Nachspielzeit

Zitat von Funkemariesche
https://www.welt.de/sport/article162217353/Der-statistische-Beweis-fuer-den-spaeten-Bayern-Bonus.html
 

Diese "Statistik", die genre plakativ als "wissenschaftlich" bezeichnet wird, basiert auf einiger einzigen Variable und es fehlt der Vergleich zu allen anderen Mannschaften. Davon abgesehen wurde das beste Argument ja schon genannt: Korrelation und Kausalität.
Für mich persönlich ist der Artikel nichts weiter als Clickbait (welcher Artikel aus 2017 wird heute noch so gebetsühlenartig zelebriert) und eben Stammtisch-Geraune.
Will man über Bayern schimpfen, findet sich weiß Gott genug und das ist die emotionale und leidenschaftliche Seite am Fussball, die viele von uns lieben.
Aber geht es um nackte Zahlen, muss man bedenken, dass ein Spiel aus tausenden von Variablen besteht.
In 2017 hat Bayern 89:22 Tore erzielt und 82 Punkte gemacht. Bei diesen durchaus bemerkenswerten Werten ist es sicherlich nicht schwer vorstellbar, dass einige Spiele mit hoher Führung dabei waren, entsprechend (und sicherlich dankbar für Spieler beider Mannschaften) ohne Nachspielzeit abgepfiffen wurde. Bei kassierten Toren von 22 ist ebenfalls nachvollziehbar, dass richtig dickes "Hintenliegen" seltener der Fall war - dies bedeutet sehr wahrscheinlich Zeitspiel - so wie es jede Mannschaft macht.

Zumal ich ja noch durchaus stets der Meinung bin, dass in der Nachspielzeit beide Mannschaften ein Tor schießen können. Ich glaube einfach nicht an eine systematische Bevorzugung - aber ich glaube an den Umstand, dass wenn sich diese Idee im Kopf festgesetzt hat, ein solches Ereignis sofort Aufmerksamkeit aufruft.
 

Zitat von Jadon

Zitat von Loomer
Alle Wechsel und Anstöße nach Toren waren fix, weshalb die in die Betrachtung nicht mit einfließen…
Ansonsten gab es nichts, was mehr als 2-3 Minuten rechtfertigen würde.
Einzig die fehlenden 2-3 Minuten aus der ersten Halbzeit, als Köln ab Minute 8(!) mit dem Zeitspiel begann und es trotzdem nur eine Minute gab, hätte man noch drauf packen können… allerdings wäre das auch nicht wirklich gerecht gewesen

1. Vergeudete Zeit aus der 1. Halbzeit darf nicht in der 2. Halbzeit nachgespielt werden.
2. Auch bei Zeitspiel gilt die Vorteilsregel. Heißt: wenn Mannschaft A auf Zeit spielt (ich finde übrigens nicht unbedingt, dass das bei Köln jetzt übermäßig der Fall war - da hab ich noch ganz andere Spiele in Erinnerung) und diese am Ende im Hintertreffen ist, wird die Zeit, die sie selbst vergeudet haben, natürlich nicht nachgespielt.

Ganz egal, ob man es "darf" oder nicht: Es ist gängige Praxis seit Jahren in nahezu jedem Spiel... Deswegen bewerte ich das in meiner Einschätzung auch genau so!

Zitat von Funkemariesche

Zitat von DaChrizzo Wird wieder die Welt der Fabeln ausgepackt. In Münchenspiel gibt es oftmals wenig Nachspielzeit.

Was für eine Logik! Bei den meisten Spielen führen die Bayern auch kurz vor Ende. Auch hier führten die Bayern und die Nachspielzeit war knapp bemessen.

Es geht eben nicht darum, wie viel Nachspielzeit es generell bei Bayern-Spielen gibt, sondern darum, ob es eine Tendenz gibt, je nachdem, ob die Bayern führen oder nicht.

Hier gab es von Opta ja mal eine Statistik:

Zudem kommt Opta zu dem Ergebnis, dass die Schiedsrichter die Nachspielzeit bei einer Münchner Führung deutlich geringer ansetzen als bei einem Rückstand oder einem Unentschieden. Die durchschnittliche Nachspielzeit in dieser Saison beträgt ligaweit 3:01 Minuten, in den 21 Spielen der Bayern waren es 2:53 Minuten, die Abweichung ist also minimal.

Nun aber kommen die Unterschiede und der statistisch belegte Zeit-Bonus. 15 Mal führten die Bayern nach 90 Minuten. In diesen Spielen ließen die Schiedsrichter im Schnitt nur 2:17 Minuten nachspielen. Sieben Mal aber stand es Remis oder der Gegner führte. Dann hatten die Bayern deutlich mehr Zeit als ihre Kontrahenten, nämlich 4:06 Minuten.

https://www.welt.de/sport/article162217353/Der-statistische-Beweis-fuer-den-spaeten-Bayern-Bonus.html
 

Wieso wird überhaupt nachgespielt, wenn Bayern führt?

Zitat von Loomer
Alle Wechsel und Anstöße nach Toren waren fix, weshalb die in die Betrachtung nicht mit einfließen…
Ansonsten gab es nichts, was mehr als 2-3 Minuten rechtfertigen würde.
Einzig die fehlenden 2-3 Minuten aus der ersten Halbzeit, als Köln ab Minute 8(!) mit dem Zeitspiel begann und es trotzdem nur eine Minute gab, hätte man noch drauf packen können… allerdings wäre das auch nicht wirklich gerecht gewesen

Ich fands auch unsportlich, dass sich Köln nach dem 2 zu 0 so lange Zeit gelassen hat, bis sie ausgeglichen haben. Das waren etwa 3 Minuten.

Mir tut es übrigens leid, dass Thomas Müller in der Nachspielzeit vor Schmerzen fast gestorben ist. Ich hoffe, dass er auf dem Weg der Besserung ist und dieses Jahr nochmal spielen kann.

Kölns Torhüter spielte konsequent bereits ab der 8.Minute bei jedem Abschlag auf Zeit - mehrmals begleitet von einem lauten Pfeifkonzert der verärgerten Fans.

Weshalb der SR das nicht unterbunden hat, bleibt sein Geheimnis.

Wieso aber sollte dann ausgerechnet Köln hier für das Zeistspielen beim ausgeglichenen Spielstand noch mit Nachspielzeit belohnt werden als man in Rückstand war?

Zitat von 1948

Zitat von Loomer
Alle Wechsel und Anstöße nach Toren waren fix, weshalb die in die Betrachtung nicht mit einfließen…
Ansonsten gab es nichts, was mehr als 2-3 Minuten rechtfertigen würde.
Einzig die fehlenden 2-3 Minuten aus der ersten Halbzeit, als Köln ab Minute 8(!) mit dem Zeitspiel begann und es trotzdem nur eine Minute gab, hätte man noch drauf packen können… allerdings wäre das auch nicht wirklich gerecht gewesen

Ich fands auch unsportlich, dass sich Köln nach dem 2 zu 0 so lange Zeit gelassen hat, bis sie ausgeglichen haben. Das waren etwa 3 Minuten.

Mir tut es übrigens leid, dass Thomas Müller in der Nachspielzeit vor Schmerzen fast gestorben ist. Ich hoffe, dass er auf dem Weg der Besserung ist und dieses Jahr nochmal spielen kann.

Ich wünsche Dir auch gute Besserung! Hast es anscheinend nötig....

Auch ohne irgendwelche Statistiken zu Bayern-Spielen waren drei Minuten zu wenig. In so gut wie jedem Spiel, das nicht längst entschieden ist und in dem gar nicht nachgespielt wird, werden mindestens drei Minuten nachgespielt. Zwei Minuten oder gar eine kommen wirklich höchst selten vor. Hier gab es 5 Tore, 7 Wechsel, dazu noch die Überprüfung des 2:2 durch den VAR auf Abseits - 5 Minuten hätten es schon sein dürfen, auch wenn es sonst wenige längere Verletzungsunterbrechungen gab.

Zitat von TobiF14
Auch ohne irgendwelche Statistiken zu Bayern-Spielen waren drei Minuten zu wenig. In so gut wie jedem Spiel, das nicht längst entschieden ist und in dem gar nicht nachgespielt wird, werden mindestens drei Minuten nachgespielt. Zwei Minuten oder gar eine kommen wirklich höchst selten vor. Hier gab es 5 Tore, 7 Wechsel, dazu noch die Überprüfung des 2:2 durch den VAR auf Abseits - 5 Minuten hätten es schon sein dürfen, auch wenn es sonst wenige längere Verletzungsunterbrechungen gab.

Wechsel und Torjubel werden nur nachgespielt, wenn sie "zu lang" sind. Das war gestern nicht der Fall! Alle Tore und alle Wechsel gingen schnell über die Bühne. 
Deswegen bleibt nur der "VAR", welcher auch nur ein paar Sekunden dauerte, da er auf dem Weg zum Anstoß stattfand und alle schon bereit standen. 
Verletzungsunterbrechungen gab es eine oder zwei, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Beide waren kurz.

Ich sehe also nicht im Ansatz einen Grund für eine lange Nachspielzeit...

Zitat von SGE23

Zitat von Lieberwolf
@Funkemariesche Und hast du auch die durchschnittliche Nachspielzeit die der Schiedsrichter vergibt betrachtet? Und wie waren die Ergebnisse in den anderen Spielen? Was hier bisher genannt wurde ist erstmal einfach nur absoluter Unfug und würde dir in einer wissenschaftlichen Arbeit jeder Professor direkt in den Mülleimer werfen. 

Sämtliche Daten der Spiele der letzten ~20 Jahre sollten verfügbar sein oder zumindest das Videomaterial dazu. Wenn ihr dann solch eine gewagte Aussage treffen wollt dann analysiert die letzten 20 Jahre und vergleicht nur das was zu vergleichen ist (gleichwertige Ergebnisse, mit gleichwertigem Siegeswillen beider Mannschaften, gleiche Schiedsrichter, Heim/Auswärtsspiele, Unterbrechungen in der Nachspielzeit). Klar ist das ein Haufen Aufwand, aber solche Aussagen ohne diesen Aufwand zu treffen setzt euch halt nur auf das Niveau von Verschwörungstheoretikern... 

Die Statistik die er aufführt ist doch wissenschaftlich und damit faktisch belegt.
Wie du ein wissenschaftliches Kriterium für Siegeswillen einführen möchtest würde mich dann aber doch interessieren.
Dass man die erste Statistik noch erweitern kann steht natürlich außer Frage. Allerdings gibt seine Statistik sehr wohl Anhaltspunkte, die die These stützen dass bei Rückstand Bayern tendenziell länger nachgespielt wird als bei einer Führung für Bayern. Wäre natürlich interessant zu sehen, was bei weiteren von dir zum Teil auch genannten Faktoren herauskommen würde.

Nein es ist so weit entfernt von wissenschaftlich wie der Flatearther oder Impfgegner von nebenan. Du wirst wenn du lange genug suchst auch irgendeine Bananen-Wachstums-Statistik finden die fast identisch mit dem Corona Inzidenzwert eines Dorfes in Deutschland ist. Betrachtest du dann auch nur exakt diese 2 Parameter (Wachtumsrate - Inzidenz) und sprichst von wissenschaftlich und faktisch belegt? Ein möglichst wissenschaftliches Kriterium für Siegeswillen wären zB die Aussagen der Spieler/Trainer nach dem Spiel. Sind beide Teams mit dem einen Punkt zufrieden gab es zB weniger Gründe die Nachspielzeit länger zu gestalten. Gibt es eine Mannschaft die auf jedenfall die 3 Punkte haben will ist es wichtiger möglichst eine gerechte Nachspielzeit einzuhalten. 

Und wie dir bereits gesagt wurde, in dem Moment in dem du auch nur eine einzige 2:0 Führung (oder höher) von Bayern mit einem 0:1 Rückstand oder Unentschieden vergleichst ist deine komplette Statistik exakt genauso aussagekräftig als hättest du alle Zahlen einfach ausgewürfelt. 

Zitat von Lieberwolf

Zitat von SGE23

Zitat von Lieberwolf
@Funkemariesche Und hast du auch die durchschnittliche Nachspielzeit die der Schiedsrichter vergibt betrachtet? Und wie waren die Ergebnisse in den anderen Spielen? Was hier bisher genannt wurde ist erstmal einfach nur absoluter Unfug und würde dir in einer wissenschaftlichen Arbeit jeder Professor direkt in den Mülleimer werfen. 

Sämtliche Daten der Spiele der letzten ~20 Jahre sollten verfügbar sein oder zumindest das Videomaterial dazu. Wenn ihr dann solch eine gewagte Aussage treffen wollt dann analysiert die letzten 20 Jahre und vergleicht nur das was zu vergleichen ist (gleichwertige Ergebnisse, mit gleichwertigem Siegeswillen beider Mannschaften, gleiche Schiedsrichter, Heim/Auswärtsspiele, Unterbrechungen in der Nachspielzeit). Klar ist das ein Haufen Aufwand, aber solche Aussagen ohne diesen Aufwand zu treffen setzt euch halt nur auf das Niveau von Verschwörungstheoretikern... 

Die Statistik die er aufführt ist doch wissenschaftlich und damit faktisch belegt.
Wie du ein wissenschaftliches Kriterium für Siegeswillen einführen möchtest würde mich dann aber doch interessieren.
Dass man die erste Statistik noch erweitern kann steht natürlich außer Frage. Allerdings gibt seine Statistik sehr wohl Anhaltspunkte, die die These stützen dass bei Rückstand Bayern tendenziell länger nachgespielt wird als bei einer Führung für Bayern. Wäre natürlich interessant zu sehen, was bei weiteren von dir zum Teil auch genannten Faktoren herauskommen würde.

Nein es ist so weit entfernt von wissenschaftlich wie der Flatearther oder Impfgegner von nebenan. Du wirst wenn du lange genug suchst auch irgendeine Bananen-Wachstums-Statistik finden die fast identisch mit dem Corona Inzidenzwert eines Dorfes in Deutschland ist. Betrachtest du dann auch nur exakt diese 2 Parameter (Wachtumsrate - Inzidenz) und sprichst von wissenschaftlich und faktisch belegt? Ein möglichst wissenschaftliches Kriterium für Siegeswillen wären zB die Aussagen der Spieler/Trainer nach dem Spiel. Sind beide Teams mit dem einen Punkt zufrieden gab es zB weniger Gründe die Nachspielzeit länger zu gestalten. Gibt es eine Mannschaft die auf jedenfall die 3 Punkte haben will ist es wichtiger möglichst eine gerechte Nachspielzeit einzuhalten. 

Und wie dir bereits gesagt wurde, in dem Moment in dem du auch nur eine einzige 2:0 Führung (oder höher) von Bayern mit einem 0:1 Rückstand oder Unentschieden vergleichst ist deine komplette Statistik exakt genauso aussagekräftig als hättest du alle Zahlen einfach ausgewürfelt. 

Hab es versucht sachlich zu formulieren. Gebe es auf. Du hast recht.