Spiel gegen den SV Werder Bremen (1:1). In der 76. Minute brachte Wimmer den Bremer Levin Öztunali bei einem Solo im FC-Strafraum aus dem Tritt, Schiedsrichter Robert Hartmann (Wangen) entschied aber auf Weiterspielen. „Hohes Tempo, Öztunali wird klar am Fuß getroffen, das hätte Elfmeter geben müssen“, plädierte HSV-Anhänger rafa87 hier für Strafstoß zugunsten des für Bremen spielenden Enkels von Hamburgs Fußballlegende Uwe Seeler. Nutzer raiminat0r mit Blick auf den Elfmeter von Santiago Garcia an Bart Finne für Köln verursachten Elfer: „Der Elfmeter wäre genauso klar gewesen wie der für Köln. Entweder du gibst beide oder gar keinen. Den Kontakt unten hat Hartmann wahrscheinlich nicht gesehen.“

Die Fußball-Community WahreTabelle sah bis zum Redaktionsschluss am Samstagabend noch vier weitere Elfmeterszenen. Beim 2:0-Erfolg des SC Freiburg gegen den FC Augsburg, der sein neuntes von zehn Pflichtspielen gegen die bayerischen Schwaben gewann, hätte es wohl nach einem Foul von Niclas Höfler gegen Raul Bobadilla (27.) Elfmeter für den FCA geben müssen. „Das Glück braucht man einfach mal im Abstiegskampf“, meinte SC-Stürmer Nils Petersen nach dem Spiel erleichtert bei Sky, „wir hatten genug Pech in den letzten Wochen und haben immer wieder knapp verloren. Heute hatten wir mal den Lucky Punch auf unserer Seite.“ Augsburg-Fan TheMuffinMan im Spielforum zur Elfmeterszene: „Den kann man schon geben. Finds aber Klasse von Boba, dass er da aufsteht und versucht, weiterzuspielen, hätte mich auf die Reaktion von Christian Streich gefreut. Der regt sich eh schon wieder am Rand auf wie so ein reiches Kind, wenn es weniger Geschenke zum Geburtstag bekommt als im Jahr davor.“ Quallenbomber: „Klarer Elfer, da gibt es auch nichts zu diskutieren!“

Ebenfalls wohl unstrittig der Tritt von Hannovers Keeper Ron-Robert Zieler gegen den heranstürmenden Dortmunder Doppel-Torschützen Pierre-Emerick Aubameyang (37.) in der Partie der „Roten“ gegen den BVB (2:3). Schiedsrichter Dr. Felix Brych aus München ahndete die Attacke des deutschen Weltmeisters gegen den Gabuner nicht, Dortmund hätte die Partie, die man später nach Gelb-Rot für Leonardo Bittencourt in Überzahl gewann, schon früher klar ziehen können. „Er geht mit dem Bein vorraus in den Zweikampf, trifft Aubameyang und nicht den Ball. Aubameyang lässt sich nicht fallen, kann wegen des Fouls aber nicht mehr an den Ball kommen“, schrieb BVB-Anhänger CM_Punk bei WahreTabelle. „Wenn Aubameyang weiterrennt und keinerlei Anzeichen dafür zeigt, dass er sich gestört fühlt, dann gibt es den Elfmeter in der Praxis nun mal nicht“, wusste Kompetenzteam-Mitglied Hagi01.

Der VfB Stuttgart rang Eintracht Frankfurt am Samstagnachmittag mit 3:1 nieder und darf wieder auf den Klassenverbleib hoffen. Allerdings hätten sich die Schwaben in diesem für sie richtungweisenden Duell beinahe selbst in die Bredouille gebracht, als Abwehrchef Georg Niedermeier (72.) beim Stande von 2:1 elfmeterreif gegen den Frankfurter Stefan Aigner einstieg. JFB96: „Niedermeier trifft Aigner kurz mit seinem Fuß am Hacken. Danach spielt er aber den Ball sauber weg. Der Kontakt an Aigner ist für mich unabsichtlich und der Bewegung zum Ball geschuldet. Ich finde, den muss er nicht zwingend geben.“

Ein Handspiel des Leverkusener Roberto Hilbert erregte im Samstagabendspiel beim FC Schalke 04 (0:1) die Gemüter. BVB-Nick2000: „Für mich ist das zu fahrlässig von Hilbert. Er muss damit rechnen, dass er bei dieser Handhaltung den Ball an die Hand bekommt. Für mich Strafstoß und konsequenterweise Gelb-Rot für das Abfangen eines Torschusses.“ (cge).