47 Minute Elfer nach Fußtritt ins Gesicht?

Relevante Themen

 Strittige Szene
  45. Min.: Strafstoß für Leipzig? | von satomi  VAR
  47. Min.: 47 Minute Elfer nach Fußtritt ins Gesicht? | von Daniel  VAR
 Allgemeine Themen
  Rose | von Polanski
  vermeintliches 2:1 | von creative
  Leistung Willenborg | von Myling
  Foul vor dem 4:1 | von Bomber der Nation
 Aktuelle News zum Spiel

Neues Thema zum Spiel erstellen

Kompetenzteam-Abstimmung

- Nicht gegebener Elfmeter für RB Leipzig

Anton kommt zu spät und trifft Orban im Gesicht. Hätte das Elfer geben müssen?

KT-Abstimmung

Daumen hoch 0 x richtig entschieden

unentschieden/keine Relevanz 0 x keine Relevanz/unentschieden

Daumen runter 8 x Veto

 47 Minute Elfer nach Fußtritt ins Gesicht?  - #21


27.08.2023 11:35


rolli


Bayer Leverkusen-FanBayer Leverkusen-Fan


Mitglied seit: 13.12.2014

Aktivität:
Beiträge: 5282

@Maximum Objectivity

- Veto
Kein Grund, angepiekst zu sein.

1. Der VAR-Eingriff beruhte auf einem möglichen Foul im Strafraum durch Anton, das der SR übersehen hat. Daß die Aktion Antons so bewertet werden kann, ist sicher keine Frage. Jetzt kommt die Auslegung zum unbehinderten Abschluss ins Spiel. Die gibt dem SR die Freiheit, fahrlässige Aktionen nicht zu sanktionieren. Daraus ergibt sich dann die Frage, ob hier bereits rücksichtsloses Spiel gegeben ist, also ein gelbwürdiges Einsteigen - deshalb und erst da taucht bei mir die Frage nach der gelben Karte als Bewertungskriterium auf. Von einem Eingriff des VAR aufgrund der Frage, ob hier Gelb zu geben sei, habe ich nie gesprochen und der einzige, der Rot in seine Überlegungen einbezogen hat, warst Du.

2. Wenn der SR ein Foul übersieht, kann er keinen Vorteil gewähren. Zudem ist die Vorteilsgewährung eine bewußte Entscheidung des SR im laufenden Spiel, auch bei Deinem Beispiel. Du kannst Dir gerne die Auslegung zum unbedrängten Abschluss aus der Vorteilsregel herleiten, ich halte das für nicht notwendig, weil ich die Auslegungsanweisung durch §5 der Fußballregeln als Entscheidung im Sinne des Geistes des Spiels und der Regeln für gedeckt halte, auch aus den Erwägungen, die Du zur Verhältnismäßigkeit einer nachträglichen Sanktionierung (Doppelchance) anstellst. Eine Herleitung aus der Vorteilsregel muß da schon, wie Du selbst mit dem Terminus "indirekt" andeutest, ziemliche Anstrengungen unternehmen, die sich nicht direkt aus der konkreten Regelung und der Spielpraxis ergeben. Mir reicht da eben §5.

Wieso ich die Aktion Antons für gelbwürdig halte, habe ich hoffentlich klar genug dargestellt, für mich ist gelb obligatorisch und deshalb ist für mich die Entscheidung Willenborgs auch mit der Auslegung zum unbehinderten Abschluss falsch.



1  Melden
 Zitieren  Antworten


 47 Minute Elfer nach Fußtritt ins Gesicht?  - #22


28.08.2023 01:06


Maximum Objectivity


SC Freiburg-FanSC Freiburg-Fan


Mitglied seit: 23.06.2023

Aktivität:
Beiträge: 716

- richtig entschieden
Damit kann ich zumindest was anfangen.

1. Den Platzverweis hatte ich (rein theoretisch) thematisiert, zum einen da du übermäßige Härte ins Spiel gebracht hattest und zum anderen da es hier neben Elfmeter das einzige ist, was vom VAR geprüft werden könnte. Da wir uns aber einig sind, dass es hier praktisch keine strittige Frage ist, brauchen wir uns an diesem Punkt nicht weiter im Kreis zu drehen.

2. Dass man hierfür Gelb geben kann, ist keine Frage. Ob es ein Muss ist, darüber kann man streiten. Für eine ähnliche Situation hat Knauff gelb-rot gesehen. Da war das Bein aber wesentlich höher und auch der Treffer heftiger mE und auch mitten im Gesicht und nicht wie bei Orban am Hals/Kiefer. Da der SR das aber bei Anton nicht gesehen hat oder anders bewertet hat, gab es kein gelb und es konnte eben auch nicht nachträglich durch den VAR angemahnt werde. Was mir nicht ganz klar ist, ob du das in irgendeiner Weise über die potentielle Verwarnung hinaus für relevant hältst. Wenn ja, wär mir das nicht begreiflich.

3. Vorteilsgewährung ist eine bewusste Entscheidung des Schiris? Das kann man so formulieren. Wie ein SR aber auch mit einer gewissen Verzögerung (eine gewisse Verzögerung ist immer gegeben) oder nach Spielunterbrechung mit Hilfe des VAR eine Situation bewerten und entscheiden kann, kann er sich, sofern dazwischen keine Spielunterbrechung stattfand, dazu entscheiden eine Vorteilsgewährung auch im Nachhinein als richtig zu bestätigen, ohne dass er sie vorher angezeigt haben muss. In der Praxis gehen Situationen teilweise so schnell vorüber, dass dem Schiri gar keine Zeit bleibt einzugreifen, bevor der Abschluss erfolgt. In diesen Fällen kann er auch quasi rückwirkend die Beurteilung abgeben. Außerdem sind die SR ja auch angehalten, Szenen zuende laufen zu lassen.
Wieder ein Beispiel: Ein Spieler wird gefoult und unmittelbar danach erzielt die Mannschaft des gefoulten Spielers ein Tor, ohne dass der SR Zeit hatte eine Entscheidung zu dem Foul/Vorteilsgewährung zu fällen undoder zu signalisieren. Es kann sogar sein, dass er das Foul nicht wahrgenommen hat (jedoch sein SR-Assistent womöglich - ist aber nicht relevant). Der VAR überprüft das Tor und stellt das Foul im Vorfeld fest, das entsprechend den Regeln geahndet werden müsste. Da aber sowieso das Tor erzielt wurde, muss das Foul nicht mehr durch Freistoß/Elfmeter sanktioniert werden. Ob der SR das Foul wahrgenommen hat und die unsiganlisierte Vorteilsgewährung durch die Anerkennung des Tores unausgesprochen selbst bestätigt, ist insofern sowieso nicht mehr relevant. In beiden Fällen ist das nichts anderes als eine Vorteilsgewährung. Auch in dem Fall, dass das Tor nicht fällt, bleibt der Sachverhalt der gleiche, solange es nach dem Vergehen zu einer aussichtsreichen Torchance kam. Der SR erkennt das Foul (oder auch nicht) und nach dem Abschluss, gibt er keinen Strafstoß, da er den Vorteil (im Nachhinein) erkannt hat. Wenn es zu keiner aussichtsreichen Torchance kam, wird er keinen Grund zur Vorteilsgewährung erkennen und das Foul entsprechend ahnden. Wichtig ist, dass die Chance aussichtsreich war. Ansonsten würde ein aussichtlsoser Abschluss ja einen möglichen Elfmeter verwirken. Das wäre tatsächlich nicht im "Sinne des Spiels". Offensichtlich kann die Vorteilsgewährung nur eine Ermessensache bleiben. Ob unmittelbar oder im Nachhinein.
Also ja: die Vorteilsentscheidung ist "bewusst". Sie kann aber auch retrospektiv getroffen werden. Entscheidend ist eigentlich nur, dass nicht bereits eine Spielunterbrechung stattgefunden hat. Die lässt sich selbstverständlich nicht rückwirkend zurücknehmen (Nach einem falschen Pfiif kann das eigentlich korrekte Tor nicht mehr anerkennt werden). 
Anmerkung: Das ist dann eben besonders ärgerlich, wenn ein SR zB in den Torschuss hinein pfeift, weil er fälschlicher Weise ein Foul (auch oder gerade im Fall eines Stürmerfouls) wahrnimmt, und der Schuss ins Tor trifft. Der Treffer darf nicht zählen. Ua deswegen sind SR ja angehalten, Szenen zuende laufen zu lassen. Wenn sich ein SR bei einem Foul nicht ganz sicher ist, ist das Weiterlaufen lassen - wenn man so will - eine Vorteilsgewährung auf Vorbehalt. Da sie im Falle eines Fehlers im Nachhinein aber leicht korrigiert werden kann dank des VAR, spielt dabei der Vorbehalt keine Rolle. Ergibt sich kein Vorteil, wird er vermutlich seiner ursprünglichen Wahrnehmung folgen und Foul pfeifen oder bei großer Unsicherheit dem VAR überlassen (über die Defizite der Regelung zur Zuständigkeit des VAR, habe ich an anderer Stelle schon etwas gesagt. Das führte vom Stöckchen zum Hölzchen, das hier auch noch auszubreiten).
Weitere Anmerkung: Daran sieht man, welche Abwägungen SR treffen müssen, die von den Regeln häufig gar nicht richtig bedacht sind und entsprechend in den Regelsausführungen berücksichtigt werden. Das wird - wenn überhaupt - in Anmerkungen und Kommentaren formuliert (was auch richtig ist, falls es überhaupt diese Erläuterungen gibt). Nachvollziehen lässt sich das recht gut anhand der Doku "Unparteiisch". Da sieht und hört man, mit was sich die SR teilweise während des Spiels beschäftigen, das mit den eigentlichen Regeln gar nichts zu tun hat. Wenn SR perfekt wären (und Situationen notwendiger Weise immer eindeutig), müssten sie einfach nur ihre Urteile fällen und fertig. Da sie aber wissen, dass sie fehlbar sind, müssen sie sich während des Spiels auch damit befassen, wie sie mit den Zweifelsfragen und sogar mit den zu befürchtenden Reaktionen der Spieler umgehen.

4. Der Verweis Auf Regel 5 ist interessant. Die Formulierung "im Sinne des Spiels" ist ja nun aber die abstrakteste Regelformulierung, die es überhaupt geben kann. Letzten Endes leiten sich darausmehr oder weniger sämtliche Regeln und gerade die Vorteilsregel ab. Da scheint mir die Ableitung von der Vorteilsregelung doch zumindest wesentlich griffiger und konkreter, auch wenn ich es vielleicht umständlich formuliert habe.
Diese Fragen und die entsprechend notwendigen Lösungen ergeben sich ja gerade aus der Spielpraxis.



1  Melden
 Zitieren  Antworten


 47 Minute Elfer nach Fußtritt ins Gesicht?  - #23


28.08.2023 08:59


rolli


Bayer Leverkusen-FanBayer Leverkusen-Fan


Mitglied seit: 13.12.2014

Aktivität:
Beiträge: 5282

@Maximum Objectivity

- Veto
Zitat von Maximum Objectivity
Was im letzten post von mir steht, ist nichts weiter als eine Zusammenfassung all dessen, was ich auch zuvor schon geschrieben hatte. Und da ging es mir auch um Deinen Vorwurf bewußter Verdrehungen Deiner Äußerungen. Wenn das vom Tisch ist, schön.

Ob die von Dir genannten Beispiele nach Einführung des VAR über die Vorteilsregel abzuleiten sind oder aus dem, was in §5 als im Sinn der Regeln und im Sinn des Fußballs formuliert ist, ist eine akademische Diskussion.

Was die gelbe Karte hier anbetrifft, verstehe ich nicht, wieso Du nicht verstehst, was ich geschrieben habe. Die Frage bei der Auslegung zum unbedrängten Abschluss ist doch zuerst, ob das Foul nachträglich sanktioniert werden muß. Das ist nur dann der Fall, wenn die Aktion nicht mehr nur fahrlässig war. Und hier kommt erst die Kopplung: liegt mindestens rücksichtsloses Einsteigen vor, dann ist das Foul mit Elfer zu sanktionieren.  Nach den Regeln muß Willenborg dann auch die persönliche Strafe aussprechen. Gelb ist also immer mit der Entscheidung für einen Elfer verbunden und hat nur mit der Entscheidung Willenborgs und nichts mit dem Eingriff des VAR zu tun, der ist da völlig aus dem Spiel.



 Melden
 Zitieren  Antworten


 47 Minute Elfer nach Fußtritt ins Gesicht?  - #24


28.08.2023 10:39


Maximum Objectivity


SC Freiburg-FanSC Freiburg-Fan


Mitglied seit: 23.06.2023

Aktivität:
Beiträge: 716

@rolli

- richtig entschieden
Zitat von rolli
Zitat von Maximum Objectivity
Was im letzten post von mir steht, ist nichts weiter als eine Zusammenfassung all dessen, was ich auch zuvor schon geschrieben hatte. Und da ging es mir auch um Deinen Vorwurf bewußter Verdrehungen Deiner Äußerungen. Wenn das vom Tisch ist, schön.

Ob die von Dir genannten Beispiele nach Einführung des VAR über die Vorteilsregel abzuleiten sind oder aus dem, was in §5 als im Sinn der Regeln und im Sinn des Fußballs formuliert ist, ist eine akademische Diskussion.

Was die gelbe Karte hier anbetrifft, verstehe ich nicht, wieso Du nicht verstehst, was ich geschrieben habe. Die Frage bei der Auslegung zum unbedrängten Abschluss ist doch zuerst, ob das Foul nachträglich sanktioniert werden muß. Das ist nur dann der Fall, wenn die Aktion nicht mehr nur fahrlässig war. Und hier kommt erst die Kopplung: liegt mindestens rücksichtsloses Einsteigen vor, dann ist das Foul mit Elfer zu sanktionieren.  Nach den Regeln muß Willenborg dann auch die persönliche Strafe aussprechen. Gelb ist also immer mit der Entscheidung für einen Elfer verbunden und hat nur mit der Entscheidung Willenborgs und nichts mit dem Eingriff des VAR zu tun, der ist da völlig aus dem Spiel.


Und das ist genau das, was mir nicht klar ist. Wo steht das? Wenn die gelbe Karte wegen Rücksichtslosigkeit einen Elfer zur Foge hätte haben müssem, hätte das ja genau die doppelte Chance zur Folge, die es eigentlich nicht geben darf. Oder andersherum, dann müsste Willenborg, selbst wenn der Treffer fällt, das Tor zurücknehmen, Gelb zeigen und auf Elfmeter entscheiden. Da wäre was los gewesen. Das kann ja wohl kaum im Sinn des Spiels sein.
Wenn ich es recht verstanden habe, führst du deine Schlussfolgerung auf die Erläuterungen von Krug bei einer Schulung zurück. Entweder da wurde was falsch verstanden oder Krug legt die Regeln zweifelhaft aus. Wodurch in den Regeln ist das gedeckt? Das ist ja nun nichts, was sich aus allgemeinen Regeln ableiten lässt. Das müsste schon explizit irgendwo so stehen.
Die Frage, die sich daran anschließt, ist, wieso das nicht einen Fall für den VAR darstellt. Da es sich bei einem potentiellen Strafstoß um eine spielentscheidende Szene handelt, und Willenborg die Rücksichtslosigkeit vermutlich gar nicht wahrgenommen hat, müsste es vom VAR zumindest einen entsprechenden Hinweis geben. Dass RB der Elfmeter verwehrt bleibt (sofern die Regelauslegung wie von dir beschrieben korrekt ist), nur weil Willenborg die Szene mit dem potentiell rücksichtslosen Foul nicht wahrgenommen hat, kann ja auch nicht im Sinne des Spiels sein. Dass die VAR-Regeln da nicht immer ganz eindeutig und realitätsnah ausgestaltet sind, habe ich ja bereits erwähnt. Ob es nun aber daran liegt...
Irgendwie passt das alles nicht ganz zusammen. Der Abschluss bleibt im übrigen ja unbedrängt, egal ob danach rücksichtslos oder nicht (allerhöchstens bei gefährlichem Spiel könnte man das noch anders interpretieren).



1  Melden
 Zitieren  Antworten


 47 Minute Elfer nach Fußtritt ins Gesicht?  - #25


28.08.2023 10:57


Maximum Objectivity


SC Freiburg-FanSC Freiburg-Fan


Mitglied seit: 23.06.2023

Aktivität:
Beiträge: 716

- richtig entschieden
Was in den Regeln steht, ist das hier:

"Bei grobem Foulspiel, einer Tätlichkeit oder einem zweiten verwarnungswürdigen Vergehen sollte nicht auf Vorteil entschieden werden, es sei denn, es ergibt sich eine klare Torchance."

Aber selbst dadurch ist deine Behauptung in keinster Weise gedeckt. Im Gegenteil: selbst bei grobem Foulspiel, wäre die Szene nicht nachträglich zurückzupfeifen gewesen. Die gelbe (oder rote) Karte kann aber selbstverständlich nachträglich ausgesprochen werden und ist auch nicht durch das entstehen der klaren Torchance erlassen, da es sich dabei nicht um ein taktisches Foul gehandelt hat.



1  Melden
 Zitieren  Antworten


 47 Minute Elfer nach Fußtritt ins Gesicht?  - #26


28.08.2023 13:53


Tammy


VfL Wolfsburg-FanVfL Wolfsburg-Fan


Mitglied seit: 02.03.2022

Aktivität:
Beiträge: 656

- richtig entschieden
Fällt für mich in die Kategorie treffer nach schuss 



 Melden
 Zitieren  Antworten


 47 Minute Elfer nach Fußtritt ins Gesicht?  - #27


28.08.2023 14:32


rolli


Bayer Leverkusen-FanBayer Leverkusen-Fan


Mitglied seit: 13.12.2014

Aktivität:
Beiträge: 5282

Maximum Objectivity

- Veto
Jetzt bist Du doch etwas begriffsstutzig.Ich beziehe mich auf die Auslegungsanweisung zum unbedrängten Abschluß. Wenn Du einfach mal bei dem, was ich geschrieben habe, bleibst, dann wird das auch für Dich schlüssig. Deshalb nochmal die Aussage von Krug zu dieser Auslegung sinngemäß: "Wenn das Foul nicht zu hart ist, will keiner einen Elfer sehen." Und zu hart interpretiere ich als mindestens rücksichtslos bzw. nicht mehr nur fahrlässig. Schreibe ich jetzt zum wiederholten Male. Aus dieser Auslegungsanweisung ergibt sich dann das mit dem Elfer und der gelben Karte ganz logisch.



 Melden
 Zitieren  Antworten


 47 Minute Elfer nach Fußtritt ins Gesicht?  - #28


28.08.2023 18:47






Mitglied seit:

Aktivität:
Beiträge:

@Maximum Objectivity

Zitat von Maximum Objectivity
Also ich habe jetzt selbst noch einmal recherchiert. Bei übermäßiger Härte oder grobem Foulsspiel zieht das immer zwingend einen Platzverweis nach sich. Als rotwürdig kann man die Aktion von Anton nun aber nicht werten. Das hätte der SR ja mittels VAR nachträglich auch noch prüfen können. Ob es einen solchen Check gab, weiß ich nicht. Wenn ja, haben sie es wohl schnell wieder verworfen. Das ist aber auch richtig so. Imgrunde war es eine normale Abwehraktion, die allerhöchstens als gefährliches Spiel gewertet werden kann. Kommt es nach gefährlichem Spiel zum Kontakt, wird daraus wie oben beschrieben Foulspiel.
Die Vorteilsregelung greift hier auch nur indirekt. Da das Foul (oder ggf das gefährliche Spiel) keine Auswirkung auf den Abschluss hatte, ist die Aktion abgeschlossen und gibt auch keinen Elfmeter. Eine Vorteilsfrage wäre es, wenn das Foul vor dem Abschluss stattgefunden hat und danach eine aussichtsreiche Torchance entsteht. Da aber selbst in diesem Fall kein Nachpfiff stattfinden darf (es gibt eben keine doppelte Chance), kann es hier erst recht keine nachträgliche Entscheidung für einen Elfmeterpfiff geben. Ob der SR den Vorteil gibt, ist Ermessenssache. Er muss ihn nicht abwarten. Wenn er aber auf Vorteil entscheidet und nicht pfeifft, kann er auch nicht mehr nachpfeiffen, wenn es zum Abschluss kommt. Er kann den Vorteil nur dann zurücknehmen, wenn er der Ansicht ist, dass der Vorteil nicht eingetreten ist. Da der Abschluss hier bereits erfolgt war und eine klare Torchance darstellte, kann das aber nicht der Fall sein. Nicht auf Elfmeter zu entscheiden, war also die richtige Entscheidung. Das wird wohl von den meisten SR so gesehen. Insofern ist es keine Lex Krug. Da der Elfmeter aber fast immer die bessere Chance ist, ist das in meinen Augen etwas zweifelhaft. In diesem Fall kann man allerdings sagen, dass der Ball nur aufgrund einer absoluten Ausnahmeparade gehalten wurde. Insofern wäre der Elfmeter nicht zwingend die bessere Chance gewesen. D.h. den Elfmeter kann man hier nach beiden Interpretationen der Vorteilsregelung nach Foul im Stafraum nicht geben.
Das einzige was zu prüfen gewesen wäre, ob es einen Platzverweis gegeben haben hätte müssen. Das hat aber selbstverständlich keinen Einfluss auf die Entscheidung Strafstoß oder nicht, da dies ein Vorteilsfrage ist und nichts mit der Härte des Fouls zu tun hat. Das ergäbe keinen Sinn. Strafstoß kann ja keine Bestrafung für die Härte des Fouls sein. Dafür sind Karten da.
[/zitat
Sehr gute und ausführliche Beschreibung. 100% Zustimmung!



 Melden
 Zitieren  Antworten


 47 Minute Elfer nach Fußtritt ins Gesicht?  - #29


28.08.2023 19:26


Südbarbar


Bayern München-FanBayern München-Fan


Mitglied seit: 22.11.2021

Aktivität:
Beiträge: 331

- Veto
Für mich ist das eindeutig Foul und Elfmeter: Der Leipziger Stürmer iost zwar mit dem Kopf etwas tief aber immer noch deutlich über der ominösen Hüfthöhe. Der Stuttgarter Vereidiger ist viel zu spät dran, hat keine Chance mehr auf den ball und trifft den Stürmer mit dem Fuß (ob jetzt Kopf oder Hals ist völlig egel). Damit gefährdet er eindeutig die Gesundheit seines Gegenspielers. Damit Foul, gelbe Karte und zwangsläufig Elfmeter. Da ist es m.E. völlig belanglos, dass der Stürmer vorher noch zum Abschluss kam, der Ball war zum Zeitpunkt des Treffers noch nicht im Aus (dann hätte es mit Abstoß weitergehen müssen), die gelbe Karte hätte es aber auch dann geben müssen.
Selbe Situation im Mittelfeld hätte auch keiner argumentiert, dsss der Ball ja vor dem Foul noch gespielt werden konnte.
Zum Begriff Vorteil der Regeltext:
"Der Schiedsrichter hat das Spiel bei einem Vergehen weiterlaufen zu lassen, sofern das Team, das das Vergehen nicht begangen hat, dadurch einen Vorteil erhält, und das Vergehen zu ahnden, wenn der mutmaßliche Vorteil nicht sofort oder innerhalb weniger Sekunden eintritt."
Das Foul wurde begangen, nachdem der Stürmer den Ball gespielt hat.Einen Vorteil gegenüber dem fälligen Elfmeterpfiff hätte er in dieser Situation wirklich nur dann, wenn der Ball auch ins Tor geht, oder sich unmittelbar im Anschluss eine Tormöglichkeit ergibt, die höher ist als ein Straftoß (z.B. Mitspieler kann Abpraller ins leere Tor schieben).
Für mich ist die Interpretation, dass bei einem Foul im Strafraum, das nach dem Spielen des Balles erfolgt, auf eine Ahndung verzichtet wird, nicht durch das regelwerk gedeckt. Voraussetzung für einen Strafstoß ist nicht das Verhindern einer Tor´chance (das zieht ggf. eine karte nach sich), sondern das Foul im Strafraum. Wenn ein Angreifer vom Tor weg läuft und wird innerhalb des Strafraums gefoult, gibt das auch Elfmeter, auch wenn dabei keine Torchance verhindert wird.
 



1  Melden
 Zitieren  Antworten


 47 Minute Elfer nach Fußtritt ins Gesicht?  - #30


28.08.2023 22:27


rolli


Bayer Leverkusen-FanBayer Leverkusen-Fan


Mitglied seit: 13.12.2014

Aktivität:
Beiträge: 5282

@Maximum Objectivity

- Veto
Nur noch mal zur Klarstellung:
Es steht hier alleine "unbedrängter Torabschluss ohne erzieltes Tor" gegen Sanktionierung des Fouls zur Debatte. Das ist der Auslegungsanweisung zum unbedrängten Torabschluss immanent, deshalb setze ich das einfach voraus. Bei erzielten Toren greift diese Auslegung nicht! Und die Frage, ob diese Auslegung durch die Regel gedeckt sei, ist für mich mit dem Verweis auf §5 beantwortet.

Jetzt kann man ja diskutieren, ob die Auslegungsanweisung durch diese oder andere Regeln wirklich gedeckt ist, aber dann muß man das diskutieren und nicht eine irrelevante Frage, die sich aus keiner von mir getätigten Äußerung ergibt.



 Melden
 Zitieren  Antworten


 47 Minute Elfer nach Fußtritt ins Gesicht?  - #31


29.08.2023 13:35


Maximum Objectivity


SC Freiburg-FanSC Freiburg-Fan


Mitglied seit: 23.06.2023

Aktivität:
Beiträge: 716

@rolli

- richtig entschieden
Zitat von rolli
Jetzt bist Du doch etwas begriffsstutzig.Ich beziehe mich auf die Auslegungsanweisung zum unbedrängten Abschluß. Wenn Du einfach mal bei dem, was ich geschrieben habe, bleibst, dann wird das auch für Dich schlüssig. Deshalb nochmal die Aussage von Krug zu dieser Auslegung sinngemäß: "Wenn das Foul nicht zu hart ist, will keiner einen Elfer sehen." Und zu hart interpretiere ich als mindestens rücksichtslos bzw. nicht mehr nur fahrlässig. Schreibe ich jetzt zum wiederholten Male. Aus dieser Auslegungsanweisung ergibt sich dann das mit dem Elfer und der gelben Karte ganz logisch.


Ich habe dich schon richtig verstanden, wie jedem afmerksamen Leser eigentlich begreiflich sein sollte. Der Punkt ist, dass es nicht plausibel ist. Du begründest auch nichts, sonern behauptest iterativ einfach nur immer die selbe ominöse "Auslegungsanweisung". Das ist keine Begründung. Ich habe dich gefragt, wo das steht. Keine Antwort. Es ist auch nicht so, dass ich nicht auf deine Ausführungen eingegangen bin. Ich argumentiere, du behauptest. Das Gegenteil ist der Fall, von dem was du mir unterstellst. Du bist es, der nicht auf meine Argumente eingeht. Deswegen ein letztes Mal noch in aller Deutlichkeit, dass es vielleicht ankommt:

1. Du hast selbst eingeräumt, dass "doppelte Chance" nicht im Sinne des Spiels sein kann. Meiner Meinung nach hat das sogar Priorität vor fast allem anderen, weil es quasi sonst fast so wäre, als würde ich dem Angreiferteam in gewissen Situationen 2 Elfmeter(versuche) gewähren, um ein Tor zu erzielen (einer im laufenden Spiel und falls der nicht klappt noch einmal einen als Spielfortsetzung. Wo gibts denn sowas.
Also noch einmal meine Frage:
WIE KANN DAS MIT DER DRINGLICHKEIT DER VERMEIDUNG DER DOPPELTEN CHANCE EINHERGEHEN?

2. Auch darauf hast du nichts entgegnet:
Strafstoß ist eine Sanktion für ein Vergehen, das sich innerhalb des Strafraums befindet. Es geht hier bei also lediglich um den Ort des Vergehens und nicht um die Härte des Vergehens. Für die Härte des Vergehens sind KARTEN DA. Die Härte des Vergehens kann keine Bedingung sein. Das ist widersinnig und schon gar nicht im Sinne des Spiels.
Es geht nämlich bestens mit der der Vorteilsregel einher, einen Vorteil zu gewähren und nicht zurückzupfeifen und trotzdem im Nachhinein eine Karte zu zeigen für das Vergehen, OHNE deswegen nachträglich auf Strafstoß zu entscheiden. Das ist nämlich bei jeder anderen Vorteilsgewährung nicht anders.
Die ominöse "Lex Krug" ("dafür will niemand einen Strafstoß sehen..."  - schon was für eine Begründung und Formulierung; komplett inhaltsleer; im anderen Fall sollte auch niemand einen Strafstoß sehen wollen) lässt sich nämlich ausschließlich von der Vorteilsregel plausibel ableiten. Und bei der Vorteilsregel spielt die Härte auch nur sehr indirekt eine Rolle (hier sogar gar keine), was sogar explizit so in den Regeln steht. Die "Lex Krug" von im "Sinne des Spiels" abzuleiten ist wischiwaschi und öffnet Willkür Tür und Tor. Aber wenn man das schon so will, kann es eben auch nicht im Sinne des Spiels sein, die Härte als Kriterium für Elfmeter oder nicht heranzuziehen. Da steht auch nicht das geringste dazu drin in den Regeln. Das einzige ist die Vorteilsgewährung, wo die Härte eine Rolle spielen kann. Da steht  aber "sollte" nicht gewährt werden und nicht "darf nicht". Da hier der unbedrängte "hochgefährliche" Abschluss aufs Tor bereits stattgefunden hat, kann das auch kein Argument sein. Da sind wir nämlich wieder bei der Doppelchance. Die Schlange beißt sich in den Schwanz.
WIE KANN DIE HÄRTE DES VERGEHENS EINE BEDINGUNG FÜR STARFSTOß SEIN? UND WIE KRIEGST DU DAS MIT "IM SINNE DES SPIELS" ZUSAMMEN?

3. Was die "Auslegungsanweisung" explizit anbelangt:
Dazu findet man praktisch nirgendwo außer hier Belege. Seit fast einem Jahrzehnt wird hier auf eine Schulung für die WT durch Krug verwiesen, die dann als felsenfeste "Auslegungsanweisung" dargestellt wird. Anscheinend hat dieser Schulungsinhalt bei der WT nie den Weg nach draußen gefunden. In den Medien war das NIE Thema. Wenn mir das jemand belegen kann, dass von offizieller Seite eine solche Anweisung jemals öffentlich verkündet wurde, lasse ich mich gerne belehren. (mir würde auch schon ein Zitat eines aktiven BL-Schiedsrichters reichen, der dies als Begründung heranführt und auf eine offizielle Anweisung verweist)
WO STEHT DAS? WO SIND DIE BELEGE?

4. Um das noch besser zu beleuchten, gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass es sich hierbei um eine Auslegungsanweisung der Uefa/Fifa oder wem auch immer handeln würde, die tatsächlich zu allen Schiedsrichtern durchgedrungen ist:
Zum einen ist es widersinnig und nicht im Sinne des Spieles. Das habe ich aber ja bereits dargestellt. 
Zum anderen macht man sich das Leben damit nur unnötig schwer. Es führt zu mehr Fehlentscheidungen, mehr Varianz und zu Willkür. Falls das nicht offensichtlich sein sollte, will ich das noch einmal explizit ausführen, wieso das so ist:
Wenn man die Frage Strafstoß oder nicht an der Frage gelbe (rote) Karte oder nicht festmacht, kommt es dazu, dass es bei kniffligen Foulentscheidungen, was die Härte anbelangt) einmal Gelb und Elfmeter gibt und in praktisch der selben Situation ein anderes Mal GAR NICHTS, ohne dass einem SR anhand der Anweisung ein klarer Fehler nachzuweisen wäre. Das ist absolut absurd, da die Entscheidung Elfmeter oder nicht viel wesentlicher und spielentscheidender ist als die Frage der gelben Karte, an die sich hier aber die Elfmeterentscheidung knüpfen soll. DAS IST ÜBERGEORDNET BETRACHTET NICHT IM SINNE DES FUSSBALLS. Das verzerrt (würde verzerren) den Fussball vollkommen unnötig. Würde man einfach die "Lex Krug"/Vorteilsregel unabhängig von der Härte des Fouls anwenden, hätte man das Problem nicht und es ginge wesentlich gerechter zu.
Mindestens muss sichergestellt werden, dass alle SR nach dem selben Maßstab und mit der selben Auslegungsidee pfeifen. Das würde zumindest eine verzerrende Quelle ausmerzen. Das ist mE offensichtlich nicht der Fall.
DA MUSS DRINGEND MEHR TRANSPARENZ HER UND NACHGEBESSERT WERDEN


Um hier die Wogen wieder etwas zu glätten:
Meine Kritik richtet sich nicht alleine an dich. Du bist ja nicht der einzige, der sich darauf bezieht, ohne es plausibel zu begründen. Es trifft halt gerade dich. Meine Kritik richtet sich an das WT-Forum (speziell das KT), das DFB-Schiedrichterwesen (explizit das -komitee, das da offensichtlich sehr intransparent agiert) und das IFAB/FIFA/UEFA, die es nicht hinbekommen konsistente Regeln aufzustellen, obwohl schon seit über 100 Jahren daran herumgetüftelt wird (mittlerweile dürfen keine Bäume mehr auf dem Spielfeld stehen ) und es sich bei König Fussball um den größten und wichtigsten Sport der Welt handelt. Es grenzt an einen Skandal.



 Melden
 Zitieren  Antworten


 47 Minute Elfer nach Fußtritt ins Gesicht?  - #32


29.08.2023 21:06


Maximum Objectivity


SC Freiburg-FanSC Freiburg-Fan


Mitglied seit: 23.06.2023

Aktivität:
Beiträge: 716

@Südbarbar

- richtig entschieden
Zitat von südbarbar
Selbe Situation im Mittelfeld hätte auch keiner argumentiert, dsss der Ball ja vor dem Foul noch gespielt werden konnte. 


Im Mittelfeld würde nach so einem Foul auch Vorteil laufen gelassen, wenn die Situation aussichtsreich ist. Wenn dann muss der SR sofort pfeifen (was hier nicht möglich war). Wenn der SR aber erst pfeift, nachdem eine vorteilhafte aussichtsreiche Situation entstanden ist, und auf Freistoß entscheidet, wäre das sehr unglücklich um nicht zu sagen falsch. Der Vergleich mit dem Mittelfeld hinkt.

Zitat von südbarbar
Das Foul wurde begangen, nachdem der Stürmer den Ball gespielt hat.Einen Vorteil gegenüber dem fälligen Elfmeterpfiff hätte er in dieser Situation wirklich nur dann, wenn der Ball auch ins Tor geht, oder sich unmittelbar im Anschluss eine Tormöglichkeit ergibt, die höher ist als ein Straftoß (z.B. Mitspieler kann Abpraller ins leere Tor schieben). 


Dass der Elfmeter in vielen Situatuionen die bessere Möglichkeit ist, darauf habe ich auch hingewiesen. Es bleibt aber das Problem mit der doppelten Chance. Hier ist es aber alles andere als eindeutig, dass der Strafstoß die bessere Chance ist. Den Ball halten mE die besten Torhüter vielleicht einmal von 10 im allerbesten Fall einmal von 5. Man müsste sich mal den xGoals-Wert anschauen und mit der Verwandlungsquote von Elfmetern vergleichen, um einen Anhaltspunkt zu haben.
Da hier aber die meisten und wohl auch die allermeisten SR es für richtig halten, in solchen Fällen, wenn sich eine klare Torchance ergibt und vor allem wenn es zu einem aussichtsreichen Abschluss kommt (die ominöse Lex Krug), nicht auf Elfmeter zu entscheiden, ist das gar nicht die eigentliche Frage. Die Frage, die hier diskutiert wird und die vom KT auch durch die Bank als Begründung angeführt wird, ist der Umstand, ob die Rücksichtslosigkeit die "Lex Krug" aushebelt. Das ist in meinen Augen vollkommen absurd und nicht im geringsten im Sinne des Spiels. Unabhängig davon kann das Vergehen trotzdem mit einer Karte bestraft werden. Beides hat nichts miteinander zu tun.

Zitat von südbarbar
Für mich ist die Interpretation, dass bei einem Foul im Strafraum, das nach dem Spielen des Balles erfolgt, auf eine Ahndung verzichtet wird, nicht durch das regelwerk gedeckt. Voraussetzung für einen Strafstoß ist nicht das Verhindern einer Tor´chance (das zieht ggf. eine karte nach sich), sondern das Foul im Strafraum. Wenn ein Angreifer vom Tor weg läuft und wird innerhalb des Strafraums gefoult, gibt das auch Elfmeter, auch wenn dabei keine Torchance verhindert wird.


S.o. Das ergibt sich aus der Vorteilsregel. Irgendwie muss man das Problem mit der doppelten Chance ja lösen. Wenn, dann muss man in solchen Fällen immer Elfmeter pfeifen, egal welcher Art das Foul ist. Dann gäbe es zwar die ungerechte "doppelte Chance". Das wäre dann aber für alle gleich.



 Melden
 Zitieren  Antworten


 47 Minute Elfer nach Fußtritt ins Gesicht?  - #33


29.08.2023 21:39


rolli


Bayer Leverkusen-FanBayer Leverkusen-Fan


Mitglied seit: 13.12.2014

Aktivität:
Beiträge: 5282

@Maximum Objectivity

- Veto
Zitat von Maximum Objectivity
Ich habe dich schon richtig verstanden, wie jedem afmerksamen Leser eigentlich begreiflich sein sollte. Der Punkt ist, dass es nicht plausibel ist. Du begründest auch nichts, sonern behauptest iterativ einfach nur immer die selbe ominöse "Auslegungsanweisung". Das ist keine Begründung. Ich habe dich gefragt, wo das steht. Keine Antwort.
Lies einfach post #18 in diesem Thread. Eine einfache Suche bei google hätte Dir zusätzlich helfen können, zum einen rauszukriegen, daß das durch mich von @Dreiundnicht Zitierte aus dem Jahr 2016 stammt und diese ominöse Lex Krug seit dieser Zeit durch die Foren wandert und selbst hier bei der KT-Abstimmung reinwirkt, wie die Begründungen von @Hagi01 @foebis04 und @Stormfalco zeigen. Zusätzlich könntest Du wohlwollend auch davon ausgehen, daß ich, um einige Jahre länger hier unterwegs, das nicht einfach aus der Luft gegriffen und in die Welt gesetzt habe.

Anders als Du bemühe ich auch keine "aufmerksamen Leser", denen das begreiflich sein sollte, sondern Dich alleine. Aber wenn Du ohne solche selbstbestätigenden rhetorischen Floskeln nicht auskommst, ist das Dein Problem, mir geht es hier um die Sache.

Es ist auch nicht so, dass ich nicht auf deine Ausführungen eingegangen bin. Ich argumentiere, du behauptest. Das Gegenteil ist der Fall, von dem was du mir unterstellst. Du bist es, der nicht auf meine Argumente eingeht. Deswegen ein letztes Mal noch in aller Deutlichkeit, dass es vielleicht ankommt:

Daß Du meinst, daß Du argumentierst, ich aber nur behaupte, ist bei mir längst angekommen und hat wahrscheinlich mit dem oben Gesagten zu tun. Ich habe micht bemüht, deutlich zu machen, daß ich nicht über den Sinn oder gar die Existenz der in Rede stehenden Auslegung diskutiere, sondern über ihre Konsequenzen für diese Szene. Wie ich sie mir hergeleitet vorstelle, daß mir da §5 der Regeln ausreicht, habe ich ebenfalls dargestellt, Dir Deine Herleitung aus der Vorteilsregel zugestanden. Wenn Du diese Auslegung, die Du vor dieser Diskussion nach meinem Eindruck gar nicht kanntest, in Frage stellen willst, ist es Dein gutes Recht, aber dann doch bitte nicht so, daß Du die Fragestellungen durcheinanderwirfst.

Wenn es um Pro und Contra dieser Auslegung geht, gerne, aber dann wirklich an der Sache entlang.
1. Du hast selbst eingeräumt, dass "doppelte Chance" nicht im Sinne des Spiels sein kann. Meiner Meinung nach hat das sogar Priorität vor fast allem anderen, weil es quasi sonst fast so wäre, als würde ich dem Angreiferteam in gewissen Situationen 2 Elfmeter(versuche) gewähren, um ein Tor zu erzielen (einer im laufenden Spiel und falls der nicht klappt noch einmal einen als Spielfortsetzung. Wo gibts denn sowas.
Also noch einmal meine Frage:
WIE KANN DAS MIT DER DRINGLICHKEIT DER VERMEIDUNG DER DOPPELTEN CHANCE EINHERGEHEN?
So wie die doppelte Chance nicht im Sinne des Spieles und der Vorteilsregel ist, verstößt eine Spielführung, die die Gesundheit des Mitspielers, und dazu zähle ich den Gegner, gefährdet, auch gegen den Geist des Spiels und Sinn der Regeln. Und jetzt hast Du zwei Güter, deren Gewicht du gegeneinander abwägen mußt. Die hier Lex Krug genannte Auslegung kommt zum Ergebnis, daß die Vermeidung der Doppelchance ihre Grenzen dort hat, wo die Gefährdung der Gesundheit in Kauf genommen wird. Und ihr reicht da, um den nächsten Punkt schon vorweg zu nehmen, die Aussprache einer persönlichen Strafe alleine nicht aus. Das kann man ganz sicher Pro und Contra diskutieren.  

2. Auch darauf hast du nichts entgegnet:
Strafstoß ist eine Sanktion für ein Vergehen, das sich innerhalb des Strafraums befindet. Es geht hier bei also lediglich um den Ort des Vergehens und nicht um die Härte des Vergehens. Für die Härte des Vergehens sind KARTEN DA. Die Härte des Vergehens kann keine Bedingung sein. Das ist widersinnig und schon gar nicht im Sinne des Spiels.
Es geht nämlich bestens mit der der Vorteilsregel einher, einen Vorteil zu gewähren und nicht zurückzupfeifen und trotzdem im Nachhinein eine Karte zu zeigen für das Vergehen, OHNE deswegen nachträglich auf Strafstoß zu entscheiden. Das ist nämlich bei jeder anderen Vorteilsgewährung nicht anders.
Die ominöse "Lex Krug" ("dafür will niemand einen Strafstoß sehen..."  - schon was für eine Begründung und Formulierung; komplett inhaltsleer; im anderen Fall sollte auch niemand einen Strafstoß sehen wollen) lässt sich nämlich ausschließlich von der Vorteilsregel plausibel ableiten. Und bei der Vorteilsregel spielt die Härte auch nur sehr indirekt eine Rolle (hier sogar gar keine), was sogar explizit so in den Regeln steht. Die "Lex Krug" von im "Sinne des Spiels" abzuleiten ist wischiwaschi und öffnet Willkür Tür und Tor. Aber wenn man das schon so will, kann es eben auch nicht im Sinne des Spiels sein, die Härte als Kriterium für Elfmeter oder nicht heranzuziehen. Da steht auch nicht das geringste dazu drin in den Regeln. Das einzige ist die Vorteilsgewährung, wo die Härte eine Rolle spielen kann. Da steht  aber "sollte" nicht gewährt werden und nicht "darf nicht". Da hier der unbedrängte "hochgefährliche" Abschluss aufs Tor bereits stattgefunden hat, kann das auch kein Argument sein. Da sind wir nämlich wieder bei der Doppelchance. Die Schlange beißt sich in den Schwanz. WIE KANN DIE HÄRTE DES VERGEHENS EINE BEDINGUNG FÜR STARFSTOß SEIN? UND WIE KRIEGST DU DAS MIT "IM SINNE DES SPIELS" ZUSAMMEN?
Das ist eigentlich schon mit Punkt 1 beantwortet, aber hier nochmal:  es geht nicht darum, daß die Härte des Vergehens eine Bedingung für den Strafstoß ist, sondern es geht darum, daß hier zwei Güter gegeneinander abzuwägen sind. Und stell Dir unter der Prämisse der Vorteilsgewährung einfach vor, nach dem Tritt Antons wäre Orban dann verletzt vom Feld gegangen - dann hat man  den schönen Vorteil des unbedrängten erfolglosen Torabschlusses als größtmöglich einzuräumenden Vorteil und gleichzeitig den Nachteil eines verletzten Spielers. Reicht eine nachträgliche persönliche Strafe oder ziehst Du im Sinne der Prävention hier eine Grenze und wo ziehst Du diese? Ermutigst Du nicht, wenn Du keine Grenze ziehst, die Abwehrspieler, mit allerletzem rücksichtslosem Einsatz einen Torabschluß irgendwie noch zu verhindern? Kommt man zu spät, hat man höchstens die persönliche Strafe zu befürchten.   

3. Was die "Auslegungsanweisung" explizit anbelangt:
Dazu findet man praktisch nirgendwo außer hier Belege. Seit fast einem Jahrzehnt wird hier auf eine Schulung für die WT durch Krug verwiesen, die dann als felsenfeste "Auslegungsanweisung" dargestellt wird. Anscheinend hat dieser Schulungsinhalt bei der WT nie den Weg nach draußen gefunden. In den Medien war das NIE Thema. Wenn mir das jemand belegen kann, dass von offizieller Seite eine solche Anweisung jemals öffentlich verkündet wurde, lasse ich mich gerne belehren. (mir würde auch schon ein Zitat eines aktiven BL-Schiedsrichters reichen, der dies als Begründung heranführt und auf eine offizielle Anweisung verweist)
WO STEHT DAS? WO SIND DIE BELEGE?
Schau Dir mal die Diskussion "Lex" Krug im Regelforum an, da hast Du Ansprechpartner, die Dir sicher weiterhelfen können. Daß die Auslegung common practice ist, steht für mich außer Frage, dazu wird sie zu oft angewandt. Und auch für diese Szene haben zwei ausgewiesene SR im KT für ihre Entscheidung auf diese Auslegung Bezug genommen.

4. Um das noch besser zu beleuchten, gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass es sich hierbei um eine Auslegungsanweisung der Uefa/Fifa oder wem auch immer handeln würde, die tatsächlich zu allen Schiedsrichtern durchgedrungen ist:
Zum einen ist es widersinnig und nicht im Sinne des Spieles. Das habe ich aber ja bereits dargestellt.
Zum anderen macht man sich das Leben damit nur unnötig schwer. Es führt zu mehr Fehlentscheidungen, mehr Varianz und zu Willkür. Falls das nicht offensichtlich sein sollte, will ich das noch einmal explizit ausführen, wieso das so ist:
Wenn man die Frage Strafstoß oder nicht an der Frage gelbe (rote) Karte oder nicht festmacht, kommt es dazu, dass es bei kniffligen Foulentscheidungen, was die Härte anbelangt) einmal Gelb und Elfmeter gibt und in praktisch der selben Situation ein anderes Mal GAR NICHTS, ohne dass einem SR anhand der Anweisung ein klarer Fehler nachzuweisen wäre. Das ist absolut absurd, da die Entscheidung Elfmeter oder nicht viel wesentlicher und spielentscheidender ist als die Frage der gelben Karte, an die sich hier aber die Elfmeterentscheidung knüpfen soll. DAS IST ÜBERGEORDNET BETRACHTET NICHT IM SINNE DES FUSSBALLS. Das verzerrt (würde verzerren) den Fussball vollkommen unnötig. Würde man einfach die "Lex Krug"/Vorteilsregel unabhängig von der Härte des Fouls anwenden, hätte man das Problem nicht und es ginge wesentlich gerechter zu.
Mindestens muss sichergestellt werden, dass alle SR nach dem selben Maßstab und mit der selben Auslegungsidee pfeifen. Das würde zumindest eine verzerrende Quelle ausmerzen. Das ist mE offensichtlich nicht der Fall.
DA MUSS DRINGEND MEHR TRANSPARENZ HER UND NACHGEBESSERT WERDEN


Um hier die Wogen wieder etwas zu glätten:
Meine Kritik richtet sich nicht alleine an dich. Du bist ja nicht der einzige, der sich darauf bezieht, ohne es plausibel zu begründen. Es trifft halt gerade dich. Meine Kritik richtet sich an das WT-Forum (speziell das KT), das DFB-Schiedrichterwesen (explizit das -komitee, das da offensichtlich sehr intransparent agiert) und das IFAB/FIFA/UEFA, die es nicht hinbekommen konsistente Regeln aufzustellen, obwohl schon seit über 100 Jahren daran herumgetüftelt wird (mittlerweile dürfen keine Bäume mehr auf dem Spielfeld stehen laugh ) und es sich bei König Fussball um den größten und wichtigsten Sport der Welt handelt. Es grenzt an einen Skandal.
Dir scheint die Sache nicht plausibel, Du bist aber genausowenig wie ich die ultima ratio. Die Forderung, daß sichergestellt werden muß, dass alle SR nach dem selben Maßstab und mit der selben Idee pfeifen, geht einfach am Menschen selbst vorbei. Ein Aytekin findet in seinen Spielen eine andere Linie als z. Bsp. ein Dankert, auch bei gleichen Mannschaften, Brych könnte niemals ein Spiel auf die Art Stielers leiten - und die haben genau das, was Du forderst, nämlich dieselbe Regelschulung und sonstige Betreuung - womit wir wieder beim Wischi-Waschi-Begriff der Regeldurchsetzung und dem Sinn der Regeln und des Spiels wären.



 Melden
 Zitieren  Antworten


 47 Minute Elfer nach Fußtritt ins Gesicht?  - #34


30.08.2023 00:37


Maximum Objectivity


SC Freiburg-FanSC Freiburg-Fan


Mitglied seit: 23.06.2023

Aktivität:
Beiträge: 716

- richtig entschieden
Lassen wir die persönlichen Vorwürfe beiseite. MIR geht es nämlich um die Sache.

Nein, ich bin nicht die "ultima ratio". Ich diskutiere aber die Probleme, die sich aus der einen oder anderen Vorgehensweise ergeben und versuche Entscheidungsmuster aufzuzeigen, die im Sinne des Sports sind. Darum geht es nämlich: Es soll gerecht zugehen mit möglichst geringer Varianz in den Entscheidungen und das Sportliche soll entscheiden und nicht die Auslegung des SRs. Der Reihe nach:

1. Darauf, dass hier im Forum seit fast 10 Jahren mit der Lex Krug argumentiert wird, habe ich ausführlich Bezug genommen. Der "google"-Hinweis ist also einmal mehr unnötig und nicht nachvollziehbar. Was glaubst du, was ich getan habe. Dabei habe ich aber eben auch fast nur Ergebnisse aus diesem Forum gefunden. Andere Ergebnisse haben auch nicht weiter geführt. Natürlich habe ich auch versucht zum Thema "Auslegungsanweisungen"  und der Handhabung hinsichtlich "doppelter Chance" durch Recherche Klarheit zu verschaffen. Das führte aber leider auch zu keinen klaren Ergebnissen. Das ist bedauerlicher Weise sehr intransparent. Da könnte der DFB wesentlich mehr tun.

2. Das Problem ist auch nicht die Lex Krug. Die muss man auch gar nicht kennen (eine Regel ist es ja sowieso nicht). Man kann es, wie ich es ebenfalls ausführlich getan habe, aus Überlegungen zur Vorteilsregelung und "doppelten Chance" logisch ableiten. Dazu brauche ich keine Schulung, die dann auch schon fast 10 Jahre her ist.

3. Es geht hier eben auch nicht um die Richtigkeit der Lex Krug (die bestätige ich ja gerade). Es geht um die AUSNAHME von der Lex Krug. Das ist das große Problem. Und da habe ich eben auch meine großen Zweifel, ob das in der Schulung der SR wirklich überall ankommt.

4. Um das gleich abzuräumen:
Natürlich wird das SR-Wesen nie hundertprozentig perfekt sein und es wird auch nie in allen Fällen identische Bewertungen unter SR geben. Das habe ich auch nicht behauptet. Aber genau das ist ja der Kern der Sache: dass man daher möglichst eindeutige, wenig interpretationsbedürftige und unnötig fehleranfällige Regeln (Varianz) und Auslegungsanweisungen braucht, um BESTMÖGLICHE nicht perfekte Einheitlichkeit und Gerechtigkeit herzustellen und das Sportliche und nicht die Auslegung des SR spielentscheidend ist.

5. Diese Ausnahme von der "Lex Krug" aufgrund von der gelben/roten Karte ist aber genau so eine Quelle für hohe Varianz, wie du auch an diesem Beispiel leicht nachvollziehen kannst. Kaum jemand ist der Ansicht, dass es sich nicht um ein Foul handelt. Aber bei der Frage, ob es eine gelbe Karte ist oder nicht, scheiden sich die Geister. Durch diese "Ausnahmeidee" führt das eben in einem Fall zum Elfmeter im anderen Fall nicht. Dadurch wird die Interpretation des SR spielentscheidend. Noch einmal: gelbe Karte oder nicht ist bei weitem nicht so spielentscheidend und lässt sich vollkommen unabhängig davon bewerten. Durch diese "Ausnahmeidee" holt man sich also vollkommen ohne Not eine spielverzerrende Quelle ins Boot.
Darauf bist aber zB wieder nicht eingegangen. Es ist eben nicht im Sinne des Sports. Noch einmal: Es sollte soweit wie möglich das Sportliche entscheiden und nicht eine unnötig variante und dadurch verzerrende Auslegungsanweisung. ME lässt sich das mit der Unumstößlichkeit dieser Auslegungsanweisung ohnehin nicht aufrecht erhalten.

6. Natürlich wird durch die hier im Forum im KT vorherrschende und auch von dir vertetene Meinung/Auslegung genau das: die gelbe/rote Karte wird in solchen Fällen somit zur Bedingung für Elfmeter. Das lässt sich beim besten Willen und nach allen Regeln der Logik nicht bestreiten. Ganz einfach an dem Beispiel mit Anton nachzuvollziehen (auch an den Begründungen des KT).

7. Es bedeutet auch nicht, dass gefoult werden darf, wie man will. Die persönlichen Sanktionen bleiben bestehen. Dass dadurch eine Verschiebung zu mehr rücksichtslosem Einschreiten beim Torabschluss eintritt, halte ich auch für sehr weit hergeholt.
Erstens: das Ziel wäre ja tatsächlich den Torabschluss zu verhindern und nicht trotz des Torabschlusses noch unnötig ein Foul und uU eine Platzverweis oben drauf zu legen. D.h. wenn jemand den Angreifer beim Torabschluss im Strafraum foult und damit eine klare Torchance verhindert, ist das eine Notbremse. Dann gibt es gelb und Elfmeter - wie bisher auch. Passiert es dann auch noch überhart (du sagst ja, dass es sich dahingehend verschieben würde) gibt es dann sogar trotzdem rot UND Elfmeter, da es in diesem Fall keinen Strafrabat geben kann. Die verteidigende Mannschaft würde sich damit also weiterhin ins eigene Fleisch schneiden. Das hat also mE nichts mit meiner bevorzugten Regelauslegung zu tun.
Zweitens: Auch wenn ich es nicht als ernstes Problem ansehe, könnte man sich zB überlegen, um sicher zu gehen, ob man dann eben auch rücksichtslose Fouls, die einen Torabschluss im Strafraum verhindern, mit rot bestraft. Das ist aber nur eine Idee. In meinen Augen ist das nicht nötig.
Natürlich muss die Gesundheit der Spieler immer Priorität haben. Aber falls es tatsächlich eine Verschiebung zu mehr Rücksichtslosigkeit geben sollte (was ich wie gesagt nicht für plausibel halte), lassen sich weitere Anpassungen vornehmen. Das Argument erscheint mir vorgeschoben.

8. Du wirst vielleicht entgegenhalten wollen wie du es schon in anderen Fällen getan hast, dass es nicht deine Aufgabe ist Regeln und Auslegungsanweisungen zu hinterfragen und du nur das wiedergibst, was die Auslegungsanweisungen aussagen. Nunja: dass die Auslegungsanweisung so allgemein verbreitet ist, wie das hier behauptet wird, daran habe ich große Zweifel. Wie gesagt: dabei geht es nicht um die Lex Krug, sondern um die AUSNAHME!

9. Und mit Verlaub: Dass hier im Forum seit 2016 so bewertet wird, ist wirklich kein gutes Argument. Ich habe dich nach recherchierbaren Belegen gefragt. Ich schmeiße dir nicht vor, dass du das nicht liefern kannst. Hier aber immer wieder auf das WT selbst (oder vom Hörensagen auf eine WT-Schulung ) zu verweisen, ist KEIN Beleg. D.h. ja nicht, dass es nicht solch eine Auslegungsanweisung geben kann. Sicher können wir uns dabei beide nicht sein.
Das ist ja unter anderem das, was ich so sehr am DFB-Schiedsrichterwesen bemängele: Die INTRANSPATENZ in diesen Dingen.

10. Mir ist bewusst, dass die Vorteilsregelung keine einfache Sache ist (es kann sich hier nur um Vorteilsfragen handeln; andernfalls wäre es keine Auslegungsanweisung, sondern schlicht ein Regelbruch wie südbarbar zumindest teilweise korrekt festgestellt hat). Weglassen kann man sie nicht, da man sich sonst mit Fouls tatsächlich Vorteile verschaffen könnte (mehr als sowieso schon). Es ergeben sich mit der Vorteilsregel aber weitere neue Schwierigkeiten. Diese verschiedenen Möglichkeiten gilt es genau zu durchdenken und die für den Sport beste Regel zu finden.
Ich gehe da sehr praktisch vor und mache mir auch keine falschen Vorstellungen. Mir kommt es aber manchmal so vor, als würden die SR den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. D.h. vor lauter "Regelungswut" wird nicht mehr gesehen, um was es eigentlich geht: um den (gerechten) Sport. Diese behauptete Auslegungsanweisung würde wie viele andere Schierigkeiten im Regelwerk die Gerechtigkeit gefährden. Eine fehlende konsistente Auslegungsanweisung gefährdet sie allerdings auch.
Meine Kritik an den Mängeln des Regelwerks habe ich ja schon häufiger vorgebracht.

Fazit: Ich halte diese "Ausnahmeidee" für falsch und fatal, sofern sie es tatsächlich in der Form in Auslegungsanweisungen geben sollte. Daran habe ich aber auch große Zweifel, ob sie jemals und schon gar nicht heute noch so durchgehend verfolgt wird (Ansonsten hätte man sie nach fast 10 Jahren schon irgendwann einmal in Regeln gießen können, wie es mit vielen anderen Auslegungsanweisungen in der Vergangenheit geschehen ist. Und sie hätte sich vielleicht auch über das WT hinaus rumgesprochen). Da gilt es mehr Klarheit und Transparenz zu schaffen.



 Melden
 Zitieren  Antworten


 47 Minute Elfer nach Fußtritt ins Gesicht?  - #35


30.08.2023 09:40


rolli


Bayer Leverkusen-FanBayer Leverkusen-Fan


Mitglied seit: 13.12.2014

Aktivität:
Beiträge: 5282

@Maximum Objectivity

- Veto
Schreib z.Bsp. einfach mal @Hagi01 oder @SetOnFire an, wenn Du mehr zu dieser Auslegungspraxis wissen willst, dies war mein indirekter Rat an Dich. Wenn Dich die Sache wirklich interessiert und es um mehr als Rechthaben geht.

Wenn ich Dich darauf hinweise, daß ich bei bestimmten Äußerungen nur auf der Grundlage der Auslegung argumentierte, dann heißt das nicht, daß ich mich nicht auf eine Diskussion über Sinn und Umstände der Auslegung einlassen will oder mich nicht damit beschäftige, es verweist alleine die Äußerungen und Argumente auf ihren Bezugsrahmen.

Du postulierst, abgeleitet aus der Vorteilsregelung, das Primat des größtmöglichen Vorteils "unbehinderter Torabschluß" vor allem anderen. Ich habe Dich auf die Güterabwägung verwiesen. Jetzt hast Du genau zwei Möglichkeiten: zu konstatieren, daß das eine Rechtfertigungsgrundlage sein kann, abhängig vom eigenen Standpunkt, oder darauf zu beharren, daß nur Deine Auslegung schlüssig ist. Wegdiskutieren läßt sich die Auslegung nicht, da sie common practice ist. Du wirst also weiter mit ihr leben müssen.
 
Man kann sein subjektives Empfinden wortreich argumentierend zum allgemeinen Maß erheben, man kann sich aber auch nüchtern mal auf andere Standpunkte einlassen - das ist aus meiner Lebenserfahrung tatsächlich erhellender.



 Melden
 Zitieren  Antworten


 47 Minute Elfer nach Fußtritt ins Gesicht?  - #36


30.08.2023 10:21


rb71


VfB Stuttgart-FanVfB Stuttgart-Fan


Mitglied seit: 17.05.2013

Aktivität:
Beiträge: 1763

Ich zitiere Alex Feuerherdt:
Ich lese hier von einer »Lex Krug«, die besagen soll: Ein Foul nach Torabschluss wird nicht geahndet. Mal abgesehen davon, dass das regeltechnischer Unsinn wäre und auch nicht durchgängig so praktiziert wird: Eine solche Anweisung ist bei den Lehrwarten jedenfalls nie angekommen.
https://twitter.com/CollinasErben/status/952596055853498369

Diese angebliche "Lex Krug" (und das wurde hier schon mehrfach besprochen) ist ausschließlich ein Thema des KT der Wahren Tabelle (und somit außerdem nur noch zu Tranfermarkt gelangt). Nirgendswo anders wird von dieser "Lex Krug" gesprochen. 
 



"Barca ist kein Fußballverein. Barca ist auch keine Religion. Nein, Barca ist ein Lebensgefühl, welches man nur erfahren wird, wenn man als Katalane im Camp Nou diese Mannschaft hat zaubern sehen."


 Melden
 Zitieren  Antworten


 47 Minute Elfer nach Fußtritt ins Gesicht?  - #37


30.08.2023 13:40


rolli


Bayer Leverkusen-FanBayer Leverkusen-Fan


Mitglied seit: 13.12.2014

Aktivität:
Beiträge: 5282

@rb71

- Veto
Zitat von rb71
Ich zitiere Alex Feuerherdt:
Ich lese hier von einer »Lex Krug«, die besagen soll: Ein Foul nach Torabschluss wird nicht geahndet. Mal abgesehen davon, dass das regeltechnischer Unsinn wäre und auch nicht durchgängig so praktiziert wird: Eine solche Anweisung ist bei den Lehrwarten jedenfalls nie angekommen.
https://twitter.com/CollinasErben/status/952596055853498369

Diese angebliche "Lex Krug" (und das wurde hier schon mehrfach besprochen) ist ausschließlich ein Thema des KT der Wahren Tabelle (und somit außerdem nur noch zu Tranfermarkt gelangt). Nirgendswo anders wird von dieser "Lex Krug" gesprochen. 
 
Meinst Du jetzt die Verwendung dieser Bezeichnung "Lex Krug" oder allgemein die Auslegung zum unbedrängten Torabschluss?  Hier mal, was @SetOnFire 2019 dazu geschrieben hat:
Lex Krug ist ein geschaffener Kunstbegriff für eine der gängigsten und akzeptiertesten Anweisungen im gesamten Fussballsport. Nach einer Szenenerläuterung durch Hellmut, die den Weg hier ins Forum gefunden, wurde das dann schlicht Lex Krug genannt. Wer, wann und warum? Liegt vor meiner aktiven Zeit hier.

Zur Sache an sich:
Als Schiedsrichter haben wir die Aufgabe ein flüssiges Spiel zu ermöglichen, wir sollen Fairness und Fairplay auf dem Platz begünstigen und ein möglichst attraktives Spiel zu lassen.
Es ist von keinem Offiziellen gewünscht, dass die Regeln im Maximum ausgelegt werden. Nicht jeder Kontakt, der in eine Kategorie nach Regel 12 passt, soll mit einem Pfiff geahndet werden. Dafür gibt es ganz bewusst einen Spielraum, der die Möglichkeit bietet, diverse Linien durchgehen zu lassen.
Explizit kann man da zum Beispiel ein Spiel von Manuel Gräfe mit einem Spiel von Markus Merk vergleichen. Dort sollte die Unterschiedliche herangehensweise ins Auge springen.

Über die Jahre hat sich aber ergeben, dass die Auslegungen zu unterschiedlich waren. Szenen ähnelten einem Münzwurf. Gerade bei den relevantesten Szenen ist dadurch ein Ungleichgewicht entstanden. Die Obersten haben dann entschieden, dass gewisse Situationen möglichst gleich entschieden werden sollten. Es entstanden also Anweisungen.

Zu den Anweisungen zählen unendlich viele Dinge, beginnend bei Organisatorischem, von der Bank bis hin zu persönlichen Strafen.
Beispielsweise gibt es klare Anweisungen, wieviel einem Trainer an der Seitenlinie gestattet ist. Das auch schon lange vor den Verwarnungen.

Ebenso gibt es eine Anweisung, aus alten Zeiten stammend, dass ein Abschluss der höchstmögliche Vorteil ist. Sprich, egal wann ein Foul entsteht, wenn der Ball aufs Tor geschossen wurde, wird nicht zurückgepfiffen. Es wäre nun auch absurd, wenn beim Torschuss der Pfiff ertönt und der Schiedsrichter auf Freistoß entscheiden würde, kurz bevor der Ball dann im Winkel einschlägt.
Das wird auf das gesamte Spielfeld projeziert, wenn auch unterschiedlich angewandt.

Bei Bällen, die einen Vorteil erfordern, soll ein verspätetes Foulspiel nur geahndet werden, wenn der Kontakt den Rahmen sprengt. Das kann man mit rücksichtslosen Vergehen einschränken.
Ein Foulspiel, dass keine zwingende Verwarnung erfordert, soll nicht nachgepfiffen werden.
Ausnahme kann zum Beispiel sein, wenn das Vergehen unzweifelhaft den Vorteil einschränkt. Zum Beispiel, wenn der gefoulte Spieler nach seiner Flanke als herausragende Anspielstation gegolten hätte.
Das liegt aber immer im Entscheidungsrahmen des Schiedsrichter.

Die Häufigkeit, in der Entscheidungen genau nach der Maxime getroffen werden, sollte Beweis genug für die Existenz sein. Der Aytekin-Strafstoß bei Union ist das einzige Gegenbeispiel, dass mir aktuell in den Sinn kommt.

Und ja: Auch bei zu weit vorgelegten Bällen greift eine ähnliche Anweisung. Auch wenn @mahlzeit mir da böse Absicht unterstellt hat, ist es absolut relevant, ob ein Ball noch erreichbar ist. Ein Spieler der den Ball ins Aus hämmert und somit den Ball für den Gegenspieler nicht erreichbar macht, wird keinen Freistoß bekommen, es sei denn, dass Vergehen war ebenfalls wieder außerhalb des Rahmens.
Hier gilt die martialisch klingende Anweisung "Wem kein Schaden, dem kein Freistoß".

Das nur auf die schnelle dazu, ich hoffe nichts vergessen zu haben, gehe aber gerne auf Rückfragen ein.

Für mich ist das eine zuverlässige Quelle zur Frage, ob sowas eine praktizierte und im SR-Wesen kommunizierte Auslegung ist und für mich deckt sich das auch mit Entscheidungen, die real gefallen sind, auch wenn ich da ad-hoc keine Beispiele liefern kann. @Hagi01 hat sich auch schon ähnlich geäußert, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt. Auch wenn ich die Bewertungen dieser beiden nicht immer teile, manchmal sogar staune, sind sie für mich doch zuverlässige Quellen zu solchen Fragestellungen.



 Melden
 Zitieren  Antworten


 47 Minute Elfer nach Fußtritt ins Gesicht?  - #38


30.08.2023 20:32


Hagi01
Hagi01

1. FC Nürnberg-Fan1. FC Nürnberg-Fan

Hagi01
Mitglied seit: 24.09.2012

Aktivität:
Beiträge: 6313

Puh, die Diskussionen über die sog. Lex Krug (furchtbarer Begriff, weil es keine Regel ist und auch nicht von Krug erfunden wurde) sind mittlerweile hier schon sehr oft geführt worden und führen nicht wirklich zu etwas, weil alle Argumente schon ausgetauscht wurden. Ich war damals bei dieser Schulung anwesen. Krug hatte uns zwei Szenen gezeigt, die nach offizieller DFB-Lehrmeinung deshalb kein Strafstoß waren, weil es erst zum Kontakt kam, nachdem der Torabschluss erfolgt ist. Meine damalige Formulierung aus der Zusammenfassung für die abwesenden Kollegen war:
Da wurde zwischen den Zeilen deutlich klar, dass das Regelwerk den DFB hier eigentlich nicht so wirklich interessiert (um es böse auszudrücken). Bei Fußvergehen ist durchaus entscheidend, ob es schon zu einem Abschluss kam oder nicht. Wenn nach dem Abschluss der Spieler noch "normal hart" erwischt wird, ist das kein Elfmeter. Beispiele dafür sind Drobny-Kachunga und Rüdiger-Aigner, die beide Szenen für den DFB nicht als Elfmeter gewünscht sind.

Argument war damsl, dass "der Fußball" solche Strafstöße nicht sehen wolle. Erklären kann ich mir das nur mit Verhältnismäßigkeitsabwägungen und der Frage, ab wann ein Kontakt ein Foul ist: Die hängt von ein paar Kriterien ab, die wichtigsten sind aber die Auswirkungen aufs Spielgeschehen, die Intention des Spielers und die Intensität. Wenn es beim Versuch, den Ball abzuwehren, erfolgt, sind die Auswirkungen aufs Spielgeschehen gering (vgl. für die Schwelle die Referenzszene mit Drobny, wo der Ball ja sogar an die Latte ging, also im Spiel blieb) und die Intention ist auch keine unsportliche. Die Anforderungen an die Intensität müssten also höhere sein.

Persönlich bin ich kein Fan dieser Auslegung, weil sie das Regelwerk schon sehr stark strapaziert und man an anderen Stellen des Platzes Foul pfeifen würde, wenn ein Spieler nach der Ballabgabe noch getroffen wird (Vorteil mal ignoriert). Aber ich akzeptiere, dass es eine entsprechende Praxis gibt - und die gibt es ja offensichtlich. Es gibt genug solche Szenen jede Saison und die werden in den seltensten Fällen geahndet. Würde der DFB eine solche Praxis missbilligen, hätte er schon längst eine der Szenen genommen und als Referenzszene dahingehend verwertet, dass hier Strafstoß gewünscht ist. Und spätestens der VAR würde dann in der Regel eingreifen. Das passiert aber offensichtlich nicht (es sei denn, das Foul ist so intensiv wie hier). Also ist das offenbar vom DFB immer noch geduldet. Dr. Jochen Drees hat diese Auslegung auch vor 1 1/2 Jahren im Kicker bestätigt. Vom Bayerischen Fußballverband gab es auch mal eine Bestätigung im Rahmen des sog. Szenenbeschriebs, die ist aber dem Relaunch der BFV-Homepage vor ein paar Jahren zum Opfer gefallen. Auch Collinas Erben haben die Existenz einer entsprechenden Praxis spätestens im Zuge der Bestätigung durch Drees anerkannt (und kritisiert).



Ceterum censeo bellum esse finiendum ☮️


 Melden
 Zitieren  Antworten


 47 Minute Elfer nach Fußtritt ins Gesicht?  - #39


02.09.2023 13:06


Maximum Objectivity


SC Freiburg-FanSC Freiburg-Fan


Mitglied seit: 23.06.2023

Aktivität:
Beiträge: 716

@rb71

- richtig entschieden
Zitat von rb71
Ich zitiere Alex Feuerherdt:
Ich lese hier von einer »Lex Krug«, die besagen soll: Ein Foul nach Torabschluss wird nicht geahndet. Mal abgesehen davon, dass das regeltechnischer Unsinn wäre und auch nicht durchgängig so praktiziert wird: Eine solche Anweisung ist bei den Lehrwarten jedenfalls nie angekommen.
https://twitter.com/CollinasErben/status/952596055853498369

Diese angebliche "Lex Krug" (und das wurde hier schon mehrfach besprochen) ist ausschließlich ein Thema des KT der Wahren Tabelle (und somit außerdem nur noch zu Tranfermarkt gelangt). Nirgendswo anders wird von dieser "Lex Krug" gesprochen.  

Soviel zur "common practice". Danke für die Bestätigung...
Was den Regelbruch anbelangt, sehe ich das allerdings etwas anders. Es lässt sich eben schon mit der Vorteilsregel vereinbaren. Der Regelbruch findet mE an der Stelle statt, wo die Verwarnungswürdigkeit als Kriterium herangezogen wird (das ist durch nichts, aber auch gar nichts gedeckt). Bzw: Regelbruch wäre es tatsächlich auch nach deiner Vorstellung, wenn die Umschreibungen in der Vorteilsregel schärfer gefasst wären und damit auch die "L.K." (möchte sie gar nicht mehr aussprechen) ausgeschlossen würde. Das ist nach meinem Dafürhalten aber nicht gegeben.

@rolli
Ich kann nicht akzeptieren oder als Alternativinterpretation stehen lassen, was ich für für schwer nachvollziehbar und im Sinne des Sports und der Gerechtigkeit hinsichtlich der Gleichbehandlung für hochproblematisch halte. Tut mir leid, das musst du schon mir überlassen, wie ich die Argumente abschließend beurteile.
Ich leite ab, argumentiere und diskutiere die Sachverhalte und stelle nicht einfach nur hin. Ich denke ich habe die Angelegenheit, nun wirklich sehr ausführlich und von sehr vielen (noch nicht von allen - will aber auch keine Anhandlung daraus machen) Seiten beleuchtet und dargestellt, wieso ich das für so hochproblematisch halte - bei aller berechtigten Diskussion über Interpretationen und Auslegungen. Meine Argumente sind an und für sich leicht nachvollziehbar. 
Es geht eben nicht um eine Prinzipienabwägung, die hier mE unnötig übertont wird und für mich auch keine echte Güterabwägung darstellt. Das halte ich für konstruiert. Es geht in erster Linie um eine anhand der Praxis erkenntliche Problematik, die weitestgehend verhindert werden könnte. Wenn das trotz der vielen Beispiele und Vergleiche noch nicht klar geworden ist, tut es mir leid. 

Was das Zitat von "Setonfire" anbelangt, bin ich mit dem allermeisten in Übereinstimmung und es steht auch bis auf einen interpretationsbedürftigen Satz in keinerlei Widerspruch zu dem, was ich hier aussage. Im Gegenteil: es bestätigt mich in sehr vielen Punkten.
Dennoch stellt sich zunächst die Frage, woher du die Auffassung gewinnst, dass er zu dieser Frage herausragende Kompetenz besitzt. Kennst du seinen Hintergrund? Ist er DFB-SR (gewesen) oder hat er an Regel-Schulungen des DFB teilgenommen? Wäre interessant zu wissen. Ansonsten ist es auch nur ein weiterer selbstreflexiver Bezug aufs WT-Forum als Beleg und unterstreicht die Aussage von rb71.

Aber gehen wird das einmal durch (auszugsweise, da das meiste davon hier nicht wesentlich ist):
Liegt vor meiner aktiven Zeit hier.

Insofern auch kein Zeuge für die Krug-Schulung oder ein Beleg für die Auslegungsanweisung. Aber Hagi01 hat offensichtlich daran teilgenommen. Daher will ich seine Aussage als Bezeugung stehen lassen. Ich gebe aber zu bedenken, dass das dann schon mindestens 7 Jahre her ist und somit fraglich, inwiefern, falls alles korrekt verstanden wurde und keine Übermittlungsfehler hinzugekommen sind und die entsprechend so getätigten Aussagen auch als an alle DFB-SRn unterrichtete Anweisungen vermittelt wurden, heute noch exakt so vermittelt werden (ein bisschen viele wenns). Das bleibt auch trotz des später von Hagi nachgereichten Zitats fraglich.
Ist aber auch nicht mein Hauptpunkt, da es mir gar nicht so sehr um eine (von möglicherweise mehreren) konkrete Auslegung in den wie hier gearteten Sachverhalten geht, sondern um die potentiell konsistenteste und unproblematischste. Ob sie nun überall angewendet wird oder nicht.
Über die Jahre hat sich aber ergeben, dass die Auslegungen zu unterschiedlich waren. Szenen ähnelten einem Münzwurf.

Nichts anderes behaupte ich. Aber genau durch diese irrwitzige Ausnahmeidee entsteht ein Münzwurf, da die gelbe Karte hier und in sehr vielen anderen Szenen fraglich ist. Das physische Foul hingegen nicht. Die Willkür nimmt somit nicht ab sondern zu. Abgesehen davon ist die doppelte Chance nicht im Sinne des Sports und verzerrt enorm (und das nur aufgrund der Frage, ob es noch eine gelbe Karte geben sollte? Absurd)
Gerade bei den relevantesten Szenen ist dadurch ein Ungleichgewicht entstanden. Die Obersten haben dann entschieden, dass gewisse Situationen möglichst gleich entschieden werden sollten. (Es entstanden also Anweisungen.)

Nichts anderes behaupte ich. Die Anweisung schafft s.o. aber selbst unnötig ein Problem.
Ebenso gibt es eine Anweisung, aus alten Zeiten stammend, dass ein Abschluss der höchstmögliche Vorteil ist. Sprich, egal wann ein Foul entsteht, wenn der Ball aufs Tor geschossen wurde, wird nicht zurückgepfiffen.

Nichts anderes behaupte ich. Mir hast du allerdings unterstellt, ich würde einseitg ein Primat des "höchsmöglichen Vorteils" postulieren. Wenn du dieses Zitat als Referenz heranziehst, widersprichst du dir also offensichtlich selbst.
Es wäre nun auch absurd, wenn beim Torschuss der Pfiff ertönt und der Schiedsrichter auf Freistoß entscheiden würde, kurz bevor der Ball dann im Winkel einschlägt.

Nichts anderes behaupte ich. Durch Vergleiche dieser Art habe ich versucht die Sache zu beleuchten (auch exakt diesen Vergleich habe ich erwähnt). Das hast du bei mir allerdings nicht gelten lassen wollen, ohne darauf argumentativ einzugehen, und als nicht mit der Sache zusammenhängend und unmaßgeblich weggewischt. Wenn man die möglichen Szenen und Auslegungen nicht miteinander vergleicht, kann man natürlich auch keine Inkonsistenzen feststellen.
Bei Bällen, die einen Vorteil erfordern, soll ein verspätetes Foulspiel nur geahndet werden, wenn der Kontakt den Rahmen sprengt. Das kann man mit rücksichtslosen Vergehen einschränken.

Selbst hier ist von "KANN" und nicht von MUSS die Rede. Dass es also vom SR wie von dir und dem KT als klare Fehlentscheidung gewertet wurde, ist schon recht anmaßend. Dazu werde ich später noch etwas sagen.Es ist durch die Aussage auch nicht näher beschrieben, wann und wie eingeschränkt werden sollte. Das bleibt sehr vage. Leider
Ausnahme kann zum Beispiel sein, wenn das Vergehen unzweifelhaft den Vorteil einschränkt.

Nichts anders behaupte ich. Das ist auch schon deutlich konkreter als die vorherige Formulierung - trifft aber auf diesen Fall nicht zu.
Das liegt aber immer im Entscheidungsrahmen des Schiedsrichter.

Um so anmaßender es als klare Fehlentscheidung zu werten.
Die Häufigkeit, in der Entscheidungen genau nach der Maxime getroffen werden, sollte Beweis genug für die Existenz sein. Der Aytekin-Strafstoß bei Union ist das einzige Gegenbeispiel, dass mir aktuell in den Sinn kommt.

Geschenkt. Die Entscheidungen, die eine Ausnahme "Elfmeter" aufgrund von gelber Karte/Rücksichtslosigkeit aufzeigen, sind aber sicherlich nicht so reichlich gesät. Wenn hierfür eine nicht vom DFB als Fehler dokumentierte Entscheidng als Beleg genannt werden könnte, wären wir, was die tatsächliche Auslegungspraxis anbelangt, zumindest ein Schrittchen weiter.
Und ja: Auch bei zu weit vorgelegten Bällen greift eine ähnliche Anweisung....es ist absolut relevant, ob ein Ball noch erreichbar ist. Ein Spieler der den Ball ins Aus hämmert und somit den Ball für den Gegenspieler nicht erreichbar macht, wird keinen Freistoß bekommen, es sei denn, dass Vergehen war ebenfalls wieder außerhalb des Rahmens.


Das Beispiel ist schlecht oder zumindest unglücklich gewählt, weil, wenn der Ball bereits im Aus ist, kein Foul erfolgen kann und die Spielfortsetzung ohnehin nicht Freistoß sein kann sondern Einwurf sein muss. Aber er meint wohl: kurz bevor der Ball ins Aus geht.
Im Übrigen ein weiteres Beispiel, dass die Art der Spielfortsetzung nichts mit der Härte des Fouls zu tun hat, by the way. Nach deiner Logik müsste es bei rücksichtslosen Fouls in solchen Fällen nämlich im Sinne der "Güterabwägung" Freistoß geben und keinen Einwurf, weil sie sonst ja jeden, nachdem der Ball im Aus ist, foulen würden wie sie wollten. Ein weiterer Hinweis für die inkonsistente Auslegung.
Hier gilt die martialisch klingende Anweisung "Wem kein Schaden, dem kein Freistoß".

Im Grunde würde ich da gerne zustimmen. Theoretisch, denke ich auch, sollte man Fouls in erster Linie von der Seite bewerten, ob der gefoulten Mannschaft ein Nachteil entsteht. Das ist aber offensichtlich nicht Praxis. Wie häufig sehen wir Elfmeter nach einem Foul, wo der Ball weder für den Angreifer noch für den Verteidiger noch spielbar war bzw gewesen wäre, bevor er ins Aus ging. Das ist sogar sehr häufig der Fall. Wenn man miteinbezieht, dass ein anderer Spieler nach dem Foul - auch im ungefoulten Fall - vor dem Gefoulten an den Ball kommen würde, trifft das sogar schon fast auf jeden 2. Elfmeter zu. Also falls das eine Anweisung ist, wird sie praktisch ignoriert.
Jedesmal den Nachteil festzustellen wäre in der Praxis auch sehr mühsam und würde ständig zu Zweifelsfragen führen. Die Fans würden vermutlich jedes 2. Mal das Stadion auseinandernehmen. Also in der Theorie finde ich die Idee richtig. In der Praxis wäre sie enorm schwierig umzusetzen. Da ist es einfacher: Foul ist Foul, solange kein Vorteil gewährt wurde.
Aber darüber könnte man sich gesondert  noch einmal ausführlich Gedanken machen. Diese Auslegungsanweisung würde aber im übrigen ebenfalls gegen die "Ausnahmeidee" sprechen, da beim unbedrängten Abschluss (Nachschussmöglichkeit ausgenommen) kein Nachteil entstehen kann.

Ich möchte an der Stelle noch einmal auf die Anton-Orban-Szene zu sprechen kommen. Ich habe mir die Szene noch einmal genau angeschaut: Anton schaut die ganze Zeit nach links Richtung Ball. Orban steht noch ein ganzes Stück von ihm weg. Die Flanke kommt und Anton verfolgt mit seinen Augen ausschließlich den Ball, sieht Orban gar nicht. Als der Ball in spielbare Nähe kommt versucht Anton mit einem Allerwelts-Klärungsversuch den Ball zu spielen. Orban sieht er erst im allerletzten Moment, als Orban mit dem Kopf ein Stück nach vorne und unten geht. Da ist es aber für Anton zu spät, um noch zurückziehen zu können. Es kann also gar keine Rücksichtslosigkeit sein, da er den Ball nicht sieht. Bliebe die Frage, ob der Klärungsveruch für sich als "rücksichtslos" gewertet werden kann. Mit Sicherheit nicht. Das ist wie gesagt ein ganz alltäglicher Versuch zu verhindern, dass der Ball durch den Strafraum segelt und am langen Pfosten bzw hinter Anton landet. Ein solche Aktion wäre allerhöchstens hinsichtlich gefährlichen Spiels zu prüfen. Auch wenn beim Kontakt aus gefährlichem Spiel Foul wird, zieht das nicht zwingend eine gelbe Karte nach sich. Das ist in den Regeln auch nicht eindeutig umschrieben. Es ist wirklich schwer hier Rücksichtslosigkeit zu konstruieren. Auch gefährliches Spiel ist eher mühsam, da Antons Bein alles andere als auf Kopfhöhe ist. Orbab geht nach unten mit seinem Kopf - natürlich legitim und ebenfalls sicherlich kein gefährliches Spiel. Beide kommen sich höhentechnisch entgegen.
Da es eben alles andere als eine klare gelbe Karte ist, finde ich es absolut anmaßend, dem SR eine Fehlentscheidung zu attestieren (selbst wenn man sich an diese Ausnahmeidee festbeißt), zumal es selbst nach den Aussagen von "SetOnFire" eine Frage mit Ermessensspielraum ist (wie genau der aussieht bleibt vage).
Ich für meinen Teil kritisiere SR-Entscheidungen nur, wenn sie klar falsch sind oder nicht in Übereinstimmung mit den Regeln gebracht werden können (hart: Regelbruch). Was das KT hier aber macht aufgrund einer weiterhin fragwürdigen Auslegungsanweisung, die auch nach einem von dir als Referenz angeführten Befürworter immer einen Ermessensspielraum beinhaltet, indem es einstimmig auf "Elfmeter" entscheidet, ist nichts anderes als Verschlimmbesserung. Die "wahre Tabelle" wird damit nicht ein brauchbarer Anhaltspunkt für die Benachteiligung gewisser Mannschaften sondern lediglich eine fast schon trumpeske "alternative Wahrheit".

Ich möchte die Verzerrung, die durch eine solche Praxis (hier durch diese bemerkenswerte Ausnahmeidee) entstehen würde, noch einmal von einer anderen Seite beleuchten:
Zwei Bespiele gegenüber gestellt:
1. Fall: Ein Verteidiger begeht ein überhartes karatemäßiges Foul im Strafraum, das zwingend eine rote Karte nach sich  ziehen müsste. Ein zweiter Angreifer übernimmt den Ball. SR hat noch nicht abgepfiffen. Der 2. Angreifer kreiiert eine klare Torchance, die aber nicht zum Erfolg führt. Der SR hat den Vorteil gewährt und entscheidet auf kein Strafstoß, gibt aber im Nachhinein Rot.
2. Ein Verteidiger begeht quasi das identische Foul (Ablauf, Intensität, Trefferbild, Kategorie Überhärte etc.), nachdem der Angreifer aus einer Situation, die eine klare Torchance darstellt (ähnliche Position wie im ersten Fall), unbedränt abgeschlossen hat. Torhüter hält per Ausnahmeparade. Der SR entscheidet auf Rot UND STRAFSTOß.

Das ist eine groteske Absurdität. Die Szene, in der das Foul keinerlei Einfluß auf das Spielgeschehen hat, wird mit zusätzlich zu Rot mit einem Strafstoß bestraft, während die Szene, in der unklar ist, ob ohne das Foul der Angriff Erfolg gehabt hätte, NICHT mit einem Strafstoß bestraft wird. Und das ausschließlich aufgrund einer mehr als fragwürdigen Auslegung (von Regelauslegung kann man hier gar nicht sprechen, da sie nicht im geringsten von den Regeln gedeckt ist). Vollkommen ohne Not an dieser Stelle eine widersinnige Verzerrung des Spiels eingeführt. GROTESK!

Wenn man es von allen Seiten beleuchtet, kann man nicht umhin es als absurde und ablehnungswürdige Auslegung zu bezeichnen. Ich erinnere dabei auch noch einmal an die Bedingungsverknüpfung an die vollkommen untergeordnete Frage Gelb oder nicht gelb, die häufig auch noch striitig ist. Zusätzlich zu der Inkosistenz der Auslegung öffnet es hier Willkür Tür und Tor. Der in diesem Fall leicht zu vermeidende "Münzwurf", wird durch diese Auslegung überhaupt erst ins Boot geholt.

Mir uneinsichtige "Rechthaberei" zu unterstellen, wobei ich nach Recherche, Vergleiche mit anderen Szenen und intensiven Überlegungen zu Spielsituationen, Regelinhalten und -auslegungen gemacht habe und dadurch meine Haltung erst entwickelt habe, nachdem ich zuerst sogar in der ersten Reaktion einen Elfmeter für berechtigbar eingestuft habe und mich aufgrund der intensiven Auseinandersetzung mit den Regeln und den Aspekten des Vorteils revidiert habe, während du (du bestehst ja darauf, persönlich angesprochen zu werden) einfach nur stur auf einer sehr fagwürdigen Auslegungsanweisung bestehst, die wie dargestellt hochproblematisch und grenzwertig in Hinsicht der Regelkonformität ist und von der auch nicht klar ist wie felsenfest sie dasteht, sofern sie an alle DFB-SR (immer noch) vermittelt wird, entbehrt nicht einer gewissen Komik. Auch die zuletzt nachträglich vorgeschobene "Güterabwägung" ändert daran nichts weil ua inkosistent und unplausibel.

Um es noch einmal klar zu sagen: ich habe kein Problem damit, dass man im ersten Moment zu einer anderen Schlussfolgerung kommt. Intuitiv ging es mir erst auch so, bevor ich die Praxis auf ihre Konsistenz abgeklopft habe. Sich aber sogar nicht auf die eigentlich leicht nachzuvollziehbaren Argumente einzulassen (bzw ohne echte Argumente beiseitezuschieben), macht eine Diskussion dann sinnlos und überflüssig. Wenn mir jemand eine konsistente undplausible Begründung liefern könnte, wieso diese Praxis, der hier das KT folgt, dringend vorzuziehen ist, würde ich mich ja gerne darauf einlassen. Die fragwürdige Güterabwägung als Argument leistet das nicht und reicht mir daher als nachvollziehbare Erklärung bei weitem nicht aus.

Was Hag01 dazu schreibt, will ich mal so stehen lassen, auch wenn es mich auch nicht überzeugt, da er selbt sagt, dass er die ganze Auslegung sehr kritisch sieht. Dann sollte man aber vielleicht auch nicht damit argumentieren, da es sich um keine Regel handelt und auch Verbindlichkeit nach sich zieht. Ich werde das hier abe nicht im Detal diskutieren, da ich meine Argumente nun bereits ausführlich (teilweise mehrfach) dargelegt habe. Entweder man ist bereit die Argumente nachzuvollziehen und als gewichtig zu erkennen oder eben nicht.
Hagi01 liefert zumindest mal einen Beleg (von Mai 2022), der diese Praxis in Form eines DFB-SR-Zitats bestätigt (auch hinsichtlich der "Ausnahmeidee"). Damit ist schon einmal ein Schritt getan und zeigt, dass manche SR anscheinend versuchen, an dieser Anweisung zu orientieren. Danke dafür.

Auf eine bemerkenswerte Aussage wil ich dann aber doch noch eingehen:
Da wurde zwischen den Zeilen deutlich klar, dass das Regelwerk den DFB hier eigentlich nicht so wirklich interessiert (um es böse auszudrücken).

Zu dieser Auffassung kann man teilweise kommen, da manches - auch die hier diskutierte Praxis - mit den Regeln nicht in Übereinkunft gebracht werden kann. Das ist aber schon nicht mehr nur hochproblematisch sondern würde an einen Skandal grenzen. 
Damit schwindet auch die Grundlage hier fürs WT-Forum gewaltig, Szenen noch als klar falsch oder richtig zu bewerten. Die einen beziehen sich auf die Regeln und die anderen beziehen sich auf eine Auslegungsanweisung, die enorm fragwürdig ist und mit den Regeln bricht (oder sie zumindest enorm beugt). Auf diese Weise kann fast alles gelten. Das ist einfach nur Wahnsinn.

Die Diskussion führt an dieser Stelle nicht mehr weiter, wenn man an einer Anweisung, die mehr oder weniger vom Himmel fällt ("dafür will man keinen Strafstoß sehen; bei einem nicht mehr "normalen" Einsteigen "SOLL" aber auf Strafstoß entschieden werden), eisenhart festhält. Schon das "Soll" impliziert eigentlich, dass selbst bei der einseitigen Befolgung der Anweisung weiterhin ein großen Ermessensspielraum gilt (wieso dann aber eigentlich?). Die Willkür ist damit schon in die Anweisung mit eingefügt. Da es sich aber nicht aus den Regeln ableiten lässt, kann es dann auch nicht über ein "Soll" hinausgehen. Dann (in jedem Fall mE) sollte man diese zusätzliche Einschränkung am besten ganz weglassen, da es vollkommen unnötig zu Inkonsistenzen, Strittigkeiten, Willkür und Verzerrung des Spiels führt und damit in keiner Weise mehr im Sinn des Spiels sein kann.

Ich wiederhole: Hier gilt es für den DFB Verbesserung und mehr Transparenz zu schaffen, um das Sportliche wieder in den Vordergrund zu rücken und nicht die SR und deren Entscheidungen in den Mittelpunkt zu stellen.
Sich als KT zähneknirschend auf eine absurde Anweisung zu beziehen und eine Szene, die von den Usern mit in etwas 50:50 bewertet wird, einhellig als vom SR falsch bewertet urteilt, obwohl in der Anweisung lediglich von "Soll" die Rede ist, die gelbe Karte selbst mindestens strittig wäre (SR hat sich mit Recht dagegen entschieden) und die Anweisung selbst hochproblamitsch ist und - gelinde gesagt - in keinerlei logischem Zusammenhang mit den Regeln steht - was die "Ausnahmeidee anbelangt - (ich habe auch immer noch keine nachvollziehbare Begründung für diese absurde Praxis gehört), stellt keinerlei Mehrwert durch WT dar.

Einen echten Mehrwert würde es durch die WT geben, wenn die WT solche Diskussionen auswertet und den DFB auf Inkosistenzen und Problematiken durch Anschreiben hinweist und den DFB dadurch zu einer begründenden Stellungnahme bewegt(/zwingt), die hier veröffentlicht werden kann, oder sogar noch besser gleich zu Verbesserungen anregt, die dann umgesetzt werden können.

In jedem Fall muss diese Intransparenz und das reine Postulieren seitens des DFBs nach Außen ein Ende haben und sich der DFB und das IFAB für öffentliche Diskussionen öffnen. Damit wäre dem Sport am besten geholfen.



 Melden
 Zitieren  Antworten


 47 Minute Elfer nach Fußtritt ins Gesicht?  - #40


02.09.2023 16:50


rolli


Bayer Leverkusen-FanBayer Leverkusen-Fan


Mitglied seit: 13.12.2014

Aktivität:
Beiträge: 5282

@Maximum Objectivity

- Veto
Ich sag's mal mit Goethe: "Kenne ich mein Verhältnis zu mir selbst und zur Außenwelt, so heiß' ich's Wahrheit. Und so kann jeder seine eigene Wahrheit haben, und es ist doch immer dieselbige."


 



 Melden
 Zitieren  Antworten


Kompetenzteam-Abstimmung


-
WT-Community

Ergebnis der Community-Abstimmung.

-
foebis04
Schalke 04-Fan

Anton kommt zu spät und trifft klar im Gesicht durch die Intensität hätte ich hier trotz des Abschluss Elfmeter entschieden.

-
Taru
Werder Bremen-Fan

Fußtreffer im Gesicht ist und bleibt ein Foul, auch wenn es nach dem Abschluss erfolgt. Daher ein Elfmeter.

-
DersichdenWolftanzt
RB Leipzig-Fan

Kopf von Orban ist über "Hüfthöhe" und damit nicht zu tief, somit ist der Treffer im Gesicht durch Anton strafstoßwürdig.

-
Junior
Fortuna Düsseldorf-Fan

Der Fuß ist im Gesicht, das ist für mich auch nach Torabschluss ein Elfmeter.

-
Gimlin
1. FC Köln-Fan

Kopf ist nicht zu tief, der Treffer im Gesicht eindeutig. Für mich ein Elfmeter.

-
Hagi01
1. FC Nürnberg-Fan

Anton verfehlt den Ball und trifft dann Orban im Gesicht. Das erfolgt in meinen Augen sogar rücksichtlos (also gelbwürdig), sodass es auch nach dem Abschluss ein Strafstoß ist.

-
Stormfalco
Bayern München-Fan

Auf Grund der Intensität (gelbe Karte) ist es für mich ein Foulspiel obwohl der Leipziger seinen Torschuss (Kopfball) abschließen konnte. Kopf für mich nicht zu niedrig (Kein gefährliches Spiel).

×

25.08.2023 20:30


35.
Guirassy
47.
(11er)
unbekannt
51.
Henrichs
63.
Olmo
66.
Openda
74.
Kampl
76.
Simons

Schiedsrichter

Frank WillenborgFrank Willenborg
Note
3,9
RB Leipzig 4,3   3,8  VfB Stuttgart 4,1
Guido Kleve
Dr. Arne Aarnink
Jan Seidel

Statistik von Frank Willenborg

RB Leipzig VfB Stuttgart Spiele
7  
  16

Siege (DFL)
2  
  8
Siege (WT)
3  
  7

Unentschieden (DFL)
1  
  2
Unentschieden (WT)
0  
  3

Niederlagen (DFL)
4  
  6
Niederlagen (WT)
4  
  6

Aufstellung

Openda 79.
Blaswich
Raum
Kampl
Poulsen 80.
Simakan 85.
Gelbe Karte Schlager
Simons 80.
Orban
Henrichs
Olmo 85.
Anton 
Karazor 
91. Führich 
Zagadou 
70. Stenzel 
58. Katompa Mvumpa 
Guirassy 
Nübel 
Ito 
70. Egloff  Gelbe Karte
91. Jeong 
Forsberg  79.
Klostermann  85.
Šeško  80.
Werner  80.
Baumgartner  85.
70. Haraguchi
91. Mittelstädt
58. Sosa
91. Leweling
70. Massimo

Alle Daten zum Spiel

keine Daten



zum Spiel

Relevante Foren

Teile dieses Thema