Elfmeter für die Hertha berechtigt?

Zitat von seven72
und mal wieder @Hagi01 der Regelspezialist, der die Chance nutzt gegen Hertha zu votieren mit einer völlig haarsträubenden Beurteilung.

"für mich passt das Fallmuster nicht zum Treffer"

Das Fallmuster ist für die Entscheidung, ob ein foulwürdiger Treffer vorlag komplett irrelevant. Der Schiedsrichter schaut nur auf den Kontakt und bewertet diesen. Was danach passiert interessiert den Schiedsrichter nicht und schaut sich der VAR auch nicht an. Dieser bewertet lediglich den Kontakt. Ist die Intensität zu hoch -> Elfmeter. Ist die Intensität noch vertretbar -> kein Elfmeter.

Jetzt damit zu argumentieren, dass das Fallmuster nicht zum Treffer passe ist einfach ein Offenbarungseid, dass man das Prinzip des Actio und Reactio im Fußball nicht kennt.

Schiedsrichter bewerten allein, die Actio eines Spielers. Ist diese fahrlässig und nicht im Rahmen der Regeln ist dies als Foul zu bewerten. Was als Reactio folgt spielt für die Bewertung der Actio keine Rolle.

Au contraire. Und wie Du feststellst, stimme ich hier (wieder) für die großzügige Entscheidung - wie übrigens auch bei der Gelb-Roten Karte gegen Stark. Also wird es mal Zeit, den Aluhut abzulegen und diese Unterstellungen, zu denen ich letzte Woche schon Stellung genommen habe, wegzulassen. Wiederholungen machen Quatsch auch nicht besser und mittlerweile reichts einfach, weil das nichts mehr mit einer sachlich-konstruktiven Diskussion und dem gebotenen Grundrespekt gegenüber Mitforisten zu tun.
Actio und Reactio sind im Fußball relevant und das Fallmuster ein ganz normaler Faktor bei der Szenenbewertung, siehe hier vom Bayerischen Fußballverband:https://www.bfv.de/binaries/content/assets/inhalt/spielbetrieb-verbandsleben/schiedsrichter/gruppen/oberfranken/coburg-cronach-lichtenfels/8560-kronach/szenenbeschriebe-2019-2020---11.pdf
und hier vom DFB
https://dfb.bonifatius.de/2020/SRZ-06-2020/mobile/index.html#p=21
oder hier von Knut Kircher: "Es ist immer schwierig, im schnellen Bewegungsablauf wirklich zu erkennen, ob die Aktion des Abwehrspielers ursächlich für das Fallmuster des Gegenspielers ist. Oder ob ihn der Abwehrspieler überhaupt berührt."
https://www.esslinger-zeitung.de/inhalt.geznoch-meets-knut-kircher-ehemaliger-bundesliga-schiedsrichter-br-wie-erkennt-man-eine-schwalbe.84779e18-b7b7-4a92-a977-e9afa1f076a2.html
Oder hier von Dr. Drees:
"Nach Sichtung der Bilder kam der Video-Assistent zu der Bewertung, dass der leichte Kontakt am Bein des Bremer Spielers nicht ursächlich für den Fall des Spielers war."
https://www.dfb.de/news/detail/drees-nur-schiedsrichter-selbst-trifft-endgueltige-entscheidung-207562/

Wie Du siehst, ist sowohl das Fallmuster als auch die Frage der Ursächlichkeit, auf die meine Formulierung abzielte, sehr wohl relevant und wird auch von den zuständigen Verbänden herangezogen (dass meine Aussage dazu passt, ist da auch kein Wunder, schließlich habe ich dieses Argumentationsmuster aus zig Lehrgängen - der letzte, bei dem das zur Sprache kam, war übrigens erst am vergangenen Donnerstag). In diesem Sinne leiste ich hiermit, um Deine Formulierung aufzugreifen, den Eid, dass Du da gerade mehr Unkenntnis über das Prinzip von Actio und Reactio offenbart hast als ich.